Montag, 3. Juni 2024

Gibt es doch noch einen Funken Hoffnung für die USA?

Eins ist klar: Trump kann sich noch so grotesk lügend und abscheulich verhalten; es gibt nichts, das seine Anhänger davon abhielte, ihm mit größtem Vergnügen den Arsch zu küssen und nach Möglichkeit in denselben zu kriechen.

Eine gesamte Partei, und zwar ausgerechnet diejenige, die sich als „Law and Order Party“ rühmt, will den US-amerikanischen Rechtsstaat zertrümmern, hisst auf den Kopf gestellte Flaggen, skandiert „Defund the FBI! Defund the Police!“ und ruft kaum verhohlen zu Lynchmorden gegen die Vertreter der amerikanischen Justiz auf.

[…..] Funktioniert die amerikanische Justiz? Kommt immer darauf an, ob sie Donald Trump gerade nützt oder nicht. Mit dieser Taktik zertrümmern die Republikaner derzeit den Rechtsstaat. [….] Es war einmal ein Amerika, da galten die Republikaner als die Partei von Recht und Ordnung. Zwar hielten sich auch ihre führenden Vertreter nicht immer an das Motto Law and Order, Richard Nixon zum Beispiel ließ einst die Demokraten abhören wie einen feindlichen Staat und flog dabei auf. Doch immerhin trat er im Zuge der Watergate-Affäre als US-Präsident dann irgendwann zurück. [….]  Donald Trump [….] bewahrten seine Leute im Kongress während seiner Amtszeit vor einem Impeachment. Und jetzt haben sie, jedenfalls öffentlich, kein Problem damit, dass ihr Spitzenkandidat für die Präsidentschaftswahl 2024 ein verurteilter Straftäter ist.

Trump hält sich für das Opfer einer linken Justiz, gesteuert vom Präsidenten Joe Biden, republikanische Mandatsträger sehen das genauso. Seit bald vier Jahren bereits schwadronieren Trump und seine Verehrer, dass ihm 2020 der Wahlsieg geklaut worden sei. Diese Lüge wird so penetrant wiederholt, dass sie sich in vielen Köpfen der Wählerschaft eingenistet hat. [….] Trump [….]  nennt den Staat unter Biden "faschistisch" und den Richter Juan Merchan "Teufel". Mal abgesehen davon, dass es vielleicht keine so brillante Idee ist, einen Richter, der noch am Strafmaß feilt und einen theoretisch ins Gefängnis schicken könnte, in die Hölle zu verlegen: Trumps Redeschwall folgt einem Muster. Er tut so, als seien dieser Prozess und die übrigen Anklagen von Biden initiiert. Das soll all jene diskreditieren, die Trumps Skandale offenlegen wollen. [….] Vor zwei Privathäusern des Richters Samuel Alito aus diesem Supreme Court wehten in den vergangenen Jahren Flaggen, die sonst Trumps Hardliner vor sich hertragen. Die umgedrehte US-Fahne ist ein Symbol der Wahlleugner. [….]

(Peter Burghardt, 02.06.2024)

In dieser Situation führt Trump in den Präsidentschaftswahlumfragen in allen wichtigen Swingstates und hat daher beste Chance erneut zum US-Präsidenten gewählt zu werden.

Offenkundig haben deutlich mehr als die Hälfte der Amerikaner vollkommen und unwiederbringlich ihren Verstand verloren.

Selbst die Hälfte der US-Senatoren, einst die honorigsten Herren der Nation, die sich eher unparteiisch gaben, entledigte sich dem letzten Rest ihrer Würde und rutscht schleimspurziehend auf den Knien in Richtung des riesigen stinkenden orangen Hinterns.

Alle Maßstäbe sind so vollständig entrückt, daß man keine Hoffnung mehr für die USA haben kann.

[…..] Mann zum 47. Mal absolut sicher, dass Trump jetzt am Ende ist

[…..] Der Mann ist erledigt! Nachdem Ex-US-Präsident Donald Trump gestern in New York im Prozess um die Zahlung von Schweigegeld an Pornodarstellerin Stormy Daniels in allen 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen wurde, ist sich Moritz Lohrmann aus Frankfurt absolut sicher, dass Trumps politische Karriere nun ein für alle Mal am Ende ist.

"Ha! Das war's jetzt endgültig für Trump! Der Wahlkampf ist gelaufen, den wählt keiner mehr", schreibt er auf Facebook und verlinkt aktuelle Meldungen zum Urteil der Geschworenen. "Ich mach mir jetzt ein Bier auf."

Zuvor hatte Lohrmann bereits ähnliche Statusupdates gepostet – unter anderem, als sich Trump am 9. Februar 2021 seinem zweiten Amtsenthebungsverfahren stellen musste ("Goodbye, Mr. Trump!"), als Trumps Anhänger am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington stürmten, um die Zertifizierung von Bidens Wahlsieg zu verhinden ("Trump wird nie wieder was in diesem Land"), als Trump die Wahl am 7. November 2020 gegen Joe Biden verlor ("Der Alptraum ist vorbei!"), als Trump während der Corona-Pandemie fragte, ob man Bleichmittel gegen Corona injizieren könne ("jetzt nimmt ihn keiner mehr ernst"), als Ex-FBI-Chef Michael Comey Trump des Versuchs bezichtigte, Einfluss auf laufende Ermittlungen auszuüben ("das kostet ihn das Amt"), als die Öffentlichkeit erfuhr, dass sich Trumps engster Zirkel vor der Wahl 2016 mit einer Kreml-nahen Anwältin traf, um Schmutz über Hillary Clinton zu sammeln ("das war's jetzt endgültig für Trump"), als Sonderermittler Robert Mueller seine Arbeit begann ("Amtsenthebungsverfahren, wir kommen!"), als Trump erklärte, bei den Neonazi-Protesten in Charlottesville seien "sehr anständige Leute auf beiden Seiten" gewesen ("jetzt ist sein Schicksal besiegelt"), als Trumps außenpolitischer Berater George Papadopoulos sich schuldig bekannte, über seine Verbindungen zur russischen Regierung gelogen zu haben ("die Schlinge zieht sich zu"), als Trump einen Tag nach seiner Amtseinführung die offensichtliche Lüge verbreiten ließ, er habe das größte Publikum aller Zeiten bei einer Vereidigung gehabt ("das lässt sich doch kein Amerikaner gefallen!"). […..]

(dpo, 31.05.2024)

Politisches Versagen, moralisches Versagen, intellektuelles Versagen und das ganz große Medienversagen haben die einst so stolze Nation USA zu Grunde gerichtet.

Wie in einem grotesken Endzeit-B-Movie, hängen die geistigen Amöben an den Lippen eines verurteilten Verbrechers, der phänotypisch als Mischform zwischen Baron Harkonnen und Jabba, the Hutt, existiert, aber mental so unterbelichtet ist, daß man die voll einkickende Demenz gar nicht bemerkt.

Was soll man mit so einer Nation machen, außer Weinen und Klagen?

[…..] Die Menge tobte, johlte, skandierte seinen Namen - so wie das nun mal üblich ist bei Veranstaltungen der Kampfsportserie UFC, wenn die Attraktion des Abends zum Oktagon schreitet. Aus den Boxen ballert "American Badass" von Krawallrocker Kid Rock, und es sagt was aus über einen, wenn er als Einmarschmusik das Lied jenes Musikers wählt, der vor einem Jahr mit einer halbautomatischen Waffe auf Bierdosen geschossen hat, weil die Brauerei ein Gewinnspiel mit Transgender-Influencer Dylan Mulvaney veranstaltet hatte.

Es war jedoch kein Kampfsportler, der in New Jersey in die Arena trat. Es war Donald Trump. Und damit ja kein Zweifel besteht, wer der Star des Abends war: Die drei Gewinner von UFC 302 , die Amerikaner Kevin Holland und Sean Strickland sowie der Russe Islam Makhachev, sprinteten nach ihren Siegen regelrecht aus dem Ring für Fotos mit Trump.

Der Auftritt war eine Antwort auf die brennendste Frage nach dem Schuldspruch der New Yorker Geschworenen am Donnerstag. Trump war in allen 34 Punkten für schuldig erklärt worden, in seinen Bilanzen eine Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin vertuscht zu haben, um Einfluss auf den Wahlkampf 2016 zu nehmen. Die Frage, natürlich: Wie geht es weiter? Die Antwort in New Jersey: ganz genauso wie bisher, vielleicht noch ein bisschen krawalliger, mit ein bisschen mehr Jetzt-erst-recht-Trotz. Der Trotz hilft Trump, vor allem finanziell, auch deshalb gilt er auch nach dem Schuldspruch als Favorit. […..] Letztlich war der UFC-Auftritt für Trump nur eine von vielen Wahlkampfveranstaltungen und Spendengalas bis zum 11. Juli. Dann wird das Strafmaß verkündet, eine Haftstrafe gilt als unwahrscheinlich. Fünf Tage davor halten die Risikokapitalgeber David Sacks und Chamath Palihapitiya eine Trump-Spendengala in San Francisco. Das billigste Ticket kostet 50 000, das teuerste 300 000 Dollar, Paare kommen für 500 000 Dollar rein. Am Abend des Urteils gegen sich kam Trump zu einer Gala an der Upper East Side in Manhattan mit einigen Spenden-Schwergewichten wie Blackstone-Chef Steve Schwarzman (der kürzlich angedeutet hatte, Trump doch unterstützen zu wollen), Immobilieninvestor und Trump-Freund Steve Witkoff, Medien-Mogul John Catsimatidis. […..] (Jürgen Schmieder, 03.06.2024)

Oder gibt es womöglich doch noch ein infinitesimal winziges Hoffnungsschimmerchen?

Gibt es etwa 10-15% der Republikaner, denen es doch nicht ganz so gut gefällt, einen Verbrecher als Präsidentschaftskandidaten zu haben?

Einige linksliberale Medien hoffen schon wieder.

[….] Reuters poll: In this survey, 10% of registered Republican voters said they were less likely to vote for Trump now that he’s been found guilty of felonies. Similarly, 25% of registered independent voters said the same thing. The same data also found Biden leading by two points.