Wie
sagte schon Goethe?
„Willst du immer
weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt
so nah.
Lerne nur das Glück
ergreifen,
Denn das Glück ist
immer da.“
Eben.
Die Welt ist ein böser Ort.
Die erbärmliche Flüchtlingspolitik der Bundesregierung, die abscheulichen Nachrichten aus Sachsen und Bayern, das kollektive außenpolitische Versagen, die Krisenunterfütterung durch noch mehr Waffenexporte, die rasant zunehmende xenophobe Gewalt, der von den C-Parteien gepushte Siegeszug der AfD und die allgemeine Anfälligkeit für Verschwörungstheorien der krudesten Art – all das weckt in mir den Wunsch nach sehr starken Antidepressiva.
Da
muß man zur eigenen psychischen Gesundheit bewußt auf die wenigen Dinge
blicken, die ausnahmsweise ganz gut funktionieren.
Während
sich Regierungschefs anderer Bundesländer mit Dummheit und dreisten Sprüchen gegenseitig überbieten,
können wir Hamburger nach wie vor recht zufrieden sein mit Olaf Scholz.
In
Hamburg ist es viel schöner.
Vor vier
Tagen erst lobte ich ausdrücklich die AfD Hamburgs
für ihre innovative Idee die Parlamentarier über Monate nach Kalifornien abzuziehen
und die Arbeit in der Bürgerschaft auf das Abkassieren von monatlich 8.000 Euro
zu beschränken.
Ja,
selbst die Opposition hat etwas zu bieten in Hamburg. Die CDU wettert wie
besessen gegen die Dinge, die sie selbst als Regierungspartei eingeführt hatte,
die LINKE zerlegte sich gleich nach der Wahl und warf ihre beliebte und kompetente
Spitzenkandidatin Dora Heyenn aus der
Fraktion und schließlich gibt es noch die sogenannte FDP, die sich daran setzt
das Sonnebornsche „Die Partei“-Motto „Inhalte überwinden“ umzusetzen.
Die
FDP-Fraktionsvorsitzende Katja Suding ist offenbar selbst in ihrer Partei so
beliebt wie Fußpilz.
Außer
unappetitlicher Grabenkämpfe wurde dem Hamburger Publikum nur der Kampf des
FDP-Postergirls für ein „Berufsparlament“ bekannt. Sie beklagt sich
über Arbeitsbelastung und will besser bezahlt werden.
Auch
da passt das Bild: Mit ihrer Arbeitsbelastung begründete "die schöne
Kaja" auch vor zwei Jahren den Schritt Ehmann und ihre beiden Kinder zu
verlassen.
Bereits Ende des
Monats wird die „schöne Katja“ in eine neue Wohnung ziehen, „ganz in der Nähe
der Schule unseres ältesten Sohnes. Unsere beiden Jungs bleiben beim Vater“, so
Suding zur „Bild“. Dass sie zu den wenigen Müttern gehört, die ihre Kinder beim
Vater lassen, erklärt sie so: „Ich arbeite sehr viel. Abends bin ich selten zu
Hause, sondern in Ausschüssen. Ich könnte mich unter der Woche einfach nicht
ausreichend um die Kinder kümmern.“
Nun
will sie auch besser bezahlt werden. FDPler denken immer zuerst an ihre eigenen
Finanzen – zu Ungunsten der Steuerzahler. Abweichler werden
gnadenlos ausgegrenzt von der Partei, erklärt Ex-Chefin
Canel.
Wer
auch nur über rudimentären Anstand verfügt, will mit dieser Hamburger FDP
nichts zu tun haben.
Und schwupp: Es gibt
wieder einen weniger in der Hamburger FDP. Nach nur sechs Wochen im Amt, hat
jetzt der kommissarische Landeschef, Dieter Lohberger, das Handtuch geworfen.
Er tritt aus der Partei aus. Der Grund: Fraktionschefin Katja Suding!
Der Erosionsprozess
der FDP nimmt vier Monate vor der Bürgerschaftswahl dramatische Züge an. Im
Mittelpunkt: Katja Suding. Ihr wirft Lohberger Kungelei und mangelnde
innerparteiliche Demokratie vor. So habe Suding beim Parteitag vor drei Monaten
nur Kandidaten auf die Liste heben lassen, die ihr genehm waren. […] Erst im September war Landeschefin Sylvia Canel von ihrem Posten
zurückgetreten und hatte der Partei den Rücken gekehrt – nach einem
monatelangen Kleinkrieg mit Suding. Dieser gipfelte darin, dass Suding nur
Spitzenkandidatin werden wollte, wenn Canel nicht in die Bürgerschaft will.
Canel zog sich zurück – weggebissen von Suding – und gründete die Partei „Neue
Liberale“. […] Dass der neue
Rücktritt ein katastrophales Bild der Partei zeichnet, scheint Suding
auszublenden. […] In den vergangenen 20 Jahren hatte die FDP 14
Landesvorsitzende.
Am Tag nach dem
überraschenden Rück- und Austritt des kommissarischen Hamburger FDP-Chefs
Dieter Lohberger zeigten sich am Dienstag Mitglieder und Amtsträger der Partei
geschockt und verärgert.
[…] Der langjährige Bundestagsabgeordnete
der FDP, Rainer Funke, bezeichnete die derzeitige Außendarstellung als
"katastrophal". Niemand wolle eine Partei, die sich unentwegt
öffentlich streite. […] Der
FDP-Bundesvize und Kieler Fraktionschef Wolfgang Kubicki rief seine Hamburger
Parteifreunde zur Geschlossenheit auf. "Ich empfehle, keine
Vergangenheitsbewältigung zu betreiben, sondern sich auf die Bürgerschaftswahl
zu konzentrieren. Diese Wahl ist für die gesamte FDP von großer
Bedeutung", sagte Kubicki dem Abendblatt. […] Der frühere FDP-Bundestagsabgeordnete Burkhardt Müller-Sönksen, lange
ein Mitstreiter der mittlerweile zu den Neuen Liberalen gewechselten früheren
Parteichefin Sylvia Canel, wollte sich am Dienstag nicht äußern – ebenso wie
zahlreiche andere prominente FDP-Politiker, die die Geschehnisse mit Kopfschütteln
verfolgten. Die Kritik an Katja Suding wird dabei auch von vielen prominenten
Hamburger Liberalen geteilt. […] Nach
Abendblatt-Informationen dürfte es weitere prominente Austritte geben…[…]
(HH
Abla 14.10.14)
Der innerparteiliche
Streit in der FDP ist nicht neu. Lohberger ist neben Canel, dem früheren
Europakandidaten Najib Karim und dem Ex-Senator Dieter Biallas ein weiteres
Mitglied der Hamburger Parteispitze, das binnen weniger Wochen die FDP
verlässt. Ex-Parteichefin Canel hatte nach vielen Zwistigkeiten mit Suding ihr
Amt niedergelegt und die FDP verlassen. Sie engagiert sich nun für die Partei
Neue Liberale. Lohberger ließ offen, ob er sich einer anderen Partei
anschließen wird.
Suding,
Fauth und Wichmann-Reiß sollten eine Girlband gründen. Sie hätten einander
verdient.
Aber bitte haltet solche Leute aus der Hamburger Politik fern!
Aber bitte haltet solche Leute aus der Hamburger Politik fern!
[…]
Nach allen Regeln des Betriebs kann die
FDP nun Hamburg vergessen. Am Dienstag ist zum zweiten Mal innerhalb von sechs
Wochen ein Landesvorsitzender zurück- und ausgetreten; die Vorgängerin hatte
gleich eine neue Partei gegründet. Egal, ob die FDP-Abgeordneten in der
Bürgerschaft noch kluge Reden halten werden, egal, welche Genialitäten
womöglich Eingang ins Wahlprogramm finden – die Darbietungen des
Führungspersonals dürften unmöglich zu toppen sein. Eine solche Partei findet
keine Wähler. […]
(Detlef
Esslinger, SZ, 15.10.14)
Seitdem
die FDP-Partei- und Fraktionschefin der Politik endgültig abgeschworen hat, um
sich ausschließlich auf das Zeigen ihrer Beine und Brüste zu konzentrieren läuft
es wieder besser für sie.
Silvester
stand ein runder Geburtstag an, Sudings 40ster - und da bekanntlich politisch
wirklich gar nichts los ist, um das man sich inhaltlich kümmern müßte – die Welt
ist ja friedlich und ruhig wie nie – plante sie eine richtig große Party.
Natürlich
nicht irgendwo bei ihr zu Hause (das wäre zu klein) und auch nicht in einem
Lokal (dafür hätte man ja Miete zahlen müssen), sondern im
gewaltigen Kaisersaal des Hamburger Rathauses.
Der
Kaisersaal ist deutlich kleiner als der berühmte
große Festsaal, man ist ja bescheiden, aber dafür umso
prestigeträchtiger.
Der Kaisersaal –
benannt aufgrund des Besuchs von Kaiser Wilhelm II. zur Eröffnung des
Nord-Ostsee-Kanals – verfügt über eine auffällige Deckenmalerei, die die
Handelsschifffahrt unter deutscher Flagge symbolisiert. Die Wände schmückt eine
mit gepresstem Rindsleder bezogene Tapete.
(Hamburg-tourism)
Ein
guter Ort und das perfekte Timing sich für Suding im Hamburger Rathaus privat
in Szene zu setzen.
[….] Sie
hat sich das Fest gewünscht, eingeladen hat allerdings nicht die Politikerin [….]
persönlich, sondern ihre Fraktion.
Allerdings dürfen Fraktionsgelder natürlich nicht für so persönliche Anlässe
wie Geburtstage ihrer Mitglieder verwendet werden.
[….]
Die FDP betont daher jetzt, dass der
„kleine Geburtstags-Empfang“ für rund 300 geladene Gäste von ihr privat bezahlt
werde. „Es geht nicht um große Summen. Wir rechnen mit Kosten von 1.000 bis
2.000 Euro“, so Sprecher Alexander Luckow. Es sei nur ein Stehempfang und
sicher kommen nicht alle Gäste, die eingeladen sind.
Allerdings hätte die
vielseitige Politikerin, die mal im Friesennerz und mal im Staubmantel auf
Wahlplakaten zu sehen ist, auch gar nicht privat einladen können. Denn der
Prunksaal mit den Marmorportalen wird überhaupt nicht an Privatpersonen
vermietet.
Praktisch für die FDP:
So spart sie die Saalmiete für eine
andere Location, die bei 300 Gästen üppig ausfallen dürfte. Der Kaisersaal ist
wichtigen politischen Anlässen vorbehalten, dazu gehören Anhörungen zu
politischen Themen oder Neujahrs-Empfänge. Aber keine Geburtstags-Partys.
Otto-Normalverbraucher
kann ihn nicht für seinen 40. buchen – nicht mal für den 80. [….]
(Mopo
18.01.16)
Wenn nur
nicht diese Scheißpresse wäre.
Und diese
missgünstigen Hamburger!
Irgendwie
stört es die, wenn sich überflüssige Politiker auf Staatskosten selbst feiern.
Wieso
bloß?
Das zeugt nämlich nicht gerade von Sensibilität und PR-Expertise,
nörgelte der stellvertretende Chefredakteur der Hamburger Morgenpost.
Wie
garstig.
Peinlich
ertappt sagte die FPD nun Sudings-Supersause am 26.01.2016 im Kaisersaal des Rathauses
wieder ab und lud die 300 Gäste wieder aus.
Aber
damit konnte ja auch keiner rechnen, daß nicht alle Hamburg Feuer und Flamme
vor Begeisterung für Sudings Exklusivparty sind.