Dienstag, 4. Februar 2014

Konservative Personalauswahlkriterien.



Wenn parteiintern Konzepte erarbeitet werden und Arbeitsgruppen eingesetzt werden, kann es durchaus vorkommen, daß tatsächlich diejenigen, die sich am besten mit der Materie auskennen zum Zug kommen.

Müssen hingegen Ministerjobs besetzt werden, spielen Proporz und öffentliche Beliebtheit die entscheidende Rolle.

Statt eines profilierten Umweltpolitikers wie Ulrich Kelber, Ute Vogt, Michael Müller oder Ernst Ulrich Michael Freiherr von Weizsäcker nominierte die SPD die durchaus sympathische Barbara Hendricks für den Posten.
Mit Umweltthemen hatte sie sich zwar bisher noch nie beschäftigt, aber dafür kommt sie aus NRW und hatte lange auf dem ungeliebten Posten des Bundesschatzmeisters gehockt (und somit eine Belohnung verdient). Ihre wichtigste Qualifikation war es allerdings keinen Penis zu haben, da Gabriel mit Steinmeier, Maas und Oppermann schon das Männerquorum voll ausgefüllt hatte.

Das Penisproblem traf am härtesten Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach, den profiliertesten Gesundheitspolitiker dieser Republik.
Kein Ministerium ist so kompliziert wie das Gesundheitsministerium, weil nirgendwo ein derartiges Netzwerk aus finanziellen Interessen und fest verankerten Lobbyisten besteht. Wer weswegen und mit welche Interessen welche Strippen zieht, ist kaum noch auszumachen. Statt nun auf diesen Schleudersitz einen Mann zu setzen, der auch in anderen Parteien als derjenige anerkannt wird, der sich am allerbesten mit dem Pharma-Sumpf auskennt, bedachte Gabriel ihn nicht. Dabei gehört Lauterbach sogar dem richtigen Landesverband an. Nämlich der postengeilen NRW-Gruppe, die ob ihrer Größe und des extremen Übergewichts von Niedersachsen im SPD-Führungspersonal nach Ausgleich lechzte. Aber der blöde Penis machte es unmöglich.
Gabriel verzichtete stattdessen auf den Gesundheitsministerposten, um Hendricks ein Amt zuschieben zu können. Nun ist der fromme Hermann Gröhe Gesundheitsminister.
Er hat zwar nicht den blassesten Schimmer von der Materie, weil er sich noch nie mit Gesundheitspolitik beschäftigt hatte, aber dafür diente der Rechtsanwalt Merkel vier Jahre lang als Watschenmann, so daß er sich eine Belohnung verdient hatte.

Bei den Konservativen spielt fachliche Eignung ohnehin nie eine Rolle. Im Gegenteil, man hat das Gefühl, daß stets der am wenigsten Geeignete gesucht wird.
Man erinnert sich an Gerda Hasselfeld, die eines Tages völlig überraschend Bauministerin wurde und nach einiger Zeit den Job hinwarf, weil sie nicht die geringste Ahnung davon hatte.
Ähnlich lief es mit Michel Glos, der den Job des Wirtschaftsministers keinesfalls haben wollte und mangels Interesse und Fachwissen wie erwartet grandios scheiterte, so daß er schließlich entnervt aufgab.
Franz-Josef Jung wurde nur deswegen Sozialminister, weil Merkel ein U-Boot Roland Kochs unterbringen mußte. Jung war genau wie seine Nachfolgerin als Hessen-Agentin Schröder eine absolute Fehlbesetzung in seinem Ministerium.
Wieso der phlegmatische braune Dussel Friedrich Innenminister wurde, bleibt ebenso für alle Zeiten ein Geheimnis, wie die Berufung von der Leyens zur Kriegsministerin oder der Aufstieg des Vergewaltigers der englischen Sprache Doofbrindt zum Internetminister.

Bernd Neumann, das Bremer Fossil, welches noch mit der Schreibmaschine schreibt, wurde von der Kanzlerin zu ihrem Staatsminister für „Neue Medien“ ernannt.
Man erinnert sich an das Räsonieren des ehemaligen Merkel’schen Fachmannes über die Frage wann „das Internet voll ist“.

Großplagiator von und zu Guttenberg, der sowohl seine Dissertation, als auch Vorträge über Außenpolitik aus dem Internet zusammen kopiert hatte, ohne die Quellen zu nennen und sich um Urheberrecht zu scheren wurde gar zum „Internetbeauftragten der EU“ ernannt. Daß er auch in dieser Funktion völlig versagte und rein gar nichts erreichte, muß kaum noch erwähnt werden.

In so einer Qualifikationsaufstellung darf natürlich auch Otto Wiesheu nicht fehlen.

Endlich habe ich wieder einen Vorwand eine meiner absoluten Lieblings-Politgeschichten zu erzählen.
 Habe ich auch erst zwei Dutzend mal in diesem Blog erwähnt. Nun ist es wieder mal soweit.

Der damalige CSU-Generalsekretär Otto Wiesheu säuft sich zu bis Oberkante Unterkiefer, steigt ins Auto, fährt am 29.10.1983 eine Frau TOT und verletzt eine weitere Person lebensgefährlich, begeht Fahrerflucht und wird dann nicht nur NICHT eingesperrt, sondern wird von Stoiber zum Verkehrsminister ernannt.
VERKEHRSMINISTER - ausgerechnet!
Ein kleiner Klaps mit DM 20.000 Geldstrafe reicht wohl für einen CSU-Granden.
Stattdessen gab es reichlich Ehrungen; u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden.
Mehr als zwölf Jahre lang war er Superminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.
Am 1. Januar 2006 stieg der CSU-Killer weiter auf - schließlich werden Christsoziale von ihren Spezis gerne mit fett dotierten Pöstchen zum Ende ihrer Laufbahn bedacht.
So saß Wiesheu als Bahn-Vorstand kuschelnderweise neben Mehdorn und mußte mit mageren 1,65 Mio Euro im Jahr = € 138.000 monatlich zurecht kommen.

Lustig auch die fromme Annette Schavan, die bei ihrer Doktorarbeit schummelte und nach Entzug des Titels über gar keinen akademischen Titel mehr verfügte, weil sie einst eine Direktpromotion ohne Magisterarbeit durchgeführt hatte. Mit dieser Arbeitsauffassung stieg sie zur deutschen Wissenschaftsministerin auf und wurde gar NACH DEM AUFFLIEGEN ihres Plagiats im Oktober 2013 zum Entsetzen des Hochschulverbandes und der Unimitarbeiter in den Hochschulrat der Universität München berufen. „Schummelt, lügt und ihr werdet belohnt“ heißt nun das neue Motto der LMU.

„Die Berufung von Frau Schavan in ein bedeutendes Leitungsamt einer Exzellenzuniversität widerspricht dem akademischen Comment und ist ein Affront gegenüber den Kollegen der Universität Düsseldorf“, schreibt der Deutsche Hochschulverband (DHV) in einer Stellungnahme. Führende Positionen in der Wissenschaft könnten „nur diejenigen übernehmen, deren akademische Integrität außer Zweifel ist“.

Als treue Freundin der Kanzlerin kann sich Schavan erlauben dreist zu sein und wurde nun auch noch mit ihrem Traumposten als deutsche Vatikanbotschafterin belohnt.

Ein Extremfall von Bock-zu-Gärtner-Beförderung war die Einsetzung Gerald Hennenhöfers ausgerechnet im Bundesumweltministerium. Welche Dreistheit.

Hennenhöfer kennt Ihr nicht? Macht nichts, erklär‘ ich Euch:
Ein bißchen hatte Röttgen im Vorfeld aber doch an der Laufzeitverlängerung der Uralt-Atomkraftwerke „mitgewirkt“ indem er Wolfgang Renneberg, Atomexperte und 2005-2009 Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Umweltministerium feuerte.
Er fand eine tolle Alternative für Renneberg.

Umweltminister Röttgen berief mit Gerald Hennenhöfer einen fanatischen Atomlobbyisten zum Chef für die Reaktorsicherheit.
Hennenhöfer war schon 1994 bis 1998 der engste Mitarbeiter einer gewissen Ministerin namens Merkel, als die warnenden Gutachten zu Atommüllendlagern so gefälscht wurden, daß die vollkommen ungeeignete Anlagen zur Freude der Atomlobby zu tickenden Zeitbomben auf Milliardenkosten des Steuerzahlers verkamen.
Merkels Nachfolger Jürgen Trittin tat das einzig Richtige - er feuerte Hennenhöfer auf der Stelle.
Merkels persönlicher Atomwahrheitsmanipulator fiel allerdings weich und wurde Generalbevollmächtigter für Wirtschaftspolitik beim Münchner Energiekonzern Viag, der im Jahr 2000 mit der Veba zum Stromriesen Eon verschmolz.
Als Anwalt verteidigte der Atommafiosi das Helmholtz-Zentrum München (Betreiberin des umstrittenen Versuchsendlagers Asse II) gegen Bürgerinitiativen.

Offensichtlich handelt es sich bei dieser Personalie auch schlicht und ergreifend um einen Witz - ich weiß gar nicht, was sich die Opposition so aufregt.

„Das ist fahrlässig und abenteuerlich”, giftete [...] Röttgens Vorgänger und SPD-Chef Sigmar Gabriel. Durch die Ernennung des „Lobbyisten der Atomwirtschaft” sei die „freundliche Maske” Röttgens gefallen. Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn schimpfte: „Mit der Ernennung eines Atomlobbyisten zum Verantwortlichen für Reaktorsicherheit macht Röttgen den Bock zum Gärtner.” Tobias Münchmeyer, Atom-Experte bei Greenpeace, bezeichnete Hennenhöfer als „altbekannten Atom-Hardliner”. Ihn zum obersten Strahlenschützer zu machen sei, als „hätte man Manfred Kanther zum Integrationsbeauftragten der Bundesregierung ernannt”.

Bei dreisten Beförderungen darf auch der Name Otto Graf Lambsdorff nicht fehlen.

Die FDP ist die Partei, die den verurteilten Steuerhinterzieher Otto Graf Lambsdorff nachdem er vorbestraft war zum Vorsitzenden erkor.
Otto Friedrich Wilhelm Freiherr von der Wenge Graf von Lambsdorff wurde 1987 im Zusammenhang mit der Flick-Affäre wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe verurteilt.

Von 1988 bis 1993 war er Bundesvorsitzender und seit 1993 Ehrenvorsitzender der FDP. Von 1991 bis 1994 war Lambsdorff Präsident der Liberalen Internationale. Von 1995 bis 2006 war er Vorsitzender des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung.
(Wiki)

Daß einer der Allgemeinheit Geld stiehlt stört offenbar in schwarzgelben Kreisen wenig
Auch Roland Koch blieb im Amt. 

Unfassbar frech war auch das Wirken des mehrfachen Pleitiers und stets unseriös handelnden Andreas Wankum als CDU-Schatzmeister in Hamburg.

Heute wieder groß in allen Zeitungen:
Der windige Pleitier Andreas Wankum!
Wankum, mit dem kein Mensch ein zweites mal geschäftlich zu tun haben wollte - davon können insbesondere die geprellten Käufer von Wohnungen seiner Firma Deuteron ein Lied singen.
Der Mann mit den Freunden in der Hamburger CDU.
So schob er immer wieder Großprojekte wie den Bau der HSH Nordbank Arena und der Color Line Arena an. Natürlich ging auch dabei nicht alles mit rechten Dingen zu - Wankum betrog, manipulierte und mauschelte soviel es ging.
Unbezahlte Handwerker-Rechnungen in Höhe von mehr als 10 Millionen DM und erhebliche Baumängel führten zu Verzögerungen beim Bau und zu Mehrkosten.
Im Streit mit den schäumenden Abnehmern ging Wankum auch privat pleite.
Im Dezember 2000 hatte Andreas C. Wankum für seine Firma, die Wankum- Deuteron-Gruppe, Insolvenz angemeldet. Ein Gläubiger wollte Geld sehen - regelrecht genötigt gefühlt habe er sich, so Wankum. Der Mann erstattete Anzeige, als Wankum der Forderung nicht nachkam. Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelte in zwei Fällen gegen Wankum.
Die Verfahren wurden im Jahr 2007 gemäß §170 II StPO (mangels hinreichenden Tatverdachts) endgültig eingestellt.

Obwohl der stellvertretender Ortsvorsitzender des CDU-Ortsverbands Winterhude, inzwischen schon so viele Prozesse und halbseidene Finanzaffären hinter sich hat, daß man als Wähler glatt den Überblick verliert, ist Wankum nach 2004 im Jahr 2008 erneut in die Hamburger Bürgerschaft gewählt worden.
An dem Teflon-Mann bleibt einfach nichts kleben. Die CDU und Beust halten verbissen an Wankum fest; dabei dürfte nicht gerade unerheblich die Tatsache helfen, daß er seit 1992 Schatzmeister der CDU-Nord ist und in den Jahren 1999 bis 2000 parallel Landesschatzmeister der Hamburger Christdemokraten war.

CDU-Finanzen sind bekanntlich immer ein heikles Thema und daß die Hanse-CDU sich für diesen Zweck einen in unzählige Finanzaffären verstrickten Pleitier sucht, spricht Bände.

Andere Stimmen munkeln, daß der halbseidene CDU-Mann nicht nur wegen seines Insiderwissens über die Beust-Partei sakrosankt ist, sondern auch durch sein Engagement in der jüdischen Gemeinde Beißhemmungen auslöst.

Wenn die schwarzen Kassen der CDU getarnt werden, hat man schon vorher mit dem Hinweis auf "Gelder aus jüdischen Vermächtnissen" versucht Staatsanwälten den Eifer zu nehmen.

Von Juni 2003 bis August 2007 war Andreas C. Wankum Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg KdöR sowie Mitglied im Direktorium des Zentralrates der Juden in Deutschland.

Die anderen Juden seiner Gemeinde waren es schließlich, die ihn als Chef absetzten, weil er auch in der Funktion großzügig die ihm anvertrauten Gelder in die eigene Tasche wirtschaftete und sich alle weigerten noch einmal mit ihm zusammen zu arbeiten, die ihn kennen gelernt haben.

Was der halbseidene Wankum auf Landesebene darstellt wird nun der CDU-Schatzmeister auf Bundesebene.

CDU-Schatzmeister Linssen hortete Geld in Briefkastenfirma
[…] Der Bundeschatzmeister der CDU, Helmut Linssen, hat jahrelang Geld in einer Briefkastenfirma in Mittelamerika verborgen. Linssen, 71, war von 2005 bis 2010 auch nordrhein-westfälischer Finanzminister. Im August 1997 zahlte er insgesamt 829.322 Mark bei der Bank HSBC Trinkaus&Burkhardt International S.A. in Luxemburg ein. Das zeigen Recherchen des stern.
Mithilfe der Bank packte er das Geld zuerst auf einen Trust mit dem Namen "Longdown Properties Corp.", der auf den Bahamas registriert war. 2001 wurde die Briefkastenfirma auf den Bahamas geschlossen und in Panama wieder eröffnet.
Letzte Bar-Auszahlung: 141.113 Euro
Linssen schloss sein Trinkaus-Konto am 29.12.2004. Wenige Monate später wurde er Mitglied im Kompetenzteam von Jürgen Rüttgers, des CDU-Spitzenkandidaten im Landtagswahlkampf. Die letzte Auszahlung, die Linssen in Luxemburg bar entgegen nahm, betrug 141.113 Euro. Anschließend wurde der Trust in Panama geschlossen.
Die Daten von Linssens Konto, bei dem auch seine Frau und seine Tochter zeichnungsberechtigt waren, fanden sich auf der CD mit Daten der HSBC Trinkaus&Burkhardt International S.A., die das Land Nordrhein-Westfalen 2010 kaufte. […] Als der Stern Helmut Linssen vergangenen Sonntag mit seiner Briefkastenfirma und seinem Konto in Luxemburg konfrontierte, sagte der CDU-Schatzmeister zunächst: "Ich weiß nicht, wovon Sie reden." Als der stern in dem Gespräch dann jene 829.322 Mark auf dem Konto in Luxemburg erwähnte, erwiderte Linssen: "Oh Gott. Oh Gott, oh Gott. In grauer Vorzeit. Tja."
Gegen Linssen lief auch ein Strafverfahren. […]