Mittwoch, 14. Februar 2018

Begegnung mit Gott.



Die katholische Konzeption „Jesus“ ist nicht völlig überzeugend.
Nichts geschieht ohne Gottes Willen, alles ist vorbestimmt.
Gott sieht alles und stets geschieht alles nach seinem Plan.

Wenn aber ohnehin schon alles feststeht, wozu soll man dann beten?
Das würde bedeuten, daß Jesus bestechlich ist.
Wenn ein dreijähriger Junge an Leukämie leidet, oder ein dreijähriges Mädchen sich mit Mukoviszidose quält, weiß Gott das offenbar, weil auch das nach seinem Willen geschieht.
Da er allmächtig ist, könnte er zweifellos das Kleinkind von den Schmerzen befreien und gesund machen.
Nach katholischer Auffassung muss man aber für das Kind beten.
Gebete spielen dabei offensichtlich eine quantitative Rolle.
Wenn nur die Eltern beten, reicht Gott das nicht. Ein paar Hundert Gebete der Eltern bringen ihn nicht dazu einzuschreiten.
Für solche Fälle gibt es Gebetsaufrufe. Wirkt eine ganze Gemeinde mit, können Myriaden Gebete für so ein krankes Kind zusammen kommen.
Reicht auch das nicht, kann beispielsweise der Papst vor einem Millionenpublikum für bestimmte Gebetsanliegen aufrufen. Die Masse macht’s offenbar. Läßt sich Gott nicht von 1.000 Gebeten dazu überreden ein Kind zu heilen, tun es vielleicht 10 Millionen Gebete.
Ginge es bei Gebeten nicht um Quantität, sondern nur um Qualität, würde das Kirchenoberhaupt ja nicht öffentlich zu Massengebeten aufrufen.
Andererseits nützen auch Massengebete, selbst wenn sie in richtig großen Massen kommen, weil beispielsweise Weihnachten ist und gleich eine Milliarde Katholiken für Frieden in Syrien beten, nichts.
Es verhungern schließlich weiterhin jeden Tag 10.000 bis 20.000 Kinder auf der Welt elendig an Hunger.
Scheinbar lässt sich Gott doch nicht durch Gebete bestechen.
Warum sollte er auch, wenn er ohnehin schon alles geplant und festgelegt hat?
Überhaupt neigt Gott nicht dazu im Diesseits einzugreifen.
Bewirkt er Wunder, also beispielsweise vom Vatikan bei Heiligsprechungen offiziell anerkannte Wunder, handelt es sich stets um Vorgänge, die im Bereich des natürlich Möglichen liegen.
Wunderheiligungen geschehen nur bei Krankheiten, bei denen es eine Wahrscheinlichkeit >0 für eine Spontanremission gibt.
Krankheiten, deren Heilungswahrscheinlichkeit auf natürlichem Wege gleich Null ist, heilt Gott nie.
Noch nie ist ein Amputierter durch Fürbitte eines katholischen Heiligen „geheilt“ worden. Nie ist ein Bein nachgewachsen, nie erschienen auf wundersame Weise abgeschnittene Ohren oder Nasen.

Um dennoch das Gebetsgeschäft aufrecht zu erhalten und die gewaltigen Kirchenspenden und Steuern einzutreiben, verlegen sich die Katholiken auf die Wirksamkeit der Gebete nach dem Tod.
Die Kirche hat nämlich die Macht Seelen zu retten. Das ist der sogenannte „Kirchenschatz“; nämlich das Blut Jesu.
Das Christus-Hämoglobin ist so wirkmächtig, daß bereits ein einziger Tropfen ausreicht, um alle Menschenseelen zu retten.
Jesu ist aber nicht nach dem ersten Blutstropfen, den er beim Annageln von sich gab wieder vom Kreuz gestiegen, sondern blutete komplett aus, hinterließ also vermutlich an die vier Liter (damals waren die Menschen ja viel kleiner; Jesus ging mir höchstens bis zum Bauchnabel!) der Kirche.
Wenn also das Beten auch offensichtlich nichts nützt, so sind finanzielle Zuwendungen an die Mutter Kirche durchaus sinnvoll, da Ratzi und Franzl immer noch auf den vier Litern Jesublut sitzen, von dem schon ein Tropfen reicht, um die humanoide Gesamtbevölkerung eines Planeten in den Himmel zu schicken.

Und nein, ich denke mir das nicht aus. Das wurde bar eines Zweifels als Dogma im Jahr 1343 durch die Jubiläumsbulle "Unigenitus Dei Filius" des unfehlbaren Papstes Clemens VI. festgestellt. Damit legt er die drei Grundsteine des Ablasshandels: Christi Verdienste sind überreich; den Schatz der Verdienste hat Christus seiner Kirche anvertraut; mit diesem Schatz der Verdienste Christi vereinen sich die Verdienste der Heiligen.

Der einziggeborene Gottessohn, der uns von Gott her geworden ist: Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung (l Kor i, 30), ist nicht mit dem Blut von Böcken und Rindern, sondern durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Allerheiligste eingetreten und hat für alle Ewigkeit Erlösung erwirkt (Hebr 9,12); denn nicht mit vergänglichem Gold und Silber, sondern mit seinem eigenen kostbaren Blut, als dem Blut des Lammes ohne Makel und Fehl, hat er uns losgekauft (1 Petr 1,18 f). Am Altar des Kreuzes hat er, unschuldig geopfert, nicht etwa nur einen Tropfen Blut - das hätte wegen der Vereinigung mit dem (göttlichen) Wort zur Erlösung des ganzen Menschengeschlechts genügt -, sondern im Übermaß gleichsam Ströme dieses Blutes vergossen, so dass von der Fußsohle bis zum Scheitel des Hauptes nichts Heiles mehr an ihm gefunden wurde (Jes 1,6). Wenn nun dieses erbarmungsvolle Blutvergießen nicht unnütz, sinnlos und überflüssig sein sollte, wie groß ist dann der Schatz, den er der streitenden Kirche erwarb. Seine Söhne wollte der gute Vater reich machen, auf dass die Menschen einen unermesslichen Schatz besäßen, und wer ihn gebrauchte, der sollte der göttlichen Freundschaft teilhaftig sein.“
(Clemens VI)

Da die Kirche also auf enormen Vermögenswerten sitzt, kann sie zweifelsfrei auch bestimmen wer in den Himmel kommt, wessen Seele also vor dem Fegefeuer gerettet wird.
Nicht die Seelen von bösartigen Atheisten oder Geschiedenen. Das ist ja wohl klar.
Nicht in den Himmel kommen auch Frauen, die Frauen lieben.
Und natürlich habe ich als Ungetaufter keine Chance darauf dereinst mit Ratzi, TVE und Mixa auf Wolke Sieben umher zu schweben, auf daß wir die nächsten 100 Trillionen Jahre gemeinsam im weißen Nachthemd Harfe spielen.
Zu schade.

Priester, die gern Kinder vergewaltigen, kommen hingegen in den Himmel.
Das ist ja auch halb so wild.


OK, das ist vielleicht ein wenig satirisch überzeichnet, aber nachdem die Australische Regierung nachwies, wie über die letzten 50 Jahre Zehntausende Kinder von australischen Geistlichen sexuell missbraucht wurden und die Kirche das wußte, vertuschte und somit förderte, erklärt uns diese Woche Down Unders hochrangiger Katholik Denis Hart, der Erzbischof von Melbourne, was es mit dem Kinderficken auf sich hat:
Es ist nur eine „Begegnung mit Gott“.

Ja, das ist schon ein toller Typ, der Hart.

Er würde lieber in den Knast gehen, als einen Kinderfickerpriester verraten, so der Top-Fromme.

[….] Melbourne archbishop says he'd rather go to jail than report child abuse heard in confession
Denis Hart says ‘communication with God is of a higher order’ after child sex abuse inquiry calls for failure to report to become a criminal offence. [….]

Papst Franziskus findet den Mann so klasse, daß er ihn beförderte und am 28. Oktober 2016 zum Mitglied der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung ernannte.

Warum auch nicht Kinderficken, wenn ohnehin alles vorbestimmt ist und der Vatikan durch seinen Blutschatz nahezu unendliche Mittel hat, um Pädophile in Soutanen in den Himmel zu schicken?

[….] One of the highest-ranking officials in the Catholic Church says sexually abused children can experience “a spiritual encounter with God through the priest” while being molested.
Australia’s most powerful clergy, Archbishop of Melbourne Denis Hart, says the Catholic practice of confession is satisfactory for dealing with pedophilia in the church as it helps priests absolve “their own guilt” after sexually abusing children. [….]

Das ist doch wirklich eine hervorragende Religion, die sich die zukünftige SPD-Chefin Nahles da ausgesucht hat.
Und wer als Kind gefickt wird, kann gewissermaßen auch noch dankbar sein für diese „spirituelle Begegnung mit Gott durch einen Priester“.