Wenn man ein katholischer Gottesmann ist, gelten die Regeln
immer nur für die anderen.
Klar, es ist irgendwie nicht so schön Myriaden Kinder und Jugendliche
in Deutschland sexuell zu missbrauchen, aber wirklich störend ist daran nur
wenn das allgemein bekannt wird und dadurch die Kirchenmitgliederzahlen und Milliardeneinnahmen sinken.
Das haben die Kirchenfürsten, die wie der Vorsitzende der
deutschen Bischofskonferenz Kardinal Marx gewohnt sind in riesen Palais‘ zu
leben mal eben zehn Millionen Euro für einen Ferienpalast auszugeben, nicht so gern.
Der Rubel soll rollen.
Die Lage ist erstklassig, der Preis auch: Für 9,7 Millionen Euro hat
das Erzbistum München-Freising in Rom ein neues Gästehaus gekauft. Böse Zungen
haben der Immobilien auch schon einen Spitznamen verpasst: „Palazzo Marx“. [….]
Nach vier Jahren im „Schwabinger Asyl“ kehrt Erzbischof Reinhard Marx in dieser
Woche wieder in sein traditionelles Quartier im Palais Holnstein in der
Kardinal-Faulhaber-Straße im Stadtzentrum zurück. Das Gebäude, das 1733 bis
1737 im Auftrag des Kurfürsten Karl Albrecht als Rokoko-Adelspalais erbaut
wurde, war seit Oktober 2008 vom Staatlichen Bauamt saniert worden. Marx war
deshalb vorübergehend ins Schloss Suresnes in Alt-Schwabing gezogen.
[….] Die Sanierung des Palais kostete
8,1 Millionen Euro, davon trägt die Kirche 1,56 Millionen.
Da muss man also abwägen, wie man mit Kindersexskandalen
umgeht.
Die Täter sind Kirchenmänner, also haben sie quasi
automatisch Gottes Segen. Einmal beichten und schon ist vergeben und vergessen,
daß sie ihren Penis in kindliche Körperöffnungen steckten.
Aber die öffentliche Meinung darf auch nicht aus dem Blick
gelassen werden und so kam es gerade mal acht Jahre nach dem
Canisius-Megaskandal zur inzwischen berüchtigten Missbrauchsstudie der RKK.
Nun ja, es war eigentlich schon die zweite Studie, aber bei
der Ersten im Jahr 2013 hatte man versehentlich den berühmten Kriminologen, Rechtsprofessor und früheren niedersächsischen
Justizminister Pfeiffer beauftragt, der das Ganze total
missverstanden hatte.
Pfeiffer wollte doch tatsächlich selbst einen Blick in die
Akten werfen und sich nicht damit begnügen, was ihm die Domkapitulare
genehmigen.
Das konnte die RKK nicht riskieren. Womöglich hätte es
Ergebnisse gegeben, die man nicht haben wollte. Da wurde Pfeiffer schnell
gefeuert.
Kardinal Lehmann, der selbst als
relativ liberale Kraft im deutschen Episkopat gilt, verteidigte am Wochenende
das „Aus“ der Prof. Pfeiffer-Missbrauchsstudie der katholischen Bistümer.
Womöglich wären Daten der Täter an die Öffentlichkeit gelangt und ein Kind
sexuell zu missbrauchen, nennt der hohe Kirchenfürst vielleicht nur einmal eine
Dummheit machen“. Halb so wild also. Lehmann ist Professor für Dogmatik.
Mit dem Datenschutz bei Geheim- und Personalakten müsse sehr sorgfältig
umgegangen werden, sagte der Mainzer Bischof. "Nicht um den Eindruck zu
erwecken, wir haben etwas zu vertuschen, sondern um Tätern, die vielleicht nur
einmal eine Dummheit gemacht haben, überhaupt eine Chance zu geben
weiterzuleben." Das sei zuerst alles nicht so gut überlegt worden.
"Deswegen bin ich ganz froh, dass wir die Studie neu ausgeschrieben
haben", ergänzte Lehmann.
Die Bruderschaft der Bischöfe einigte sich darauf lieber
einen der ihren ermitteln zu lassen. Den Trierer Bischof Ackermann, der selbst
genügend Erfahrungen damit gesammelt hatte pädophile Priester zu schützen und
deren Opfern in den Rücken zu fallen.
(…..) Nach gerade einmal
neuneinhalb Jahren im Amt des offiziellen Missbrauchsbeauftragten, traf er sich
diese Woche erstmalig mit den Opfern, den in seinem Bistum vergewaltigten,
verprügelten und gequälten Kindern.
Man soll ja auch nichts
übereilen.
Eine Dekade geht ja schließlich
schnell ins Land und außerdem hatte Ackermann auch viel wichtigeres zu tun, als
mit den Quälgeistern zu sprechen, die heute immer noch rumjammern, nur weil sie
ein paar Jahre lang als Kind sexuell missbraucht und geschlagen wurden.
Da galt es vor allem den
ursprünglich von ihm selbst engagierten Kriminologen Christian Pfeiffer wieder loszuwerden.
Pfeiffer sollte den Missbrauch in der RKK zwar offiziell untersuchen, aber doch
bitte nichts Negatives zu Tage fördern.
Der renitente Professor wollte
sich aber bei seiner Studie tatsächlich ein eigenes Urteil bilden und nicht das
schreiben, was Ackermann ihm vorschrieb.
Der Niedersachse wollte sich zur
Empörung Ackermanns noch nicht mal bestechen lassen!
[…..] Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen KFN von Christian
Pfeiffer hatte 2011 vom Verband der Diözesen Deutschlands den Auftrag bekommen,
einen unabhängigen Forschungsbericht zum Missbrauch in der katholischen Kirche
von 1945 bis heute zu erstellen. In den Wochen und Monaten danach soll die
Kirche laut Aussage Pfeiffers aber immer mehr Einfluss auf die
Forschungsarbeiten genommen haben - sogar von Zensur sei die Rede gewesen.
Im Dezember 2012 sollte die Zusammenarbeit dann bei einem Treffen in
Hannover beendet werden. An dem Treffen nahm demnach auch der Trierer Bischof
Stephan Ackermann teil. Christian Pfeiffer sagte dem SWR, dass die Kirche ihm
ein Schreiben vorgelegt hatte, in dem er sich verpflichten sollte, jeglichen
Vorwurf von Zensur und Kontrollwünschen der Kirche zu unterlassen. Für dieses
Schweigen soll die Kirche auch 120.000 Euro geboten haben. Pfeiffer sagte, das
habe er abgelehnt. Daraufhin habe der Trierer Bischof Ackermann ihm erklärt,
wenn er nicht unterschreibe und der Zensurvorwurf nach außen dringe, sei er ein
Feind der katholische Kirche und man würde seinen guten Ruf öffentlich massiv
attackieren. Pfeiffer nennt den Vorgang eine Bedrohung. Wörtlich heißt es in
der "Zeit": "Das war der Versuch einer Nötigung." […..]
Ich verstehe gar nicht, was sich
die Leute nun wieder aufregen. Ackermann ist damit nur ein ganz gewöhnlicher
kirchlicher Schreibtischtäter, der dafür sorgt, daß seine Priester weiter
Kinder ficken können und daß die Priester, die schon Kinder gefickt haben, in
Ruhe gelassen werden.
Wer sich der weltgrößten
misogynen und homophoben Missbrauchsorganisation anschließt, darf nichts
anderes von den Kirchenfürsten erwarten.
Nach zwei Jahren im Amt des
Missbrauchsbeauftragten nervten einige garstige Medien allerdings weiter.
Ackermann („Null Toleranz für
Missbrauchstäter“) schützte weiterhin die Pädo-Verbrecher seines Bistums. Da
regten sich die Linksgrünversifften schon wieder auf. Nur weil der Trier
Bischof sieben pädophile und vorbestrafte Priester einsetzte. Na und? Sind doch
nur Kinder, die missbraucht werden.
Aus Rom wir der Takt vorgegeben: Strafverkürzung und Beförderung für Kinder fickende Priester.
Im September 2018 erschienen schließlich die Ergebnisse der
für die RKK angenehmeren Studie, in der nicht etwa unabhängige Leute die
kirchlichen Archive einsehen durften, sondern die Bischöfe stets Herren des Verfahrens
waren. Außerdem hatten sich besonders schwer betroffene Bistümer wie
Regensburg, in dem Papst-Bruder Georg bei den Domspatzen wütete, schon Jahre
zuvor jeder Aufklärung verweigert und die Archive gesäubert. Sehr zur Freude
des Papstes Ratzinger, der den pädofreundlichen Vertuscher-Bischof Müller zum
Dank nach Rom holte und ihn auf den drittmächtigsten Posten der Welt setzte. Papstnachfolger
Franz erhob Müller zum Kardinal.
[…..] Zahl der beschuldigten Kleriker.
Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden Personal-und Handakten von
38.156 Klerikern der 27 Diözesen
aus den Jahren
1946 bis 2014
durchgesehen (TP6). Dabei
fanden sich bei 1.670
Klerikern der katholischen
Kirche Hinweise auf
Beschuldigungen des sexuellen
Miss-brauchs Minderjähriger. Das
waren 4,4 Prozent aller Kleriker
aus den Jahren 1946
bis 2014, von denen
Personalakten und weitere
Dokumente in den
Diözesen durchgesehen wurden. Diese
Zahl stellt eine
untere Schätzgröße dar;
der tatsächliche Wert
liegt aufgrund der
Er-kenntnisse aus der Dunkelfeldforschung höher. Bei Diözesanpriestern betrug
der Anteil 5,1
Prozent (1.429 Beschuldigte), bei
Ordenspriestern im Gestellungsauftrag 2,1 Prozent (159 Beschuldigte) und
bei hauptamtlichen Diakonen 1,0 Prozent (24 Beschuldigte). Bei 58 Beschuldigten
war der Klerikerstatus unbekannt. Sofern
Personalakten von Klerikern
durchgesehen wurden, die
im Zuge des Antragsverfahrens
zu „Leistungen in Anerkennung des Leids, das Opfern sexuellen Missbrauchs
zugefügt wurde“ beschuldigt worden waren, fand sich nur in 50 Prozent der in
den Anträgen von der katholischen Kirche als
plausibel eingestuften Beschuldigungen ein
entsprechender Hinweis auf die
Beschuldigung oder die
Tat in der
Personalakte oder anderen
kirchlichen Dokumenten des
jeweiligen Klerikers. Damit wäre die Hälfte aller Fälle im Rahmen einer reinen
Personalaktendurchsicht ohne die aktive Antragstellung der Betroffenen zu
„Leistungen in Anerkennung des Leids, das Opfern sexuellen Missbrauchs zugefügt
wurde“ nicht entdeckt worden. Dies gibt einen Hinweis auf das Ausmaß des
anzunehmenden Dunkelfelds.
Zahl der betroffenen Kinder und
Jugendlichen
Den 1.670
beschuldigten Klerikern konnten nach
den Personal-und Handakten insgesamt 3.677 Kinder
und Jugendliche als
von sexuellem Missbrauch
betroffen zugeordnet werden. Dies
waren im Durchschnitt
2,5 Betroffene pro
Beschuldigtem (TP6). In
der Analyse von Strafakten lag die Zahl bei 3,9 (TP3).
Bei 54 Prozent der Beschuldigten lagen Hinweise auf einen einzigen Betroffenen
vor, bei 42,3 Prozent Hinweise auf mehrere Betroffene („Mehrfachbeschuldigte“),
bei 3,7 Prozent fehlten entsprechende Angaben. Die Mehrfachbeschuldigten hatten
durchschnittlich 4,7 Betroffene. Der Maximalwert lag bei 44 Betroffenen eines
Beschuldigten (TP6). […..]
Na fein, statt Hunderttausenden, konnten nun nur noch 3.677 von sexuellem
Missbrauch betroffene Kinder und Jugendliche ausgemacht werden.
Die knapp 1700 Pädosex-Priester sind doch kaum der Rede
wert.
So sieht es offenbar Kardinal Marx, der knappe anderthalb
Jahre nach der Veröffentlichung der Studie demonstrativ rein gar nichts
unternommen hat.
Für die katholischen Bischöfe gibt es drei Aspekte des
Kinderfickens.
1.) Es
muss finanzieller Schaden von der Kirche abgewendet werden. Daher gilt es mit
aller Energie möglichst keine schlechte PR entstehen zu lassen. Vertuschen,
verschweigen, weißwaschen.
2.) Die
sadistischen und perversen Täter müssen geschützt werden; schließlich sind es
Brüder im Amte und Gottesmänner.
3.) Die
Opfer sind bloß dumme Kinder. Darum muss man sich nicht sorgen. Die können mit
Almosen abgespeist oder am besten durch juristische Kniffe ganz leer ausgehen.
Die Straftat an sich, die Vergewaltigung eines Kindes durch
einen Priester, scheint bis heute von den Klerikerfürsten als Petitesse
angesehen zu werden.
[…..] Missbrauch in Kirche: Fast alle Verfahren in Bayern eingestellt
Eineinhalb Jahre nach der Veröffentlichung der großen Missbrauchsstudie
der katholischen Kirche haben die Behörden in Bayern in keinem einzigen Fall
Anklage erhoben. Das haben die zuständigen Staatsanwaltschaften auf Anfrage
bestätigt. […..]
Massenhafter sexueller Missbrauch an Kindern durch
Geistliche?
Nichts weswegen man sich sorgen oder gar irgendetwas ändern
müsste.
Die Studie wurde wunschgemäß so verfasst, daß die RKK nichts
befürchten musste.
[…..] Missbrauchsstudie der Katholischen Kirche: "Das war alles nur Show
- mehr nicht"
[…..] Die Unterlagen - so das Versprechen - sollten an die Staatsanwaltschaften
weitergeleitet werden. Dort zeigt sich nun: Strafrechtlich sind die Dokumente
nahezu wertlos. […..] Die Deutsche
Bischofskonferenz (DBK) mit dem Vorsitzenden Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof
von München und Freising, wollte das Ermittlungsergebnis in Bayern nicht
kommentieren. […..]
Der Kriminologe und ehemalige niedersächsische Justizminister Christian
Pfeiffer, der die Untersuchung ursprünglich leiten sollte, sagte: "Für die
Kirche war die der MHG-Studie folgende Ankündigung von Marx, wonach alles an
die Staatsanwaltschaften gegeben wird, kein Risiko. Das war alles nur Show -
mehr nicht." Marx habe Forschern den uneingeschränkten Zugang zu Akten
verweigert und damit eine unabhängige wissenschaftliche Aufarbeitung
verhindert. "Für die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit" wäre es
das Beste, Marx würde von der Spitze der Bischöfe zurücktreten - "und so
einen echten Neuanfang ermöglichen".
DBK-Sprecher Matthias Kopp wies die Vorwürfe entschieden zurück. […..]
Der Strafrechtsprofessor [und CSU-Politiker! –T.] Holm Putzke aus Passau sagte, die Kirche
habe sich "redlich darum bemüht, damit die in ihren Reihen massenweise
begangenen Verbrechen an Kindern inzwischen nicht mehr verfolgbar sind".
Er stellte nach der Veröffentlichung der Studie gemeinsam mit einigen Kollegen
Anzeige gegen unbekannt und stieß damit die staatsanwaltlichen Ermittlungen an.
[…..]
Die Missbrauchsopfer sind zu lustig. Nun fordern sie im Jahr
2020 Konsequenzen. Konsequenzen? Wozu das denn? Zehn Jahre nach Canisius zeigt
sich doch mustergültig was passiert, wenn die RKK den myriadenfachen Missbrauch
aussitzt:
Die gesamte politische Klasse steht wie ein Mann hinter der Kirche, denkt gar nicht daran den Auftrag von vor 100 Jahren aus der Weimarer Reichsverfassung, die die Ablösung der staatlichen Dotationen an die Kirchen vorsieht umzusetzen.
Die gesamte politische Klasse steht wie ein Mann hinter der Kirche, denkt gar nicht daran den Auftrag von vor 100 Jahren aus der Weimarer Reichsverfassung, die die Ablösung der staatlichen Dotationen an die Kirchen vorsieht umzusetzen.
Staat und Kirche werden nicht entkoppelt und die
Kirchensteuereinnahmen des Jahres 2019 werden wieder einen absoluten
Rekordwert, weit über 12 Milliarden Euro, erreichen.
Kardinal Marx‘ Gehalt, rund 13.000 Euro monatlich wird genau
wie seine Dienstlimousine weiterhin vom Steuerzahler – auch den Atheistischen
und muslimischen – bezahlt. Der trottelige Teutone läßt sich das offenbar gerne
bieten, wählt Religioten in den Bundestag und bleibt freiwillig
Kirchenmitglied.
Die Vorwürfe der totalen Untätigkeit an die DBK sind nicht
neu und werden immer wieder in den Medien erhoben. So klang es schon vor vier
Monaten in der Tagesschau und auch damals reagierten Marx, Ackermann und Co mit
einem müden Achselzucken. Wieso auch nicht? Die sogenannten Gläubigen
solidarisieren sich genau wie die politische Klassen lieber mit der
Täterorganisation als mit den Opfern.
[…..] Ein Jahr nach Missbrauchsstudie: Außer Versprechen nicht viel passiert.
[…..]
"Wahrheit" und "Gerechtigkeit" für die Opfer,
versprach der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard
Marx, vor einem Jahr im Dom zu Fulda. An diesem Tag stellte er die Missbrauchsstudie
der Katholischen Kirche vor. Mehr als 1600 Kleriker haben sich demnach nach dem
Zweiten Weltkrieg in Deutschland an Schutzbefohlenen vergangen. Die Macher der
Studie betonten an diesem Tag in Fulda, man müsse ein "mindestens"
bei allen Aussagen zu Opfern und Tätern mitdenken. Denn die Zahlen lieferten
die Bistümer selbst. Kein
Wissenschaftler durfte für die Studie kirchliche Archive betreten. […..]
Der Psychiater Harald Dressing spricht leise, aber deutlich. Vor einem
Jahr, als die Studie in Fulda vorgestellt wurde, saß er auf einer
Pressekonferenz neben Kardinal Marx. Als der Bischof gefragt wurde, ob denn ein
deutscher Bischof angesichts dieses Skandals Konsequenzen für sich in Betracht
zöge, antwortet Marx sichtlich überrascht: "Nein!"
[…..] Dressing erzählt, wie er dem Bischof vor der Pressekonferenz gesagt
habe, dass diese Frage kommen werde. Ackermann sei darüber verwundert gewesen.
"Es ist in keiner Institution denkbar, dass nach so einem Skandal nicht
ein einziger Verantwortung übernimmt", sagt Dressing heute. Er nennt es
"erschreckend".
Der Psychiater sagt, die Studie sei keine Aufarbeitung. Dieser Prozess
habe nicht einmal ansatzweise begonnen. "Jeder Täter hatte Mitwisser und
Verharmloser. Es ist notwendig, dass solche Menschen, die möglicherweise immer
noch in Verantwortung sind, auch Verantwortung übernehmen. Ein kollektives
Bekenntnis von Schuld und Scham ist nicht ausreichend."
Für die vor einem Jahr vorgestellte Missbrauchsstudie hätten sie nur
auf anonymisierte Daten aus den Bistümern zugreifen können. "Mehr hat uns
die Kirche nicht gewährt. Jetzt steht an, die Beschuldigten zu nennen. Die
Mitwisser, die Verantwortlichen, die Netzwerke, die den Missbrauch vertuscht
haben. Eine Wahrheitskommission muss Zugang zu allen Akten bekommen." […..]