Aus
Respekt vor den guten alten Kreuznet-Zeiten nennen meine Facebook-Freunde Dr.
David Berger immer noch bei seinem alten Kosenamen „Urinduscher“, kurz „ud“.
Einst
rang der ud heldenhaft Kreuznet nieder und schrieb 2010 mit „Der Heilige Schein“
jenes vermeidliche Enthüllungsbuch, welches so schön bestätigte, was man immer
schon gemunkelt hatte: All die Dunkelkatholiken, Tradis, Piushanseln und
Tridentiner sind heimlich schwul. Sobald sie öffentlich ihre homophoben Tiraden
abgelassen haben, der Tabernakel weggestellt wurde, geht es zum Analverkehr in
die Sakristei.
Bergers
Darstellung wieso eine frauenfeindliche zölibatäre Umgebung in der
Vergangenheit eine magische Anziehungskraft auf Schwule ausübte, überzeugt nach
wie vor. Was sollte ein heimlich Schwuler aus einem homophoben Dorf auch 1930
oder 1955 tun, wenn er merkt daß eine Ehefrau für ihn nicht in Frage kommt und
Gerüchten aus dem Weg gehen will?
Das
Priesterseminar ist die logische Konsequenz. Da ist man unter sich, da bleibt „physische
Liebe“ geheim und sofern man ein paar Tunten-Klischees aufweist, kann man sich
auch noch an herrlichen bunten Kleidern, Goldschmuck und Sex-Geständnisse bei
der Beichte erfreuen.
Homosexuelle
Würdenträger einer homophoben Organisation sind außerdem ein Glücksfall für
eine hierarchische antidemokratische Welt, da sie alle erpressbar und disziplinierbar
sind.
Blöd ist
natürlich, wenn Schwulsein in der Gesellschaft nicht mehr tabuisiert ist und
selbst der schwule Teenager eines bayerischen Dorfes deswegen nicht mehr
gelyncht wird, sondern im Internet sofort Gleichgesinnte findet, die ihm
Selbstvertrauen geben. So einer muss nicht mehr Priester werden und tatsächlich
erlebt die RKK einen dramatischen Einbruch bei den Anmeldungen zum
Priesterseminar. Katholische Pfarrer sind zur extremen Mangelware geworden.
Soweit
folge ich dem ud inhaltlich.
Diese
Berger-Erkenntnisse sind allerdings sechs Jahre alt. Inzwischen ist er einem
schweren Messiaskomplex erlegen, wurde zum Vordenker der Xenophoben und
Islamhasser, verachtet alle Schwulen, die ihn nicht als ihren heiligen Führer
anerkennen und frönt seiner Vorliebe für ganz-rechts-außen-Politiker wie Tatjana
Festerling.
Ohne
jedes Schamgefühl robbt er nun an seine einstigen Erzfeinde der homophoben
Tradi-Szene heran. Für seine Kolumnen dient ihm Gabriele Kuby als Inspiration und wie man
hört, soll an der Zimmerdecke über dem Bergerschen Ehebett ein Akif Pirinçci-Poster
als Masturbationsvorlage angetackert sein.
Die
metaphysischen und parteipolitischen Pirouetten des ud erreichen inzwischen ein
Niveau, daß es nur noch zwei Rückschlüsse zuläßt.
Entweder er leidet an Creutzfeldt-Jakob im Vollbild, oder aber er wurde schon vor längerer Zeit als Undercover-Schreiberling vom Postillon (oder Titanic?) angeheuert.
Entweder er leidet an Creutzfeldt-Jakob im Vollbild, oder aber er wurde schon vor längerer Zeit als Undercover-Schreiberling vom Postillon (oder Titanic?) angeheuert.
Sein neuester Streich datiert vom 23.02.2016
und erschien als Kolumne bei „The European“ unter dem Titel „12 Gründe warum
ich als schwuler Mann gerne katholisch bin“.
Man
versteht sofort, daß es einen Homoaktivisten in der konservative katholische
Szene zieht, so wie eben auch Schwarze sich beim Ku-Klux-Klan wohlfühlen,
Türken bei der NPD engagiert sind und Kommunisten in die FDP streben.
Bei „The
European“ ist Berger zumindest ideologisch gut aufgehoben – andere Kolumnisten und Interviewpartner
sind Robert Spaemann, Thilo Sarrazin, Hendryk M. Broder, Wolfgang Bosbach, Frauke
Petry, Julia Klöckner, Arnulf Baring, Hans-Peter Friedrich, Hans Olaf Henkel
oder Birgit Kelle.
Bergers
12 Thesen über die Freude der Schwulen am Dunkelkatholizismus möchte ich gar
nicht mit Aufmerksamkeit ehren, aber da DO-NOT-LINK leider seit Tagen offline
ist, muß es doch verlinken.
Jeder
möge selbst sehen und lachen.
3. Die katholische
Kirche ist eine Meisterin in der Inszenierung religiöser Gefühle. Diese haben
auch immer eine erotische Komponente. Die religiöse unterscheidet sich
strukturell in nichts von der sexuellen Ekstase. […]
Offenbar
bin ich sexuell völlig unterentwickelt – die orgasmischen Freude der religiösen
Ekstase kenne ich noch gar nicht.
Aber Ratzi ist schon ein geiles Bürschchen.
4. Die streng
abgeschlossenen Männergesellschaften der katholischen Kirchen regen enorm die
Phantasien schwuler Männer an. Und das gerade heute, in einer Zeit, in der die
katholische Kirche zunehmend an Einfluss verliert. Einer der größten schwulen
Pornoproduzenten „Bel Ami“ hat innerhalb kürzester Zeit den zweiten Teil von
„Scandal in the Vatican“ veröffentlicht, nachdem der erste Teil sich enormer
Beliebtheit erfreute. Während im ersten Teil vor allem junge „Priester“ mit gut
taillierten Talaren und feierlichen Messgewändern, die sie natürlich irgendwann
fallen ließen, herumliefen, sind es nun die Schweizer Gardisten, die sich mit
heißen Prälaten des Vatikanstaates wilden Sexorgien hingeben.
Klar, so
sind sie die Schwulen. Gucken den ganzen Tag Fetisch-Pornos.
Und
außer „Poppen in der Kurie“ werden auch keine anderen Homopornos verkauft.
[…]
6. Interessanterweise sind es die
traditionell katholischen Länder in Europa, die ganz konsequent die Öffnung der
Ehe für Homosexuelle eingeführt haben: Von Spanien über Frankreich bis Malta.
Während in Deutschland, im Heimatland der Reformation, geführt von einer
protestantischen Pfarrerstochter, dies nicht gewollt scheint.
Jetzt
ist das auch geklärt. Die weniger homophoben Protestanten, die ihre Geistlichen
heiraten lassen, sowie Homopaare trauen sind schwulenfeindlicher als die
Schwulenfeinde, die sich hartnäckig gegen die Homoehe sträuben.
Wären
Schröder und Fischer 1998 nicht Atheisten, sondern Katholiken gewesen, hätten
sie schon damals die Ehe für alle mit Adoptionsrechten eingeführt.
[…]
9. […] Vom Duft des Weihrauchs über die Klänge der gregorianischen Choräle bis
hin zu den eindrucksvollen Bildern des Zeremoniells von Gottesdiensten oder
Auftritten des Papstes vor und in großartigen Kulissen, zeigt sich der
Katholizismus als ein Aktionskunstwerk, das den Menschen in seiner sinnlichen
Gesamtheit anspricht und enorm identitätsstiftend ist. Einer sinnlichen Gesamtheit,
die auch in der schwulen Welt durch den Rückzug in virtuelle Welten (bis hin
zum Praktizieren von Chat-Sex) zunehmend verloren geht. […]
OK, das
könnte stimmen. Immerhin hat
Ratzi damals George Lucas inspiriert.
10. Die katholische
Kirche rettet durch das Tabu und ihre Verbote die Libido. […] Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass die katholische Kirche, wenn sie
die neueren Bildungspläne, die den Sexualkundeunterricht an Schwulen ausweiten
wollen, kritisiert , im letzten den Spaß am Sex und die Libido rettet. Ich bin
froh, dass mir meine Grundschullehrerin damals nicht erklärt hat, wie man einen
Dildo benutzt und wie Analverkehr genau funktioniert.[…]
Ohne
Katholizismus kann man eigentlich gar keinen Sex haben.
Deswegen
sind Atheisten auch grundsätzlich asexuell. Das beweist ja schon der gemeinsame
Anfangsbuchstabe „A“.
12. […] In meiner Jugend zog ich enorme Kräfte aus dem schwulen Außenseitertum,
aus dem Anderssein, das gegen die für mich so empfundene heterosexuelle
Mittelmäßigkeit stand. Heute ist es mein Katholizismus, der mich gerade wegen
seiner Gegenposition gegen die Mediokrität und Dummheit des Zeitgeistes, stolz
macht. Es ist ein Katholizismus der Freiheit. […]
Ja, das
stimmt!
Wer sich heutzutage dazu bekennt Katholik zu sein, ist richtig cool.
Deswegen sind auch bekennende Katholiken die geilsten Trendsetter der Politklasse: Nahles, Thierse, Schavan, Kretschmann!
Das Katholoquartett kann die vielen Trendscouts kaum noch abschütteln.
Da
werden die Berliner Hippster ganz klein mit Hut, wenn die stolzen katholischen
Ikonen Nahles und Thierse auftauchen.
Eigentlich
sind alle Politiker, die sich im Zentralrat der deutschen Katholiken und anderen
katholischen Vereinen engagieren und als solche wie der ud öffentlich
bekunden „Ich bin katholisch – und das ist auch gut so“ richtig cool:
Alois Glück (CSU), Philipp Rösler (FDP), Bernd Posselt (CSU), Horst Seehofer (CSU), Alexander Dobrindt (CSU), Wolfgang Thierse (SPD), Maria Böhmer (CDU), Armin Laschet (CDU) und Josef Winkler (Bündnis 90/Die Grünen), Dieter Althaus (CDU), Erwin Teufel (CDU), Norbert Geis (CSU) und Bernhard Vogel (CDU).
Alois Glück (CSU), Philipp Rösler (FDP), Bernd Posselt (CSU), Horst Seehofer (CSU), Alexander Dobrindt (CSU), Wolfgang Thierse (SPD), Maria Böhmer (CDU), Armin Laschet (CDU) und Josef Winkler (Bündnis 90/Die Grünen), Dieter Althaus (CDU), Erwin Teufel (CDU), Norbert Geis (CSU) und Bernhard Vogel (CDU).
Die
Crème de la Crème der Polithipster!
Aber es
sind natürlich nicht nur Politiker coole Katholiken. Ach die anderen berühmten
katholischen Bekenner beweisen Bergers These vom Stolz und
Überdurchschnittlichkeit:
Matthias Matussek, Martin Mosebach, Robert Spaemann, Andreas Englisch, Gabriele Kuby, Paul Badde, Martin Lohmann, Alexanders Kissler, Matthias Drobinski.
Matthias Matussek, Martin Mosebach, Robert Spaemann, Andreas Englisch, Gabriele Kuby, Paul Badde, Martin Lohmann, Alexanders Kissler, Matthias Drobinski.
Wer
möchte nicht dazu gehören?
Ich wäre auch so gern katholisch!
Oder sind nur die Katholiken cool, die auch schwul sind?
Ich wäre auch so gern katholisch!
Oder sind nur die Katholiken cool, die auch schwul sind?