Das ist kein ganz neues Thema dieses Blogs: Uniformität ist mir zuwider.
Sie tötet die Individualität und fördert dieses unangenehme und destruktive „Wir sind besser als die“-Gefühl. So etwas artet in Korpsgeist aus und dann gelten Anstand und Moral, Toleranz und Mitgefühl kaum noch etwas.
Psychologie spielt natürlich eine große Rolle. Wir kennen das aus Situationen wie zum Beispiel einem dringend überfälligen Wohnungsputz. Man hat schon drei Stunden gebügelt, staubsaugt, abgewaschen und denkt sich, nun brauche man zur Belohnung nicht auch noch den Müll rausbringen, weil man schon genug getan hätte.
Das ist rational betrachtet reiner Unsinn. Das eine hat mit dem andere nichts zu tun; der alte Müll stinkt weiter vor sich hin – ob man nun gebügelt hat, oder nicht. Das menschliche Hirn konstruiert aber dennoch einen Zusammenhang. Durch die Fleißleistung bei den anderen Tätigkeiten, meint man einen Müll-Freifahrtschein „verdient“ zu haben.
Jeder kennt das Gerücht, „Kinderschänder“ stünden in der Knast-Hierarchie
ganz unten und goutiert das auch klammheimlich. Denen soll es besonders
schlecht gehen, weil „Kinderschänden“ als schlimmste Untat angesehen wird. Man
stellt sich darunter die abscheulichsten Verbrechertypen vor, die Kinder in ihr
Auto locken.
So stimmt das Weltbild wieder. Ansonsten stimmt nicht so viel an dem Bild.
Zunächst einmal suggeriert das Verb „schänden“, der Täter bringe Schande über
das Kind und genauso wird es auch von den Schrift-Religionen betrachtet. Damit
wird das Kind das zweite Mal Opfer. Vergewaltigungsopfer sind in Wahrheit aber
nicht diejenigen, bei denen die „Schande“ liegt. Nur die Täter haben Anlass,
sich zu schämen.
Zudem sind es eher selten die so übel konnotierten bösen fremden Verbrecher, die Kinder sexuell missbrauchen, sondern ganz im Gegenteil, die so positiv konnotierte FAMILIE, aus der die Täter stammen. Oder katholische Geistliche.
Für die gilt aber offenbar das „ich muss nun nicht auch noch den Müll heraustragen“. In ihren Uniform-Soutanen gelten sie als so gute Menschen, daß man alle Augen zudrückt.
Bis heute sieht die Bundesregierung keinen Anlass, juristisch gegen eine RKK vorzugehen, die nicht nur Myriaden Kinder in Deutschland, vergewaltigt, gequält und verprügelt hat, sondern bis heute die Aufklärung darüber blockiert.
Auch in diesem Fall ist es die Kirchliche Uniformität, welche zu dem irrigen Schluss verleitet, da könne man ruhig wegsehen.
Armin Laschet, aussichtsreichster Kanzlerkandidat, gab sich auf die Frage, ob es einer staatlichen Kommission bedürfe, um die Kinderfi**erei der katholischen Kirche aufzuklären, regelrecht empört. Das solle man nun wirklich der Kirche selbst überlassen. Er zeigte nicht einen Hauch Mitleid für die Opfer der Verbrechen und steigt seither in den Umfragen.
[….] NRW-Ministerpräsident Laschet bescheinigt der Kirche, sich "intensiv um die Aufklärung der Missbrauchskrise" zu kümmern. "Sie reagiert heute schnell und professionell, wie aktuelle Fälle zeigen, wo sie auch bei Wahrung der Unschuldsvermutung tätig wird", sagte Armin Laschet (CDU) dem katholischen Monatsmagazin "Herder Korrespondenz" (Juni). "Das ist schon sehr konsequent." Der CDU-Politiker wies darauf hin, dass sexueller Missbrauch nicht nur ein Problem der katholischen Kirche, sondern der gesamten Gesellschaft sei. [….]
[….] Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet will sich in die Debatte um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nicht einmischen. Das sei keine Frage, die der Staat beantworten könne, sagte Laschet vor Journalisten in Düsseldorf. "Der Kindesmissbrauch ist ein Vergehen, das aufgeklärt werden muss, in jeglicher Hinsicht. Ich habe Respekt, wie die Kirchen das machen." Die Kölner Vorgänge müssten innerkirchlich geklärt werden. [….]
[….] Von dem Versprechen, den Missbrauch der vergangenen Jahrzehnte aufzuarbeiten, ist nichts geblieben. Massenhaft treten die Katholiken und Katholikinnen aus der Kirche aus. Spöttisch kann man inzwischen sagen, dass es aktuell leichter ist einen Impftermin zu bekommen als in Köln einen Termin beim Amtsgericht, um aus der Kirche austreten zu können. Und was macht die Landespolitik? Die schaut zu, wenn auch irritiert. Der Ministerpräsident betrachtet das ganze bisher als innerkirchliche Angelegenheit, über die Parteien hinweg herrscht ein eher beredtes Schweigen. [….]
Wieso steht ein Kanzlerkandidat, der sich so nachdrücklich für die Täter einen Kindersextäter-Rings einsetzt, nicht in Umfragen bei 0%?
Offensichtlich ist diese Gesellschaft Uniform-blind.
Wer seine Individualität ablegt und sich hinter einem Einheits-Outfit versteckt ist sakrosankt. Wir wissen seit vielen Jahren, daß sich bei anderen Uniformierten, nämlich den Polizisten überproportional viele Rechtsextreme sammeln.
[…..] In Hessen sollen weit mehr Polizisten an Chats mit rechtsextremem Inhalt teilgenommen haben als vermutet. Hessens Innenminister Peter Beuth nannte im Landtag die Zahl von 49 aktiven Beamten, die an sieben verschiedenen Chatgruppen mit unterschiedlichen Inhalten teilgenommen haben. Darunter seien Beamte des Landeskriminalamtes, des Landespolizeipräsidiums und verschiedener hessischer Polizeipräsidien gewesen. Hinzu kämen sieben Teilnehmer, die keine hessischen Polizisten seien. [….]
Auch bei Polizisten suggerieren die Uniformen aber, sie könnten gar nicht schlecht sein und so herrschen wie bei den Kindersex-Priestern bei Politikern und Journalisten große Beißhemmungen.
Kritik an der Polizei wird nie gern gesehen und sofort von nahezu allen Parteien scharf gekontert.Hartnäckig positiv konnotiert werden selbstverständlich auch die Uniformierten schlechthin; Soldaten!
Noch nicht mal die verbrecherische Wehrmacht darf als solche angesehen werden.
Bis heute gilt alles „Soldatische“ als Tugend. Mit Stolz verweisen Ehemalige darauf „gedient“ zu haben. Warum eigentlich? Von uniformierten Männerbünden; Boyscouts bis KSK; geht selten etwas Gutes aus.
(….) In Afrika sind Männer-Vergewaltigungen durch Armee-Angehörige
offenbar an der Tagesordnung.
[….] Im Gegensatz zu den Medienkampagnen über die Vergewaltigungen von Frauen in Kriegsgebieten wird die sexuelle Gewalt an Männern durch Soldatinnen und Soldaten explizit verschwiegen, obwohl das quantitative Ausmaß seriösen Schätzungen zufolge um ein Vielfaches höher ist. Während bei Frauen auch eindeutige Begriffe wie „Vergewaltigung“ verwendet werden, wird die sexuelle Gewalt gegen Männer durch Begriffe wie „Kulturelle Destabilisierung“ kaschiert und damit der bewußten Wahrnehmung entzogen. Dabei sind Männer in kriegerischen Auseinandersetzungen immer schon bevorzugt an den Genitalien gefoltert, durch Verstümmelungen gedemütigt oder durch Vergewaltigung und sexuellen Mißbrauch beschämt und traumatisiert worden. Männer und die Integrität männlicher Sexualität scheint allerdings – wie immer – nicht einmal ansatzweise schützenswert zu sein. Sexuelle Gewalt gegen Männer wird weltweit als Kriegswaffe eingesetzt – doch kaum jemand spricht über die grausamen Taten. Gerade den Opfern fällt es schwer, das Tabu zu brechen und ihre Erlebnisse in Worte zu fassen: Ein Mann, er heißt Job, hält seinen Kopf zwischen den Händen und blickt beschämt auf den Boden, als er leise und traurig zu sprechen beginnt: „Ich wurde von Soldaten festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Dort fesselten zwei Soldaten meine Hände und Beine und vergewaltigten mich, einer nach dem anderen.“ [….]
Sexuelle Gewalt gegen Männer durch US-Soldaten kennen wir natürlich auch aus Abu Ghuraib, Bagram und Guantanamo. Homo-Vergewaltigungen werden ebenfalls immer wieder aus der russischen Armee berichtet. Dort führt das berüchtigte und ultra-brutale Großvater-System unter den Wehrpflichtigen zu mehren Suiziden jeden Tag.
[Um] Andrej Sytschow […..das] Leben zu retten, mussten die Ärzte beide Beine und seine Genitalien amputierten. Gewalt unter Kameraden gehört zur russischen Armee wie Gleichschritt und Schießübungen. Erpressung, Prügel, Folter und Vergewaltigung sind an der Tagesordnung. Die Soldaten sind sich selbst die größten Feinde. Der Volksmund nennt die Misshandlungen von Rekruten durch ältere Soldaten "Djedowschtschina", "Herrschaft der Großväter". Wer Erniedrigung und Schmerz im ersten Dienstjahr übersteht, gibt diese Grausamkeiten an nachfolgende Rekruten weiter. [….] Das Komitee der Soldatenmütter, eine Menschenrechtsorganisation, die gegen die Missstände kämpft, registriert jedes Jahr etwa 2000 Todesfälle in der Armee - in Friedenszeiten. Ein großer Teil lasse sich auf Misshandlungen zurückführen. Im vergangenen Jahr haben nach Angaben der Militärstaatsanwaltschaft 341 Soldaten ihrem Leben freiwillig ein Ende gesetzt. Auslöser soll nach Expertenmeinung auch hier in den meisten Fällen die brutale Quälerei gewesen sein. Die Dunkelziffer der Gewaltfälle dürfte noch weit höher liegen. [….]
(O. Bilger, SZ vom 11.11.2008)
In Deutschland gibt es "Djedowschtschina" vermutlich nicht in dieser extremen Form und in Amerika bringen sich die Soldaten statt während der Grundausbildung, überwiegend erst nach den Militäreinsätzen selbst um. Innerhalb der US-Armee gibt es jährlich rund 20.000 Vergewaltigungen. Da allerdings auch Frauen „dienen“, stellen sie 90% der Opfer. […..]
Auch in der Bundeswehr, in der inzwischen glücklicherweise auch Frauen dienen, herrscht aufgrund des Männerüberschusses und alter Traditionen immer noch ein Faszinosum für Analsex. (….)
[….] Fallschirmjäger: Obst in den Po und Paddel drauf! In einer Zweibrücken Kaserne ist es äußerst unappetitlich zugegangen: Fallschirmjäger sollen sich auf einer Feier Obst in den Hintern geschoben und mit einem Paddel drauf gehauen haben. Wegen dieser Vorfälle wird die Kompanie nun von ihrem Kongo-Einsatz entbunden. […..]
[…..] Das Amtsgericht Zweibrücken hat im Prozess zur "Dörrobst-Affäre" um obszöne Aufnahmerituale in einer Kaserne den angeklagten Hauptmann zu einer Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro verurteilt. Der Richter sah es als erwiesen an, dass der ehemalige Kompaniechef das "entwürdigende Verhalten" seiner Untergebenen auf einer Feier geduldet habe. […..]
[…..] Schon wieder schockiert ein Skandal die Bundeswehr: Bei den Gebirgsjägern im oberbayerischen Mittenwald sind junge Soldaten mit entwürdigenden Mutproben und Aufnahmeritualen schikaniert worden. Sie mussten bis zum Erbrechen Alkohol trinken und rohe Schweinsleber essen, um in der internen Hierarchie aufsteigen zu können. [….]
[….] Nach SPIEGEL-Informationen bestätigten interne und bisher geheim gehaltene Ermittlungen, dass bei der Ausbildung von Sanitätern, im Militärjargon "Combat First Responder" genannt, offenbar sexuell-sadistische Praktiken an der Tagesordnung waren. [….] Demnach fesselten sich die Soldaten gegenseitig an Stühle, mussten stundenlang so verharren und wurden mit Wasserschläuchen abgespritzt. [….] Statt einer professionellen Armee, die für junge Menschen eine interessante Karriere bietet, erhält die Bundeswehr durch die Vorgänge in der Staufer-Kaserne wieder das hässliche Image einer männergeprägten Chauvinisten-Truppe, in der Rituale wie Erniedrigung bis hin zu den sexuell-sadistischen Ausbildungsmethoden weiterhin Platz haben und von den Vorgesetzten nicht geahndet werden. [….]
(Matthias Gebauer, SPON, 27.01.2017)
Sexuelle Übergriffe bei Gebirgsjägern [….] Nach den Vorfällen in der Bundeswehr-Kaserne in Pfullendorf wird ein weiterer Fall bekannt, in dem Soldaten einem Kameraden gegenüber übergriffig geworden sind. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll ein Soldat bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall unter anderem durch Vorgesetzte sexuell belästigt und diskriminiert worden sein. [….] Laut Ministerium handelte es sich dabei um eine Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231 in Bad Reichenhall. "Dort sei er zwischen November 2015 und September 2016 durch Mannschaftssoldaten und einige Vorgesetzte (Ausbilder) seines Zuges mehrmals diskriminiert sowie verbal und tätlich sexuell belästigt und genötigt worden" [….] Laut Ministerium laufen derzeit Ermittlungen gegen 14 Beschuldigte, davon zwei Feldwebel, zwei weitere Unteroffiziere und zehn Mannschaftssoldaten. [….] Ein Sprecher des Ministeriums betonte auf Anfrage, es handele sich um einen von zahlreichen Einzelfällen aus der Vergangenheit. [….]
(Christoph Hickmann, SZ vom 21.03.2017)
Ich möchte hier noch einmal klarstellen, daß ich moralisch keinerlei Einwände gegen analen Sex habe. Es ist völlig in Ordnung, wenn die Geistlichen im Vatikan es sich mit Freude gegenseitig besorgen.
Wenn es sich dabei aber um ein Demütigungsritual unter Zwang handelt, ist es kein Sex, sondern Gewalt. Dafür gibt es erstens keinerlei Rechtfertigung, aber zweitens stellt sich die Frage wieso so viele Uniformierte darauf abfahren. (…..)
Heute gehen Berichte über einen deutschen Panzergrenadierzug durch die Presse, der In Litauen mit allem auffiel, wovon Uniformierte eben Schlagzeilen machen: Rechtsextremismus und Vergewaltigungen.
[….] Rassistische Beleidigungen, Gewalt, sexuelle Nötigung: Wegen des Verdachts auf schweres Fehlverhalten unter deutschen Soldaten zieht die Bundeswehr einen ganzen Panzergrenadierzug aus dem NATO-Einsatz in Litauen ab. [….] Bei einer alkoholgeschwängerten Skandal-Party in einem litauischen Hotel Ende April sollen einige Kameraden rechtsextreme und antisemitische Lieder angestimmt haben, auch soll es zu einem Fall sexueller Nötigung gekommen sein. Einem Anfangsverdacht auf Straftaten wird nachgegangen. Wie der "Spiegel" berichtete, sollen Soldaten aus demselben Zug am 20. April ein "Geburtstagsständchen" für Hitler angestimmt haben. [….] Im Laufe der Ermittlungen kam nun auch ans Licht, dass 569 Schuss Handwaffen-Munition bei der Bundeswehr in Litauen abhanden kamen. [….]
Die katholische Kriegsministerin Kramp-Karrenbauer, beeilte sich aber auch in diesem Fall zu versichern, das Ansehen der Bundeswehr schützen zu wollen.
Sie handelt genau wie bei der Kirche – es gilt die Täterorganisation weiß zu waschen und die Opfer im Stich zu lassen.
[….] „Die Entgleisungen beschädigen das Ansehen der Bundeswehr und Deutschlands. Das wird mit aller Härte bestraft werden“, kündigte Verteidigungsminister Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) schon am Mittwoch an. Allerdings: Rechtsextreme Vorfälle unter in Litauen stationierten Soldat*innen gab es mutmaßlich schon früher. Mit voller Konsequenz hat die Bundeswehr darauf nicht reagiert. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums weiß die Bundeswehr schon seit dem 4. Januar 2020 von Vorwürfen gegen einen ebenfalls in Rukla stationierten Soldaten. Er soll einen Kameraden „mehrfach verbal (im Zusammenhang mit der Hautfarbe des Betroffenen) beleidigt und bloßgestellt haben“. Die Bundeswehr geht dem Vorfall zwar nach, hat die Ermittlungen nach fast eineinhalb Jahren aber bis heute nicht abgeschlossen. Der Beschuldigte hat weiterhin Zugang zu Waffen. In einem zweiten Fall sollen im Sommer 2020 vier deutsche Soldaten im Raucherbereich vor der litauischen Kaserne „Tiergeräusche imitiert haben“, als ein schwarzer Soldat aus Frankreich an ihnen vorbeiging. [….]