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Sonntag, 28. April 2024

Auf den republikanischen Hund gekommen

Das wußten Hitler und Goebbels schon vor 100 Jahren; im Wahlkampf sind Bilder wichtiger als Inhalte. Wenn man unsympathische hässliche Männer bewerben will, drücke man ihnen Babys und Hunde in die Hand.




 Die Kindchenschemata triggern die Amygdala. Männer, die Hunde mögen und Kinder lieben, gelten als einfühlsam und fähige Beschützer. Die wählt man lieber, als einen der sich nicht auf vierbeinige Kreaturen einlässt. 

Wenn der Kreativ-Abteilung einer Werbeagentur wirklich gar nichts mehr einfällt, wie man ein steriles ödes Produkt sympathisch erscheinen lassen kann, greifen sie auch heute noch zu süßen Hunden und Babys. Keine idyllische AfD-Kampagne, bei der nicht ein Golden Retriever das Publikum ansprechen soll.

Manchmal geht es gar nicht ohne Hund. 

Donald Trump war seit 150 Jahren der erste Präsident, der sich im Weißen Haus nicht öffentlich Haustiere – zumeist Hunde – hielt. Die Liste der Potus-Vierbeiner ist wohldokumentiert. Reagan hielt sechs Hunde in seiner Zeit als US-Präsident. GH Bush seine Spaniels Millie und Ranger. Clintons Labrador Retriever Buddy stand im Schatten seiner Katze Socks. GWB hielt, wie schon sein Vater, Spaniel. Mit den Obamas kamen die Allergie-freundlichen Portugiesischen Wasserhunde Bo und Sunny. Bidens Aggro-Schäferhunde Champ, Major und Commander machen seit Tag Eins Schlagzeilen.

Ob wirklich alle US-Präsidenten zufällig solche Hundeliebhaber sind, wage ich zu bezweifeln. Aber diese Leute werden gewählt und können sich nicht leisten, Hundeliebhaber zu verprellen, bzw die Zuneigung, die süßen Hunden zufliegt, nicht abzuschöpfen. Es ist wie mit dem Christentum.

Ich bezweifele stark, daß so intelligente Menschen wie Bill Clinton und Barack Obama überzeugte Christen sind. Aber weil sie intelligent sind, wissen sie auch, daß kein bekennender Atheist ins Weiße Haus einziehen kann. So lange das so ist, muss man sich eben als Christ ausgeben, wenn man dieses höchste Amt anstrebt.

Letztlich zeigt es aber nur die Unvollkommenheit der Demokratie und die Inkompetenz des Urnenpöbels, auf solche Dinge anzuspringen. Schließlich ist ein US-Präsident so gut wie immer unterwegs. Wären sie echte Tierfreunde, würden sie also erst nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt einen Hund anschaffen.

Bei Republikanern treibt die geheuchelte Hundeliebe gelegentlich seltsame Blüten, wenn sie allzu offensichtlich die Töle gar nichts ausstehen können und sie nur für die TV-Kameras einsetzen.

Mitt Romney musste als Präsidentschaftskandidat von 2012 darunter leiden, einst seinen Hund auf dem Dach seines Autos festgebunden zu haben, weil er den Köter Seamus nicht während der 12-stündigen Fahrt IM Auto haben wollte.

[….] Using a 1983 family vacation to talk about Romney's family values, a shocking paragraph caught the eye of animal rights groups and angered pet owners across the country. "Before beginning the drive, Mitt Romney put Seamus, the family's hulking Irish setter, in a dog carrier and attached it to the station wagon's roof rack. He'd built a windshield for the carrier, to make the ride more comfortable for the dog," read the article.  […..]

(ABC 2007)

Bei allen seinen Wahlkampfauftritten, tauchten Protestierer auf, die Bilder ihrer Hunde mit der Aufschrift „I RIDE INSIDE“ hochhielten.

Romney verlor die Wahl klar und deutlich.

Schlimm ende es auch für Cancun-Cruz, der beim großen Texanischen Kälteeinbruch und Stromausfall im Februar 2021, als die Leute erfroren, als ihr zuständiger Senator mutig ins Flugzeug stieg, um ins sonnige Mexiko zu fliehen. Als echter GOPer machte er es noch schlimmer, als er die Schuld seiner minderjährigen Tochter in die Schuhe schob.

[…..] Der prominente republikanische Senator aus dem US-Bundesstaat Texas, Ted Cruz, hat mit einem Urlaubstrip während der heftigen Winterwetter-Krise in seiner Heimat Kritik und Empörung auf sich gezogen. Cruz sei am Mittwoch (Ortszeit) mit seiner Familie zu einer Urlaubsreise nach Cancún in Mexiko aufgebrochen […..] Cruz wurde vorgeworfen, die Menschen und Wähler in seinem Heimat-Bundesstaat inmitten großer Not alleine zu lassen, um sich selbst in der Sonne zu amüsieren. […..]  Die Reise ins sonnige Cancún, wo für Donnerstag Temperaturen von 29 Grad vorhergesagt waren, ist aber ohne jeden Zweifel politisch ungeschickt – zumal Cruz die Texaner diese Woche selbst aufgefordert hatte, während des Wintereinbruchs „einfach zu Hause“ zu bleiben.   […..]

(TS, 18.02.2021)

Cruz ist eine Besonderheit unter den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten, weil er nicht nur von den Demokraten, sondern gleichermaßen von seinen GOP-Parteifreunden gehasst wird wie die Pest. Der Mann ist persönlich so abstoßend, daß auch seine eigene Familie sich vor ihm gruselt. Da passte es nur zu gut ins Bild, Familien-Pudel „Snowflake“ allein im eisigen Texas zurück ließ, während er sich ins warme Cancun absetzte.


Noch irrer agiert die ultrakonservative Gouverneurin Kristie Noem, die ganz oben auf Trumps VP-Liste steht. Sie veröffentlichte just ihre Biographie, in der sie stolz berichtet ihren gerade mal ein Jahr alten Hund und eine Ziege erschossen zu haben.

Die GOPerin vertritt als ultrakonservative radikale Moralchristin ein absolutes Abtreibungsverbot und beruft sich auf Familienwerte, die sie beispielweise dadurch zeigt, neben ihrem Ehemann, seit Jahren auch Trumps ehemaligen Wahlkampfstrategen Corey Lewandowski zu bumsen.

[…..] South Dakotas Gouverneurin Kristi Noem, 52, potenzielle Vizepräsidentschaftskandidatin für Donald Trump, versucht nun, mit einer noch dramatischeren Hundegeschichte zu illustrieren, dass sie bereit ist, alles zu tun, was »schwierig, chaotisch und hässlich« ist, wenn es ihrer Meinung nach »einfach getan werden muss«: Sie beschreibt in ihrem neuen Buch, wie sie ihre 14 Monate alte Hündin namens Cricket erschossen hat.


 
[…..] Es heißt »No Going Back: The Truth on What's Wrong with Politics and How We Move America Forward« (»Kein Zurück mehr: Die Wahrheit darüber, was in der Politik falsch läuft und wie wir Amerika voranbringen«) und ist laut »Guardian« eine Mischung aus Autobiografie, politischem Manifest und Schmähschrift gegen Demokraten. 


[…..] Cricket sei eine Deutsch-Drahthaar-Hündin gewesen, die für die Fasanenjagd ausgebildet werden sollte, schreibt Noem. Die Hündin sei aber zu ungestüm gewesen. Einen Jagdausflug habe sie ruiniert, weil sie »vor Aufregung völlig durchdrehte, all den Vögeln hinterherjagte und die beste Zeit ihres Lebens hatte«. Noem schreibt, sie habe versucht, die Hündin mit einem elektrischen Halsband unter Kontrolle zu bringen – vergeblich.


 
[…..] Daraufhin habe sie das Tier in einer Kiesgrube erschossen, so Noem. Ähnlich sei sie direkt danach mit einer »bösen und gemeinen« Ziege verfahren, die ihren Kindern immer hinterhergejagt sei. […..] 


Auf einer Veranstaltung der Waffenlobby NRA (National Rifle Association) prahlte sie damit, dass ihre knapp zwei Jahre alte Enkelin Addie schon eine Shotgun und ein Gewehr habe. Und in einem Fernsehinterview erklärte sie, dass minderjährige Vergewaltigungsopfer, die bei der Tat schwanger werden, das Kind bekommen sollten.
[….]

(SPON, 27.04.2024)

Noem ist sehr stolz auf ihre Tat und prahlt damit.

Montag, 24. Mai 2021

Albtraum Parteibasis

Die CDU erlebt derzeit etwas Ähnliches wie die US-Republikaner vor zehn Jahren mit der Teaparty.   2012 kürte sie den mehrere hunderte Millionen Dollar schweren Mormonen-Bischof Mitt Romney zum Präsidentschaftskandidaten.

Genau wie Armin Laschet mit seinem homophoben dunkelkatholischen Opus-Dei-Einflüsterer Liminski, stand der GOPer in religiöser und gesellschaftlicher Hinsicht weit rechts vom durchschnittlichen Wähler.   Nach außen hin war Romney aber der perfekte Establishment-Kandidat und sollte wie der CDU-Kanzlerkandidat 2021 auf die goldene Mitte zielen. Hüben wie drüben schwört man, nur in der Mitte würden Wahlen gewonnen.

An der republikanischen Basis mischten aber längst die rechtsextremen Teebeutler die Partei auf und verdrängten altgediente Abgeordnete aus ihren Wahlkreisen.

Die Journalisten Veit Medick, Timo Lehmann und Christoph Hickmann skizzieren viele Fälle, in denen kleine Maaßens, die wie die AfD klingen etablierte CDU-Parlamentarier aus dem Wahlkreis kegelten.

[…..] Die CDU hat Angst vor einer deutschen Tea-Party-Bewegung   […..] In Thüringen tritt Hans-Georg Maaßen für den Bundestag an, ehemaliger Verfassungsschutzchef und neue Galionsfigur des rechten Parteiflügels. Und in mehreren Wahlkreisen wurden zuletzt liberale Abgeordnete von konservativen Herausforderern verdrängt, zum Beispiel der Sozialpolitiker Matthias Zimmer, 60, Mitglied des Bundestags seit 2009. Als er sich im Februar in Frankfurt am Main wieder um die Direktkandidatur bewarb, verlor er gegen den Wirtschaftspolitiker Axel Kaufmann, bislang Ortsvorsteher. […..] Über die CDU sagt Zimmer, es würden nun »Leute nach vorne gespült, die für eine vermeintliche Rückbesinnung auf bessere Zeiten stehen, für programmatische Eindeutigkeit und für Widerstand gegen das Establishment. Das hat einen populistischen Anstrich, nach dem Motto: Wir sind die wahre CDU, alles andere sind korrumpierte Politiker. Wir erleben eine totalitäre Versuchung in der Union«.  […..] Meißen in Sachsen, […..] Sebastian Fischer, 39[…..] »Der Rechtsstaat muss auch mal Zähne zeigen«, sagt Fischer, wenn es um die Kriminalität von Flüchtlingen gehe. »2015 war ein Fehler«, sagt er – und meint damit Merkels Entscheidung, die Grenzen offen zu halten, die Arme auszubreiten.  […..]. Im Wahlkreis 155 folgt er als Kandidat auf Thomas de Maizière. […..]  Im Herbst wurde Landwirt Kees de Vries, liberaler Bundestagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt, von einem 34-jährigen Nobody überrascht. Im Brandenburger Wahlkreis Märkisch-Oderland-Barnim II verlor der Agrarpolitiker Hans-Georg von der Marwitz gegen eine 36-jährige Tierärztin. In Bielefeld wurde statt Michael Weber vom Arbeitnehmerflügel eine Unternehmerin aufgestellt – alle konservative, wirtschaftsnahe Kandidaten.  Und in Berlin-Mitte kandidiert Ottilie Klein, der eine Nähe zur WerteUnion nachgesagt wird […..]  Kleins Konkurrent, der schwarze Musikmanager Joe Chialo, musste […..] ausweichen. […..]

(DER SPIEGEL, 22.05.2021)

Der Meme-Generator Philipp Amthor sitzt seit 2017 für die CDU im Bundestag.



Zunächst machte er durch seine bizarre Optik und seine Jugend auf sich aufmerksam.

Erst auf den zweiten Blick merkte man, daß er ins Muster passt. Er trat als Abgeordneter in die römisch-katholische Kirche ein und präsentiert sich immer wieder als gesellschaftlicher Rechtsaußen. Die Homoehe lehnt er ebenso ab, wie Koalitionen mit den Grünen. Dafür ist er leidenschaftlicher Jäger, schaffte sich Waffen an und ermordet zum Spaß Tiere im Wald. Er gründete den „Konservativen Kreis“ in der CDU Mecklenburg-Vorpommern und wurde im Juni 2020 in den Diözesanrat des Erzbistums Berlin berufen. Dort wettert er gegen Gendersprache und fordert Abtreibungsverbot.

 Schnell fand er Anschluss zu semikriminellen dubiosen KI-Betrügern und ließ sich großzügig für seine Augustus-Lobbydienste bezahlen. Aktienoptionen im Wert von 250.000 Euro strich der damals 26-Jährige ein.  Für Amthors schändliches Verhalten gehörte er eigentlich vor einen Richter, zumindest aber aus der Partei geworfen.

Nicht so die CDU Mecklenburg-Vorpommern, die ihn sogar zum Spitzenkandidaten der Landesliste für die Bundestagswahl beförderte.

Schamgefühl, Anstand, nirgends.

Amthor ist aber auch Jurist; er studierte an der Uni Greifswald mit einem Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung und bestand 2017 das erste Examen mit Prädikat.

Als ausgezeichneter Jurist erinnert Amthor an den heutigen Tag des Grundgesetzes – indem er den GG-Kommentar des Nationalsozialisten und SA-Aktivisten Theodor Maunz auf Instagram emporreckt.


[…] In der Hand hält Amthor darauf nicht eine Ausgabe des Grundgesetzes, sondern einen Gesetzeskommentar. Die gehören zum wichtigsten Handwerkszeug von Juristen. Einer der wichtigsten Grundgesetzkommentare, „Maunz-Dürig“, trägt noch immer den Namen des bedeutenden NS-Juristen Theodor Maunz - und genau den hält der studierte Jurist Amthor in den blauen Himmel über dem Reichstag.  Maunz hat viele Generationen von Juristin:innen geprägt, denn sein Grundgesetzkommentar ist ein wichtiges Arbeitsmaterial für Verfassungsjuristen. Maunz war Professor für Öffentliches Recht an der Uni München und von 1954 bis 1964 Kultusminister in Bayern, aber er war eben auch  ein wichtiger Vertreter des „NS-Rechtsdenkens“.  Noch 1943 hatte er das Buch „Gestalt und Recht der Polizei“ veröffentlicht, in dem er rechtfertigt, dass „polizeiliche Schutzhaft auch zulässig ist nach einem freisprechenden Urteil oder nach Verbüßung einer gerichtlichen Strafe“. Genau das bedeute damals für viele Menschen Konzentrationslager oder Tod.  […..]

(MoPo, 24.05.2021)

Willkommen in der CDU 2021.

Montag, 15. Oktober 2018

Hoffnung für Deutschland?


Ein interessanter Aspekt der gestrigen Bayern-Wahl war die Tatsache, daß alle nicht rechtsradikalen Parteien, die mit vollen Hosen auf die AfD starrten und sich deswegen für rigidere Flüchtlingspolitik aussprachen, verloren haben.
Plumpes Nachplappern xenophober AfD-Rhetorik (CDU/CSU/FDP/Linke) nütze ebenso wenig wie verdruckstes Verschweigen (SPD).
Einzig die Partei, die mutig für ein buntes Europa eintrat und deren Spitzenkandidaten fröhlich an der Spitze von #Unteilbar- und #Refugeeswelcome-Demos marschierten, nämlich die bayerischen Grünen, gewannen kräftig hinzu.

In ihrer ängstlichen Verdruckstheit ähneln die Sozialdemokraten den US-Demokraten, die auch immer Angst haben nicht Militär-, Gottes-, Nationen-freundlich genug zu sein.
Bloß nicht zu den vaterlandslosen Gesellen zählen, bloß nicht in den Verdacht kommen die Army nicht genügend zu lieben, bloß nicht die tumb-nationalen Rednecks auf dem platten Land verärgern.

Dabei ist es für liberale Demokraten ohnehin unmöglich evangelikale Südstaatler mit ihren Konföderierten-Flaggen zu überzeugen.
Rassistische Schwulenhasser, die den ganzen Tag mit ihren Knarren spielen und nebenher Kinder machen, die sie nicht zur Schule schicken, sind aber ohnehin als Wähler verloren.
Das gilt genauso für die Volksverräter- und Haut-Ab-grölenden Pegidioten auf Dresdens Straßen.
Sigmar Gabriel hätte nicht dahin gehen sollen. Das generiert keine Wählerstimmen und demütigt nur. Am Ende musste der damalige Vizekanzler dem Nazi-Parolen skandierenden Mob, der kleine Galgen mit Gabriel-Puppen mit sich führte, buchstäblich den Stinkefinger zeigen.
Die Erfahrung hätte er sich sparen können; sie richtete viel mehr Schaden bei den demokratischen Anhängern der SPD an, als sie jemals hätte nützen können.

Beim abscheulichen „lock-her-up“-Pöbel, der marodierend zu Trumps Rallys marschiert verhält es sich genauso. Das sind lost people, deren Hirne vom Hass endgültig zerfressen sind.

Vernünftige Politiker haben nur die Chance durch umfangreiche Ausgaben für Bildung und Sozialprogramme dafür zu sorgen, daß zukünftige Generationen nicht genauso schlimm werden.

Die größte politische Fehlleistung des Jahres stammt ausgerechnet vom deutschen Innen- und Verfassungsminister, der die kruden AfD-Ansichten zur „Mutter der Probleme“ adelte.
Die Münchner Grünen gingen den umgekehrten Weg und riefen der braunen Bande ein kräftiges „So nicht!“ entgegen. Und sie waren damit erfolgreich
In Amerika gibt es offensichtlich eine neue Generation demokratischer Kandidaten, die nicht wie die noch amtierende Geronten-Generation, ängstlich vor den GOP-Themen zurückweicht.
Jahrzehnte lang konnten die Republikaner mit dem Todschlagargument „Das Ist Sozialismus!“ fast jede demokratische Initiative abblocken. Bei dem Vorwurf knicken die Blauen üblicherweise leise jammernd sofort ein, statt endlich mal aufzustehen und zu sagen „Ja, verdammt, und Sozialismus ist gut. Öffentliche Straßen und Militär sind auch Sozialismus. Die werden auch zentral von taxes bezahlt!“

Vielleicht ändert sich das nun ein wenig.

Der bis vor Trump rechtsradikalste und idiotischste US-Politiker war Ted Cruz.
Der Texanische Senator haderte als GOP-Teebeutler so sehr mit seinem Latino-Geburtsnamen „Rafael Edward Cruz“, daß er der xenophoben Stimmung in seiner Texanischen Zweitheimat folgend den ultra-amerikanischen Namen TED annahm.

Lange Zeit war es undenkbar, daß ein Demokrat im stramm konservativen Texas, wo George W. Bush und Rick Perry als Gouverneure regierten, eine Chance hätte. 2018 könnte sich das ändern durch den Irishamerican Robert O’Rourke, dessen Familie seit vier Generationen in El Paso, Texas lebt. Da er als Kind und Teenager ebenso viel Zeit in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez verbrachte, hörte er schon früh hauptsächlich auf die spanische Version des Namens Robert, nämlich „Beto“. Politisch kennt man den Kongressabgeordneten nur als Beto O’Rourke.
Die Kampagne des  fließend spanisch sprechenden Abgeordnetem heißt „Beto for Texas“ und rückt Ted Cruz auf die Pelle.

Wie sich die Zeiten ändern. Der eine tilgte sorgfältig alles mexikanisch klingende, der andere wirbt damit.
Noch 2012 weigerte sich der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hartnäckig öffentlich ein einziges Wort französisch zu sprechen, obwohl er die Sprache aus seinen zwei Jahren als Mormonen-Missionar in Paris beherrscht. Aber überhaupt eine andere Sprache als englisch zu verstehen galt unter den Republikanern als Makel.
Sechs Jahre später wirbt Beto O’Rourke sogar damit polyglott zu sein.

Ich halte das für richtig, da die Hardcore-Hillbillies, die alles hassen was sie für unamerikansich halten, ohnehin als Wähler vernünftiger Politiker verloren sind.
Es nützt den Demokraten nichts ihnen nachzulaufen.
Man mache es lieber so wie die bayerischen Grünen und sage offensiv „welcome multikulti!“

Trumpmerica hat sich schon lange aus der Realität verabschiedet. In den tiefen Sumpf, in dem die hocken, sollte man ihnen nicht nachlaufen.
Die frönen ihrer geistigen Morbidität und sind unrettbar verblödet.


Beispiele:

1.)


[….]  In einem ausführlichen Interview mit dem US-Sender CBS hat Donald Trump seine Meinung zu zahlreichen brisanten Themen kundgetan: über eine mögliche Verstrickung Wladimir Putins in Attentate, den Klimawandel, die Russlandaffäre, Nordkorea - und über den Handelsstreit. Dabei attackierte der US-Präsident erneut die Europäische Union. Diese sei nur gebildet worden, "um uns beim Handel auszunutzen", sagte Trump. "Und das ist, was sie getan haben."
Er fügte hinzu: "Niemand behandelt uns viel schlechter als die Europäische Union." [….] "Wissen Sie, was feindselig ist? Wie sie uns behandeln." Der Präsident sagte weiter, er möge die Nato. "Aber wissen Sie was? Wir sollten nicht für fast die gesamten Kosten der Nato aufkommen, um Europa zu beschützen. Und zusätzlich nutzen sie uns beim Handel aus. Das werden sie nicht mehr tun. Sie verstehen das." [….]

2.)


3.)

[….]  Everybody in the White House Considers Trump an Idiot
[….] It is relatively easy to get White House staffers to leak mind-blowing anecdotes about President Trump’s various derangements, and for that very reason, it is hard to find new anecdotes that register on the crazy-Trump scale. [….] After security officials tried fruitlessly to explain to Trump the importance of American defenses in South Korea, including a system that reduces the warning time of a North Korean missile attack from 15 minutes to seven seconds, Secretary of Defense James Mattis told associates that Trump “acted like — and had the understanding of — ‘a fifth- or sixth-grader.’[….] Chief of Staff John Kelly has called Trump an idiot and also crazy:


    “He’s an idiot. It’s pointless to try to convince him of anything. He’s gone off the rails. We’re in crazytown,” Kelly is quoted as saying at a staff meeting in his office. “I don’t even know why any of us are here. This is the worst job I’ve ever had.”
Trump’s lawyer John Dowd has likewise called his client an idiot. Somewhat more audaciously, he has argued that Trump should not have to testify to Special Counsel Robert Mueller, because the transcript would leak, and foreign leaders would see that Trump is an idiot:
    Dowd then explained to Mueller and Quarles why he was trying to keep the president from testifying: “I’m not going to sit there and let him look like an idiot. And you publish that transcript, because everything leaks in Washington, and the guys overseas are going to say, ‘I told you he was an idiot. I told you he was a goddamn dumbbell. What are we dealing with this idiot for?’”
Another Trump lawyer, Jay Sekulow, tried to argue to Robert Mueller that Trump could not be asked to give an interview because he is a compulsive liar. They literally explained to Mueller how they conducted a mock interview with Trump, and he was so unable to tell the truth that they considered him mentally disqualified from testifying:
    Jay Sekulow went to Mueller’s office and re-enacted the mock interview. Their goal: to argue that Trump couldn’t possibly testify because he was incapable of telling the truth. 


    “He just made something up. That’s his nature,” Dowd said to Mueller.
It seems somehow unfair to let somebody remain on the job as president because he’s such a compulsive liar he can”t be allowed to testify under oath. [….] However dumb and crazy you might think Trump is, reality always turns out to be even worse. [….]

4.)


[….] A Trump surrogate and co-founder of a PAC in support of the president complained about left-wing "mobs" harassing conservatives, noting how a group of witches recently planned a "hex" on Brett Kavanaugh.
Amy Kremer, co-founder of the Women Vote Trump PAC, told MSNBC Sunday she does believe violence has entered into the country's political discourse, pointing blame solely at liberal activists. [….] But Kremer particularly took issue with a Brooklyn bookstore's repeated rituals where witches have planned to place a "hex" on recently confirmed Supreme Court Justice Brett Kavanaugh.
Dakota Bracciale, co-owner of the "metaphysical boutique and occult bookshop," Catland Books, told Newsweek they have already placed several hexes on President Donald Trump. 


[….] Speaking Sunday on MSNBC, Kremer criticized the event as yet another left-wing attack on conservatives. “It is a scary time right now,” she said. “Now you’ve got witches that are placing a hex on Brett Kavanaugh.” [….]

5.)


[….] President Donald Trump has been spreading a lot of misleading statements or flat-out lies about “Medicare for All” — a progressive health policy gaining traction among Democrats.
Most recently, Trump said that providing health insurance to everybody doesn’t work anywhere in the world. He avoided calling the policy Medicare for All — likely because 60 percent of the American public favors the idea. Instead, he referred to it as “socialist” health care.
“By the way, it doesn’t work anywhere in the world,” said Trump during his “Make America Great” again rally in Richmond, Kentucky on Saturday.
“It’s good if you don’t mind waiting for like five weeks to see a doctor. They come from socialist countries — frankly, they come from Canada.” [….]

 

6.)

[….] Der zwei Jahre lang in der Türkei festgehaltene US-Pastor Andrew Brunson hat bei seinem Empfang im Weißen Haus für US-Präsident Donald Trump gebetet. „Wir würden gerne für Sie beten“, sagte Brunson am Samstag im Oval Office, wo Trump ihn nach seiner Rückkehr aus der Türkei empfing. „Wir beten als Familie oft für Sie.“ [….] Brunson kniete vor Trump zum Gebet nieder und legte dem Präsidenten die linke Hand auf die Schulter. Dann betete er: „Oh Gott, ich bitte dich, dass du deinen Heiligen Geist über Präsident Trump ergießt. Dass du ihm übernatürliche Weisheit gibst, um alle Pläne, die du für dieses Land und für ihn hast, zu erfüllen.“
[….] „Ich bitte darum, dass du ihm Weisheit gibst, wie er dieses Land zur Rechtschaffenheit führt. Ich bitte darum, dass du ihm Beharrlichkeit und Ausdauer und Mut gibst, für die Wahrheit zu stehen. Ich bitte darum, dass du ihn vor Verleumdung durch Feinde schützt, vor jenen, die unterhöhlen. Ich bitte darum, dass du ihn zu einem großen Segen für dieses Land machst.“ [….]




Samstag, 13. August 2016

Trumps teuflische Tiraden – Teil II



Alles in den verachteten „liberal media“ in negativen Sinne über Trump Geäußerte kommt entweder ohnehin nicht bei seinen Fans an, weil die nur FOX gucken, oder wird grundsätzlich nicht geglaubt.
Trump hat Recht; die Leute lieben ihn.


Aber selbst wenn sich 50 bedeutende Republikaner gemeinsam gegen Trump stellen, beeindruckt das seine Wähler wenig.
Kritiker werden kurzerhand zu frustrierten Epigonen des „korrupten Washingtoner Systems“ abgestempelt, die sich vor den frischen Trump-Wind fürchteten.

Nun finden seine Gegner aber einen Weg Videos zu machen, die doch den ein oder andere Teebeutler und konservativen GOPer von Trump abrücken lassen werden.
Nun gibt es O-Ton Trump von Romney-Unterstützern. Trump lobt all die Dinge, die Republikaner hassen wie die Pest.
Pro-Choice, Obamacare und Clinton findet er großartig.


Wenig erfreulich für Trump ist auch Hillary Clintons Veröffentlichungen ihrer aktuellen Steuererklärung, aus der hervorgeht, daß sie sehr viel für karikative Zwecke spendete und mit der sie den Druck auf Trump nun endlich auch mal seine Finanzen offen zu legen noch einmal erhöht.

Tax Return Shows Hillary Clinton Donated 100 Times More Money To Charity Than Trump. [….]

Es ranken sich viele Gerüchte darum, wieso sich der Kandidat so hartnäckig weigert. Dubiose Geschäfte mit russischen Oligarchen gelten als wahrscheinlich.


Ich halte es allerdings für wahrscheinlicher, daß Trump weit weniger reich ist, als er immer behauptet. Für jemand, der derartig stolz immer wieder auf seine „Ten billions“ verweist – „I am really rich!“ – wäre es eine gewaltige Schmach, wenn bekannt werden sollte, daß er deutlich ärmer ist.

Im Angesicht einer tatsächlich möglichen Niederlage werden Trumps teuflische Tiraden noch einmal abartiger.

In Deutschland werden immer wieder amerikaweite Umfragen zitiert, die Clinton sechs, sieben oder auch mal acht Prozent vor Trump sehen.
Die Umfragen variieren aber ohnehin stark und sind im amerikanischen Wahlsystem wenig aussagekräftig.
Die meisten Staaten sind ohnehin fest auf demokratische oder republikanische Mehrheiten abonniert. In einem „the winner takes it all“-System macht es keinen Unterschied ob Clinton in Kalifornien mit 42% zu 37% gegen Trump gewinnt, oder ob sie ihn mit 80% zu 10% vernichtet. Kalifornien, Georgia, Washington, New York oder Texas sind „safe states“, in denen daher auch so gut wie gar kein Wahlkampf stattfindet.
Es kommt stattdessen auf bevölkerungsreiche „Swingstates“ an, die sich im Süden und im „rust-belt“ befinden.
Die südlichen Swinger, darunter das besonders wichtige Florida, dürfte Trump wegen seiner antimexikanischen Ausfälle bereits verloren haben.
Bleibt also der Rust-belt mit den „Blue-collar“-Wählern, denen es trotz wirtschaftlicher Erholung Gesamt-Amerikas schlecht geht. Sie sind die klaren Verlierer der Globalisierung. Ihre Jobs sind nach overseas verlorengegangen.
Obwohl die Fabrikarbeiter natürlich traditionell demokratisch wählen, hofft Trump auf viele Stimmen der verärgerten abgehängten Weißen in Wisconsin, Illinois, Indiana, Michigan, Ohio, West Virginia und Pennsylvania.

Die GOPer müssen in diesen Staaten gewinnen, sonst ist Hillary Clinton Präsidentin.

Es sieht aber nicht gut aus.

Knapp drei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl hat Hillary Clinton ihre Führung in vier besonders umkämpften Swing States ausgebaut. Laut einer Umfrage des Senders NBC und des "Wall Street Journal" hält die Kandidatin der Demokraten in Virginia und Colorado ihren republikanischen Konkurrenten Donald Trump mit jeweils zweistelligem Abstand auf Distanz. In Florida sind es fünf Punkte, in North Carolina neun. [….]
(APA 13.08.2016)

Es gibt diese schönen „Battleground-maps“ auf denen man Bundesstaaten mit unsicherem Wahlausgang einzeln einer Partei zuschlagen kann, um zu gucken, wie es dann in der Wahlmännerversammlung aussähe.
Käme es so wie in den neuen Umfragen prognostiziert, hätte Clinton 256 von 270 für die Präsidentschaft benötigten Stimmen.
Es fehlten nur noch so wenige Stimmen, daß ein weiterer gewonnener Bundestaat der vier Swinger Ohio (18 Wahlmänner), Pennsylvania (20), Michigan (16) oder Georgia (16) ausreichte.

In Amerika gibt es täglich Dutzende neue Umfragen, die kaum Zweifel daran aufkommen lassen, daß Clinton einen weiteren Staat holen kann.

Da Clinton in nur einem der vier genannten Staaten gewinnen muß, um Präsidentin zu werden, sieht es nach heutigem Stand wirklich schlecht aus für Trump.

Es liegt dem mutmaßlichen Verlierer allerdings fern eine demokratische Niederlage zu akzeptieren und so gibt er schon einmal erste Nero-Befehle von sich.
Zur Not müsse man eben Hillary Clinton erschießen, um sie zu stoppen.

Trump provoziert mit Gewaltfantasien gegen Clinton. Einmal mehr sorgt Donald Trump für Entsetzen: Bei einem Auftritt fabuliert er über ein Attentat auf seine Konkurrentin. […..]

Verlieren könne er nicht. Das geschehe wenn überhaupt nur durch Betrug der anderen Seite.
Also legt Trump schon mal das Streichholz an den Benzintank, damit es die USA in bürgerkriegsartige Zustände treibt.


In remarks with strong racial overtones, Donald Trump told a mainly white rural crowd in Pennsylvania on Friday that vote fraud could cheat him out of victory and vowed to dispatch police who support him to monitor polls in “certain parts” of the state.
“We’re going to have unbelievable turnout, but we don’t want to see people voting five times, folks,” the Republican presidential nominee said at a rally in Altoona, Pa.
After months of racially charged violence between Trump supporters and protesters at his rallies, the comments raised the specter of confrontations on election day in precincts with many minority voters.
Trump, who previously suggested the Nov. 8 election would be rigged for Democratic rival Hillary Clinton, said he’d “heard some stories about certain parts of the state, and we have to be very careful.” [….]


After claiming the “only way” he can lose the state, where he’s down by double-digits, is if Hillary Clinton supporters “cheat,” Trump requested supporters “go around and look and watch other polling places to make sure that it’s 100 percent fine.”
“The only way we can lose, in my opinion, I really mean this, Pennsylvania, is if cheating goes on,” Trump declared. […..]