Freitag, 26. August 2022

Durchbruch bei der Missbrauchsuntersuchung im Erzbistum Köln

Was für ein glücklicher Tag!

Es ist nämlich immer ein glücklicher Tag, wenn sich mein Lieblingskleriker, mein Idol, das strahlende moralische Vorbild, der Kardinal der Herzen, Eminenz Woelki an das gemeine Volk wendet und die Richtung vorgibt.

Dazu muss ich an dieser Stelle einen kleinen Einschub machen, weil ich annehme, das ist noch zu kaum einem durchgedrungen: Metropolit Woelki hatte da so ein klitzekleines Problemchen, weil angeblich ein oder sogar zwei Minderjährige von einem Geistlichen vielleicht irgendwann mal, bewiesen ist ja nichts, irgendwie unsittlich angesehen wurden. Vermutlich ist nichts dran an diesen Vorwürfen aus der ganz kirchenfeindlichen Ecke, aber man kennt ja die "allzeit sprungbereite Aggression" (Benedikt XVI.), mit der die Atheisten die armen frommen Gottesmänner verfolgen. Woelkis Vorgänger Meisner („Brüder im Nebel“) erkannte schon vor fast zehn Jahren die wahren Schuldigen.

[….] Der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, ein Vorstandsmitglied im Verein für klare katholische Aussprache, sieht Anlass dazu, Priester und Laienmitarbeiter im Erzbistum zu "Tapferkeit im Umgang mit öffentlicher Häme" aufzufordern. Meisner schreibt von einer "Katholikenphobie" in der Gesellschaft. […]

(RP, 09.02.2013)

Einfach unverschämt, wie sich diese feindseligen Atheisten über das bißchen Kinderfi**en aufregen. Da kann man schon stolz auf die Kleriker sein, die sich dem Versuch der Kriminalisierung dieses ganz natürlichen Priesterverhaltens, widersetzen.

Der zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilte ehemals dritthöchste Geistliche der 1,3 Milliarden Katholiken ließ durch seinen Anwalt erklären, der Geschlechtsverkehr mit den minderjährigen Messdienern habe nur wenige Minuten gedauert – das zähle nicht.

(……)  Pells Anwalt erklärte die Unschuld seines Mandanten mit der Dauer des Analverkehrs. Der habe nur sechs Minuten angehalten und sei damit juristisch nahezu irrelevant: „plain and vanilla penetration sex“!

Ein paar Messdienern mal seinen Penis in den Mund zu schieben, konnte er sich da wohl erlauben – so glaubte Pell.  Gleich mehrere erzkonservative Ex-Premierminister standen in seiner Gerichtsverhandlung als Leumundszeigen da und der mächtige Papst beließ ihm demonstrativ sein rotes Kardinalshütchen – als Ausweis seiner allerhöchsten Würde derjenigen, die den Stellvertreter Gottes auswählen und durch die der Heilige Geist spricht.  So einer kann ja schlecht in den Knast kommen, befand Pell selbst, zumal er ja gar keine Kinder missbraucht hatte und unschuldig ist.

Außerdem hat er die Kinder, die er gar nicht missbraucht hat, laut seines Anwaltes nur sechs Minuten missbraucht.  (….) Nein, nein, nein, George Pell AC, 77, Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche, ehemaliger Erzbischof von Melbourne, ehemaliger Erzbischof von Sydney, ehemaliges Mitglied des Päpstlichen Kardinalsrats, Kardinalpriester der Titelkirche Santa Maria Domenica Mazzarello, langjähriger Großprior der Ordensprovinz Australien-New South Wales des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Generalkaplan im Großpriorat Australiens, Träger des Lazarusordens und des kirchlichen Großkreuzes des Verdienstordens des Heiligen Lazarus, der hochrangigste australische Katholik aller Zeiten, ist unschuldig, hat keine Kinder vergewaltigt und ist nur Opfer einer linken Hetzjagd!   So tönen heute seine Fans – darunter der allmächtige Rupert Murdoch, Executive Chairman der News Corp (Fox News) und gleich mehrere australische ehemalige Premierminister.

Gottes Top-Mann beharrt vehement auf seiner völligen Unschuld und von „sexuellem Missbrauch“ oder „Vergewaltigung“ kann gar nicht die Rede sein, weil es nämlich nur „plain and vanilla penetration sex“ mit einem 12-Jährigen und einem 13-Jährigen war. Nur sechs Minuten lang erzwang Pell den Analverkehr, wie sein Verteidiger Robert Richter beschwichtigend erklärte.

Das wäre nun wirklich nur Blümchensex.   Wo ist also das Problem?  Und dafür sechs Jahre Haft? Für sechs Minuten? Ist ja unverschämt, tobt die gesamte austro-amerikanische konservative Medien- und Politlandschaft. (…..)

(Rechtsextreme Toleranz, 13.03.2019)

Wie der arme Ratzinger, der arme Meisner und der arme Pell muss nun also auch Heldenkardinal Woelki unter den Anwürfen leiden. Und alles nur wegen Petites

Aber freundlich und entgegenkommend, wie seine Kölner Eminenz nun mal ist, entwickelte er ein vorbildliches Verfahren, um den angeblichen „Opfern“ gerecht zu werden.

[…] Eine Liste aus dem Jahr 2015 mit den Namen von Priestern, denen sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde, soll geschreddert worden sein, nachdem sie der Kölner Kardinal durchgesehen hatte. Das bestätigte das Erzbistum Köln am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur. […] "Herr Kardinal Woelki hat keine Erinnerung daran, welche Namen überhaupt auf der vor mehr als sieben Jahren eingesehenen Liste standen", schreibt das Erzbistum. " [….]

(BR, 25.08.2022)

SO nämlich geht kirchliche Missbrauchsaufklärung: Täter-Liste schreddern, alle Namen vergessen, fertig! Nun haben die liederlichen Kritiker wirklich keinen Grund mehr, sich aufzuregen.

Sicherlich ist die Kirchenaustrittswelle damit nun endlich gestoppt.