In den
Umfragen geht es bergab, von einer Lungenentzündung umgehauen und peinlich beim
Versuch debakuliert das Ganze zu vertuschen und schließlich verliert die sonst
so übermäßig Kontrollierte die Kontrolle und zieht über Trump-Supporter her –
gefolgt von einer Rolle rückwärts.
[….]
Die demokratische
Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat sich für ihre abfällige
Bemerkung über die Anhänger ihres republikanischen Rivalen Donald Trump
entschuldigt. Sie bedauere, dass sie einen Teil der Trump-Unterstützer als
erbärmlichen Haufen aus Sexisten, Rassisten und Homophoben bezeichnet habe,
sagte Clinton. Viele der Anhänger des Republikaners seien hart arbeitende Amerikaner.
Wörtlich hatte Clinton
am Freitagabend bei einer Spendenveranstaltung eines Verbands schwuler,
lesbischer und transsexueller Geldgeber in New York City gesagt: "Krass
verallgemeinert gesagt könnte man die Hälfte von Trumps Anhängern in einen – wie
ich es nenne – Korb der Kläglichen werfen. Oder? Die Rassisten, die Sexisten,
die Homophoben, die Xenophoben, die Islamophoben. Sucht euch was aus." [….]
Böser
Fehler.
Wählerbeschimpfung
kommt natürlich nie gut an.
Wer so
bezeichnet wird, ist dann erst recht bockig und wählt ganz bestimmt nicht
Clinton.
Wähler
wollen umschmeichelt werden.
Deswegen
sagen Politiker auch in jeder zweiten Talkshows den Satz: „Die Wähler sind viel
klüger als wir denken!“
Wer gewählt
werden möchte, hat sein Volk zu loben. Außerdem betont man in jedem Falle wie
sehr man gerade die Gegend, in der sie leben, liebt.
Das sind
allgemeingültige Regeln für erfolgreiche Wahlkämpfer.
Dazu
gibt es nationale Besonderheiten. So darf kein deutscher Politiker für
Tempolimit 100 auf Autobahnen oder teurere Spritpreise eintreten. Kein
amerikanischer Politiker darf sich als Atheist outen.
Natürlich
wäre es ausgesprochen sinnvoll nur noch 100 km/h zu gestatten, den CO2-Ausstoß
durch Verteuerung von Erdölprodukten zu reduzieren und endlich mal keinen
Frömmler ins Weiße Haus zu schicken.
Aber
sinnvoll ist nicht das was der Wähler will.
Der
Grund ist, daß der Wähler eben auch
nicht klug, sondern ausgesprochen doof ist.
Das ist
Demokratie. Die Wähler verlangen Ehrlichkeit von ihren Politikern, wählen aber
lieber die Lügner.
So
bringen es von und zu Guttenberg oder von der Leyen sehr weit. So kommt Frauke
Petry auf Rekordwerte.
Selbst
wenn es für jedermann offensichtlich ist, daß eine Seite lügt, kann sie
triumphal Wahlen gewinnen wie 1990, als Helmut Kohl meinte die Einheit sei „aus
der Portokasse zu bezahlen“ und sein Finanzminister Waigel schwor es werde
keine Steuererhöhungen geben.
Gegenkandidat
Oskar Lafontaine versuchte es mit Ehrlichkeit, schwor die Wähler auf enorme
Kosten ein. Bundesbankpräsident Pöhl sah sich genötigt überdeutlich Stellung
gegen den Bundeskanzler zu beziehen. So sei die Einheit garantiert nicht zu
bezahlen.
Aber
Ehrlichkeit währt am Kürzesten.
Pöhl
mußte zurücktreten und Kohl wurde triumphal wiedergewählt.
Hillary
Clinton steckt jetzt in einer ähnlichen Falle mit ihrer basket of deplorables-Bemerkung.
In Wahrheit
sind nicht die Hälfte der Trump-Supporter ein “basket of deplorables“, sondern
mindestens 80%.
Der
Hass, die Lügen, die Perfidie, mit der Republikaner seit Monaten Gerüchte streuen Clinton sei krank, sind
selbst im an Schmutzwahlkämpfe gewöhnten Amerika eine neue Stufe der Eskalation.
Die Widerwärtigkeit mit der Trump agiert ist
bisher noch nicht dagewesen.
Dafür
reicht ein Blick auf die von der GOP verkauften Werbematerialien.
Wirft man
einen genaueren Blick auf Trumps Unterstützer scheint mir der Ausdruck “basket
of deplorables“ sehr euphemistisch.
Man darf
es aber nicht laut sagen!