Montag, 19. Oktober 2020

Kein Schamgefühl, nirgends

Der Papst ist nicht nur formal der mächtigste Mann der Welt.

(……) Das Papstamt steht für maximale Machtfülle.

Er wird direkt vom Heiligen Geist (=Gott) ausgesucht, amtiert folglich auf Lebenszeit als Stellvertreter Gottes auf Erden.

Weltlich betrachtet ist es ein absolutistisches Amt. Ein Papst ist nicht nur oberster Chef der Exekutive, Judikative und Legislative, sondern er ist praktischerweise auch noch unfehlbar.

Noch beindruckender ist seine kirchenrechtliche Stellung.

Franzi verfügt über Primatialgewalt (der Primatsanspruch des Papstes ergibt sich aus Matthäus 16: Als Nachfolger des Apostels Petrus, irdischer Stellvertreter Jesu Christi und Hirte der Universalkirche verfügt der Papst in der römisch-katholischen Kirche „über höchste, volle, unmittelbare und universale ordentliche Gewalt, die er immer frei ausüben kann“ (can. 331 CIC).

Der Papst ist Träger der Höchstgewalt (potestas suprema); es steht also nichts und niemand über ihm; und der

 Vollgewalt (potestas plena), also maximale Gewaltenfülle in materieller und formeller Hinsicht. Materiell meint, daß sich päpstliche Gewalt über absolut alle Sachgebiete der Kirche erstreckt. Formal heißt Amtsgewalt des Papstes über Exekutive, Legislative und Judikative umfasst.

Franzi ist oberster Richter der Kirche und zwar ohne sich selbst an kirchliches Recht halten zu müssen (prima sedes a nemine iudicatur). Was er entscheidet ist daher automatisch letztinstanzlich und unanfechtbar.

Die Primatialgewalt ist unmittelbar (potestas immediata), so daß sich der argentinische Einlunger willkürlich in alles was ihm beliebt einschalten kann ohne irgendwelche Vorinstanzen abwarten zu müssen.

Ferner verfügt Bergoglio über Universalgewalt (potestas universalis), kann also seine Primatialgewalt auch auf alle Teile wie Bistümer, Klöster, Pfarren anwenden; und:

bischöfliche Gewalt (potestas vere episcopalis) und frei ausübbare Gewalt. Kein Kardinal, kein Kirchengericht, noch nicht mal alle 4.000 Bischöfe der RKK zusammen können Franzi bei seinem Machtgebrauch hindern. (…..)

(Gerontenzickenkrieg, 14.01.2020)

Wenn einer und seine Vorgänger so mächtig sind und so lange so mächtig war, bleibt eine Folge nicht aus: Der Papst ist auch der größte Immobilien. Und Landbesitzer der Welt.

Franziskus, der sich damit brüstet für die Armen zu sprechen und eine Kirche der Armen zu führen, ist der reichste Mann der Erde. Er ist Multi-Billionär, neben dem Jeff Bezos mit seinen 100 Milliarden ärmlich wirkt.

[…..] Offiziell zwar »bettelarm« ist die Weltkirche eine reiche Institution – sie schwimmt im Geld. Über Jahrhunderte hat sie ein stattliches  Geld-,  Beteiligungs-,  Wertpapier-,  Land-  und  Immobilienvermögen angehäuft. In etlichen Ländern ist sie über ihre Werke, Trägerschaften, Organisationen und Stiftungen nicht nur einer der größten Land-, Forst- und Immobilienbesitzer, sie ist dort auch ein wichtiger Unternehmer, Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Doch  seit  Jahrhunderten  werden  Angaben  zu  Besitz,  Einnahmen und Vermögen der Weltkirche verschleiert. Diese Intransparenz hat System. Sämtliche wirtschaftlichen Aktivitäten und damit auch so manch fragwürdige Geschäfte vollziehen sich heute wie vor Jahrhunderten im Vatikan und im Rest der Kirchenwelt unter dem Siegel kirchlicher Verschwiegenheit. [……]

(Hans-Lothar Merten: Scheinheilig. Das Billionen-Vermögen der katholischen Kirche, 2018)

Allein die römisch-katholische Kirche in Deutschland dürfte bereits über ein Vermögen und 700 Milliarden Euro verfügen und damit alle deutschen Milliardäre zusammen in den Schatten stellen.

  […..] Durch einige Hochrechnungen und Schätzungen in den letzten Jahren wurde es schwarz auf weiß bestätigt: Die Kirchen sind wirklich steinreich. Sie verfügen in Deutschland über ein Gesamtvermögen von schon im Jahr 2000 geschätzten 500.000.000.000 (500 Milliarden) Euro (z. B. Der Spiegel Nr. 49/2001). Allein der sprichwörtliche Mammon der römisch-katholischen Kirche (siehe z. B. hier) ist gar nicht mehr in Milliarden bezifferbar. Allein wenn man bedenkt, dass der Kirche und kirchlichen Einrichtungen in jeder Stadt Italiens ein großer Teil aller Immobilien gehört, die Rede ist manchmal sogar von 50 %, oft von 25 %. Dies gilt mehr oder weniger auch für Deutschland und viele andere Länder.
Und obwohl Bauwerke wie der Kölner Dom und vergleichbare Kathedralen in den Bilanzen nur mit einem Wert von „1 Euro“ geführt werden, rechnen sich hier mühelos Billionen hoch.
In dem oben um das Jahr 2000 von Dr. Carsten Frerk für Deutschland hoch gerechneten Betrag sind folglich offenbar die Dome und Kathedralen nicht enthalten. Enthalten ist jedoch, dass die Kirchen die größten privaten Grundbesitzer in Deutschland sind: mit einer Fläche von gut der Hälfte des Bundeslandes Schleswig-Holstein.
[….]

(Stop Kirchensubventionen)

Auch wenn die Zahlen variieren, weil viele der gigantischen Paläste der Kirche de facto unverkäuflich sind und somit beispielsweise der Wert des Kölner Doms mit einem Euro angegeben wird, kann niemand ernsthaft bestreiten, daß es sich um das größte Vermögen der Menschheitsgeschichte handelt.

Die Macht, der Reichtum und der Einfluss wirken wie Schwerkraft auf das Geld. Kirchen werden von allein immer mehr.

Als Notre Dame abbrannte, was das globale Entsetzen so groß, daß in kürzester Zeit Steuerzahler, Atheisten und Säkulare viele hunderte Millionen Euro zum Wiederaufbau zusammenbrachten. Nur die Katholische Kirche gibt keinen einzigen Cent und mehrt damit ihren Reichtum auch in einer Katastrophe.

Die allerreichsten Ableger des Giga-Krösus Franziskus sind Italien, die USA und Deutschland.

In den USA und Deutschland sind Kirchen von der Steuer befreit; in Italien seit 2012. Ein anders lautendes EuGH-Urteil von 2018 wird ignoriert. Der Giga-Reiche Franziskus zahlt trotzdem keine Steuern.

[…..] Rund 500 Personen demonstrierten zuletzt Anfang November am römischen Stadttor Porta Pia. […..]  Grund der Demonstration waren jene Steuern, die der Kirchenstaat jahrelang dem italienischen Staat nicht überwiesen hat. Ausstehende Steuern in Höhe von mehreren Milliarden Euro, an deren Eintreibung der italienische Staat, bekanntermaßen nicht gerade im Geld schwimmend, nicht interessiert zu sein scheint.  Protestiert wurde nicht nur gegen den Umstand, dass Italien einem anderen Staat, dem Heiligen Stuhl, Steuerzahlungen erlässt: Italien kommt auch für die laufenden Kosten des Kirchenstaates auf, wie dieser Demonstrant beklagt:

„Wir Italiener zahlen für die vatikanische Müllentsorgung. Auch die Kosten des elektrischen Stroms für den Kirchenstaat zahlt Italien. Und ich weiß nicht, was sonst noch! Basta!“

„Basta“ heißt es jetzt zumindest in Sachen Immobiliensteuern. Die nämlich muss der italienische Staat beim Heiligen Stuhl eintreiben. So entschied es am 6. November der Europäische Gerichtshof EuGH in Luxemburg.  […..] Experten aus dem italienischen Finanzministerium zufolge beziffern die möglichen Steuernachzahlungen auf rund fünf Milliarden Euro. Der Betrag könnte niedriger ausfallen, wenn der Italo-Fiskus auf die Zahlung von Zinsen und Mahngebühren verzichtet. Aber auch wenn der Heilige Stuhl nur drei Milliarden Euro nachzahlen müsste, handelt es sich für den Vatikan um eine hohe Summe. […..]

(Deutschlandfunk, 18.12.2018)

Billionär Franziskus ist also auch deshalb so unfassbar reich, weil er sich um Milliarden Steuerzahlungen drückt.

Der Vatikan gibt nichts ab, zahlt keine Steuern, verspekuliert Spenden für die Armen und lässt lieber täglich eine Myriade Kinder verhungern, statt auf Juwelen aus dem Kirchenschatz zu verzichten.

Franziskus wird schmallippig, wenn es um die Steuerbefreiungen seines Billionen-Unternehmens geht, aber für die Schäfchen, die ihm jeden Monat einen Milliardenstrom zukommen lassen, findet er deutliche Worte:

[…..] Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, die Steuern zu bezahlen und die „gerechten Gesetze des Staates“ einzuhalten. […..] Wie üblich gab Franziskus bei seiner Katechese vom Tagesevangelium (Mt 22,15-21) aus. Darin wollen die Widersacher Jesu ihn mit der Frage in die Falle locken, ob es richtig sei, dem Kaiser Steuern zu zahlen.  […..] Doch Jesus kenne die Boshaftigkeit seiner Widersacher und wisse sich mit seiner Antwort „So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“ (V. 21)aus der Falle zu befreien, so Franziskus weiter: „Und mit dieser Antwort steht Jesus über dieser Streitfrage. Jesus steht immer darüber. Einerseits erkennt er an, dass dem Kaiser Steuern zu entrichten sind – das gilt für alle von uns, die Steuern müssen bezahlt werden, weil sein Bildnis auf der Münze steht; […..] In dieser Aussage Jesu zeige sich nicht nur das Kriterium der Unterscheidung zwischen der politischen und der religiösen Sphäre, sondern auch klare Richtlinien für die Mission der Gläubigen aller Zeiten, fuhr Franziskus fort. Dies gelte auch für das heutige Leben. „Steuern zu zahlen ist eine Pflicht der Bürger, ebenso wie die Einhaltung der gerechten Gesetze des Staates“, so der Papst. […..] Franziskus rief die Gottesmutter Maria um Hilfe für alle dabei an, sich „vor aller Scheinheiligkeit zu schützen [KANN MAN SICH NICHT AUSDENKEN IN DEM ZUSAMMENHANG!- T.] und ehrliche und engagierte Bürger“ zu sein. […..]

(Vatikan, 18.10.2020)