Freitag, 16. September 2016

Was für die Wahl der AfD spricht.



Obwohl ich nicht an die Vernunft des Wählers glaube und üble Wahlergebnisse oft auf die mangelnde Information des Wahlvolks zurückführe, mag es doch sein, daß der ein oder andere bewußt und überlegt die AfD wählt.
Ein Grund, der mich nicht überzeugt, kann aus der Perspektive eines anderen dennoch ein echter Grund sein.


Eine ganze Nation zu hassen finde ich zwar genauso unsinnig wie eine ganze Nation zu lieben, aber sofern jemand tatsächlich durch und durch deutschenfeindlich sein sollte, wäre es folgerichtig die AfD zu wählen.
Mit einer derart obstruktiven Kraft in den Parlamenten wird gutes Regieren erheblich erschwert, notwendige politische Prozesse werden lahm gelegt und die Aufmerksamkeit für die AfD ruiniert das Ansehen Deutschlands in der Welt. Investoren und Touristen schreckt man so nachhaltig ab.
Ganz konkret läßt das Erstarken der AfD offensichtlich auch Hemmschwellen sinken, so daß nicht nur Deutschlands Standing in der Welt leidet, sondern tatsächlich Menschen auf der Straße verletzt und getötet werden. Es entstehen Sachschäden und Hotspots ohne geltendes Recht.
Rechtsextremen wird in Ostdeutschland widerstandslos das Feld überlassen, ganze Orte sterben.
Um seiner eigenen Deutschenfeindlichkeit zu frönen ist das Ankreuzen der AfD also ein probates Mittel.

Ganz anders dürften verklemmte SM-Liebhaber an die Sache herangehen.
Offenbar träumen einige von der strengen Herrin Frauke Petry und leben mit ihr
bizarre sexuelle Phantasien aus.
Nicht, daß ich das nachvollziehen könnte, aber es gibt selbstverständlich eine Vielzahl von sexuellen Spielarten, die für die meisten von uns sehr „unsexy“ erscheinen.
Dr. David Berger, aka „der Urinduscher“ verkündete bekanntlich der staunenden katholischen Welt seine Vorliebe für Fäkalspiele via Internet.
Inzwischen ist der kleinköpfige Möchtegernsektenführer zu einem festen Bestandteil des rechten AfD-Flügels geworden.
Wenn er an Parteidomina Petry denkt, bekommt er sofort ein feuchtes Höschen.
Wagt es jemand sein kotbraunes Idol zu kritisieren, kläfft der konservative Katholik pawlowsch los.
Sofort greift er in die Tasten und zieht in seinem Penis-Blog wider die Lügenpresse zu Felde, um seine heißgeliebte AfD zu verteidigen.
Auch David Berger hat also seine echten Gründe AfD zu wählen. Es erregt ihn gar sehr und produziert diese braunen Ejakulationen auf seinem Blog.

Frauke Petry, die strenge Pfarrersfrau und Unternehmerin, die ihr Unternehmen direkt in den Konkurs steuerte und sich dann von ihrem Pfarrer scheiden ließ, um mit dem noch strengeren Markus Pretzell in wilder Ehe zu leben, taugt außerdem als Ikone für alle Menschen, denen die allgemeine Wahrheitsliebe schon lange ein Dorn im Auge ist.
Wer also der Diktatur der Wahrheit etwas entgegen setzen will, wählt mit der Partei Frauke Münchhausens genau das Richtige.

Schließlich ist die sächsische AfD-Ikone eine wichtige Quelle der Inspiration für Satiriker in ganz Deutschland.


Auch das deutsche Liedgut erfährt einen Aufmerksamkeitsschub durch die vielen AfD-Wahlstimmen.
Wer mehr davon hören möchte, weil er gerne herzlich lacht, hat auch einen Grund die AfD zu wählen.


Viele Leute haben auch ein Herz für wirre Geronten wie den senilen Horst Seehofer.
Mit seinen Umfragewerten geht es bergab und daher mag es Bavariaphile geben, die mit einer Stimme für die AfD schon mal Crazy Horsts Zweitkarriere als bester AfD-Wahlhelfer befördern wollen.

Es gibt also viele Gründe sich für ein Kreuz bei der AfD zu entscheiden.
Man darf nur nicht politisch denken.
Sobald ihre Jungs in ein Parlament eingezogen sind, zerlegen sie sich gleich selbst wie in BW oder aber sie praktizieren totale Arbeitsverweigerung wie in Hamburg.

AfDler, die Sitzungen schwänzen und einfach nicht mitarbeiten, sind dabei schon das best-case-Szenario.
Schlimmer ist es, wenn sie aktiv dafür arbeiten sich zu blamieren, indem sie tatsächlich im Parlament auftauchen.

[….] AfD-Abgeordnete bringen wenig zustande
[….]  „Sie nutzen den Landtag nur als Showbühne, haben aber kein Interesse an ernst zu nehmender parlamentarischer Arbeit“, sagt [die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen]. Ginge es etwa um akribische Arbeit in den Ausschüssen, trügen die AfD-Abgeordneten oft wenig bei, fügt Rothe-Beinlich hinzu. [….] Wer sich etwa in Sachsen die parlamentarischen Initiativen von Anträgen bis hin zu kleinen Anfragen anschaut, sieht, dass die AfD als Oppositionsfraktion hier schon rein zahlenmäßig weniger zustande bringt als die Grünen. Und das, obwohl die AfD 14 Abgeordnete hat, die Grünen nur acht. Dabei sagt die Zahl der Initiativen natürlich noch nichts über ihre Qualität aus. Abgeordnete aus anderen Fraktionen beklagen, die AfD-Vertreter in den Landtagen wüssten offenbar gar nicht so genau, für was eigentlich das Land zuständig ist und für was die Kommunen.
Was die inhaltliche Arbeit erschwert, ist die Zerstrittenheit einiger AfD-Fraktionen – bis hin zu Auflösungserscheinungen. So ist der AfD von ihren einstmals vier Abgeordneten in der Bremer Bürgerschaft nur einer geblieben. Die anderen drei sind in die neue Partei Alfa gewechselt, die AfD-Gründer Bernd Lucke gestartet hat. Auch Hamburgs Fraktionschef Jörn Kruse will seitdem die AfD nur noch bedingt unterstützen. „Alles, was da über Familie und Kinder drinsteht, finde ich unsäglich, vorgestrig und frauenfeindlich“, sagte er über das Parteiprogramm. Fraktionschef in Hamburg blieb er trotzdem.
In Baden-Württemberg kam es zur Spaltung, Bundesparteichef Meuthen und seine Unterstützer verließen die Fraktion, weil sich keine Zweidrittelmehrheit dafür fand, den Verfasser antisemitischer Schriften, Wolfgang Gedeon, auszuschließen[….] Der Einzug der AfD in die Landtage [….] hat [….] zu einer Verrohung in den Plenardebatten geführt. In Thüringen hagelt es Ordnungsrufe. [….]  Der in Sachsen-Anhalt gewählte Landtags-Vizepräsident der AfD, Daniel Rausch, gab sein Amt nach der ersten Sitzung ab. [….]