Olympische Spiele sind eine groteske Pharma-Leistungsschau zum Preis einer
zehnstelligen Dollar-Summe, die für die betroffene Stadt mit rasantem
Mietenanstieg endet und Myriaden korrupten Funktionären die Taschen füllt.
Will man
sowas in seiner Stadt haben?
Natürlich
nicht.
Dazu kam
noch die „Hilfe“ durch den Da’esh, der hauptursächlich für die 50.000 Flüchtlinge
in Hamburg ist und am 13.11. in Paris zuschlug. Das führte heute zu dem
durchaus überraschenden Ergebnis des „Olympia-Referendums:
Eine heftige Klatsche mit fast 52% Nein-Stimmen.
Eine heftige Klatsche mit fast 52% Nein-Stimmen.
Es wird
keine Olympischen Spiele in Hamburg geben.
Damit wird immer klarer, daß die milliardenschweren Diktatoren-Liebchen von IOC und FIFA zukünftig noch mehr auf autoritäre Staaten setzen müssen.
Damit wird immer klarer, daß die milliardenschweren Diktatoren-Liebchen von IOC und FIFA zukünftig noch mehr auf autoritäre Staaten setzen müssen.
Hamburgs gescheiterte
Bewerbung ist der sechste erfolglose Bewerbungsversuch des deutschen Sports in
Serie. Berchtesgaden (Winterspiele 1992), Berlin (Sommerspiele 2000) und
München (Winterspiele 2018) waren jeweils bei der IOC-Wahl durchgefallen.
Leipzig (Sommerspiele 2012) wurde vom IOC nicht einmal für die Wahl zugelassen.
München scheiterte mit einer Bewerbung für 2022 wurde ebenfalls von
Bürgerentscheiden gestoppt.
Die
Zeichensetzung des IOCs war unmissverständlich:
Für die Olympischen Spielen von Peking 2008 verlangte man der chinesischen Führung die Einhaltung der Menschenrechte ab.
Für die Olympischen Spielen von Peking 2008 verlangte man der chinesischen Führung die Einhaltung der Menschenrechte ab.
China kümmerte
sich nicht drum, läßt mehr Journalisten denn je einsperren, führt exzessiv die
Todesstrafe durch, drangsaliert Oppositionelle.
Daraufhin
vergab der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach dieses Jahr die Winterspiele 2022
an PEKING!
Die
Entscheidung fiel kurz nach den Putin-Spielen in Sochi.
Deutlicher
kann das IOC eigentlich nicht ausdrücken, was ihm Freiheit, Transparenz,
Menschenrechte – also auch weite Teile der Olympischen Charta wert sind: Gar
nichts.
2. Ziel des Olympismus ist es, den Sport in den Dienst der harmonischen Entwickung der Menschheit zu stellen, um eine friedliche Gesellschaft zu fördern, die der Wahrung der Menschenwürde verpflichtet ist. (…….)
4. Die Ausübung von Sport ist ein Menschenrecht.
Jeder Mensch muß die Möglichkeit zur Ausübung von Sport ohne Diskriminierung
jeglicher Art und im olympischen Geist haben; dies erfordert gegenseitiges
Verstehen im Geist von Freundschaft, Solidarität und Fairplay.
5. Eingedenk dessen, dass Sport im Rahmen der
Gesellschaft ausgeübt wird, müssen die Sportorganisationen der Olympischen
Bewegung die Rechte und Pflichten der Autonomie haben, insbesondere die Regeln
des Sports frei aufzustellen und zu überwachen, die Form und Leitung seiner
Organisationen zu bestimmen, das Recht zu haben, Wahlen frei von äußerer
Beeinflussung abzuhalten und die Aufgabe wahrzunehmen, dafür zu sorgen, dass
die Grundsätze guter Verwaltungsführung eingehalten werden.
6. Jede Form von Diskriminierung eines Landes oder
einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen
Gründen ist mit der Zugehörigkeit zur Olympischen Bewegung unvereinbar.
Diese
offensichtliche Heuchelei der Megafunktionäre bedeutet in der Konsequenz, daß
man in „freien Ländern“ die Menschen vor solchen Bewerbungen nicht mehr fragen
darf – denn dann schallt einem ein „NEIN“ entgegen:
München sagte klar Nein im Jahr 2013, Oslo sagte 2014 Nein zu der Bewerbung für
die Winderspiele 2022, Im Juli 2015 schließlich gab Boston bekannt die
Bewerbung für die Spiele 2024 wegen der mehrheitlichen Ablehnung in der Bevölkerung
zurück zu ziehen. In diese Reihe passt auch das Hamburger Nein von heute: Kein
Deal mit den Funktionären!
Das
zeichnet sich seit Jahren ab, aber die Bachs, Rogges, Blatters und Vespers
denken gar nicht daran sich zu bessern.
Dabei
waren die Signale schon 2013 ganz klar.
[….]
Das Nein in München zu den Winterspielen
richtet sich nicht gegen Olympia generell. Vielmehr dürfte es die Quittung sein
für eine Sportpolitik, die sich lieber auf Kungelei verlässt als auf offene
Diskussionen [….]
Die Politik, der
treueste Bündnispartner der Sportverbände, ist schlicht schockiert darüber,
dass ihr jetzt ein wesentliches Instrument für landesweites Entertainment und
nationale Identitätsstiftung wegzubrechen droht. Die Verstörung über ein
eindeutiges Bürgervotum ist bezeichnend - im Sport selbst herrscht nun
anhaltendes Entsetzen.
Denn das Nein zu
München richtete sich ausdrücklich nicht gegen den Sport oder Olympia generell,
wie die Gegner vor und nach der Abstimmung darlegten. Sondern im Kern gegen das
IOC und die Art, wie der globale Spitzensport heute geführt und vermarktet wird.
Ein Spitzensport, der just vor zwei Monaten einen neuen Präsidenten gekürt hat.
Der kommt aus Deutschland, heißt Thomas Bach und hat den nationalen Sport über
die letzten 15 Jahre dominiert, von 2006 an war er Chef des Deutschen
Olympischen Sportbunds (DOSB). Wenig Vorzeigbares oder Sinnstiftendes ist aus
diesen Jahren überliefert.
[….]
Das Glaubwürdigkeitsdefizit reicht tief
in die nationale Sportpolitik hinein. Das dürfte zur größten Hypothek für den
organisierten Sport aus dem München-Desaster werden. Unter dem
Wirtschaftsberater Bach war die DOSB-Politik stark auf Lobbyismus ausgerichtet;
in Michael Vesper gelangte ein Generaldirektor an die Verbandsspitze, dem wenig
Fachkenntnis, aber rustikales Durchsetzungsvermögen auf der politischen Bühne
nachgesagt wurde. Wie in der großen Sportpolitik üblich, wurden wichtige
Prozesse auch hierzulande gern im Hinterzimmer verhandelt.
Der groteske Höhepunkt
dieser Führungskultur war im August 2012 zu erleben, als während der Londoner
Sommerspiele das Innenministerium von Journalisten per Gerichtsurteil gezwungen
wurde, die Medaillen-Zielvereinbarungen mit dem DOSB offenzulegen. [….] Ein Sport im Schmollwinkel wird das Vertrauen der Bevölkerung kaum
zurückgewinnen können. [….] "Das
Land Bayern hat eine große Chance vertan, sich der Weltöffentlichkeit zu
präsentieren", befand Franz Beckenbauer nach dem Olympia-Aus. Tage zuvor
hatte er die globale Kritik an einem anderen Großereignis zurückgewiesen, der
Fußball-WM in Katar. Er selbst habe dort, so lautete Beckenbauers Expertise,
"noch nie einen Sklaven gesehen".
Als
Hamburger bin ich allerdings heute doch überrascht über das klare „Nein“, denn „die Presse“ war seit Wochen komplett gleichgeschaltet.
Alle
Parteien (bis auf die Linken), die gesamte Tagespresse, alle Radiostationen,
sämtliche Regional-Fernsehsendungen, alle Prominenten, jeder Sportverein (außer
dem FC St Pauli) und natürlich auch alle Wirtschaftsverbände jubelten die
Olympischen Spiele herbei. Kritische Stimmen wurden einfach totgeschwiegen.
In
Abendblatt gab es 12-Seiten Sonderbeilagen, die reine Olympia-Jubelarien waren.
Zudem gab es repräsentative Meinungsumfragen, die eindeutige Ergebnisse von
rund 60% FÜR die Spiele ergaben.
Wie
sicher sich die Eliten der Stadt waren ein deutliches „Ja“ beim heutigen
Referendum zu bekommen, zeigen die extrem wütenden Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
Es kann
nicht sein, was nicht sein darf.
„Enttäuschung
und Tränen nach Hamburgs Olympia-Nein“ meldet die BILD heute Abend und der eigentlich neutrale Deutschlandfunk
titelt: „Aus der Traum“.
Objektiv
ist das nicht.
Offensichtlich
ist ja nur eine Minderheit enttäuscht.
Die
Mehrheit kommt auch nach dem Votum noch nicht richtig vor in der Presse.
Die
Befürworter der Lobbyisten-Gigantomanie präsentieren sich als sehr schlechte
Verlierer.
«Ich bin überzeugt,
dass die Spiele für Hamburg eine Jahrhundert-Chance gewesen wären. Die über
lange Zeit sehr hohen Zustimmungsquoten haben gezeigt, dass viele Menschen die
Spiele im Grundsatz befürworten.»
(Alexander
Otto, ECE-Chef und Olympia-Botschafter Hamburgs)
Ich bin total
enttäuscht, weil ich damit nicht gerechnet habe. Denn die Bewerbung war
hundertprozentig in Ordnung. Das war keine rationale Entscheidung, sondern eine
aus dem Bauch heraus.»
(Der
Hamburger Sportbund-Chef Jürgen Mantell)
«Ich bin sehr
enttäuscht und traurig, es wäre ein große Möglichkeit für die Stadt und die
Bürger gewesen, so ein Projekt für die Zukunft zu gestalten. Das muss man
erstmal verdauen.»
(Dietmar
Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender des Hamburger SV.)
«Es enttäuscht mich,
dass die Menschen nicht sehen, dass es um den Sport geht.»
(Paralympics-Siegerin
Kirsten Bruhn)
NACHTRAG VOM 30.11.2015:
Ich bin fasziniert davon, wie auch heute noch die VERöffentlichte Meinung strikt auf Olympiakurs ist und wütend gegen die "Neinsager" polemisiert.
Die Mopo beispielsweise hat NEUN Sonderseiten (s.1 bis s.9), auf denen immer noch so getan wird, als ob ALLE Hamburger jetzt total enttäuscht wären, weil irgendeine kleine dubiose Minderheit ihnen Olympia verdorben hätte.
Enttäuschung total.
Daß es richtig sein könnte NEIN zu sagen, wird gar nicht erst als Gedanke zugelassen.
Sehr fragwürdig erscheint mir zudem jetzt von Scholz' "größter Niederlage" zu sprechen.
Klar war er OFFIZIELL für die Bewerbung. Aber ich nehme stark an, daß er insgeheim froh ist sich jetzt nicht mehr tagtäglich um diese megateure Monsterprojekt kümmern zu müssen. Der hat genug anderes zu tun.
Presseecho:
NACHTRAG VOM 30.11.2015:
Ich bin fasziniert davon, wie auch heute noch die VERöffentlichte Meinung strikt auf Olympiakurs ist und wütend gegen die "Neinsager" polemisiert.
Die Mopo beispielsweise hat NEUN Sonderseiten (s.1 bis s.9), auf denen immer noch so getan wird, als ob ALLE Hamburger jetzt total enttäuscht wären, weil irgendeine kleine dubiose Minderheit ihnen Olympia verdorben hätte.
Enttäuschung total.
Daß es richtig sein könnte NEIN zu sagen, wird gar nicht erst als Gedanke zugelassen.
Sehr fragwürdig erscheint mir zudem jetzt von Scholz' "größter Niederlage" zu sprechen.
Klar war er OFFIZIELL für die Bewerbung. Aber ich nehme stark an, daß er insgeheim froh ist sich jetzt nicht mehr tagtäglich um diese megateure Monsterprojekt kümmern zu müssen. Der hat genug anderes zu tun.
Presseecho: