Das ist
schon extrem widerlich, wenn einem mal wieder schwarz auf weiß präsentiert wird
wie tief verwurzelt rechtsradikale, faschistoide, menschenfeindliche,
homophobe, antizigane, islamophobe, antisemitische, xenophobe Einstellungen
auch in Deutschland verbreitet sind.
Die „Mitte-Studie“
der Universität Leipzig hat dazu wieder einmal Grausiges zutage gefördert. Der häßliche Deutsche ist noch da, wieder da.
Man kann
diese dumpfen rechtsradikalen Tendenzen, die eben leider nicht nur im Bodensatz
der Gesellschaft stecken, entweder bekämpfen oder sie sogar gezielt fördern und
zum eigenen Nutzen anstacheln.
Sogar
George W. Bush, nicht eben als liberaler Multikulti-Träumer verdächtig,
entschied sich vor 15 Jahren nach 9/11 klar für die erste Alternative,
versuchte sein Land eher zu einen, statt zu spalten.
[….]
Wenige Tage nach dem schrecklichen
Terroranschlag mit vielen Toten wendet sich der mächtigste Republikaner an die
US-Bevölkerung. "Das Gesicht des Terrors ist nicht das wahre Gesicht des
Islam. Der Islam steht für Frieden. (...) Frauen, die ein Kopftuch tragen,
müssen sich auch außerhalb ihres Hauses sicher fühlen. (...) Diejenigen, die
denken, dass sie aus Wut unsere Mitbürger einschüchtern können, verkörpern
nicht das beste Amerika. Sie verkörpern das Schlechteste der Menschheit und sie
sollten sich schämen", sagt George W. Bush am 17. September 2001 beim
Besuch des Islamischen Zentrums in Washington.
Knapp 15 Jahre nach
9/11 und kurz nach dem Massaker im Gay-Club "Pulse" mit 49 Opfern
hält Donald Trump als Präsidentschaftskandidat der Republikaner eine Rede in
New Hampshire. Darin gibt er Amerikas Muslimen die Mitschuld an den Anschlägen
in Orlando und San Bernardino, weil sie nicht "jene Leute melden"
würden, "von denen sie wissen, dass sie schlecht sind".
Trump bekräftigt seine
Forderung nach einem temporären Einreisestopp für Muslime und tut damit genau
das, wovor Bush 2001 warnte: Er dämonisiert eine Weltreligion. Trump sät
Zwietracht und macht Fremdenhass salonfähig. [….]
Trump
und Petry versuchen das Land gegen Minderheiten aufzuhetzen, die Gesellschaft
zu spalten, indem sie möglichst viel Hass und Missgunst säen.
Davon
profitieren sie dann als Parteipolitiker, indem sie von immer mehr Menschen mit
Angst und Vorurteilen gewählt werden.
Die
Methoden von AfD und GOP gleichen sich; es wird ungeniert gelogen, um das Volk
zu polarisieren.
Dazu Oliver
Decker, Leiter des Forschungsbereichs Gesellschaftlicher Wandel an der Uni
Leipzig:
[….]
Rechtsextreme
und antidemokratische Einstellungen treten in letzter Zeit viel offener in
Erscheinung. Ein Grund dafür ist, dass sich viele Menschen bedroht fühlen und
diese diffuse Bedrohung bestimmten Gruppen zugeschrieben wird - etwa
Flüchtlingen, Moslems oder Sinti und Roma. Das hat mit der Realität meist
nichts zu tun - kein Flüchtling wohnt im Luxushotel, wie viele Populisten behaupten,
auch ist Deutschland nicht in seiner Existenz bedroht.
[….]
"Pegida" wird vor allem von
denjenigen unterstützt, die eine klar rechtsextreme Einstellung haben. Die
Menschen würden das wahrscheinlich nicht von sich selber sagen, aber die Erhebung
zeigt dies sehr deutlich.
Bei der AfD ist es
etwas anders, weil es noch eine sehr junge Partei ist, bei der noch viel in
Bewegung ist. Allerdings beobachten wir, dass viele Rechtsextreme in der Partei
eine neue politische Heimat gefunden haben. [….] In der
Studie konnten wir feststellen, dass ein unglaublich hoher Anteil der AfD-Wähler
menschenverachtenden Aussagen zustimmt, etwa gegenüber Muslimen, Sinti und Roma
oder Homosexuellen. Wir haben es mit einer Wählerschaft zu tun, die
rechtsextremen Ideologien anhängt und davon ausgeht, dass es Menschen
unterschiedlicher Wertigkeit gibt. [….]
Petrys
geistiges Vorbild Trump ist ein versierter Lügner, der kaum jemals die Wahrheit
von sich gibt.
[….]
Jeder US-Wähler, der an
Verschwörungstheorien glaubt, ist bei Trump gut aufgehoben - der Kandidat
startete die Birther-Bewegung, die Obamas Geburtsurkunde anzweifelte. Dass dem
70-Jährigen Faktentreue egal ist, ist hinreichend bekannt (den Fact-Checkern
von Politifact zufolge sind 76 Prozent seiner Aussagen falsch).
Auch die
35-Minuten-Rede in New Hampshire ist voller Lügen ("Hunderttausende
Muslime kommen ohne Background-Check ins Land" - in Wahrheit sind aus
Syrien nur 2019 Flüchtlinge gekommen) und brandgefährlicher Verallgemeinerungen
(mehr hier). Und in mehreren TV-Interviews deutet Trump an, dass US-Präsident
Obama etwas mit den Terroranschlägen zu tun haben könnte: "Wir werden
geführt von einem Mann, der entweder nicht hart ist oder nicht klug ist oder
der etwas ganz anderes im Sinn hat." [….]
Das ist
in der Tat beeindruckend, was Donald Trump bei „Politifact.com“ für Werte
erzielt. Seine Aussagen werden wie folgt bewertet:
True = 2%
Mostly True = 7%
Half True = 15%
Mostly False = 16%
False = 41%
Pants On Fire = 19%
Da muß
Frauke Petry noch arbeiten, um da mithalten zu können.
Aber
immerhin; schon heute ist sie in Talkshows die größte Lügnerin Deutschland und
verweist damit sogar Markus Pinocchio Söder auf Platz Zwei.
Schon
früher war Petry als öffentliche Lügnerin entlarvt worden,
inzwischen bringt sie es auf immerhin fast ein Drittel Lügen.
Das ist
das Ergebnis der crossmedialen Studie Faktenzoom.
Niemand lügt im
Fernsehen so oft wie Frauke Petry
[….]
AfD-Chefin Frauke Petry lieferte mit 28,9
Prozent die meisten Falschaussagen. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU)
lag mit 21,9 Prozent falschen Fakten auf Platz 2.
Aber wie stehen die
Politiker selbst zu den Ergebnissen? Bevor sie sich vor den Fernseher gesetzt
und Talkshow-Bingewatching betrieben haben, informierten die Studenten die
Parteien über ihr Projekt. Die fanden die Idee super. Die AFD freute sich, dass
das Projekt endlich für mehr Transparenz sorgen könnte. Die SPD schrieb dem
Forscherteam: "Der Faktencheck (...) versachlicht die Debatte und trägt
zur Wahrhaftigkeit bei".
Das Projekt bekam über
das gesamte politische Spektrum Rückendeckung. Bis zur Veröffentlichung der
Ergebnisse vergangenen Dienstag. Frauke Petry bezeichnete das Projekt in einem
beleidigten Facebookpost daraufhin als eine "Mischung aus Dummheit, Anmaßung
und Gesinnungsstrebertum". Und sie schimpft weiter: "Wenn dies die
Zukunft des deutschen Journalismus ist, dann sollte man sich noch ernsthaftere
Sorgen um diese Branche machen als ohnehin schon." Faktenzoom-Mitglied
Sebastian versteht Petrys Ärger nicht: "Wir haben den Politikern vor der
Veröffentlichung der Ergebnisse fünf Tage Zeit gegeben, um sich zu äußern.
Manche haben das Angebot angenommen, andere eben nicht."
Verglichen
mit Donald Trump ist Frauke Petrys Lügerei aber noch ausbaufähig!