Ging ja
schnell, ich bin auch schon Schulz-überfüttert. Dabei sind sich doch die
Kommentatoren relativ einig, daß seine Medien-Abstinenz das Loser-Triple bei
den Landtagswahlen verursacht hat.
Mir ist
es ein Rätsel wie so ein belesener Mann eine derart öde Sprache an den Tag
legt.
Die
Heute Show schnitt seine Kommentare zu den verlorenen Landtagswahlen zusammen –
eine einzige Abfolge von Sportmetaphern.
Ist das
nicht ein bißchen sehr billig, um sich beim leicht minderbemittelten Wähler
einzuschleimen?
Mal abgesehen davon, daß es auch Menschen (wie mich) gibt, die sich nicht für Fußball interessieren, müßte es doch auch Fußball-Freunde geben, die begreifen, daß Politik etwas anderen Regeln als ein Bundesligaspiel unterliegt.
Mal abgesehen davon, daß es auch Menschen (wie mich) gibt, die sich nicht für Fußball interessieren, müßte es doch auch Fußball-Freunde geben, die begreifen, daß Politik etwas anderen Regeln als ein Bundesligaspiel unterliegt.
Fast
noch schlimmer ist der Terminus „die hart arbeitenden Menschen“, den Schulz in
Endlos-Wiederholung auftischt, um sein Gerechtigkeitsthema zu pushen.
Für
meinen Geschmack spricht das etwas sehr platt die Neidinstinkte des deutschen
Michels an, der natürlich immer findet, er komme zu kurz und andere hätten
mehr. Zum anderen ist es eine seltsam altmodische Formulierung. Als ob nur alle
hart arbeiten müßten und dann lösten sich die Probleme in Luft auf.
Und was
ist eigentlich mit den Millionen Menschen, die eben nicht hart arbeiten können,
weil sie krank sind, unter psychischen Problemen leiden, Pflegefälle sind oder
aber zu alt zum Arbeiten sind?
Was ist
das eigentlich für eine sozi-mäßige Selbstverzwergung?
Weil wir die SPD sind, können wir nur soziale Gerechtigkeit und überlassen die große Außenpolitik der Union?
Merkel gilt als die Gipfel-Königin weltweit, weil sie schon länger als alle anderen Regierungschefs bei den Dingern mitmacht und es durch ihre Vagheit und Ziellosigkeit erreichte irgendwie mit allen ganz gut auszukommen.
Weil wir die SPD sind, können wir nur soziale Gerechtigkeit und überlassen die große Außenpolitik der Union?
Merkel gilt als die Gipfel-Königin weltweit, weil sie schon länger als alle anderen Regierungschefs bei den Dingern mitmacht und es durch ihre Vagheit und Ziellosigkeit erreichte irgendwie mit allen ganz gut auszukommen.
Sie ist
aber nicht die große Gipfel-Politikerin, weil sie dabei irgendetwas erreicht
hätte. Im Gegenteil. Ihr konsequentes Umschiffen der Probleme, das ständige
Ausweichen und Nichtfestlegen hat die Welt doch offensichtlich in den 12 Jahren
ihrer Regierungszeit oredentlich in die Scheiße geritten.
Es gab
hunderte NATO-, EU, G7-, G8-, G20- und sonstige große internationale Summits mit
Merkel, Dutzende unter ihrem Vorsitz.
Im
Ergebnis haben wir mehr Kriege, mehr Flüchtlinge, mehr Terror, mehr Hunger,
mehr Bürgerkrieg, mehr Krise, mehr Klimakatastrophe, mehr Rüstung, mehr
EU-Probleme, mehr Rechtsradikalismus, mehr Europafeindlichkeit.
Merkels
Lavieren auf internationaler Ebene funktioniert gar nicht.
Die EU
fällt fast schon auseinander wegen Merkels Austerität-Diktates.
Merkel
ließ lahm den Brexit geschehen, ließ Recep Tayyip Erdoğan immer mehr
auftrumpfen und ergibt sich nun auch devot dem Trumpschen Unsinn aus
Washington.
Huhu,
Deutschland ist so ungerecht. Stimmt zwar, ist aber nur ein mittelguter
SPD-Wahlslogan, wenn die SPD in 15 der letzten 19 Jahre den
Bundessozialminister gestellt hat.
Ich wünsche mir eine SPD, die sich pointiert der Scharfmacherei de Maizières entgegenstellt,
die keine Grausamkeiten wider die Flüchtlinge toleriert,
die frontal die Versäumnisse bei der Bundeswehrreform angeht, die Deutschlands
krasses Versagen in der Entwicklungspolitik anprangert, die für eine andere
Europapolitik steht und Merkel auf internationaler Bühne kritisiert.
Ganz
zarte Anfänge gibt es.
[…..] Ist
das noch Außenpolitik - oder schon Wahlkampf? Die SPD hält Angela Merkels Kurs
gegenüber Donald Trump für fehlgeschlagen. Die CDU kontert. […..] Die Außen- und Europapolitik wird auch zu
einem Thema im Bundestagswahlkampf. Vor allem die SPD glaubt, sich gegenüber
Merkel abgrenzen zu können, insbesondere mit Blick auf ihre Politik gegenüber
Trump.
Nach ihrem Auftritt
bei der CSU in München sagt der außenpolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Niels Annen, zum SPIEGEL: "Merkels Erkenntnis
kommt spät und ist auch ein Eingeständnis, dass ihre Strategie, Trump zu
umarmen, gescheitert ist." Jetzt müsse sich erweisen, ob "ihrer Rede
auch Taten folgen".
Bereits nach dem
Wahlsieg Macrons hatte Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) den außenpolitischen
Wahlkampf verstärkt. Er legte sogar ein eigenes Konzept vor, in dem er dafür
plädiert, an der Seite des Franzosen die Eurozone und die EU zu vertiefen. Seit
Wochen intoniert auch er - ähnlich wie Merkel - die Botschaft, dass die EU-Mitgliedstaaten
zusammenhalten müssten, "wenn wir ernst genommen werden wollen - nicht nur
in Moskau, sondern auch in Washington und Peking".
[…..]
Nun sagt SPD-Außenpolitiker Annen:
"Fehler wie ihre Zugeständnisse an Trump beim 2-Prozent-Aufrüstungsziel dürfen
sich nicht wiederholen."
Die SPD sucht nach
Sollbruchsstellen, bei denen sie Merkel stellen kann.
[…..]
Wäre
halt ganz gut, wenn Martin Schulz das auch begriffe und nicht weiter die
außenpolitische Flanke offen ließe.