Mittwoch, 26. Juni 2013

Was in de Maizières Schädel summt.



Thomas de Maizière ist ja auch noch in diesem Alter, in dem man gar nicht drum herum kommt Herbert-Grönemeyer-Texte zu kennen.
Mir spukt da auch immer mal was von ihm im Ohr rum, obwohl ich die Musik so gar nicht mag.
Merkels der dreisten Lüge überführter Selbstverteidigungsminister wird auch den ein oder anderen Grönemeyer-Text summen.
Zum Beispiel.
Ich hab schon alles, ich will noch mehr
alles hält ewig, jetzt muß was neues her
[…] oh, ich kauf mir was
kaufen macht soviel spaß
ich könnte ständig kaufen gehn
kaufen ist wunderschön
ich könnte ständig kaufen gehn
kaufen ist wunderschön
ich kauf, ich kauf
was, ist egal
hat das fräulein dann bei mir abkassiert
was jetzt meins ist, schon nicht mehr interessiert
(ich kauf mir was)
Drohnen, Hubschrauber, immer her damit. Hauptsache überteuert und nutzlos. 
Ist ja bloß das Geld der Steuerzahler und die Hauptaufgabe eines schwarzgelben Ministers ist es immer die Lobbyisten glücklich zu machen.
Rüstungslobbys Liebling

Erst das Drohnendebakel, jetzt eine Hubschrauber-Blamage. Erneut bringt ein Rüstungsprojekt Thomas de Maizière in Bedrängnis. Die Opposition wittert ihre Chance: Der Minister lasse sich von der Industrie vorführen.

[…] Es ist wie ein Fluch: Seit sich der Christdemokrat in der Drohnendebatte verdächtig gemacht hat, nicht immer die volle Wahrheit zu sagen, werden plötzlich auch andere Rüstungsprojekte aus seinem Haus penibel kontrolliert. Vom Rechnungshof. Von den Haushaltspolitikern. Von den Verteidigungsexperten.

So wird der Blick darauf gelenkt, was sein Haus für die Truppe so alles einkauft. Neueste Gewehre, modernste Satelliten, teure Hubschrauber - alles nur vom Feinsten. Weil es auch mitunter um milliardenschwere Bestellungen geht, wirkt der Minister auf einmal so wie der beste Freund der Rüstungslobby.

[…] Die Opposition kommentiert die Vorgänge rund um die Hubschrauberbestellung hämisch. De Maizière muss sich erneut anhören, er verbrenne sinnlos Steuergeld und lasse sich von der Industrie vorführen - gerade im beginnenden Wahlkampf ein unangenehmer Vorwurf. "Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung einen sehr, sehr schlechten Vertrag aushandelt, wo in Wirklichkeit Geld verschenkt wird", kritisiert SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold. "Der Minister hat ein weiteres Mal bewiesen, wie schlecht er verhandeln kann", stichelt der linke Finanzfachmann Steffen Bockhahn.

[…] Es sind auch andere Details, die de Maizière in den Ruf bringen, er habe sich von der Industrie über den Tisch ziehen lassen. So trug sein Staatssekretär vor, das Ministerium poche seit einiger Zeit gegenüber dem Hersteller Eurocopter wegen der bereits verspäteten Lieferung der "Tiger" auf eine Vertragsstrafe von 80 Millionen Euro. Diesen Streit habe man nun beenden können. Bei den Abgeordneten entstand der Eindruck, man habe dem Hersteller die Strafe schlicht erlassen.
Ein anderer Grönemeyer-Song, den der Kriegsminister gerne singt, ist dieser hier.
Gelallte Schwüre in rot-blauem Licht

vierzigprozentiges Gleichgewicht

graue Zellen in weicher Explosion

Sonnenaufgangs- und –untergangsvisionen

Was ist hier los was ist passiert

ich hab bloß meine Nerven massiert

Alkohol ist dein Sanitäter in der Not

Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot

Alkohol ist das Drahtseil auf dem du stehst

Alkohol Alkohol Alkohol

Alkohol ist dein Sanitäter in der Not

Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot

Alkohol ist das Dressing für deinen Kopfsalat
Ob sich de Maizière gerne mal einen genehmigt und einen auf Brüderle macht, weiß ich nicht.
Da er aber so viel shoppen geht, hat er keine Zeit sich um Petitessen wie den Bundeswehreinsatz in Afghanistan zu kümmern.
Die Fragen „Was sollen wir da? Wie lange sollen wir das? Hat das einen Sinn? Kann man das Geld am Hindukusch NOCH sinnloser verbrennen? Was passiert eigentlich, wenn alle Nato-Soldaten abgezogen sind?“ kann er also nicht beantworten.
Das ist dem Urnenpöbel natürlich einerlei.
 Er liebt Merkel und de Maizière trotzdem. 
Das Debakel am Hindukusch interessiert keinen.
Blöd ist es allerdings für die Soldaten, die gerade in Afghanistan rumhocken müssen. Eingepfercht in die deutschen Stützpunkte. Begegnungen mit den Einheimischen sind schon seit Jahren nicht mehr möglich, weil die unsere Bundeswehr allesamt hassen.
Also hocken Merkels Uniformierte mit den Waffen in ihren Bunkern und langweilen sich.
Und machen einen auf Grönemeyer.
Die Männer in Olive sind in Masar-i-Scharif offenbar alle blau.
Man darf davon ausgehen, daß die wahre Dimension des Bundeswehr-Bacchanals am Hindukusch vertuscht wird.
Aber das bißchen, das nun zur Presse durchsickert, läßt einen tief (ins Glas) blicken.

Im Feldlager Masar-i-Scharif in Afghanistan häufen sich Fälle von Alkoholmissbrauch: Betrunkene Soldaten lagen im Graben, Schüsse lösten sich ungewollt, es kam zu Unfällen. Seit Mitte Februar schickte der Kommandeur nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen 14 Soldaten vorzeitig nach Hause.

[…] Die Bundeswehr [ermittelte] nach dem Tod eines Soldaten, der sich offenbar mit seiner Dienstwaffe erschossen hatte, dass dieser mit 2,0 Promille völlig betrunken war. Innerhalb der Bundeswehr geht man weiter von einem Suizid aus privaten Gründen aus, allerdings ist die Tatwaffe bis heute verschwunden. […]

Nur einige Tage später feuerte ein weiterer Kamerad im Camp ungewollt seine Waffe ab, es kam dabei aber niemand zu Schaden. Auch dieser Soldat war nach Angaben des Einsatzführungskommandos vermutlich angetrunken, die Ermittlungen in dem Fall sind aber noch nicht abgeschlossen. […]

Aus dem Camp sind teils skurrile Geschichten im Zusammenhang mit Alkohol zu hören. So berichteten Soldaten SPIEGEL ONLINE, dass mehrmals volltrunkene Kameraden in den Straßengräben der Camp-Wege gefunden worden seien. In einigen Fällen hatten sie sogar ihre Dienstpistolen im Rausch verloren. Auch von Unfällen von betrunkenen Soldaten mit Dienstwagen im Camp ist die Rede.

Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot.