Sonntag, 8. November 2015

Franz outet sich – Teil XIV



Daß erneut bewiesen wurde was für ein Heuchler der Papst ist, indem der Investigativ-Journalist Gianluigi Nuzzi in einem neuen Buch darlegte, wie prunk- und luxussüchtig die Kurie agiert, gefällt Franzl überhaupt nicht.
Er unternimmt nichts dagegen, daß die Ex-Nummer-Zwei des Vatikans neben dem Petersdom in einer 700-Quadratmeter-Luxuswohnung residiert, während Flüchtlingskinder hungern und frieren.

Papst Franziskus hat sich erstmals direkt zu den neuesten Enthüllungen von maßloser Verschwendung im Vatikan geäußert. In seiner Sonntagsansprache auf dem Petersplatz in Rom nannte er die als "VatiLeaks 2" bekannt gewordene Affäre ein Verbrechen und "eine bedauerliche Tat, die nicht hilfreich ist".

Erschlagt den Boten!
Das ist offenbar die Botschaft des Papstes an die Welt.
Ihm gefällt es nicht, wenn öffentlich wird, daß der ausdrücklich für Arme und Bedürftige vorgesehene „Peterspfenning“ für Dolce-Vita der Kardinäle verprasst wird.

[….] Kardinäle, die zu lächerlichen Mietpreisen in riesigen Appartements residieren. Spenden, die in der Verwaltung versickern: Ein neues Skandalbuch enthüllt, wie der Vatikan mit Geld umgeht.
[….]  Wie viel absichtliches und aus Unfähigkeit resultierendes Chaos in den Finanzen der Vatikanbehörden herrschte, wird in dem Buch mehr als deutlich. [….] Es stand ziemlich verheerend, als Franziskus Pontifex wurde, und externe Buchprüfer hatten schon Alarm geschlagen. Nuzzi hat eine Audioaufzeichnung einer Unterredung des Papstes am 3. Juli 2013, also etwa fünf Monate nach Amtsantritt, mit Kardinälen der Kurie ausgewertet - da ist die Rede von drohender Staatspleite - das Jahr 2012 hatte mit einem Minus von 28,9 Millionen Euro in den Kurienfinanzen geschlossen, Einnahmen von 92,8 Millionen Euro standen Ausgaben von 121,7 Millionen gegenüber. [….] Dass der Vatikan seine Immobilien - allein in Rom sind 5000 Objekte in seinem Besitz - miserabel verwaltet, weil er fast immer nur lächerliche Gefälligkeitsmieten verlangt, war zumindest in der italienischen Hauptstadt immer bekannt. Aber dass es 100-Quadratmeter-Wohnungen in Roms Altstadt gibt, die 100 Euro im Jahr oder auch gar nichts kosten, ist neu. Dass Kardinäle, allen voran der ehemalige Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, auf 700 Quadratmetern residieren, in gigantischen Appartements in Toplage und zu lächerlichen Mietpreisen, ist aber nicht einmal das Schlimmste.
Was Gläubige in aller Welt wirklich treffen wird, ist zum Beispiel der Umgang mit dem Peterspfennig, den viele von ihnen spenden, in dem sicheren Glauben, das Geld werde ausschließlich für gute Zwecke verwendet, für den "Liebesdienst an den Bedürftigen". In Wahrheit verschwindet ein Großteil der Gelder in einem "schwarzen Loch", wie Nuzzi schreibt. [....]
Nuzzis Unterlagen zufolge wurden 14,1 Millionen Euro aus dem Obulus für Sankt Peter für karitative Zwecke verwendet, 6,9 Millionen als Spende für besondere Zwecke, 6,3 Millionen wurden zurückgestellt als Reserve. Sage und schreibe 28,9 Millionen Euro wurden für den Unterhalt der defizitären Kurie entnommen, das sind 58 Prozent.
Geld gespendet für Bedürftige, ausgegeben für den Verwaltungsapparat. Für den luxuriösen Aufwand, den nicht wenige Kardinäle jahrzehntelang betrieben. Für ein System, in dem Nachlässigkeit, Gefälligkeiten und Machtinteressen herrschten. Noch haarsträubender ist die Summe von 377,9 Millionen Euro, auf die sich laut Nuzzis Recherchen das Rücklagevermögen des Peterspfennigs beläuft, verteilt bei zwölf Banken, am meisten liegt beim IOR. [….] Bei allem, was Nuzzi schreibt, ist vermutlich noch immer nur ein Teil des Schmutzes unter dem Teppich hervorgekehrt, und er wird Stoff für neue Bücher finden. [….]

Die Größenordnung der Peterspfennigprasserei ist zwar verglichen mit den gewaltigen Milliardenvermögen vieler Bistümer zu vernachlässigen, aber durch die Zweckentfremdung ausgerechnet des Peterspfennigs wird die Glaubwürdigkeit des Papstes eklatant ruiniert.

Aus Österreich kamen zuletzt 872.000 Euro als Peterspfennig nach Rom, aus Deutschland einige Millionen.

Bisher hat der Vatikan Ergebnis für den "Peterspfennig" 2014 nicht mitgeteilt. Die letzte verfügbare Zahl - 78 Millionen US-Dollar (knapp 60 Millionen Euro) - gibt es für das Jahr 2013. Der jährliche Beitrag aus Deutschland liegt nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz im "einstelligen Millionenbereich".

Und nun wollen die Gläubigen genauer wissen, was eigentlich mit den Spenden passiert, für die der Papst persönlich geradesteht.
Das gefällt Bergoglio gar nicht.

Und dann ist da auch der Fall des Peterspfennigs. Der "Denarius Sancti Petri" ist eine Geldsammlung, die jedes Jahr in sämtlichen katholischen Gemeinden, also auch in Deutschland, stattfindet. Das Geld wird dem Papst geschickt, der es karitativen Einrichtungen zukommen lässt. Offiziell jedenfalls, so Nuzzi:

"Ich beziehe meine Einschätzung auf Daten aus den Jahren 2012 und 2013. Daraus wird deutlich, wohin diese Gelder fließen: Rund 60 Prozent wurden zum Stopfen von Finanzlöchern der Kurie im Vatikan benutzt. 20 Prozent wurden zu Investitionszwecken zur Seite gelegt. Nur 20 Prozent kamen also beim Papst an und flossen wahrscheinlich in karitative Einrichtungen. Also recht wenig. Ob es sich hierbei um Betrug am Gläubigen handelt? Nun, das muss jeder für sich selbst entscheiden."

Wie schon bei seinen vorhergehenden investigativen Büchern "Vatikan AG" und "Seine Heiligkeit" überrascht Nuzzi auch dieses Mal wieder mit einer Vielzahl präzise recherchierter Informationen.

Auch wenn die Claqueure des Papstes in den Zeitungsredaktionen immer noch ausschließlich Jubelarien über ihn veröffentlichen, wird doch deutlich, was dahinter steckt: Nichts!

Papst Franz ist ein reaktionärer Knochen, der immer wieder beweisen hat, im Zweifelsfall Minderheiten lieber weiter zu diskriminieren, zu heucheln, zu hetzen und zu lügen. Wenn ein Kurienmitglied wie Prälat Krzysztof Charamsa ausnahmsweise mal ehrlich ist und diskriminierende Methoden ändern will, fliegt er auch unter Bergoglio noch am selben Tag im hohen Bogen raus!

Daß Papst Franz in Wahrheit knochenkonservativer denkt, als er die Welt oberflächlich glauben lassen will, merken wir schon lange.

Papst Franz weiß wie man gute PR macht, wie man sich vor den Massen inszeniert.
In diesen Dingen ist er Ratzi mit seiner wenig heterosexuellen Stimme, der abstoßenden Physionomie und der demonstrativen Prachtentfaltung deutlich überlegen.
Ihn deswegen zum großen Erneuerer, oder gar Marxisten hochzustilisieren, ist aber vollkommen absurd.
Natürlich ist der Jesuit Franz ein konservativer Mann, der niemals einem minderen Weibsbild erlauben würde Priesterin zu sein und akzeptieren könnte, daß ein gleichgeschlechtliches Paar dieselben Rechte wie ein Gegengeschlechtliches erhalten dürfte.

Ich staune tatsächlich immer noch darüber wie viele Menschen es auch in einem aufgeklärten Land wie Deutschland gibt, die der römischen Kurie ernsthaft moralische Kompetenz zubilligen.
Als ob die Bande nicht über viele Jahrhunderte bewiesen hätte wie menschenverachtend sie denkt. Hexenverfolgung, Missionierung, Sklaverei, Inquisition, Kreuzzüge, Antisemitismus, Sklaverei, Folter, Raffgier – so präsentieren sich Gottes Stellvertreter auf Erden seit 2000 Jahren.
Noch im 21. Jahrhundert werden und wurden kleine Jungs gequält und sexuell missbraucht, während man die Täter schützt.

Aber die katholische Kirche stinkt natürlich nicht nur vom Kopf her, sondern ist bis in die regionalen Glieder verrottet.
Auf die Flüchtlings-freundlichen Sonntagsreden-Appelle Bergoglios reagiert die deutsche katholische Kirche wie sie es immer tut: Sie versucht sich auf Kosten der Allgemeinheit weiter zu bereichern.
Kardinal Marx, der mächtige Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz und noch mächtigere Papst-Berater gibt den Takt vor: Sein Bistum läßt sich fürstlich entlohnen für jedes Engagement.

[….] Die bayerischen Bistümer lassen sich die Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen in kirchlichen Einrichtungen erstatten. Die Mietkosten für Wohnungen und Häuser zahle in der Regel der Landkreis, bestätigte eine Sprecherin des Erzbistums München und Freising unserer Zeitung. „Bei Häusern und Wohnungen, die man sonst auch vermietet hätte, ist das der Regelfall“, sagte die Sprecherin weiter.
[….] Eine kostenfreie Unterbringung sei indes rechtlich schwierig, „weil die Wohnungen meist kirchlichen Stiftungen gehören“. Papst Franziskus hatte Anfang September alle Pfarreien aufgerufen, eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Die Unterbringung von Flüchtlingen sei aber in erster Linie eine staatliche Aufgabe, sagte die Bistumssprecherin. „Wir sehen uns in der Verantwortung, dabei zu helfen. Aber zu den üblichen Konditionen.“ [….]