Der ist
noch nicht mal so besonders alt, der Santorum.
Am
10.Mai wird er 60 Jahre alt.
Er wurde
aber bereits 1990, also vor 28 Jahren, mit Anfang 30 das erste mal für den
eigentlich sehr demokratischen Bundesstaat Pennsylvania in den US-Kongress
gewählt. Zweimal, 1994 und 2000 gewann er sogar die Wahl zum US-Senator und wurde
als radikaler Schwulen- und Frauenhasser sogar international bekannt.
Nach 12
Jahren kamen die Pennsylvanianer im Jahr 2006 erstaunlicherweise doch noch zur
Einsicht und verwehrten Santorum mit einer Erdrutsch-Niederlage die zweite
Wiederwahl.
Wie alle
Fanatiker ließ sich der Geschasste nicht einschüchtern und trat 2012 und 2016
als Präsidentschaftskandidat an.
[….] Nimmt der Wahnsinn bei den Republikanern
denn überhaupt kein Ende? Rick Santorum will immer noch Präsident werden und
könnte auch bei der wichtigen Vorwahl in Wisconsin Favorit Mitt Romney ärgern.
Dabei ist der erzkonservative Hardliner unwählbar. Viele Republikaner haben das
mittlerweile gemerkt - die Ego-Maschine Santorum nicht.
[….]
Als Beobachter des US-Vorwahlkampfes der
Grand Old Party habe ich mich in den vergangenen Wochen auf absurde Art und
Weise ziemlich gut unterhalten gefühlt. Ist das die gleiche Art Unterhaltung
wie beim Trash-Fernsehen? [….]
Immer wieder habe ich
mich aber vor allem bei Rick Santorum auch gefragt: Spinnt der? Nimmt der
Wahnsinn in einer - zugegeben - zum Wahnsinn neigenden Partei denn überhaupt
kein Ende?
[….]
Santorum, der fest daran glaubt, dass
sich Gott seine Kandidatur wünscht, hat sich in den vergangenen in den Augen
vieler liberaler Amerikaner selbst zur unwählbaren Witzfigur degradiert. [….]
Mindestens abschreckend sind Santorums
Thesen zur Homosexualität: Aus einem Interview, das er schon im Jahr 2003 der
Nachrichtenagentur AP gab, wurde jetzt im Wahlkampf wieder oft zitiert, um
seine Ansichten deutlich zu machen: "Nach meiner Kenntnis hat in keiner
Gesellschaft jemals die Definition von Ehe auch Homosexualität beinhaltet. Das
sage ich nicht, um auf Homosexualität rumzuhacken. Darum geht es nicht, wissen
Sie, Männer mit Kindern, Männer mit Hunden, oder was immer es sonst gibt, es
ist alles eine Sache." [….]
Nun
stand sein kurioser Name endgültig für den bundesweiten Wahnsinn der
ultraextremen Christen in Amerika.
(Ja, so
war das 2012 – man konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß es noch
irrer geht als GOP 2012.)
Gruselnd hörte man immer mal wieder seine
grotesken Ansichten.
So
befand er beispielsweise eine vergewaltigte Frau solle sich nicht beschweren,
schließlich erhalte sie als Kompensation von Gott das Geschenk eines neuen
Lebens.
Rape als
Gottesgeschenk anzusehen gelingt problemlos, wenn man ein Hardcore-Religiot wie
Senator Santorum ist.
[….] "I believe and I think that the right
approach is to accept this horribly created, in the sense of rape, but
nevertheless, in a very broken way, a gift of human life, and accept what God
is giving to you." [….]
Santorum
ist immerhin konsequent in seiner Verachtung für Frauen und Geborene. Alle
politische Energie für die Ungeborenen.
Ganz so,
als ob es kein dramatisches Überbevölkerungsproblem gäbe und ganz so, als ob
nicht bereits 20.000 bereits geborene Kinder jeden Tag verhungern würden.
So sind
eben Lebensschützer; völlig fixiert auf den Uterus, für den sie sich allgemein
zuständig fühlen und über den keineswegs die Person bestimmen darf, in deren
Körper er steckt.
Hysterisch
reagieren sie auch jede Hystera und so sehr wie ganze politische Karrieren nur
diese im Fokus haben, sind ihnen Kinder extrauterin schlagartig völlig egal.
Wie
grotesk falsch einige Synapsen im Santorumhirn verknüpft sind zeigt die Episode
mit seinem Sohn Gabriel, der nach nur 20 Wochen Schwangerschaft tot geboren
wurde. Rick Santorum und seine Frau Karen Garver Santorum, die mittlerweile
sieben lebende Kinder haben, nahmen den unterentwickelten toten Embryo mit nach
Hause und zelebrierten mit ihren anderen Kindern (damals vier, sechs, und acht
Jahre alt) eine hochgradig morbide Aufbahrung und Abschiedsshow.
Karen
ließ sich so sehr von der Babyleiche inspirieren, daß sie sogar ein Buch über
die Totgeburt schrieb.
„Letters to Gabriel: The True Story of Gabriel Michael Santorum.“
Es
dürfte einer der eindrucksvollsten Beweise für die völlige moralische
Unzurechnungsfähigkeit eines Politikers der Prä-Trump-Ära sein.
Diese morbide
Babyleichenshow, die beide durch das Buch medial am Kochen hielten, passten nur
zu gut in seine sonstigen religiotischen Positionen.
Dabei
fühlt sich Santorum wie so viele ultrarechte Hetzer von den bösen
Mainstreamlinken verfolgt.
[….] GOP
presidential longshot Rick Santorum believes the "gay community" is
waging "jihad" against him because of his opposition to same-sex
marriage.
Santorum
said Friday that gays have targeted him since he became an outspoken critic of
the Supreme Court decision that struck down state laws banning sodomy, The Hill
newspaper reported.
"So the
gay community said: 'He's comparing gay sex to incest and polygamy; how dare he
do this,' and they have gone out on a, I would argue, jihad against Rick
Santorum since then," Santorum was quoted as saying.
"I
said, 'This is a napkin. A napkin is what a napkin is. It isn't a paper towel.
It isn't a car.' You can call a napkin a car, but it doesn't make it a car. You
can call a paper towel a chair, but it doesn't make it a chair. Marriage is what marriage is."
[…..]
Er
glaubt nicht an Evolution, setzt sich für Kreationismus als Schulfach ein und
beschwört immer wieder den Satan.
Der
2012er Präsidentschaftskandidatenkandidat Rick Santorum erkannte kurz zuvor,
daß auch die US-Filmindustrie vom Satan persönlich regiert wird.
Rick Santorum is asking you to do your part to free movie theatres from
the Devil’s clutches by purchasing tickets to his upcoming movie, The Christmas
Candle. [….]
Santorum, who has previously said that Satan has control over mainline
Protestantism and universities, thanked viewers in advance for seeing the
movie.
“This is a tough business, this is something that we’re stepping out,”
Santorum said, “and the Devil for a long, long time has had this, these
screens, for his playground and he isn’t going to give it up easily.”
Er
streitet vehement gegen Schwangerschaftsunterbrechungen und Verhütungsmittel.
Schwule
und Lesben sind für ihn gefährlich. Homosexualität stellt er in eine Reihe mit
Ehebruch, Polygamie, Pädophilie und Zoophilie als „Antithese zur gesunden,
traditionellen Familie“.
Man kann
die gesamte Palette durchdeklinieren: Santorum plädiert für die Todesstrafe,
hält den Klimawandel für eine Erfindung der bösen Linken, will aggressiv gegen
den Iran vorgehen, er begeistert sich für Trumps Abwehrmauer an der Grenze zu
Mexiko, wütet wieder des Säkularismus in der US-Verfassung und behauptet durch
die Benelux-Sterbehilfegesetze würden Menschen gegen ihren Willen umgebracht.
Ich bin
mir nicht sicher, ob er sich mit der Kugelform der Erde abgefunden hat.
So einem
Mann müsste man als gemeingefährlichen Irren für immer wegsperren.
Aber in
Trumpmerica engagierte der seriöse Sender CNN als Analyst.
So sitzt
dieser Wahnsinnige tagtäglich im Studio
und grinst vor Zufriedenheit.
Kinder wie David Hogg, Emma Gonzalez, Sarah Chadwick, Jaclyn Corin, Ryan
Deitsch, Aalayah Eastmond, Sam Fuentes, Cameron Kasky, Delaney Tarr and Alex Wind
kann Santorum nicht leiden.
Logischerweise
nicht, denn sie sind eindeutig extrauterin und somit minderwertig, dürfen gern
getötet werden, ohne daß er ihnen eine Träne nachweint.
Was
bilden die Blagen sich eigentlich ein, gegen die schönen Waffen zu
demonstrieren, nur weil es in den ersten drei Monaten des Jahres gerade mal
zwei Dutzend Schießereien an Schulen gab?
Ein bißchen Schwund ist immer. Bei 17 toten Kindern kann der Katholiban, der 2004 von der katholischen Kirche zum Ritter des Malteserordens erhoben wurde, wirklich kein Mitleid empfinden.
Ein bißchen Schwund ist immer. Bei 17 toten Kindern kann der Katholiban, der 2004 von der katholischen Kirche zum Ritter des Malteserordens erhoben wurde, wirklich kein Mitleid empfinden.
Ist doch
schließlich alles Gottes Plan.
[….] Die
Demonstration in Washington war beeindruckend: Rund 800.000 Menschen zogen
durch die Straßen der US-Hauptstadt. Sie setzten sich dafür ein, die
Waffengesetze ihres Landes zu verschärfen. Anlass war der jüngste Amoklauf an
einer Schule in Parkland vor knapp sechs Wochen. Wenig beeindruckt von den
Protesten schien nun allerdings Rick Santorum: Der ehemalige republikanische
Senator sagte, die Schüler sollten nicht von anderen verlangen, ihre Probleme
zu lösen, sie sollten sie selbst angehen.
"Wie wäre es
damit", sagte Santorum beim TV-Sender CNN, "wenn Kinder etwas tun und
vielleicht Wiederbelebungskurse belegen?" Außerdem schlug er vor, Schüler
sollten sich auf Situationen eines Amoklaufs vorbereiten, damit sie für diesen
Fall eine Antwort parat hätten.
[….]
Überhaupt
ist Demonstrieren ganz unamerikanisch befindet
der gute Katholik.
Im
Amerika des Jahres 2018 sitzt so einer aber eben nicht in Zwangsjacke in einer
Gummizelle, sondern bejubelt den König aller Irren im Weißen Haus.
Hogg und
Co sollten sich aber nicht zu sicher fühlen.
Ja,
jetzt ist die Aufmerksamkeit groß, nun wird gesagt, man vote die NRA-Politiker
raus.
Das
Problem ist aber, daß gerade diese junge amerikanische Generation erst Rubio
und Trump ins Amt brachte, indem sie in weit überwiegender Zahl der Wahl fernblieben
und so die GOP enableten.
🐬 (@krassenstein) 25. März 2018In 2016:— Brian Krassenstein
70% of 18-29-year-olds DID NOT vote
60% of 30-44-year-olds DID NOT vote
Only 38% of 45-64-year-olds did not vote & just 15% of 65+ did not vote
There is a reason America isn't progressing. It’s because the people who care about progress don’t care about voting
VOTE!!