Freitag, 17. Oktober 2014

Verschlimmbesserungen



Das Problem an den Menschen ist, daß sie doof sind.

Man kann sie eigentlich nicht mit sich allein lassen, weil sie so viel Unsinn anstellen. Bis einer heult.
Sie klammern hartnäckig an Traditionen und Regeln, so daß sie oft das offensichtlich Vernünftige vor ihren Augen gar nicht sehen.

Sehr amüsant ist es in den historischen James-Clavell-Romanen nachzulesen, wie die christlichen Missionare und Seefahrer um 1600 auf die Japanischen Sitten stießen. Es krachte ordentlich, weil Adelige und Samurai die Europäer ob ihres grauenvollen Gestanks gerne erst einmal gründlich abschrubben und baden ließen.
Die Christen hingegen wußten, daß Bäder ungesund waren und höchstens einmal im Jahr angewendet werden durften. Die fürchterlichen Japaner badeten hingegen TÄGLICH. Und das auch noch vollkommen sittenlos; nämlich NACKT!
Das müsse man ihnen als erstes austreiben, befand man.
Außerdem behagte den Missionaren die japanische Medizin ganz und gar nicht. Kräuter, Pasten, Waschungen, Hygiene, Anamnesen – das konnte doch nicht richtig sein! In Europa  gab es bei Schmerzen Rum, bei Entzündungen Amputation und bei allen Leiden „zur Ader lassen.“
Und dann die seidenen Kimonos, die zu allem Übel auch noch andauernd gewaschen wurden. Ekelhaft.
Obwohl es so offensichtlich war, daß luftige Kleidung bei tropischen Temperaturen Vorteile hat, daß die hygienischen Menschen weniger von Wanzen und Flöhen belästigt wurden und daß man nach dem „Aderlassen“ immer schwächer wird, hielten die Christen verbissen an ihren Ansichten fest.
Noch im 20. Jahrhundert war es in vielen Teilen Europas verpönt nackt zu duschen.

1000 Jahre finsteres Mittelalter hätten weit weniger durchseucht sein können, wenn Europas Christliche Führer nicht hartnäckig alle Erkenntnisse aus anderen Teilen der Welt ignoriert hätten.

Ende des 15. Jahrhunderts tauchte in Europa erstmals die Syphilis auf und es dauerte über 400 Jahre bis 1905, bis die Übertragungswege und der Erreger gefunden war.
Bis dahin probierte man sich an den wildesten Theorien.

Eine wissenschaftliche Theorie legte etwa nahe, dass eine schlechte Sternkonstellation im Herbst des Jahres 1484 für die entsetzlichen Geschwüre verantwortlich sein soll; alle Planeten versammelten sich zu diesem Zeitpunkt im Zeichen des Skorpions, dem die Geschlechtsteile zugeordnet wurden. Es wurde «Heiliges Holz» aus Südamerika eingeführt, welches die Kranken kurieren sollte, aber nicht half. Viele taten Syphilis als Gottesstrafe ab. Die eingangs erwähnte Quecksilber-Therapie sollte gemäss Vielsäfte-Lehre den krankmachenden Schleim aus dem Blut lösen, was mit dem Schleimspucken nach der Quecksilber-Einnahme bewiesen zu sein schien.

Immerhin ist der homo demens offenbar in der Lage überhaupt irgendwann empirische Schlüsse zu ziehen.

So sind über die Jahrhunderte unter anderem die biblischen Speisegebote entstanden.
Dabei handelt es sich im Grunde um nichts anderes als banale Erfahrungen: Wenn man einen vergammelten Fisch isst, bekommt man Bauchschmerzen.

Diese Regeln wurden großzügig ausgesponnen und waren dadurch für die Herrschenden äußerst wertvoll. Denn wer gegen Regeln verstößt, kann gemaßregelt werden.
Die Bibel bietet eine Vielzahl von Speisenverboten:

    Alle Tiere, die gespaltene Klauen haben, Paarzeher sind und wiederkäuen
 Lev 11,3
    Tiere mit Flossen und Schuppen, die im Wasser, in Meeren und Flüssen leben
 Lev 11,9
    Kleintiere mit Flügeln und vier Füßen, die Springbeine haben, um damit auf dem Boden zu hüpfen
 Lev 11,21
    davon die Wanderheuschrecke (Arbe), der Solam-, der Hargol- und der Hagab-Heuschrecke
 Lev 11,22

Paulus und Jesus hoben einige dieser Verbote wieder auf. Blöderweise kam das für die Juden natürlich zu spät.
 Daher haben sie bis heute die strengen Regeln zum koscheren Essen.

Wenn man über Jahrtausende an alten Regeln festhält, wird es zwangsläufig irgendwann albern.
Ja, es ist sicher ungesund in heißen Gegenden wie dem Nahen Osten Meeresfrüchte und Schalentiere auf Märkten rumliegen zu lassen und dann noch zu essen.
Nachdem allerdings der Kühlschrank erfunden wurde, lassen sich solchen Gebote nicht mehr rechtfertigen.

Aber wie gesagt; der Mensch ist leider doof und kann sich nur sehr langsam anpassen.
Lieber hält er an alten Regeln und Gewohnheiten fest – und wenn es noch so schädlich ist.

Es ist gar nicht schön die Weihwasserbecken in katholischen Kirchen auf Bakterien zu untersuchen. Im Zeitalter von Pandemien kann es verheerende Folgen haben wenn alle in dieselbe Pfütze fassen und sich den Virencoctail dann ins Gesicht schmieren.

Traditioneller religiöser Glaube ist im Zeitalter von Ebola eine Katastrophe. Infizierte werden geküsst, Tote umringt und Beten ersetzt Vorsorge.

In den sozialen Netzwerken verbreiten sich zudem in Windeseile Theorien, die sogar die Existenz von Ebola bestreiten. Es handele sich in Wahrheit um durch westliche „Impfungen“ verbreitete Tötungscoctails, um die Afrikanische Bevölkerung zu dezimieren.

Die Menschen in der westlichen Welt müssen wissen, was hier in West-Afrika geschieht. Sie lügen!!! 'Ebola' als Virus existiert nicht und wird nicht 'verbreitet'. Das Rote Kreuz hat aus vier spezifischen Gründen eine Krankheit in vier spezifische Länder gebracht, und es stecken sich nur diejenigen an, die Behandlungen und Injektionen vom Roten Kreuz erhalten", schreibt Nana Kwame.

Wenn Ebola nur eine westliche Erfindung ist, um einen Vorwand zum Einmarsch in Westafrika zu haben, muß man sich auch nicht um Anweisungen der Seuchenschutzbehörden kümmern.
Wer mehr Wahnsinn erfahren will, muß nur „Nana Kwame“ und „Ebola“ googlen.

„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein