Bei überparteilichen Initiativen sollte man die AfD nicht
beteiligen.
Das ist eine Binsenweisheit.
Der Spruch gilt übrigens auch für den massenhaften sexuellen
Kindesmissbrauch durch Priester. In dem Fall lässt man sogar ausschließlich die
Brandstifter löschen. Viele deutsche katholische Bundesministerinnen sorgten
nach dem Canisius-Megaskandal dafür, daß die Opfer gar nicht erst gefragt
wurden und überließen den Tätern und Vertuschern sowohl die „Aufklärung“ als
auch die Entscheidung über mögliche Entschädigungszahlungen und deren Höhe.
Anders als in Holland, Irland, Australien oder den USA kam
niemand in der frommen Bundesregierung auf die Idee wegen der paar Myriaden
gefolterten und sexuell missbrauchten Kinder eine staatliche Untersuchung zu
beginnen.
Verblüffenderweise ist nach zehn Jahren Brandursachenforschung
durch die Brandstifter noch NICHTS gelöscht. Keine katholischen
kirchlichen Konsequenzen. Surprise Surprise.
Ja selbstverständlich sind die steigenden Kirchenaustrittszahlen
ein gutes Zeichen.
Aber immer noch scheint es mehrheitlicher
gesellschaftlicher, medialer und politischer Konsens zu sein, den Verein zu
schützen, der durch seine Strukturen und Regeln nicht nur aktiv Pädosexuelle anlockt,
sondern diese auch noch gezielt auf Kinder, Jugendliche und Schutzbedürftige
loslässt.
Man stelle sich vor Taubenzüchter, Briefmarkensammler oder
MX5-Liebhaber hätten unter dem schützenden Dach ihrer Vereine auch nur 1% der
Minderjährigen sexuell missbraucht wie die RKK.
Würden Familienministerin, Justiz und Zeitungen dann auch
großzügig darüber hinwegsehen, keinen Handlungsbedarf erkennen und den
Vereinschefs selbst überlassen, ob sie etwas verändern möchten?
Das Prinzip der „Freiwilligkeit“ mit dem insbesondere die
Lobby-getriebenen Minister Altmaier und Klöckner schein-regieren ließe sich
doch auch kostensparend in der Justiz anwenden.
Wenn ein Bankräuber vor Gericht steht, würden
dementsprechend Staatsanwalt und Richter nach Hause gehen, den Angeklagten
bitten selbst auf dem Richterstuhl Platz zu nehmen, um ein Urteil nach seinem
Belieben zu sprechen.
Würde die nächsten zehn Jahre kein Bankräuber verurteilt
werden, würden die zuständigen Minister nicht etwa das Verfahren in Frage
stellen, sondern den Bedeutungsverlust des Bankräuberberufs beklagen.
Nein, das ist kein Witz. Zehn Jahre nach Canisus
beschäftigen sich die großen Medien wie die Tagesschau nicht etwa mit den
tausenden Menschen, deren Leben zerstört wurde und dafür nur den bischöflichen
Mittelfinger gezeigt bekommen, sondern sie sorgen sich um die RKK:
[…..] Ist die katholische Kirche noch zu retten?
[…..] Neun Bistümer bilden im Frankfurter Priesterseminar ihren Nachwuchs
aus. Zusammen bringen sie es derzeit auf 16 Priester-Anwärter. Bedenkt man,
dass maximal die Hälfte der Männer sich am Ende weihen lässt, heißt das: Manche
Bistümer dürfen in den kommenden Jahren bloß einen in Deutschland ausgebildeten
neuen Seelsorger begrüßen.
Unter einigen Leitern der Priesterseminare macht der Begriff der
Nulllinie die Runde. In der Medizin heißt das: Herzstillstand.
[…..] Rom hat sich bereits vor Beginn der Frankfurter Reform-Diskussionen in
Stellung gebracht. Es dürfe keinesfalls deutsche Sonderwege geben, mahnt der
Vatikan.
[…..] Am Zölibat will der Großteil des Nachwuchses nicht rütteln. Es sei
schließlich die Lebensweise Jesu gewesen, sagt Felix Lamberti. Und doch:
"Es ist eine Haltung, die man einnimmt, aber immer wieder in Frage
stellt." […..] Die Kirche habe ein Glaubwürdigkeitsproblem.
"Wer Menschlichkeit will, muss Menschen, die in ihrem tiefsten Inneren
verletzt sind, doch helfen". Zehn Jahre sei es nun her, dass der
Missbrauchsskandal aufgedeckt worden sei. Es könne nicht sein, dass Opfer immer
noch keine Entschädigungen von der Kirche bekommen hätten. […..]
Die Doofheit ist mit Händen zu greifen. Da begeben sich
Menschen freiwillig in die zentralistisch und absolutistisch geführte größte
Verbrecherorganisation der Weltgeschichte, die ungestraft auch als
Kinderfickersekte bezeichnet werden darf und in der an der Spitze der
Stellvertreter Gottes mit Primatialgewalt, höchster, voller, unmittelbarer und
universaler ordentlichen Gewalt, Höchstgewalt (potestas
suprema); Vollgewalt (potestas plena), Universalgewalt (potestas universalis), bischöflicher
Gewalt (potestas vere episcopalis) und frei ausübbarer Macht steht. Und sie
wundern sich, daß keine Basisdemokratie herrscht?
Was sollen zwei Jahre synodale Beratungen derjenigen, die
rein gar nichts zu sagen haben?
Es hilft nur eins: Wir alle müssen uns täglich in unserem
privaten Umfeld weiterhin bemühen die verbliebenen Kirchenmitglieder vom
Austritt zu überzeugen.
Die RKK ist nicht nur nicht zu retten, sondern sie sollte
nicht gerettet werden!