Der Trierer Bischof Ackermann ist eine für römisch-katholische
Verhältnisse mittelmäßig unangenehme Gestalt.
1963 in der Vulkaneifel geboren, 1987 Priesterweihe in
Trier, 1991 Subregens im Trierer Priesterseminar, 1996 Domvikar in Trier, 1999
Regens in Ahrweiler, 2001 Dissertation, 2005
Kaplan Seiner Heiligkeit, 2006 Weihbischof von Trier, 2009 Bischof von
Trier, 2010 Missbrauchsbeauftragter der Bischofskonferenz.
Natürlich konservativ, natürlich für den Zwangszölibat,
natürlich schützt er eher die pädophilen Priester als deren Opfer. Wenn Kinder
durch seine Priester vergewaltigt werden, stört es ihn insbesondere, wenn diese
damit an die Öffentlichkeit gehen und
darüber reden was ihnen angetan wurde. Die Opfer sollen die
Klappe halten. Nach wenigen Tagen als Bischof warf er den in Südafrika für
Aids-Kranke engagierten Eifeler Priester Stefan Hippler („Der Papst soll den Gebrauch
von Kondomen endlich zulassen!“) raus. Denn bekanntlich „verschlimmern Kondome
das AIDS-Problem“ (Benedikt XVI, unfehlbar).
Soweit, so normal.
Was Ackermann gar nicht mag, ist wenn seine katholischen
Laien anfangen selbst zu denken und der Kirche helfen wollen.
[…..] Etwa 5000 Religionslehrerinnen und -lehrer im Bistum Trier bräuchten
„konkrete Schritte und sichtbare Zeichen“ von Ackermann, wenn sie weiterhin als
glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen des Glaubens, nicht nur vor den Schülerinnen
und Schülern, sondern auch vor Kolleginnen und Kollegen, Eltern, Schulleitungen
bestehen sollten.
In dem Forderungskatalog des Bundesverbands der katholischen
Religionslehrerinnen und -lehrer, an Bischof Ackermann, heißt es unter anderem: „Wir fordern das Ende eines repressiven
Umgangs mit innovativ denkenden Theologinnen und Theologen. Zudem wird ein
radikaler Wandel hinsichtlich der katholischen Geschlechterlehre gefordert.
„Wir fordern ein Umdenken in Fragen von Sexualität insbesondere auch von
Homosexualität, die Wertschätzung der menschlichen, körperlichen Verfasstheit
verbunden mit der Freude am Körper und der eigenen Sexualität. Dringend notwendig
erscheint ein ehrlicher Blick in die eigenen Reihen im Hinblick auf die Themen
Sexualität, Homosexualität und Beziehungsfähigkeit“, schreibt der
Bundesverband.
Schüler entdeckten eine intransparente, unehrliche, machtorientierte
Amtskirche, die den Schutz der Heiligkeit ihrer Institution höher achte als die
Menschen, die sich ihr anvertrauten. „Der Missbrauch und seine Vertuschung
stellen nur die Spitze des Eisbergs dar, an dem das majestätisch-stolze Schiff
der Kirche unterzugehen droht. Die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer
Botschaft ist öffentlich zerrüttet“, so die Kritik der Religionslehrerinnen und
-lehrer. […..]
Darüber hinaus agiert der Trierer Bischof im Umgang mit den
Medien verhalten. Mit dem zutiefst abstoßenden arroganten und aggressiven
Auftreten seiner Brüder im Amte (Meisner, Mixa, TVE, Dyba, Ratzi, Müller,
Burke) kann Ackermann nicht mithalten.
Man laviert sich so durch.
Nach gerade mal neuneinhalb Jahren im Amt des offiziellen
Missbrauchsbeauftragten, traf er sich diese Woche erstmalig mit den Opfern, den
in seinem Bistum vergewaltigten, verprügelten und gequälten Kindern.
Man soll ja auch nichts übereilen.
Eine Dekade geht ja schließlich schnell ins Land und
außerdem hatte Ackermann auch viel wichtigeres zu tun, als mit den Quälgeistern
zu sprechen, die heute immer noch rumjammern, nur weil sie ein paar Jahre lang
als Kind sexuell missbraucht und geschlagen wurden.
Da galt es vor allem den ursprünglich von ihm selbst
engagierten Kriminologen Christian Pfeiffer wieder loszuwerden.
Pfeiffer sollte den Missbrauch in der RKK zwar offiziell untersuchen, aber doch
bitte nichts Negatives zu Tage fördern.
Der renitente Professor wollte sich aber bei seiner Studie
tatsächlich ein eigenes Urteil bilden und nicht das schreiben, was Ackermann
ihm vorschrieb.
Der Niedersachse wollte sich zur Empörung Ackermanns noch
nicht mal bestechen lassen!
[…..] Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen KFN von Christian
Pfeiffer hatte 2011 vom Verband der Diözesen Deutschlands den Auftrag bekommen,
einen unabhängigen Forschungsbericht zum Missbrauch in der katholischen Kirche
von 1945 bis heute zu erstellen. In den Wochen und Monaten danach soll die
Kirche laut Aussage Pfeiffers aber immer mehr Einfluss auf die
Forschungsarbeiten genommen haben - sogar von Zensur sei die Rede gewesen.
Im Dezember 2012 sollte die Zusammenarbeit dann bei einem Treffen in
Hannover beendet werden. An dem Treffen nahm demnach auch der Trierer Bischof
Stephan Ackermann teil. Christian Pfeiffer sagte dem SWR, dass die Kirche ihm
ein Schreiben vorgelegt hatte, in dem er sich verpflichten sollte, jeglichen
Vorwurf von Zensur und Kontrollwünschen der Kirche zu unterlassen. Für dieses
Schweigen soll die Kirche auch 120.000 Euro geboten haben. Pfeiffer sagte, das
habe er abgelehnt. Daraufhin habe der Trierer Bischof Ackermann ihm erklärt,
wenn er nicht unterschreibe und der Zensurvorwurf nach außen dringe, sei er ein
Feind der katholische Kirche und man würde seinen guten Ruf öffentlich massiv
attackieren. Pfeiffer nennt den Vorgang eine Bedrohung. Wörtlich heißt es in
der "Zeit": "Das war der Versuch einer Nötigung." […..]
Ich verstehe gar nicht, was sich die Leute nun wieder
aufregen. Ackermann ist damit nur ein ganz gewöhnlicher kirchlicher
Schreibtischtäter, der dafür sorgt, daß seine Priester weiter Kinder ficken
können und daß die Priester, die schon Kinder gefickt haben, in Ruhe gelassen
werden.
Wer sich der weltgrößten misogynen und homophoben
Missbrauchsorganisation anschließt, darf nichts anderes von den Kirchenfürsten
erwarten.
Nach zwei Jahren im Amt des Missbrauchsbeauftragten nervten
einige garstige Medien allerdings weiter.
Ackermann („Null Toleranz für Missbrauchstäter“) schützte
weiterhin die Pädo-Verbrecher seines Bistums. Da regten sich die
Linksgrünversifften schon wieder auf. Nur weil der Trier Bischof sieben
pädophile und vorbestrafte Priester einsetzte. Na und? Sind doch nur Kinder,
die missbraucht werden.
[…..] Als Missbrauchsbeauftragter der Kirche predigt der Trierer Bischof
Stephan Ackermann „null Toleranz“. Im eigenen Bistum geht er milde mit
pädophilen Pfarrern um. […..]
1994 wurde [Pfarrer V.] wegen 28fachen sexuellen Missbrauchs an
Minderjährigen im Bistum Trier zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe
verurteilt. Trotzdem blieb er im Kirchendienst, 1996 wurde er einfach in eine
Auslandsgemeinde in die Ukraine versetzt. Dort, sagt er, habe er erneut
Minderjährige missbraucht.
Heute ist V. 72 Jahre alt. "Ich kann es nur mit dem Alkoholismus
vergleichen", sagt er leise. […..] Trotzdem
ist ihm Kontakt zu Minderjährigen weiter möglich, regelmäßig besuchen Kinder
seinen Arbeitsplatz.
[…..] Schon im Januar musste sich
Ackermann öffentlich entschuldigen, weil er einen mutmaßlich pädophilen
Priester noch 2011 nicht umgehend beurlaubte. Jetzt liegen dem SPIEGEL
Informationen über sieben weitere Fälle von pädophil auffällig gewordenen
Pfarrern vor, die im Dienst des Bischofs stehen.
Da gibt es einen Geistlichen, der als Lehrer eines Internats an der
Saar über Jahre sexuelle Beziehungen zu einem seiner Schüler unterhalten haben
soll und nun Gemeindepfarrer im Bistum ist. Zwei seiner Mitbrüder, die als
Besitzer von Kinderpornografie verurteilt wurden, wirken als Gottesmänner in
Krankenhäusern. Ein weiterer Kollege durfte Ende vorigen Jahres schon wieder
Messen lesen, obwohl er erst im März 2011 suspendiert worden war - mehrere
inzwischen verjährte Missbrauchsfälle gehen auf sein Konto.
[…..] Sie schrieben dem Bischof einen Brief über ihre "tiefe emotionale
und pastorale Irritation, den Zorn, die Scham und die Bestürzung" wegen
des Umgangs mit Missbrauch im Bistum.
Statt den Fall aufzugreifen, wies Ackermanns Generalvikariat erst mal
die Kritiker zurecht. Es hieß, solche Aktionen sollten unterlassen werden. Die
Folge: Viele Opfer, Gemeindemitglieder, aber auch die betreffenden Pfarrer
fühlen sich von der Kirche alleingelassen, auch Pfarrer V. […..]
Klar, all den Verbrecher-Soutanen weiterhin Zugang zu
kleinen Kindern zu organisieren, kostet Zeit und Energie.
Da kann man sich nicht auch noch mit denen treffen, die
missbraucht werden.
Immerhin, im Juli 2019 nahm sich Herr Ackermann doch
erstmals ein paar Stunden Zeit dafür.
[…..] Erstmals trafen sich Mitglieder
einer Organisation von Männern und Frauen, denen Priester und Ordensleute im
Bistum Trier sexuelle Gewalt angetan hatten, in größerem Rahmen mit ihrem
Bischof Stephan Ackermann. Der ist nicht nur der höchste kirchliche
Repräsentant der Diözese, sondern auch der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz
für Fragen des Missbrauchs in der katholischen Kirche. Mit einzelnen
Mitgliedern der Gruppe "MissBIT" hatte Ackermann schon Kontakt, ein
Gespräch in größerem Rahmen, offen auch für einige ausgewählte Medienvertreter,
hatte es zum Leidwesen der Betroffenen bislang noch nie gegeben. […..] Viele der Betroffenen sind, wie zahllose
andere Missbrauchte auch, verletzt, enttäuscht, verbittert über das Verhalten
katholischer Verantwortlicher. Weil sie seinerzeit Gewalt erfuhren und
heutzutage, wie sie sagen, abgekanzelt, übergangen und schlimmstenfalls, so die
Klage, abermals traumatisiert werden.
[…..] Der über die Grenzen der Stadt
hinaus bekannte Tenor Thomas Kiessling, vergewaltigt als Kind von einem Pater,
wollte von Ackermann wissen, warum Männer wie er sich selbst bei Anträgen auf
Anerkennungszahlungen stundenlang intimsten Fragen stellen müssten, die die
furchtbaren Erinnerungen an die Untaten wieder erweckten. Man brauche Kriterien
für die Zahlungen, aber heutzutage müsse niemand Dinge sagen, die er - oder sie
- nicht sagen wollte, antworteten die Mitarbeiter Ackermanns. […..] Berthold Mertz etwa, der Vater einer
Tochter, die nach der Geburt in einem katholischen Spital in Bernkastel-Kues
misshandelt wurde und seither behindert ist. Inzwischen ist sie 20 Jahre alt,
der Vater muss, wie Mertz sagt, trotz Zusicherung kompletter Kostenübernahme um
viele Rechnungen kämpfen. Er ist nervlich am Ende. Und sagt: "Ich habe
meinen Glauben verloren." […..]
So wie ich nicht verstehe, daß das liberale Deutschland sich
über den Zölibat beklagt und die Aufhebung
Desselben wünscht (ich bin ein extremer Befürworter kirchlicher Sexfeindlichkeit,
Misogynie und Homophobie; alle Maßnahmen, die Kirchenmitglieder dazu bringen auszutreten,
sind mir willkommen), so freue ich mich auch über Päderasten-freundliche
Bischöfe.
Denn gegen sexuellen und psychischen und physischen Missbrauch
in der Kirche helfen nur Säkularismus, Laizismus und Atheismus.
Wir brauchen unbedingt den massenhaften Kirchenaustritt, um
die Geißel Kirche loszuwerden.
Die eigentliche Tragik in Trier ist daher nicht das
Geschehene an sich, sondern daß die ehemaligen Opfer heute immer noch um die Kirche
kreisen, nach Anerkennung durch den Bischof gieren, sich abmühen, die Kirche
besser und transparenter zu machen, der Kirche helfen, die Kirche mit ihren Mitgliedsbeiträgen
finanzieren.
Nur konsequentes Austreten hilft das parasitäre Verhältnis
der Religioten in den bunten Kleidern zum Staat zu beenden.
Betroffene, wie die von mir hochgeschätzte Claudia Adams,
müssen sich immer noch von der RKK demütigen lassen. Bei den Tätern darum
betteln finanzielle Beihilfen zu bekommen.
[…..] "Warum Männer wie er sich selbst bei Anträgen auf
Anerkennungszahlungen stundenlang intimsten Fragen stellen müssten, die die
furchtbaren Erinnerungen an die Untaten wieder erweckten". - Man brauche
Kriterien für die Zahlungen, aber heutzutage müsse niemand Dinge sagen, die er
- oder sie - nicht sagen wollte (!) antworteten die Mitarbeiter Ackermanns. Der
Bischof selbst gab zu: "Wir haben seit 2010 dazu gelernt."
Die Frage, was genau Bischof Ackermann seit 2010 dazu gelernt habe, ist
meiner Meinung nach mehr als berechtigt. Wenn ich den vor mir liegenden
schriftlichen " Antrag auf Leistungen in Anerkennung des Leids, das Opfern
sexuellen Missbrauchs zugefügt wurde" aus dem Jahr 2011 mit dem Antrag von
2019 vergleiche, finde ich keine
Abänderung im Wortlaut.
Ich sehe auch keine Änderung in der Befragungsmethode zwischen einem
"Protokollgespräch" welches
2011 stattfand und einem "Protokollgespräch", welches 2019
stattfand. […..] Tathergänge sollen schließlich genau
weiterhin so detailliert wie möglich beschrieben werden - und wenn der Täter mehrmals übergriffig wurde
und über einen längeren Zeitraum hinweg, dann bitte nacheinander, einzeln und -
möglichst detailgetreu, wie und auf welche Weise. Und nicht nur die sexuellen
Handlungen, sondern auch die Gewaltanwendungen. -
Beispiele von Fragestellungen, die bei Fachleuten eine große
Sprachlosigkeit hinterlassen, liegen mir
zwar vor, dürfen aber an dieser Stelle
nicht veröffentlicht werden. Warum? - Weil es von dem Betroffenen zu
unterschreiben gilt, dass der Inhalt des Gespräches streng vertraulich ist.
(Lediglich die zum Mitarbeiter-Stab des Bischofs gehörenden Personen haben
Zugang.) […..] "Heutzutage müsse
niemand Dinge sagen, die er - oder sie - nicht sagen wollte antworteten die Mitarbeiter Ackermanns."
- Diese Aussage klingt wie ein Hohn. Wenn ein Betroffener nichts sagen kann,
welche Kritierien sollen dann greifen? […..]
Austreten. Alle. Sofort.