Die Frau kann man sich nicht ausdenken.
Seit Beginn dieses Blogs vor 16 Jahren analysiere ich regelmäßig die frappierende geistig-moralische Unterbelichtung von Deutschlands bekanntester Bischöfin.
Dabei betone ich immer wieder, daß ich selbstverständlich das Recht auf freie Religionsausübung unterstütze. Jeder darf und soll glauben oder nicht glauben, was er will. Natürlich darf sie gern Bischöfin sein.
Allerdings sucht kein deutscher Kirchenvertreter so penetrant die Öffentlichkeit, überflutet den Buchmarkt mit neuen „Werken“, sitzt in Talkshows, gibt ununterbrochen Interviews und schreibt auch noch wöchentlich Kolumnen für Europas größte und auflagenstärkste publizistische Dreckschleuder, wie sie.
Margot Käßmann ist derartig Publicity-süchtig, daß niemand ihr entkommt, auch wenn er noch so ungern über sie spricht.
Man denke nur daran, was sie dem armen Denis Scheck in den letzten Jahrzehnten antat, indem ihre Plattitüdensammlungen in den TopTen landeten und er dadurch gezwungen war, den Unsinn für seine Druckfrisch-Rubrik zu lesen.
Ihre Mitteilungswut konterkariert notwendigerweise ihre geistige Schlichtheit.
Ihre fortwährend erscheinenden Bücher (80 Stück bisher!) sind derart platt und inhaltsleer, daß professionelle Buchkritiker wie Denis Scheck vor echte Herausforderungen gestellt werden, wenn sie die neuesten Käßmannschen Plattitüden-Ansammlungen beschreiben müssen.
Der arme Denis Scheck, der all die Käßmann-Bücher tatsächlich gelesen hat, findet aber angemessene Worte.
Margot Kässmann "In der Mitte des Lebens"
Changierend zwischen Predigtentwürfen und autobiographischen Notizen,
geschrieben in jenem anbiedernden theologischen Kauderwelsch, das zum
Niedergang der protestantischen Predigt beigetragen hat, ist dieses in seiner
Konzeption nicht nachvollziehbare, in seinen Gedankengängen sprunghafte
Büchlein eher eine Art Promigucken als wirklich etwas zum Lesen.
Margot Kässmann: "Sehnsucht nach Leben "
In zwölf besinnungsaufsatzähnlichen Texten denkt die Ex-Vorsitzende der EKD
über Leben und Liebe, Kraft, Heimat, Stille und ja, auch über Gott nach. Dabei
schreibt sie Sätze wie: "Ein Nein ohne jedes Ja – das wurde auf lila
Tüchern beim Kirchentag 1983 in Hannover gegen den Willen von
Kirchentagsleitung und Evangelischer Kirche in Deutschland zum Symbol."
"Ein Nein ohne jedes Ja", auf diesen wirren Nenner könnte man auch
meine Meinung zu diesem Mischmasch von einem Buch bringen.
Margot Kässmann: Mehr als Ja und Amen
Gibt es Jämmerlicheres, als wenn Erwachsene beim Besuch im Kindergarten oder in der Grundschule so tun, als wären sie selbst Kindergartenkinder oder Grundschüler? Dieses literarische Leben auf Kredit, diese geborgte Naivität, dieses Sich-blöd-stellen mit großen Stauneaugen ist der basso continuo von Margot Kässmanns publizistischem Oevre. "Für dieses Buch habe ich über viele Monate Zeitungsauschnitte gesammelt und war am Ende fast erschlagen von der Vielfalt der Probleme, der Stimmen, der Ansätze", schreibt sie. Ein unnötiges Buch, von der Konzeption her Kraut und Rüben, in der Ausführung lieblos hingerotzt, ein Buch, dessen Leser sich wie zu Unrecht ans Kreuz geschlagen fühlen müssen.
Margot Käßmann: "Sehnsucht nach Leben"
Zwölf Aufsätzlein der Ex-EKD-Vorsitzenden zu Themen wie Mut, Trost, Liebe und Geborgenheit versammelt dieses leider illustrierte Büchlein. "Ich denke, jeder Mensch muss für sich selbst herausfinden, wo die eigenen Kraftquellen liegen", schreibt Margot Käßmann darin. Aus dem Mund einer FDP-Vorsitzenden klänge das akzeptabel, für eine protestantische Theologin aber ist das bis zur Selbstaufgabe lasch und opportunistisch: ein Offenbarungseid.
Margot Kässmann: "In der Mitte des Lebens"
Aus groupiehafter Sehnsucht nach der medialen Wiederaufstehung einer wegen Trunkenheit am Steuer zurückgetretenen Landesbischöfin und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland ein grauenhaftes Mischmasch aus Sermon, Erbauungsliteratur und moralisierenden Textautomatenbausteinen über Monate an die Spitze der deutschen Bestsellerlisten zu jubeln – für solch merkwürdige Heiligenverehrung kennt man meines Wissens im Norddeutschen das schöne Wort "katholisch!"
Käßmann missversteht wie viele Aluhüte den Begriff Meinungsfreiheit, als das Recht UNWIDERSPROCHEN ihre Meinung kundzutun.
Selbstverständlich darf sie für die rechtspopulistische Springer-Presse schreiben und im Reichelt/FJWagner-Kosmos ihre schlichten Ansichten verbreiten. Aber mit einem derartig mächtigen Multiplikator sind ihre Texte dann auch wirklich verbreitet und gelangen auch an Menschen, die geistig nicht ganz so schlicht, wie der durchschnittliche BILD-Leser gestrickt sind. Als prominente Figur wird Käßmann von den Agenturen zitiert und dann ist der Schlamassel nicht mehr aufzuhalten. Ihre Thesen sind derartig hanebüchen, daß es schwerfällt, sie zu ignorieren. Zumal Käßmann in all ihrer Doofheit noch nicht mal witzig ist, sondern immer nur ihre besonders schwere Form des Dunning-Kruger-Leidens vorführt.
Und nun das: Sie hört auf als BILD-Kolumnistin für den Trump-Fan Matthias Döpfner zu schreiben.
Gründe, um sofort jede Zusammenarbeit mit dem hepatisgelben Aluhut-Konzern, der toxischen Geißel der deutschen Presse, abzubrechen, gibt es mehr als genug. Niemand schürt so nachhaltig xenophobe Stimmungen und schadet Deutschlands Zukunft so sehr, wie Käßmanns Arbeitgeber. Es ist übrigens ein Job, den die in Buchtantiemen schwimmende Millionärin und B9-Penionärin (gegenwärtig 12.425,82 Euro monatlich) sicherlich nicht finanziell benötigt.
(….) Die Protestanten in Deutschland stehen nach der exzessiv gefeierten Lutherdekade etwas bedröppelt am Rand, während die päpstlichen Kollegen mit immer neuen Kindersexskandalen in allen Ländern der Welt für Schlagzeilen sorgen.
Käßmann ist in Rente, macht sich auf Steuerzahlerkosten ein schönes Leben.
Im Alter von 60 Jahren genießt die Bischöfin ihre B9-Pension, 11.577,13 Euro im Monat, ohne selbst Beiträge gezahlt zu haben. Ihre Zeit als Luther-Botschafterin, 2012-2017 verbrachte sie mit weltweiter Dauerreisetätigkeit, um Propaganda für einen der menschenfeindlichsten Antisemiten der Geschichte zu machen. Sie war entsprechend ihrer rhetorischen und intellektuellen Fähigkeiten effektiv. Während ihrer fünf Jahre als Ober-Lutheranerin verließen mehr als 1,8 Millionen Evangelen die Kirche!2012 zählte die EKD 23.356.096 Mitglieder; nach fünf Jahren Käßmann waren es 2017 noch 21.536.000!
Da kann man schon mal applaudieren. (…)
(First World Problems, 13.11.2018)
Und wieso hört sie nun konkret beim Lügenblatt Bild mit dem schönen christlichen Motto „bumsen, belügen, wegwerfen“ auf? Sind ihr nach neun Jahren und 454 BILD-Kolumnen doch noch moralische Skrupel gekommen?
Nein, weit gefehlt.
Die arme Frau beklagt sich darüber, kritisiert worden zu sein!
[….] Die "Bild am Sonntag" habe im vergangenen Jahr eine Reichweite von rund 6,2 Millionen Leserinnen und Lesern pro Ausgabe erzielt, erläuterte die frühere Landesbischöfin von Hannover und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). "Es war mir eine Freude, die Kolumne schreiben und Ihnen jede Woche einen Bibelvers mit auf den Weg geben zu dürfen", schreibt die Theologin ihren Leserinnen und Lesern. In ihrer letzten Kolumne am Pfingstsonntag begründete Käßmann ihren Schnitt auch mit der "Dauerkritik", die sie zunehmend belaste. "Wer heute eine Meinung äußert, wird von denen mit einer anderen Meinung sofort an den Pranger gestellt, mit übelsten Beschimpfungen versehen und diffamiert", schreibt sie. "Die Diskussionskultur ist durch die sogenannten sozialen Medien absolut verroht. Da fehlt Menschen jeder Anstand, sie rotzen ohne Anrede ihre Ablehnung persönlich beleidigend in die Tasten." Sie diskutiere gern. "Aber nicht auf diffamierende Weise. Das muss ich mir nicht mehr antun." [….]
Waaaaas? Die BILD und ihre Leser sind gar nicht der feinsinnige intellektuelle Zirkel, für den sie ihn immer hielt?
Potzblitz.