Montag, 10. Oktober 2016

Finanzielle Weichenstellungen.


Milliardär sein ist eine tolle Sache.
Da kann man im Jahr fast eine Milliarde Dollar verlieren, weil man einfach zu dumm ist sein Unternehmen zu führen und bekommt dafür 18 Jahre lang Steuergeschenke vom Staat.


In Deutschland gibt es das gleiche Prinzip.

Wenn man relativ arm ist, keine gewaltigen Kapitalanlagen oder Immobilienvermögen vorweisen kann, wenn man nicht durch Rumsitzen und Nichtstun immer reicher wird, sondern wie der gemeine Plebs einer täglichen Erwerbsarbeit nachgehen muß, greift einem Herr Schäuble automatisch in Tasche, zieht was er will vom Gehalt ab, bevor es auf dem eigenen Konto landet.

Wer nicht von seiner eigenen Hände Arbeit lebt, sondern bequem im Schaukelstuhl chillend von ererbten Vermögenserträgen lebt, wird vom Bundesfinanzminister viel zuvorkommender behandelt.
Die Kapitalertragssteuer ist viel niedriger als Einkommenssteuer, sie wird auch nicht sofort eingezogen und vor allem kann man das wofür man aus Faulheit andere arbeiten läßt auch noch von der Steuer absetzen. Werbungskosten, haushaltsnahe Dienstleistungen, das Auto oder auch den neuen Computer.
Wer so arm ist, daß er keine Immobilien oder Firmen besitzt, bleibt auf diesen Kosten sitzen.
Schäuble gibt nur genau dann etwas dazu, wenn man so reich ist, daß man es nicht nötig hätte vom Staat einen taxcut zu bekommen.

Wenn man den Ärmeren immer etwas abzieht und den Reichen etwas dazu gibt, passiert etwas wenig Überraschendes:

[….] Die Einkommen in Deutschland sind nach einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung so ungleich verteilt wie nie zuvor. Auch schaffen es heute weniger Arme aus ihrer Schicht heraus als noch in den 1990er-Jahren. [….] Die Wirtschaft brummt, Deutschland vermeldet Export-Rekorde, so viele Menschen wie selten zuvor haben einen Job. Man könnte meinen, dass die Chancen auf Wohlstand entsprechend sehr gut sind. Doch das ist weit gefehlt, sagt die Sozialwissenschaftlerin Dorothee Spannagel: "Seit den 90er-Jahren ist auch die Chance für arme Menschen - insbesondere in Ostdeutschland - aufzusteigen, zurückgegangen."
[….] Der Generalsekretär der Caritas, Georg Cremer, widerspricht dem nicht. [….]

Die Einkommensverteilung in Deutschland wird zunehmend  undurchlässiger.  Armut  und  Reichtum werden  immer  dauerhafter.  Das  zeigt  der  diesjährige  Verteilungsbericht  des  WSI.  Der  Bericht  analysiert, wie sich die Einkommensmobilität in West- und  Ostdeutschland  seit  Anfang  der  1990er  Jahre entwickelt  hat.  Dabei  wird  deutlich:  Die  Einkommensverteilung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verfestigt. Vor allem in Ostdeutschland ist die Durchlässigkeit zwischen Einkommensklassen seit der  Wiedervereinigung  stark  rückläufig.  Die  Einkommensreichen können sich ihrer gehobenen sozialen Lage immer sicherer sein. Wer hingegen einmal arm ist, für den wird es immer schwieriger, diese defizitäre Situation zu überwinden. Immer mehr Menschen  werden so dauerhaft  an  den  Rand  der Gesellschaft gedrängt. Um diese Entwicklungen zu beenden und soziale Mobilität zu fördern, ist neben einer stärkeren Umverteilung über Steuern und der Verringerung von Langzeitarbeitslosigkeit vor allem der Abbau von Ungleichheiten  im  Bildungssystem dringend geboten.

Wir kennen den Effekt, wir kennen die Ursachen, wir kennen die Therapie.
Allein, Wolfgang Schäuble, der Arbeitsverweigerer will es so.
Vor genau sechs Jahren, am 10.10.2010 beklagte ich schon Schäubles demonstrative Untätigkeit. Am 10.10.2016 ist er keinen Schritt weiter.

Schäuble verschlimmert damit die bestehenden verkrusteten Verhältnisse, indem er das Finanz- und Steuersystem so eingestellt läßt, daß Milliarden zu der Vermögenden geschaufelt werden, während zwei Millionen Kinder in Armut leben und die untere Hälfte der Bevölkerung immer mehr absteigt.
Schäuble verteilt eifrig weiter nach oben um.

Schäubles Steuerrabatt für Neubauten stößt auf Kritik
[…..] Das geplante Gesetz über die steuerliche Förderung von Neubauwohnungen stößt in Politik und Wirtschaft zunehmend auf Widerstand. Kritik kam unter anderem vom Deutschen Mieterbund, der die Pläne der Bundesregierung als Milliardengeschenk an Bauherren und Investoren bezeichnete. „Niedrigere, weil steuerlich geförderte Baukosten bedeuten nicht automatisch niedrigere Mieten“, sagte Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten. „Ohne eindeutige Mietobergrenzen für diese Wohnungen bleibt das Ziel, bezahlbare Wohnungen für mittlere und untere Einkommensgruppen zu errichten, ein frommer Wunsch.“

Das MIT-Konzept [der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung] sieht vor, die Bürger in der Endstufe ab 2020 um jährlich über 33 Milliarden Euro zu entlasten. Im ersten Schritt soll schon 2018 der Arbeitnehmer-Pauschbetrag, mit dem Werbungskosten pauschal abgegolten sind, von 1000 auf 2000 Euro steigen. Dadurch würden die Bürger um 7,5 Milliarden Euro entlastet. Im zweiten Schritt soll der Spitzensteuersatz von 42 Prozent erst bei 60.000 Euro Jahreseinkommen greifen. Das soll die Bürger um weitere 25,8 Milliarden Euro entlasten. Im dritten Schritt sollen 2020 Kinderfreibetrag und Kindergeld angehoben werden.

Klare Fälle von Steuergeschenken für die vermögendere Hälfte der Bevölkerung.
Die ärmeren 50% zahlen ohnehin keinen Einkommensteuer und können daher auch nicht von den Unions-Steuergeschenken profitieren.

Der pathologische Lügner Wolfgang Schäuble kennt kein Schamgefühl und betrachtet seine Steuerpolitik, die einseitig nur den vermögenden Deutschen hilft als ausgewogene Politik.

Und so flunkert sich der angesehenste CDU-Mann weiter ins Herz des Urnenpöbels.
Dabei ist seine öffentliche Schwindelei längst zum internationalen Ärgernis geworden.

Schäubles Schwindel
Europa muss die Griechen alleine retten. Der IWF macht da - anders als vom Finanzminister behauptet - nicht mehr mit.
Es erscheint bizarr, wie vehement Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble behauptet, der Internationale Währungsfonds (IWF) habe sich verpflichtet, ab Ende des Jahres dem dritten Kreditprogramm für Griechenland beizutreten. Und es ist befremdlich, wie Schäuble die Dementis aus den Chefetagen des Fonds in Washington ignoriert und sich auf eine Erklärung der Euro-Finanzminister vom Mai beruft, in der diese die Erwartung äußern, dass der IWF ab Jahresende wieder mitmacht.
Tatsächlich ist es an der Zeit, dass Schäuble die Wahrheit sagt. Der Währungsfonds vergibt seit drei Jahren keine Kredite mehr nach Athen, die zuvor gewährten Milliarden hat das Land so gut wie zurückgezahlt. [….]