Dienstag, 30. August 2016

Frauentypen



Kann schon sein, daß ich auch besonders skeptisch gegenüber Volksentscheidungen bin, weil ich selbst so oft Minderheitenansichten vertrete.
Sofern es sich um politische, religiöse oder moralische Angelegenheiten handelt, glaube ich meine Minderheitenpositionen so gut begründen zu können, daß sie der Mehrheitsmeinung klar vorzuziehen sind.

Bei Geschmacksfragen ist es schon schwieriger zu beweisen, daß ich allein Recht habe und alle anderen irren.
Ich lehne beispielsweise Weihnachtsrituale, das Konzept der immerwährenden monogamen Ehe und jegliche Form des Fußballs strikt ab. Das darf man natürlich nicht laut sagen, weil das politischer Selbstmord wäre.
Das ist so ähnlich wie allgemeines Autobahntempolimit oder Verdoppelung der Spritpreise – beides wäre umweltpolitisch sehr sinnvoll, aber es handelt sich dabei um heilige Kühe des Deutschtums; also wird auf Deutschlands Autobahnen für immer weitergerast werden.

Ich finde, man sollte allein leben und auf Sex verzichten. Allerdings muß ich zugeben, daß eine übergroße Mehrheit der Menschen das offenbar anders sieht.
Vielen gefällt es scheinbar alberne Geräusche zu machen, zu schwitzen und keuchen, während die Körper ekelige klebrige Sekrete abgeben und anfangen zu riechen. Muß das sein?
Und klar war es viele Tausend Jahre, insbesondere aber unter der Knute von Religionen nahezu unabdingbar für Frauen NICHT mit einem Mann zusammenzuleben, weil sie sonst gar nicht überleben konnte, da ihnen die Götter nur mindere Rechte zugestehen.
Lebte ich irgendwo inmitten einer feindlichen Umwelt wie der Taiga ohne irgendwelche zivilisatorischen Segnungen, würde ich dies selbstverständlich lieber mit einem zweiten Menschen tun, da man Ressourcen teilen kann und sich gegenseitig das Überleben sichert.
Aber in einer westlichen Großstadt des 21. Jahrhunderts? Wozu diesen uralten gesellschaftlichen Konventionen anhängen, wenn es dafür keinen finanziellen Notwendigkeit gibt?

[….] Ich beobachte, dass viele Menschen Beziehungen führen, die ihnen nicht guttun. Doch statt Schluss zu machen, harren sie aus und versuchen, ihren Partner dazu zu bringen, sich so zu verhalten, wie sie es gern hätten. Das führt zu noch mehr Leid, denn man hört ja nicht plötzlich auf, man selbst zu sein. Mir tut es weh, das mitanzusehen. Warum gibt man einander in dieser Situation nicht frei?
[….] Liebe allein ist kein Argument dafür, eine Beziehung weiterzuführen. Man muss auch zusammenpassen. Ist das nicht gegeben, leiden beide, und da kann man lange hoffen, es wird sich nie ändern. [….][….]

Kein Chemiker unterschätzt die Macht der Pheromone, der hormonell gesteuerten Triebe und der genetischen Determinierung.
Aber sind wir heute nicht in glücklicherweise in einem Zustand der Post-Natürlichkeit - „Natürlichkeit“ ist nämlich schlecht! – die uns erlaubt einen Partner unabhängig von gesellschaftlicher Stellung, Geldbeutel und äußerer Erscheinung zu wählen?

Was ist mit den Leuten los, die zwar im Laufe ihres Lebens verschiedene Partner haben, sich dabei aber immer genau den gleichen Typ auswählen?
Zum Beispiel Boris Becker.
Zum Beispiel Dieter Bohlen.

Es gibt auch im Bereich der politischen Beziehungen bizarre Typ-Häufungen.
Selbst in einem so diversen Land wie der USA scharrt ein gewisser Präsidentschaftskandidat mit bizarrerer oranger Frisur nur Frauen um sich, die phänotypisch absolut homogen sind:

Blond, blöd, dürr, fromm, künstlich, rechtsradikal und von außerordentlich abstoßendem Charakter.  















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Nummer 7