Eine drastische Lüge, drei drastische Lügen – das fällt auf.
Aber was soll schon noch bemerkenswert sein, wenn einer
bereits nachgewiesenermaßen über 20.000 mal in knapp vier Jahren gelogen hat?
Im Ragetweeting-Modus haut Trump bis zu 100 Tweets am Tag
raus, die nur vor Lügen strotzen.
[…..] In
what may be a new record for President Donald Trump, he made four false claims
in one sentence of a tweet on Saturday.
The sentence was about
Hillary Clinton, Trump's 2016 election opponent, and Andrew McCabe, the former
deputy director and acting director of the FBI. […..]
Vorgestern prahlte Trump bei einer Pressekonferenz den „Schweinebucht-Preis“ der hispanischen US-Bevölkerung
bekommen zu haben.
So einen Preis gibt es gar nicht; er denkt sich diesen Unsinn
spontan aus.
[…..] Dabei spielt Trump in die Karten, dass die „Latinos“ traditionell als
den Republikanern gewogen gelten. So sehr gewogen, dass Trump jetzt seinen
„Schweinebucht-Preis“ in die Arena des öffentlichen Diskurses wirft, um
nachzuweisen, wie sehr ihn die Hispanics lieben. Diesen hätten ihm, so Trump,
die „Miami Cubans“ als Auszeichnung für all die großen Taten verliehen, die er
der „großartigen kubanischen Bevölkerung“ der USA hat angedeihen lassen.
Eine schöne Auszeichnung, ein Nachweis der Unterstützung aus Reihen der
in Florida für einen Wahlsieg kaum verzichtbaren Wählergruppe der Hispanics.
Nur ein verschwindend kleines Detail lässt Donald Trump dabei unerwähnt: Es
gibt gar keinen „Schweinebucht-Preis“. Die Auszeichnung ist frei erfunden.
Ärgerlich für Trump, dass die Internetgemeinde solche unbedeutenden Details in
unseren modernen Zeiten relativ schnell ergänzt. [….]
Die Kollegen empfinden inzwischen echte Bewunderung für die
Moderatoren der FOX-Sendungen, die Trump live anruft und dann mitunter 20 oder
25 Minuten am Stück mit einem endlosen Schwall idiotische Sinnlosigkeiten
eindeckt, während sie unverwandt in die Kamera starren müssen,
ohne sich anmerken zu lassen was sie offensichtlich denken: ‚Jetzt hat er
völlig den Verstand verloren‘.
Brian Kilmeade trying to keep up with the ramblings of Trump
👇
🤣🤣🤣
@ProjectLincoln
#TrumpHidTheTruth
pic.twitter.com/vtnvZ6dbAt
𝓚𝓮𝓵𝓵𝔂
(@kellabel) September
15, 2020
Wir alle; also Trump-Anhänger und Menschen
mit einem IQ über Zimmertemperatur,
haben inzwischen gelernt bis zu einem gewissen Grad zu ignorieren, was der
bornierte Soziopath aus dem Oval Office für Unsinn faselt.
Man schaltet auf Durchzug, denkt an etwas
anderes, wenn man ihn reden hört und überfliegt die Gaga-Tweets.
Es ist wie bei der Pflege einer Person, die
man schon früher nicht mochte und die nun an Demenz im Endstadium leidet.
Man lässt sie plappern, tut das Nötige (wie
Windeln wechseln), nimmt aber nichts mehr ernst, was der Patient von sich gibt.
Das ist aber ein gefährlicher Effekt, da
der Mann einer der Mächtigsten auf diesem Planeten ist und zudem allein über
den Atomkoffer verfügt.
Zudem sind weite Teile der Bevölkerung von
sozialen Medien und dunklen Propaganda-Maschinen wie FOX derartig in die
Verblödung gesendet, daß sie Donald Trump durchaus ernst nehmen.
Es ist also wichtig aufmerksam zu bleiben,
auch wenn man nicht zufällig wie FOX-Moderator Brian Kilmeade dazu gezwungen
ist, weil man live auf Sendung dabei beobachtet wird wie man IQ45 folgt.
Meistens höre ich Trump im Original, indem
ich seine Auftritte in amerikanischen Newssendungen oder ausschnittsweise in
Videos der sozialen Medien verfolge. Es ist das typische Trump-Paket mit dieser
abstrusen vornübergebeugten Körperhaltung, der grotesken organgen Schminke mit
den weißen Augenringen und dem aufgeplusterten toten Frettchen auf dem Kopf.
Dadurch bin auch ich zu einem gewissen Grad
abgestumpft.
Ich stelle aber fest, daß bei einer Abwandlung
der Routine der Fokus wieder stärker auf den Inhalt gelegt wird.
Das passiert, wenn man Trumps wirre
Interviews oder Briefings als Transkript nachliest.
Die Webseite des Weißen Hauses veröffentlicht alles, das er
öffentlich rausblubbert noch einmal als Text.
Erst wenn man es schwarz auf weiß ohne die
optische Ablenkung seiner Clown-Gestalt vor sich hat, erfasst man das volle
Ausmaß des Unsinns.
[…..] we’ve had tremendous
support, as you know and you can see from, probably, everything, including
polls. I don’t give a lot of
significance to polls, even though we’ve been getting very good polls. We just got a very good one from Rasmussen,
as you probably saw. And we certainly got
a very good one from within the Republican Party: 95 to 96 percent.
[…..] When trees fall down, after
a short period of time — about 18 months — they become very dry. They become, really, like a matchstick. And they get up — you know, there’s no more
water pouring through, and they become very, very — well, they just
explode. They can explode.
Also, leaves — when
you have years of leaves — dried leaves — on the ground, it just sets it
up. It’s really a fuel for a fire. So they have to do something about it.
They also have to
do cuts. I mean, people don’t like to do
cuts, but they have to do cuts in between.
So if you do have a fire and it gets away, you’ll have a 50-yard cut in
between so it won’t be able to catch to the other side. They don’t do that.
If you go to other
countries — you go to Austria, you go to Finland, you go to many different
countries, and they don’t have — I was talking to a head of a major country,
and he said, “We’re a forest nation. We
consider ourself a forest nation.” This
was in Europe. I said, “That’s a
beautiful term.” He said, “We have trees
that are far more explosive…” — he meant “explosive” in terms of fire — “…but
we have trees that are more explosive they have in California, and we don’t
have any problem because we manage our forests.”
[…..] So we talk about forest
management. And I’ve been talking about
it for a long time — that they have to do that.
You go to other countries, and they don’t have this problem, and they
have more explosive trees — meaning they catch fire much easier. So we have to talk about that, in addition to
other things. […..] You know, if you
look at other countries — you go to other countries in Europe — Austria and
Finland and numerous countries — and I talk to the heads. They’re — they’re forest nations. They’re in forests. And they don’t have problems like this. And they have very explosive trees, but they
don’t have problems like this. […..] So,
you know, we’ll be talking about that.
It’s very important. The
management is very important. That’s why
you always have them here. When you
think of it, you see it in Europe, it doesn’t happen to — they manage — well,
it doesn’t happen much. I’ll have to be
exact with you people. You understand
that. […..] But if you did manage
your forest, and if you removed all of that really dry and just — it’s like —
“explosive” is the only word. You drop a
cigarette on it, you come back a half hour later, and you have a forest fire. If you don’t have that sitting there, nothing
is going to burn. Because the last thing
to go are the bases of the trees because they’re soaking wet from the tree
soaking up the water. So they have to be
able to do that. If they do that,
they’re going to have a much different situation. […..]
Pro-Tipp: Trumps Worte laut vorlesen.
Eine andere gute Methode des Trump-Gewöhnungseffekt zu
umschiffen ist es bewußt die deutsche Übersetzung zu lesen.
Das ist ebenfalls eine so unübliche Darreichungsform, daß
der Schwachsinn umso klarer wird.
Seine Behauptungen, es gäbe keinen menschengemachten Klimawandel,
Bäume explodierten und viele Europäer lebten in Wald-Städten, die aber anders
als im demokratisch regierten Kalifornien stets gut geharkt wären, daß sie
niemals brennen würden, klingen bei FOX AND FRIENDS wie der übliche Irrsinn.
Trump says people in countries like Austria "live in the forest" and have "forest cities." He says in these areas they "have more explosive trees" than California, but don't have the same kind of fire problems. He says this is because they "thin the fuel." pic.twitter.com/v1Zc4UaHXo
— The American Independent (@AmerIndependent) September 15, 2020
Erst in Deutsch und niedergeschrieben wird
klar wie verrückt der Mann ist und wie es um ein Volk stehen muss, wenn eine
Hälfte davon so etwas glaubt.
[…..] Trump: "Österreicher leben im Wald"
US-Präsident nennt Management des Waldbodens in Österreich als
Positivbeispiel. In Europa könne man, anders als in Kalifornien, Brände nämlich
verhindern. Donald Trump hat sich am Dienstag lobend über Österreich geäußert,
dabei genaues geografisches Wissen aber vermissen lassen. Der US-Präsident sprach
auf Fox News über die Waldbrände in Kalifornien und warf der dortigen
demokratischen Regierung einmal mehr vor, das Management des Bodens außer Acht
zu lassen. In Europa komme es viel seltener zu Waldbränden, sagte er, weil man
dort mit dem dichten Grün umgehen könne. Als Beispiel nannte er auch
Österreich. Man sollte sich etwa "Staaten wie Österreich ansehen, dort
leben sie im Wald. Sie haben dort quasi Waldstädte", sagte er.
Trump hatte schon vorher aufhorchen lassen, als er in einem
Gespräch mit dem demokratischen Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, den
Klimawandel als Grund für die dramatischen Waldbrände im Westen des USA in
Abrede stellte. Trump sagte, Wissenschafter, die von einer begünstigenden
Wirkung des erhitzten Klimas für Feuersbrünste sprächen, würden wenig von der
Sache verstehen. Er "glaube nicht, dass die Wissenschaft weiß", was
wirklich passiere, sagte er.
[…..]