Da gehe
ich extra erst um 21.00 Uhr in den Supermarkt, weil es dann so schön leer ist
und muß dann trotzdem umständlich um irgendwelche Twens herum-manövrieren, die
mit ihren dicken Einkaufswagen mitten im Weg stehen bleiben, weil sie
offensichtlich von ihren Klugtelefonen aufgesaugt werden.
Ich
hasse, verabscheue und verachte diese Typen.
Es ist
eine Zumutung sich mitschämen zu müssen, wenn ich in Ruhe vor dem Yoghurt-Regal
stehe und plötzlich genau neben mir ein Hipster in voller Lautstärke Banalitäten
auf mich eingrölt. Ich gucke mich entsetzt um, will schon Hilfe rufen und
merke, er steckt an einer Freisprechanlage und erzählt irgendwelchen anderen
uninteressanter Hipstern uninteressante Storys seines irrelevanten Lebens.
Es ist
unhöflich öffentlich die Mitbürger akustisch so zu belästigen.
Da lobe
ich mir die Ghettoblaster aus den 1980ern, die von den coolen Kids auf den
Schultern herumgetragen wurden.
Das war
zwar auch pures Proletentum, aber wenn man davon belästigt wurde, wußte man
wenigstens, daß man nicht persönlich gemeint war und konnte sich darauf
konzentrieren die Ohrenfolter zu ignorieren.
Bei
diesen Freisprech-Lautsprechern hingegen fühlt man sich zunächst erst mal
persönlich angesprochen, muß sich aus seinem inneren Monolog lösen.
Das ist
eine Invasion in die Privatsphäre. Blöde Smombies.
Immerhin
gibt es auch einen Lichtblick. Nicht alle Twens sind total bekloppt.
Ausgerechnet
aus Greifswald, dem fernen Osten Deutschlands also (Vorpommern), dringt
hoffnungsvolle Kunde.
Zwei
Jungs und ein Mädchen, Benjamin Fredrich, Sarah Podszuck und Sebastian Váczi,
alle Endzwanziger, riefen 2015 ein neues Magazin des Namens „Katapult“ ins Leben.
Präsentiert
werden sozialwissenschaftliche Themen, die durch spektakuläre selbstgemachte
Infographiken verständlich gemacht werden.
KATAPULT wird seit dem
30. März 2016 vierteljährlich gedruckt und in Deutschland, Österreich, Luxemburg,
Lichtenstein und der Schweiz vertrieben. Das Magazin ist 100 Seiten stark und
wird pro Ausgabe 20.000 mal gedruckt. [….]
(Katapult)
Das
Jahres-Abo kostet gerade mal 19.90 Euro.
Natürlich
habe ich es sofort abonniert.
Ich
empfehle die Zeitschrift hiermit ausdrücklich und
dringlich.
Das Magazin behandelt
ausschließlich Themen der Sozialwissenschaft (Politik-, Wirtschafts-, Rechts-,
Sprach- und Geschichtswissenschaft). Das konkrete Ziel besteht darin,
sozialwissenschaftliche Erkenntnisse auf kreative Weise einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Somit sollen auch komplexere Inhalte
sozialwissenschaftlicher Forschung populärwissenschaftlich publiziert werden.
Katapult wird auch in mehreren Sprachen, vornehmlich aber in deutscher und
englischer Sprache, angeboten. Die Mehrsprachigkeit soll ermöglichen, auch über
nationale Grenzen hinweg Wissenschaft zu vermitteln und einen Austausch
zwischen Wissenschaftlern anzustoßen. Die Karten sollen dabei die
Verständlichkeit verbessern.[….]
Auch
ZAPP mit dem sehr erfreulichen
neuen Moderator Constantin Schreiber ist voll des Lobes.