Samstag, 23. Juli 2016

Geld spielt keine Rolle - Teil II



Wieso die Bundeskanzlerin im Jahr 2013 ausgerechnet Ursula von der Leyen zur Verteidigungsministerin machte, ist wenig geheimnisvoll.
Die notorische Selbstdarstellerin („Foto-Uschi“) mit der Wahrheitsallergie sollte eingenordet werden.
Von Merkel ist zwar nicht bekannt jemals strategisch gedacht zu haben, aber auch sie muß gelegentlich einen Gedanken daran verschwendet haben, wer nach ihr ins Bundeskanzleramt einziehen könnte.
Dazu braucht es eine sehr bekannte und beim Urnenpöbel beliebte Person.
Beides trifft zweifellos auf von der Leyen zu.

Fachliche Qualifikation hingegen ist in der CDU traditionell nachrangig.
Kristina Schröder, Franz-Josef Jung, Hermann Gröhe, Roland Pofalla oder Thomas de Maizière hätten es nie zu Ministerrang bringen können, wenn sie Kenntnis von ihrem Ressort gehabt haben müßten.
Offensichtlich ist Merkel bei ihrer Nachfolge auch weniger wichtig, ob sie dieser Person vertraut; denn ihre wenigen wirklichen Vertrauten wie Altmaier oder Schavan standen nie für den Chefposten zur Debatte.
Hier ist Merkel ebenfalls ihrem einzigen Ziel verpflichtet: Kanzlerin sein.
Inhalte und Überzeugungen verbinden sich bis heute nicht mit ihrer Kanzlerschaft, also kann es ihr auch egal sein was mit Deutschland passiert, wenn sie ihrem Kanzlerinnenhobby nicht mehr frönt.

Von der Leyen gehört sicherlich nicht in Merkels inneren Zirkel, soweit würde sie ihr niemals vertrauen.
Daß Ernst Albrechts Tochter den schwierigen Job auf der Hardthöhe übernehmen mußte, sollte zunächst einmal ihr ständiges Hineinregieren in andere Ressorts bremsen.
Das ist die Kehrseite der Selbstverliebtheit von der Leyens; sie ist außerordentlich unbeliebt bei den Kollegen und in der Parteispitze, da sie über Leichen geht, um selbst gut auszusehen.
Sie übernimmt nie selbst Verantwortung für ihre Fehler, läßt immer andere die Suppe auslöffeln.
Auch innerhalb ihres neuen Ministeriums praktiziert die mögliche Merkel-Nachfolgerin die Methode, indem sie Staatssekretäre feuert.
Aber je länger sie den Posten innehat, desto schwieriger wird es für sie die permanenten Pannen auf andere abzuwälzen.

Die CDU-Kabinettskollegen freuen sich diebisch, wenn endlich auch mal von der Leyen schlecht aussieht.

Merkels Hoffnung ist, daß die Büros im Bendlerblock eine mäßigende Wirkung auf das Hobbyfotomodell haben, daß sie demütiger und verträglicher wird.
Daß sie schlicht und ergreifend nicht mehr so innerhalb der Partei nervt.

Ein Ministerium als Disziplinierungsanstalt für renitente CDU-Minister.
Erst ich, dann die Partei und zuletzt das Land.

Natürlich kam die Niedersächsin mit dem windigen Doktortitel ohne militärisches Knowhow in das Ministerium.

Möglicherweise ist das auch nicht notwendig.
Es gibt allein 9.600 hochbezahlte Experten in von der Leyens „Bundesamt für Auf(s)rüstung, Informationstechnik und Nutzung“.
Da kann man auf einigen Sachverstand der Zuarbeitenden zurückgreifen.

Aber wozu die Fachleute im eigenen Ministerium fragen, wenn man mit Steuermitteln auch ein Heer von praxisfernen überbezahlten Anzugsträgern aus der dubiosen Beraterbranche bezahlen kann?

Die Ausgaben für „Beratung“ verzwanzigfacht von der Leyen!

[…..] Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will 300 Millionen Euro für externe Berater ausgeben. […..] Es handelt sich laut ZEIT um den wohl größten Beraterauftrag in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Projekt sei damit teurer, als das Ministerium öffentlich einräumt. Im März hatten Mitarbeiter von der Leyens im Verteidigungsausschuss von 208 Millionen Euro gesprochen. […..] Vor zweieinhalb Jahren hatte von der Leyen eine neue Staatssekretärin geholt, die das Rüstungschaos bei der Bundeswehr beenden sollte. Der ZEIT zufolge gilt die ehemalige Unternehmensberaterin Katrin Suder zwar als kompetent und analysestark. Dass sie nun aber knapp 300 Millionen Euro ausgeben müsse, um eine effiziente Rüstungsbeschaffung zu erreichen, zeige, wie verzweifelt die Staatssekretärin inzwischen sei. […..]