Wieso die Bundeskanzlerin im Jahr 2013 ausgerechnet Ursula
von der Leyen zur Verteidigungsministerin machte, ist wenig geheimnisvoll.
Die notorische Selbstdarstellerin („Foto-Uschi“) mit der Wahrheitsallergie sollte
eingenordet werden.
Von Merkel ist zwar nicht bekannt jemals strategisch
gedacht zu haben, aber auch sie muß gelegentlich einen Gedanken daran
verschwendet haben, wer nach ihr ins Bundeskanzleramt einziehen könnte.
Dazu braucht es eine sehr bekannte und beim Urnenpöbel
beliebte Person.
Beides trifft zweifellos auf von der Leyen zu.
Fachliche Qualifikation hingegen ist in der CDU
traditionell nachrangig.
Kristina Schröder, Franz-Josef Jung, Hermann Gröhe,
Roland Pofalla oder Thomas de Maizière hätten es nie zu Ministerrang bringen
können, wenn sie Kenntnis von ihrem Ressort gehabt haben müßten.
Offensichtlich ist Merkel bei ihrer Nachfolge auch
weniger wichtig, ob sie dieser Person vertraut; denn ihre wenigen wirklichen
Vertrauten wie Altmaier oder Schavan standen nie für den Chefposten zur
Debatte.
Hier ist Merkel ebenfalls ihrem einzigen Ziel
verpflichtet: Kanzlerin sein.
Inhalte und Überzeugungen verbinden sich bis heute
nicht mit ihrer Kanzlerschaft, also kann es ihr auch egal sein was mit
Deutschland passiert, wenn sie ihrem Kanzlerinnenhobby nicht mehr frönt.
Von der Leyen gehört sicherlich nicht in Merkels
inneren Zirkel, soweit würde sie ihr niemals vertrauen.
Daß Ernst Albrechts Tochter den schwierigen Job auf
der Hardthöhe übernehmen mußte, sollte zunächst einmal ihr ständiges
Hineinregieren in andere Ressorts bremsen.
Das ist die Kehrseite der Selbstverliebtheit von der Leyens;
sie ist außerordentlich unbeliebt bei den Kollegen und in der Parteispitze, da
sie über Leichen geht, um selbst gut auszusehen.
Sie übernimmt nie selbst Verantwortung für ihre
Fehler, läßt immer andere die Suppe auslöffeln.
Auch innerhalb ihres neuen Ministeriums praktiziert
die mögliche Merkel-Nachfolgerin die Methode, indem sie Staatssekretäre feuert.
Aber je länger sie den Posten innehat, desto
schwieriger wird es für sie die permanenten Pannen auf andere abzuwälzen.
Die CDU-Kabinettskollegen freuen sich diebisch, wenn endlich auch mal von der Leyen schlecht aussieht.
Merkels Hoffnung ist, daß die Büros im Bendlerblock
eine mäßigende Wirkung auf das Hobbyfotomodell haben, daß sie demütiger und
verträglicher wird.
Daß sie schlicht und ergreifend nicht mehr so
innerhalb der Partei nervt.
Ein Ministerium als Disziplinierungsanstalt für
renitente CDU-Minister.
Erst ich, dann die Partei und zuletzt das Land.
Natürlich kam die Niedersächsin mit dem windigen Doktortitel
ohne militärisches Knowhow in das Ministerium.
Möglicherweise ist das auch nicht notwendig.
Es gibt allein 9.600 hochbezahlte Experten in von der
Leyens „Bundesamt für Auf(s)rüstung, Informationstechnik und Nutzung“.
Da kann man auf einigen Sachverstand der Zuarbeitenden
zurückgreifen.
Aber wozu die Fachleute im eigenen Ministerium fragen,
wenn man mit Steuermitteln auch ein Heer von praxisfernen überbezahlten
Anzugsträgern aus der dubiosen Beraterbranche bezahlen kann?
Die Ausgaben für „Beratung“ verzwanzigfacht von
der Leyen!
[…..] Bundesverteidigungsministerin
Ursula von der Leyen (CDU) will 300 Millionen Euro für externe Berater
ausgeben. […..] Es handelt sich laut
ZEIT um den wohl größten Beraterauftrag in der Geschichte der Bundesrepublik.
Das Projekt sei damit teurer, als das Ministerium öffentlich einräumt. Im März
hatten Mitarbeiter von der Leyens im Verteidigungsausschuss von 208 Millionen
Euro gesprochen. […..] Vor
zweieinhalb Jahren hatte von der Leyen eine neue Staatssekretärin geholt, die
das Rüstungschaos bei der Bundeswehr beenden sollte. Der ZEIT zufolge gilt die
ehemalige Unternehmensberaterin Katrin Suder zwar als kompetent und
analysestark. Dass sie nun aber knapp 300 Millionen Euro ausgeben müsse, um
eine effiziente Rüstungsbeschaffung zu erreichen, zeige, wie verzweifelt die Staatssekretärin
inzwischen sei. […..]