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Mittwoch, 10. September 2025

Christofaschismus 2025

Das Christentum und der Faschismus gehen immer wieder symbiotische Beziehungen ein. Beide Ideologien fußen auf drei gleichen Grundpfeilern:

Obrigkeitshörigkeit, Intoleranz und Wir-sind-besser-als-die-Attitüde.

4. Ermahnung zum Gehorsam gegen die gottgesetzte Obrigkeit

1 Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten (oder: den vorgesetzten Obrigkeiten) untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, ohne von Gott (bestellt zu sein), und wo immer eine besteht, ist sie von Gott verordnet. 2Wer sich also der Obrigkeit widersetzt, der lehnt sich damit gegen Gottes Ordnung auf; und die sich auflehnen, werden sich selbst ein Strafurteil (= ihre gerechte Strafe) zuziehen. 3Denn die obrigkeitlichen Personen sind nicht für die guten Taten (= für die, welche recht handeln) ein Schrecken, sondern für die bösen. Willst du also frei von Furcht vor der Obrigkeit sein, so tu das Gute: dann wirst du Anerkennung von ihr erhalten; 4denn sie ist Gottes Dienerin dir zum Guten (= zu deinem Besten). Tust du aber das Böse, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist ja Gottes Dienerin, eine Vergelterin zur Vollziehung des (göttlichen) Zornes (oder: Strafgerichts) an dem Übeltäter. 5Darum muß man ihr untertan sein, und zwar nicht nur aus Furcht vor dem (göttlichen) Zorn, sondern auch um des Gewissens willen. 6Deshalb entrichtet ihr ja auch Steuern; denn sie (d. h. die Beamten) sind Gottes Dienstleute, die für eben diesen Zweck unablässig tätig sind.

5. Ermahnungen zu allseitiger Pflichterfüllung, besonders zur Nächstenliebe als der Erfüllung des Gesetzes

7Lasset allen zukommen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, wem die Steuer gebührt, den Zoll, wem der Zoll zukommt, die Furcht, wem die Furcht, und die Ehre, wem die Ehre gebührt.

(Römer 13)

Daher zogen die schlimmsten faschistischen Diktatoren stets mit den Anführern der christlichen Kirchen an einem Strang. Jesus selbst hatte es so verfügt.

Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! 22 Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.

 (Mt 22,15–22 LUT)

Das war in der ersten Hälfte das 20 Jahrhunderts so – Hitler, Franco, Tiso, Mussolini. Das war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so – Franco, südamerikanische Diktaturen.

Das ist auch in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts so – Putin, Orbán, Trump, Assad, Kaczyński – wo immer sich Autokraten anschicken, die Demokratie zu beseitigen und eisern gegen Minderheiten vorzugehen, können sie sich auf den christlichen Klerus verlassen. Die Kardinäle Erdö, Dolan, Burke, Patriarch Ignatius Joseph III., Kyrill I., Kardinal Wyszynski, Bischof Wojciech Polak sind Feuer und Flamme für erzkonservative Antidemokraten und begeistern sich für möglichst inhumane, brutale und völkerrechtswidrige Politik. Schließlich waren Kirchenführer und weltliche konservative Herrscher über Jahrhunderte partners in crime, wenn es gegen die Freiheit und Menschrechte ging. Gemeinsam stritt man für Sklaverei, gegen allgemeines Wahlrecht und überhaupt jede bürgerrechtliche Errungenschaft, wie Frauenwahlrecht, Homorechte, Transrechte, Kinderrechte, etc pp.

(….) Kein Wunder also, daß Kyrill am 24.02.2022 über alle Maßen begeistert auf Putins Ukraine-Feldzug reagierte und seither der größte russische Kriegstreiber ist.

Zu der Fraktion gehört Patriarch Kyrill I., (bürgerlich Wladimir Gundjajew), der Herr über 150 Millionen russisch-orthodoxe Christen. Quasi der Papst der Rus.

Kyrill mag vor allem Reichtum, teure Uhren, Juwelen und seine Privilegien. Deswegen liebt und unterstützt er seinen Namensvetter Wladimir Putin. Die beiden Wladimirs sind ein Herz und eine Seele. Und den Krieg gegen die Ukraine finden beide Wladimirs einfach geil. Während sich der kleinere, jüngere und glattrasierte Wladimir darum bemüht, rational zu erscheinen und Gründe für den Krieg vorgibt, macht es sich der fünf Jahre ältere Wladimir mit dem Rauschebart und dem besonders albernen psychedelischen Hut einfacher: Er hasst einfach alle Ukrainer, nennt es eine „heilige Pflicht“ der Russen, sich freiwillig als Soldaten gegen die Ukraine zu melden, weil Selenskyjs Landsleute bekanntlich alle Schwuchteln wären und die armen frommen (heterosexuellen!) Russen homopervertieren wollten. Eine völlig einleuchtende Darstellung also, die erklärt, weshalb Kyrill I. den Krieg gut und richtig findet.

Daß die obersten Christenführer in einer rechtsextremen Diktatur die kriegslüsternen Massenmörder an der Staatsspitze stets unterstützen, ist üblich.

Die ungarischen, ukrainischen, serbischen und bulgarischen Kirchen-Spitzenfunktionäre sind genauso raffgierig.

Prunksucht, Geldgier und Faschisten-Arschküssen sind natürlich schon ein recht ordentliches Beschäftigungsprogramm für christlich-orthodoxe Popen.

Aber weil damit allein ihr Sadismus und die perversen Gelüste noch nicht ausreichend befriedigt sind, eifern einige auch ihren katholischen Amtsbrüdern nach und vergewaltigen kleine Jungs und Teenager. (….)

(Der ungarische TVE, 27.07.2024)

Der Faschist, Lügner, Vergewaltiger und Verbrecher Donald Trump, der mit enormer Verve Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und demokratische Rechte zerschmettert, ist der ausgesprochene Liebling der US-Christen. Er verdankt sein Amt den christlichen Anführern.

Sie haben sich im Weißen Haus breit gemacht und befehlen den US-Amerikanischen Christen, sich hinter Trump einzureihen.


Die Menschenfeindlichkeit der US-Christen kennt seit Trump kein Halten mehr.

Trumps offizielle spirituelle Führerin Paula White – nomen esto men – steht für White Supremacy. Eine USA exklusiv für Weiße.

Nun endlich können sie ihren tief sitzenden Hass gegen alle Minderheiten voller Elan ausleben. Die Waffenfans schwelgen in Homophobie, Antisemitismus und Xenophobie.

[….] Rassismus, Homophobie, Islamophobie, Antisemitismus – auf all diesen hässlichen Diskriminierungen wird derzeit ein neues Dorf in den USA gebaut. Wer kein weißer Christ ist, wird ausgeschlossen. Möglich ist das auch durch Donald Trump, wie einer der Gründer zugibt.

Präsident Donald Trump hat in den USA allerlei Gruppen Aufwind gegeben, die sich nicht gerade um Minderheiten scheren. Trump selbst hat sich schon feindlich gegenüber allerlei Gruppen gezeigt, gilt zwar nicht als der weiße rassistische US-Amerikaner schlechthin – jedoch pflegt er Verbindungen zu eben solchen.   Außerdem will auch Trump selbst die Rolle der weißen Mehrheitsgesellschaft wieder stärken, indem er etwa kritische Auseinandersetzung mit der grausamen Kolonialgeschichte des Landes aus den Museen verbannen will.

Daher wundert es überhaupt nicht, dass auch die US-Gesellschaft unter Trumps Präsidentschaft potenziell diskriminierender wird – und sich mehr traut.

Derzeit baut etwa eine Gruppe weißer Christ:innen ein Dorf in den Bergen Missouris auf. Wohnen dürfen dort weder Schwarze noch Schwule, Juden oder Muslime. Wie kann das erlaubt sein?

Das Siedlerprojekt mit dem Namen "Return to the Land" wurde bereits 2023 begonnen. Gegründet wurde es, wie soll es auch anders sein, von zwei weißen, blonden Männern: Eric Orwoll und Peter Csere.

Die Idee für ihre gemeinsamen Dörfer – eine Siedlung gibt es bereits in Missouri, eine weitere soll in Arkansas dazu kommen – fußt laut dem "Independent" auf Orania. Dabei handelt es sich um eine 1991 in Südafrika gegründete Stadt nur für Weiße, die seit dem Ende der Apartheid erheblich gewachsen ist und unter anderem einen eigenen Staat nur für Weiße innerhalb Südafrikas anstrebt.

Den Anstoß für eine Kopie dessen sei die rechtsextreme Verschwörungstheorie des "Großen Austauschs". Demnach würden nicht-weiße Bevölkerungsgruppen durch Geburtenraten und Massenmigration die weiße Bevölkerung "ersetzen".  [….]

(Darius Rimkusch, 08.09.2025)

Freitag, 29. August 2025

Ein deutscher Wahn

Alexander Dobrindt, die CDU, die CSU, die AfFDP und leider auch die meisten Deutschen stellen sich Deutschland, von außen betrachtet, wie das Paradies vor. Ein Magnet für alle anderen Menschen. Wir werden bewundert für unseren Fleiß, die Kultur, den Erfindergeist, die tollen Autos, den Fußball und außerdem ist alles so schön sauber und ordentlich. Da will jeder hin und wenn man die alle ließe, platze Deutschland bald aus allen Nähten. Daher wäre es oberste politische Pflicht, den „Zustrom“ zu begrenzen, die „Flut aufzuhalten“, Grenzen zu schließen, zu kontrollieren, uns unattraktiver zu machen, bürokratische Hürden zu schaffen.

Und so würgt die Merz-Regierung mit EU-feindlichen, illegalen, extrem teuren Grenzkontrollen, die eine aberwitzige Zahl an Polizei-Überstunden generieren, die Wirtschaft ab, indem sie für Frust Kollaps des Warenverkehrs sorgen. Nur die wirklich bösen Buben hält das nicht auf, denn die Deutsche Staatsgrenze hat eine Länge von 3.876 Kilometern. Dobrindt kontrolliert an den offiziellen Grenzübergängen. Kriminelle werden kaum so doof sein, ausgerechnet da einzureisen, sondern latschen dort herüber, wo nicht bewacht wird. Bekanntlich haben wir glücklicherweise keine Mauer um unser Land.

Die Merz-Politik ist aber nicht nur teuer, sinnlos, populistisch und wirtschaftsschädigend, sondern fußt auf Wahn.

Tatsächlich gibt es nicht zu viele Ausländern in Deutschland, sondern viel zu wenige. Alle Wirtschaftsfachleute sind sich von links bis rechts diesbezüglich einig: um den Wohlstand zu erhalten, müssen jährlich mindestens 400.000 Migranten nach Deutschland einwandern. Aber die wollen gar nicht, denn Deutschland gilt international als unfreundlich und technisch rückständig. Es gibt keine Willkommenskultur. Insbesondere die Ossis und AfD-Hochburgen schrecken ab.

[…] Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier hat vor gravierenden Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland gewarnt, sollte sich der Aufschwung der AfD fortsetzen. "Unser Land braucht ganz dringend nicht nur Fachkräfte, sondern Arbeitskräfte auf allen Ebenen, damit der Wohlstand erhalten werden kann", sagte die Ökonomin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland wird nicht in ausreichendem Umfang gelingen, wenn eine Abschottungspartei wie die AfD immer größeren Zuspruch findet - und Polarisierung in den Vordergrund rückt."  Deutschland mit seiner komplizierten Sprache, seiner Bürokratie und seiner unzureichenden Kinderbetreuung habe es ohnehin schwer, Fachkräfte zum Kommen und zum Bleiben zu bewegen, sagte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die AfD sei nun ein weiterer Faktor: "Das, wofür die AfD steht, schreckt ausländische Fachkräfte ab."  […]

(TS, 15.07.2023)

Gerade dort werden zwar wegen der demographischen Krise dringend Einwanderer gebraucht, weil sonst ganz Branchen kollabieren. Aber wer will schon freiwillig dahin? Mit ihrem Wahlverhalten, schadet sich die rechte Mehrheit am meisten selbst. Machen wir uns keine Illusionen: Der Urnenpöbel ist dumm.

Deutschland ist dringend auf internationale Fachkräfte angewiesen, erzielt aber die schlechtesten Bewertungen unter den insgesamt 53 bewerteten Staaten weltweit, so die InterNations-Staistik. 

Die Doofheit der C-Minister würgt ohnehin die Wirtschaft in Deutschland stark ab. Nun schlägt es auch auf den Arbeitsmarkt durch – die Massenarbeitslosigkeit kommt zurück; danke Bundeskanzler Merz! 

Sehr viele nicht besetzte Stellen führen zu weniger besetzten Stellen: Was in der ersten Sekunde unlogisch klingt, erschließt sich schnell. Unternehmer, die einige Jahre vergeblich nach Fachkräften suchten, resignieren irgendwann, wickeln die entsprechende Abteilung ganz ab, so daß weitere Arbeitsplätze wegfallen.

[….] Nicht nur einfache Jobs fallen weg – jetzt trifft es auch die Fachkräfte und Spezialisten. Das liegt auch an politischen Versäumnissen.  Was sich schon lange abzeichnete, ist jetzt offiziell: Im August ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen in Deutschland auf über drei Millionen gestiegen – zum ersten Mal seit Februar 2015. [….]  Einerseits ist da der enorme ungestillte Bedarf an Arbeits- und Fachkräften vieler Unternehmen angesichts des demografischen Wandels. Zugleich steigen aber Stellenabbau und Arbeitslosigkeit. Die Paradoxie löst sich auf, wenn man versteht, dass sich beide Entwicklungen zumindest teilweise beeinflussen.

Noch immer gibt es mehr als 630.000 unbesetzte Stellen in Deutschland. Doch bereits seit Mai 2022, als der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit 138 Punkten seinen Allzeit-Höchstwert erreichte, sinkt die Arbeitskräftenachfrage kontinuierlich, im August auf 98 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der bei der BA offenen gemeldeten Stellen in fast allen Wirtschaftsbereichen, teilweise in zweistelliger prozentualer Höhe.

Das Minus an angebotenen Stellen kommt nicht allein durch die konjunkturelle Schwäche der Wirtschaft oder verschlechterte Wettbewerbsbedingungen. Wenn Unternehmen trotz intensiver Bemühungen keine Arbeitskräfte oder Auszubildende finden, stellen sie die Suche irgendwann ein. Die geplanten Investitionen dafür werden gestrichen oder sie fließen in andere Weltregionen. Es ist der Verlust von Arbeitsplätzen, die gar nicht mehr entstehen. Die Folge ist ein Weniger an Innovationskraft, Wachstumschancen und Wohlstand für die Gesellschaft. Eine Entwicklung, die auch bestehende Arbeitsplätze gefährdet, weil sie die Zukunftsaussichten der betroffenen Unternehmen beschränkt.

Die deutsche Wirtschaft und damit auch der Arbeitsmarkt stecken mitten in einer gewaltigen Transformation. Die Digitalisierung und der Umbau zu einer klimaneutralen Ökonomie, die Energiewende – all das sind tiefgreifende strukturelle Veränderungen. Der demografische Wandel beginnt mit seinem Schwund an inländischen Arbeitskräften seine volle Kraft zu entwickeln. Zugleich steckt die Bundesrepublik in einer der längsten wirtschaftlichen Flauten ihrer Geschichte. Die konjunkturelle Schwäche verschärft die Probleme und nagt an der Substanz der Unternehmen, die sie dringend für ihren Umbau benötigen. Vielen droht die Luft auszugehen, bevor sie ihn abgeschlossen haben. [….] Und die Statistik der Bundesagentur zeichnet nicht einmal das volle Bild. Noch schrumpfen viele Industrieunternehmen ihre Belegschaften entlang der »demografischen Linie«, das heißt: Die Stellen der Alten, die den Betrieb verlassen, werden nicht neu besetzt. Doch diese tauchen nicht in der Arbeitslosenstatistik auf, sondern verabschieden sich in die Rente oder den Vorruhestand.

Obwohl die jungen Jahrgänge immer kleiner werden, dürfte sich die Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten bei der Arbeitsplatzsuche dem Ende neigen. Denn Arbeitsplätze, die gar nicht erst aufgebaut oder nicht neu besetzt werden, verringern das Angebot. Die Jobsuche dürfte für die Jungen schwieriger werden, und manche spüren dies bereits. [….]

(Markus Dettmer, 29.08.2025)

Deutschland sitzt also keineswegs (nur) wegen der schwer zu beeinflussenden Makro-Einflüsse (Kriege, Zölle) in der Scheiße, sondern auch wegen der ureigenen Doofheit. Unternehmer, die zukunftsblind, von kurzfristiger Gier getrieben, Innovationen verpassen, auf Verbrenner-Uralttechnologie setzen, keine Smartphones oder Computer fertigen können, den Anschluss bei Software und KI längst verpasst haben, sind ein Teil des Problems. Rechts wählende Hygge-sehnsüchtige Bürger, die jede Veränderung ablehnen und auf Politiker reinfallen, die einfache Lösungen versprechen und Sündenböcke präsentieren.

Verantwortungslose C-Politiker, die intellektuell von globaler Ökonomie völlig überfordert sind. Und schließlich die konservative Arbeitgeberlobby, die nach Hilfen vom Staat schreit, aber ihre Hausaufgaben nicht macht.

Ja, Fachkräftemangel killt die deutsche Wirtschaft, aber man muss sich auch um den Nachwuchs bemühen und ausbilden, statt zu erwarten, daß genügsame, familienlose Hochqualifizierte vom Himmel fallen und darum betteln, für unter Mindestlohn arbeiten zu dürfen. Über die Hälfte der deutschen Krankenhäuser haben gar keine Azubis! Ein der am meisten über Nachwuchsmangel klagende Branche!

Unfassbare 81% der deutschen Betriebe bilden gar nicht aus!

[….] Arbeitgeber müssten aber dringend mehr ausbilden, mahnte DGB-Vize Elke Hannack. Denn die Zahl der Neuverträge habe 2024 noch immer um 38.000 unter dem Vor-Corona-Niveau gelegen, „von einer Erholung kann keine Rede sein“.  Zudem sei der Anteil der Betriebe, die überhaupt noch ausbilden, auf den Negativrekord von 18,8 Prozent gefallen. Das passe nicht zu den Klagen der Wirtschaft über Fachkräftemangel.  [….]

(Handelsblatt, 22.08.2025)

Immer wieder machen Blind-Bewerbungstest die Runde, bei denen Menschen mit exakt der gleichen Qualifikation abgelehnt werden, weil ihr Name türkisch oder arabisch klingt.

Eine ganze Generation von in Deutschland geborenen Kindern türkischer Migranten, die hier studiert hat – Akademiker! - wanderte nach zig abgelehnten Bewerbungen frustriert nach Istanbul ab, arbeitet als Ärzte in Skandinavien oder Ingenieure in England, weil die dumpfdeutschen Chefs sie hier nicht einstellen wollen und die dumpfdeutschen Vermieter ihnen keine Wohnungen geben.

[….] Beeinflusst der Name die Chancen auf einen Ausbildungsplatz? Eindeutig ja, sagen Forscher der Uni Siegen. Ein "Lukas Becker" erhält deutlich mehr Antworten auf eine Bewerbung als eine "Habiba Mahmoud" - auch wenn die bessere Noten hat.

Wer einen migrantisch klingenden Namen hat, hat es einer Studie zufolge bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz schwerer als vermeintlich deutsche Bewerberinnen und Bewerber. Besonders gilt das für Menschen mit arabischen Namen, so das Ergebnis der Untersuchung der Universität Siegen.

Die Forschenden hatten mehr als 50.000 Bewerbungen von fiktiven Schülerinnen und Schülern an Betriebe verschickt, die Ausbildungsplätze ausgeschrieben hatten. Bewerberinnen und Bewerber mit deutsch klingenden Namen erhielten in 67,8 Prozent der Fälle eine Rückmeldung von den Betrieben. Bei Bewerbungen mit arabisch klingenden Namen waren es hingegen nur 36,8 Prozent.

Auch andere fiktive Interessenten mit migrantisch klingenden Namen erhielten weniger Antworten als etwa der deutsch klingende "Lukas Becker", der 67 Antworten auf 100 Bewerbungen bekam. So erhielt der russisch klingende "Ivan Smirnov" 56 Antworten, der hebräische klingende "Ariel Rubinstein" 54 und der vermeintlich türkische Bewerber "Yusuf Kaya" 52. Die mit Abstand wenigsten Rückmeldungen bekam aber der arabisch klingende Name "Habiba Mahmoud" - nur 36.  Die Ökonomin Dilara Wiemann vom Siegener Zentrum für Ökonomische Bildung erklärte, Betriebe ließen so Potenzial ungenutzt. Für die Benachteiligten sei es eine "Katastrophe, denn selbst deutlich bessere Schulnoten oder soziales Engagement ändern nichts daran, dass Herkunft Leistung schlägt". Auch vorherige Praxiserfahrungen erhöhten nicht die Chance auf eine Rückmeldung, so ein weiteres Ergebnis der Studie.

"Wir können es uns nicht leisten, Potenziale zu verschwenden", warnt Ekkehard Köhler, Professor für Wirtschaftsdidaktik und sozioökonomische Bildung an der Uni Siegen. "Besonders im Handwerk, das unter Nachwuchsmangel leidet, ist dies problematisch."

Die Benachteiligung war laut der Forschungsgruppe in kleinen Betrieben und im Handwerk besonders deutlich, in ländlichen Regionen fiel sie zudem deutlich stärker aus als in Großstädten.   [….]

(TS, 29.07.2025)

Die CDU-affinen Unternehmer, die mit Millionen Euro die rechte Propagandamaschine INSMfinanziert, gräbt sich damit ihr eigenes Grab.


Indem die rechtskonservativen Unternehmer die migrantenfeindliche Technik-von-Vorgestern, Grenzen-Zu-CDU unterstützen, ziehen sie sich selbst den Boden unter den Füßen weg.


Sie jammern über Fachkräftemangel, müssen wegen Unterbesetzung ganze Abteilungen schließen, verzichten auf Innovationen, erfinden nichts mehr, melden keine Patente mehr an, fallen dramatisch hinter die Konkurrenten in Asien und den USA zurück. Sie bilden aber nicht aus und schrumpfen sich lieber tot, als Frauen, Dunkelhäutige, Migranten oder gar Schwule einzustellen.

[….] Sexismus im Handwerk: Der Lübecker Tischler-Azubi Linus rechnet anlässlich seiner Freisprechungsfeier mit seiner männlich dominierten Branche ab. [….]

taz: Linus, Sie setzen sich für Frauen und queere Personen im Tischlerhandwerk ein. Warum ist das wichtig?

Linus: Es wird totgeschwiegen, dass es hier eine strukturelle Diskriminierung gibt. Den Personen werden einfach Kompetenzen abgesprochen. Es wird von Grund auf gesagt, sie seien zu schwach für den Job, oder zu klein. Diskriminierung wird im Handwerk überhaupt nicht aufgearbeitet. Stattdessen heißt es: „So ist eben das Handwerk – da muss man halt durch.“

taz: Ihre Handwerksausbildung haben Sie nun offiziell beendet. Was wollen Sie jetzt machen?

Linus: Ich gehe meinen Weg weiter und werde Sozialpädagogik studieren. Ich fühle mich mega unwohl, in einem Umfeld zu arbeiten, das überhaupt nicht offen für Reflexion ist. [….]

Linus: [….] Mehrere Frauen erzählten mir, dass sie sich bei Tischlereien beworben hatten und sie teilweise direkt zurückbekommen hatten: „Tut mir leid, wir nehmen keine Frauen.“ Oder auch, dass Betriebe am Telefon gesagt haben, dass sie nicht ausbilden, nachdem klar war, dass die bewerbende Person eine Frau ist. [….] Bei mir im Betrieb ist mehrmals vorgekommen, dass weiblichen Auszubildenden gesagt wurde, dass sie zu schwach seien. Auch dass der Arm irgendwie festgehalten und geschüttelt wurde, um zu zeigen, wie schwach die Person doch ist, passierte mehrmals. [….] Die Atmosphäre in der Werkstatt ist für queere Menschen einfach unerträglich. Von Anfang an wird das Leben lächerlich gemacht. Es wird über Sexualität und sexuelle Orientierung gelacht. Es gibt auch Begriffe, die einfach in anderem Kontext benutzt werden. [….] Ein transparentes Silikon wird gerne Transe genannt. Darüber wird sich dann lustig gemacht. Als ein queerer Mensch, der vielleicht auch gerade in seiner Transition ist, ist eine Ausbildung im Handwerk einfach mega hart. Man kriegt von allen Seiten zu hören, dass man nicht richtig sei. Als ich mir Ohrringe stechen ließ, musste ich mir Kommentare anhören, dass ich schwul sei. [….]

(Taz, 28.08.25)

Die rechten Regierungsparteien sind ökonomisch ahnungslos, der Urnenpöbel ist ökonomisch borniert, aber große Teile der Arbeitgeber sind bedauerlicherweise auch nicht schlauer.

Sonntag, 24. August 2025

Kirche, Ehe, Ordnung, England

Wie aus Literatur und zahlreichen Verfilmungen bekannt ist, brach der legendäre englische König Heinrich VIII. (1491-1547) mit dem Papst, weil der seinen Gesuchen um Ehe-Annullierung nicht nachkam. Bis heute erlaubt die Kirche keine Scheidung; schließlich ist die Eheschließung ein heiliges Sakrament, also muss man lebenslang verheiratet bleiben.

Wenn man aber steinreich und hochadelig ist, kann man sich den Papst kaufen, der ein Schlupfloch nutzt. Gemäß der sexbesessenen Kirche, gilt eine Ehe nur, wenn der Mann seine Frau regelmäßig vaginal penetriert. Daher gibt es auch heute noch die spektakulären Fälle, in denen Bischöfe die Eheschließung mit einem Mann im Rollstuhl verweigert, weil dieser es seiner Gattin nicht „ordentlich“ besorgen können und platonische Liebe ist für Gott nun einmal irrelevant. Ehe ohne Liebe ist willkommen, Ehe ohne Sex darf nicht sein.

Kardinäle und Päpste haben hier also sehr schön und eindeutig festgelegt, was man in seinem eigenen Schlafzimmer mit seinen Geschlechtsteilen tun darf:

Gar nichts. Es sei denn, man ist kirchlich verheiratet und will Kinder bekommen.

Keine Autostimulation, kein OV, kein AV, Petting, Necking, alles verboten.

Die auf Penis und Penetration fixierten Kirchenfürsten sind so versessen auf Erektion und Eisprung, daß der Bischof von Viterbo einem zeugungsunfähigen Bräutigam schon mal die Eheerlaubnis versagte.

Sex zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern finden Bischöfe bähbäh und daß man noch irgendwelche anderen Gründen haben könnte eine Beziehung einzugehen - AUSSER SEX - liegt außerhalb der Vorstellungskraft der Sexperten des Vatikans.
Das gilt übrigens gleichermaßen auch für Heterosexuelle - in dem Punkt machen Ratzis Racker keine Unterschiede.
Daß ein Paar sich liebt, zusammen leben möchte ohne laufend GV zu praktizieren, ist für Bischof Lorenzo Chiarinelli in Viterbo nicht nur NICHT vorstellbar, sondern sogar verwerflich.
Einem standesamtlich verheirateten Paar verweigerte der Bischof den kirchlichen Segen, da der Ehemann durch einen Unfall gelähmt und zeugungsunfähig geworden war: 

"Kein Bischof, kein Priester kann eine Hochzeit zelebrieren,
wenn er weiß, dass eine Impotenz vorliegt".


Kirchliche Trauung nur mit Erektion!
Das Hauptaugenmerk der Oberkatholen in den bunten Kleidchen liegt dabei mal wieder auf dem Penis, von dem sie geradezu besessen sind.
Jedenfalls ist mir nicht bekannt, daß auch zeugungsunfähige Frauen nicht kirchlich getraut werden dürfen.
Es soll sogar Damen geben, die erst NACH dem Klimakterium geheiratet haben, wenn man also üblicherweise nicht mehr ganz so viele Kinder bekommt.
Hier segnen die Bischöfe aber dennoch - es genügt ihnen im Zweifelsfall offenbar die Vorstellung, daß der Mann biologisch noch voll funktionsfähig ist.
Auf die Frau, gewissermaßen das Abfallprodukt der Schöpfung - kommt es nicht an.
Wir wissen ja, daß Gott sie aus einer Rippe gemacht hat, soll sich ja ohnehin unterordnen und den Mund halten (Frauen schweigen in der Gemeinde). (…)

(Ehe ohne Sex, 09.01.2009)

Nach wie vor stellt die Penetration mit dem Penis das große Faszinosum für die sexlosen Geronten im Nachthemd dar.

Penisse gehören in die Vaginen. Darauf legen die Moralikonen großen Wert.

Nur so können Kinder entstehen und nur so funktioniere Liebe.

Alles andere es nicht wert gesegnet zu werden oder gar das Sakrament der Ehe zu empfangen.

Will also ein Hochadeliger seine Ehe annullieren lassen, muss er nur dem Papst erklären, die Ehe sei nie vollzogen worden. War die Gattin noch Jungfrau, konnte man die Ehe als nie existent erklären.

Man könnte meinen, das sei bei Heinrichs über 20-Jährigen Ehe mit Katharina von Aragon (1485-1536) eher unwahrscheinlich. Die beiden waren von 1509-1532 verheiratet und aus der Ehe ging die gemeinsame Tochter Mary I. aka Mary Tudor aka Maria die Katholische aka Maria die Blutige hervor. Zudem war Katharina von Aragon immer wieder schwanger:

[….] Nur wenige Wochen nach der Hochzeit war Katharina schwanger, erlitt jedoch im Januar 1510 eine Totgeburt, ein Mädchen. Das zweite Kind, Prinz Henry, wurde am Neujahrstag 1511 geboren, starb aber nach 52 Tagen. Katharina hatte dann eine Fehlgeburt, gefolgt von einem weiteren früh verstorbenen Sohn. Trotz dieser dynastischen Rückschläge führten Katharina und Heinrich eine harmonische Ehe. Katharina war – nicht nur für den Hof und das Volk – die ideale Gattin. So ließ sie sich nicht nehmen, die Hemden ihres Mannes selbst zu flicken, und zeigte sich in Gegenwart von Heinrich still, fürsorglich und unterwürfig. Damit entsprach sie dem Frauenideal ihrer Zeit, was sie aber nicht davon abhielt, ihre Meinung zu äußern. Ihr besonderes Talent bestand darin, genau zu wissen, wann sie dem König nicht widersprechen sollte und wann sie einlenken musste. [….] Im Februar 1516 gebar Katharina im Palast von Placentia in Greenwich, London, die Tochter Mary, die spätere Königin Maria I. von England. 1518 brachte sie ein totes Mädchen zur Welt. [….]

(Wiki)

Für Papst Clemens VII. aka Giulio de’ Medici, und den mächtigen Kardinal Wolsey war also offensichtlich, daß die britische Königin Katharina Jungfrau war und die Ehe nie vollzogen wurde. Sonst hätte Gott ihnen einen lebenden Sohn geschenkt. So geht Logik.

Daß der Papst die Ehe letztlich aber doch nicht annullierte, hatte einen anderen Grund.  Katherine Queen of England hatte nämlich einen nicht unbedeutenden Neffen, namens Karl aka Karl V. aka  Carlos I aka Charles Quint aka Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aka Karl I. König von Spanien, der den zweiten der drei Medici-Päpste in der Engelsburg belagerte und 1527 gefangen nehmen ließ.

Karl presste Clemens das Versprechen ab, die Ehe seiner Tante Katharina keinesfalls scheiden zu lassen, was dieser mit seinem berühmten Wort Non possumus (Sine dominico non possumus, „Wir können nicht“) schließlich ablehnte.

Der englische König Heinrich VIII. war schließlich so angepisst, weil er seine nächste Ehefrau heiraten wollte und ihm der Papst nicht bei dem Scheidungsgesuch half, daß er kurzerhand die bis eben noch verachteten deutschen Protestanten unterstützte, den Katholizismus verließ und seine eigenes Kirchenoberhaupt wurde. So konnte er nun nach Belieben seine Ehen scheiden und/oder seine Exen köpfen lassen.

Heinrichs fast ebenso berühmter Schatzmeister und Lordsiegelbewahrer Thomas Cromwell aka 1. Earl of Essex übernahm es, die katholischen Klöster und Abteien zu schleifen und die Reformation in England zu etablieren. Er kannte sich aus, da er zuvor viele Jahre der engste Vertraute und Mitarbeiter des mächtigen Kardinals Wolsey war.

Die Briten freuten sich größtenteils, daß es den verlogenen und korrupten Mönchen an den Kragen ging. Aber die fürchteten sich auch ein wenig, nun könne Unsitte Tür und Tor geöffnet werden. Man wußte schließlich, daß Gott so etwas nicht gefällt und dieser sich gezwungen sieht, zur Strafe Unwetter, das tödliche „ englische Schweißfieber“ und Hungersnöte zu schicken.

Da sorgte der gute Lordsiegelbewahrer Cromwell vor – bevor auch er von Heinrich gehenkt wurde.

[….]  Der Buggery Act 1533, vollständig An Acte for the punysshement of the vice of Buggerie war das erste nicht-kirchliche englische Gesetz, das Homosexualität, Analverkehr sowie Sodomie unter Todesstrafe stellte. Es wurde von Thomas Cromwell vorbereitet und von Heinrich VIII. 1533 erlassen. Es war bis 1828 in Kraft.

Das Gesetz definierte „Buggery“ als unnatürliche sexuelle Handlung, die gegen den Willen Gottes und der Menschen verstößt. Später wurde dies durch die Rechtsprechung dahingehend konkretisiert, dass „Buggery“ Analverkehr zwischen zwei Männern oder zwischen einem Mann und einer Frau und Vaginalverkehr zwischen einem Mann oder einer Frau und einem Tier umfasst.

Das Verbrechen wurde mit dem Tod durch Hängen bestraft. Im Unterschied zum Mord war auch der Klerus nicht von der Bestrafung ausgenommen. Das Eigentum des Täters ging in den Besitz des Staates über. Falls nicht die Tat selbst, sondern nur der Versuch nachgewiesen werden konnte, wurde der Täter in der Regel zu einer Freiheitsstrafe in Verbindung mit dem Pranger verurteilt.

Der erste wegen „Buggery“ verurteilte Mann war im Juli 1540 Walter Hungerford, allerdings wurde ihm neben dem Sexualdelikt auch Landesverrat zur Last gelegt. Nicholas Udall, der Schulleiter des Eton College war, wurde 1541 für schuldig befunden, seine Schüler sexuell missbraucht zu haben. Er wurde aber nur zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und nach weniger als einem Jahr wieder freigelassen.[1] Mervyn Tuchet, ein anderer Verurteilter, wurde wegen seines hohen Ranges nicht gehängt, sondern enthauptet.

Der Buggery Act 1533 wurde im Jahre 1828 durch den Offences against the Person Act 1828 aufgehoben und ersetzt. An den Tatbeständen und dem Strafmaß änderte sich dadurch nichts. John Pratt und John Smith waren die beiden letzten Personen, die wegen Buggery/Sodomie gehängt wurden. Sie starben am 27. November 1835 vor dem Newgate-Gefängnis in London.

Das Strafmaß für „Buggery“ wurde 1861 durch das Offences against the Person Act 1861 von der Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.  […]

(Wiki

Wie schön, wenn sich die Kirche – ob katholisch, protestantisch, anglikanisch – so gar nicht heuchlerisch um das Seelenheil ihrer Schäfchen kümmert. Indem sie akribisch darauf achtet, welche Penisse in welche Öffnungen gesteckt werden und fleißig köpfen und aufhängen, wenn das falsche Loch gewählt wird.

Wie die Kirchen bis heute moralisch verurteilen und Myriaden queere Teenager in Depressionen, Schuldgefühle, Obdachlosigkeit und Suizid treiben, während ihre eigenen Geistlichen in der ganzen Welt Hunderttausende kleine Jungs sexuell missbrauchen.

Man versteht gar nicht, daß irgendjemand etwas gegen die Kirche haben kann!

 

[…] Die katholische Kirche beklagt einen „zunehmend tabulosen“ Vandalismus in Gotteshäusern. Zwar sei die Zahl der Delikte in den vergangenen Jahren nur leicht angestiegen, doch gingen die Täter immer brutaler und rücksichtsloser vor, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. Aus ihrem Verhalten spreche teils offene Feindseligkeit gegenüber dem Christentum.

„Aufgebrochene Opferstöcke und umgestoßene, auseinandergebrochene Kerzen waren immer ärgerlich, aber seit etwa 2015 haben wir es mit einer verschärften Dimension zu tun“, so Kopp. Als Beispiele nannte er „Exkremente in Weihwasserbecken und Beichtstühlen, enthauptete Christus- und Heiligenstatuen, Zigarettenstummel und anderer Unrat vor Andachtsbildern, beschädigte Gebet- und Gesangbücher, umgestoßene Kirchenbänke, Altarbilder und ganze Altäre vernichtet durch Brandstiftung“. Hier gehe es nicht um Diebstahl, sondern um ganz gezielte Angriffe auf die christlichen Kirchen.   […]

(FAZ, 23.08.2025)

Mir kommen die Tränen.


 

Dienstag, 19. August 2025

Handyverbot für Eltern

Neulich ließ ich mich einmal hinreißen. Tat etwas, das man als kinderloser Ü50-Mann niemals tun sollte. Ich kommentierte auf Bluesky einen Thread, in dem mehrere sächsische Jungmütter die Preise von Kita-Mahlzeiten und Schulkantinen beklagten. Es sei viel zu teuer, während sich „die Politiker“ in der Landtagskantine besseres Essen leisteten. Als Mütter fühlten sie sich nicht gewürdigt und „die Politiker“ dürften sich dann auch nicht über niedrige Geburtenraten wundern. Zahlreiche weitere Kindererzeuger posteten empört, die Summen, die ihre Brut in den Schulen für das Essen zahle. Ossi-Anspruchsdenken par excellence.

Mütter und Kinder sind ein heikles Thema in der Politik. Jede Partei inszeniert sich als besonders kinderfreundlich; es gibt hunderte verschiedene, sich teilweise widersprechende Familienleistungen in den Etats von Kommunen, Ländern und Bund. Aktuell bereitet die CSU-Mütterrente von 19 Euro dem Finanzminister Kopfzerbrechen.

Es dürfte unstrittig sein, daß es sich für den Staat lohnt, in die Jugend zu investieren, daß Bildung nicht vom Portemonnaie der Eltern abhängen darf, daß Kinder allein zu erziehen, ein enormes Armutsrisiko darstellt.

Ebenfalls unstrittig ist allerdings, daß die wenigsten der finanziellen Maßnahmen zielgerichtet sind; wie Kindergeld und Mütterrente nach dem Gießkannenprinzip auch an die ausgeschüttet werden, die es überhaupt nicht nötig haben. Von dem Ehegattensplitting profitiert man sogar, umso mehr, je reicher man ist, während bedürftige Mütter gar nichts davon haben.

Also, ja, liebe Mütter, die Ihr Euch über Kita-Kantinenpreise echauffiert: Ihr habt da einen validen Punkt; es geht sehr ungerecht zu. Außerdem ist es teurer, sich nicht um Kinder zu kümmern und sie bildungsfern in Prekariatsstrukturen aufwachsen zu lassen. So produziert man die Kriminellen und Transferleistungs-Abhängigen von morgen und nicht etwa, in die Rentenkasse einzahlende Gutverdiener.

Fast alle CDUCSUFDP-Politiker beklagen, es würde zu wenig gearbeitet in Deutschland. Die Bürger sind also faule Säcke, die es sich im Bürgergeld gemütlich machen?
Damit fehlinterpretieren Linnemannmerzspahn bewußt die Zahlen. Denn bei der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit, werden die Teilzeitler mit eingerechnet. Oft Frauen, die durchaus mehr arbeiten möchten, das aber nicht können, weil es insbesondere in Westdeutschland, Bayern!, viel zu wenig Kinderbetreuung gibt.

Also ist mindestens ein Elternteil gezwungen, maximal eine halbe Stelle anzunehmen.

Rentenpolitiker, die sich über den demographischen Wandel grämen und überlegen, wie man mehr Beitragszahler generiert, sprechen schon von der Frauen-Reserve. Es gäbe natürlich eine höhere Durchschnittswochenarbeitszeit, wenn es überall genügend Kita-Plätze gäbe. Außerordentlich perfide, wenn ausgerechnet die konservativen Herdprämien-Politiker, die Mütter zu Hausfrauen machen möchten, gleichzeitig über die ihrer Ansicht nach zu geringe Arbeitsleistung in Deutschland klagen.

Die Bluesky-Damen regte ich aber auf, indem ich auf die seit des Pillenknicks konstant niedrigere Geburtenrate verwies. Kita-Essen-Preise haben offenbar keinen Einfluss auf das Gebärverhalten.

Ich wurde nach der Erfindung der Antibabypille geboren und kann über Preise der Schulverpflegung gar nicht mitreden, weil es das zu meiner Schulzeit in den 1970ern und 1980ern selbst im reichen Hamburg schlicht gar nicht gab.

Ich war in keiner Kita und habe weder in der Grundschule, noch im Gymnasium jemals etwas zu essen bekommen. Viele meiner Mitschüler bekamen das typische „Pausenbrot“ mit in den Ranzen gestopft, das sie in den großen Pausen vertilgten. Ich allerdings nicht, weil ich schon damals vormittags ohnehin nie aß. Ab ca der 8. Klasse schlichen wir heimlich in den Pausen vom Schulgelände und liefen zu einem kleinen Supermarkt, der fünf Minuten entfernt war. Man musste schon sportlich sein bei 20 Minuten Pause: 5 Minuten hin, Schlange stehen an der Kasse, 5 Minuten zurück.

Aber der VS, der 11. Klasse, verlagerte sich das Problem. Der Lehrermangel war so enorm, daß die Oberstufe stets Nullte Stunde (Beginn 07.05 Uhr) gefolgt von vielen Freistunden und dann wieder Unterricht oft erst in der 7., 8. Stunde. Gern unterbrochen von einer einzelnen Stunde mittendrin, so daß es sich nicht lohnte, nach Hause zu fahren. Aber in den Freistunden blieb genügend Zeit mit dem Bus ins nächste Einkaufzentrum zu fahren und da sinnlos rumzulungern. Wir kannten natürlich ganz genau die Preise der Kaffeeautomaten in der schäbigen Horten- oder Kaufhofkantine, hockten uns dahin, wo es am billigsten war. Scheußlicher Kaffee, nebenbei bemerkt – kein Vergleich zu dem was die Jugendlichen heute alles bei ihren obligatorischen „Coffee to go“ geboten bekommen.

Mein Mutter arbeitete in meiner Oberstufenzeit nicht, die meisten Mütter meiner Freunde aber schon. Normale Jobs. Allein drei waren Verkäuferinnen in dem EKZ, in dem wir uns vormittags rumtrieben.

Wie kann es also sein, daß ich geboren wurde? Und nicht verhungerte?
Daß die Mütter meiner Elterngeneration arbeiteten, Kinder bekamen ganz ohne Kitas und nachmittägliche Betreuung, daß sie uns Pausenbrot einpackten und wir ganz ohne irgendwelche Zusatzleistung der Schulen den Tag durchhielten?
Es liegt an der mangelnden Zeit, die den Jungmüttern durch ihr ewiges Messen mit anderen Müttern in ihren Whatsappgruppen verloren geht. Mütter und Väter hängen unablässig am Handy. Deswegen lassen sie auch ihre Kinder in Freibädern ersaufen.

So berichtet es Marcus Gross, Bademeister im Hamburger Holthusenbad.

[…] »Ich arbeite seit 2009 für Bäderland. Leider hat sich seitdem an der Unachtsamkeit vieler Eltern nichts geändert. Sie kommen ins Bad, setzen ihre Kinder ab und beschäftigen sich ab da mit ihrem Handy, lesen Zeitung oder trinken Kaffee. Ich erkläre ihnen dann, dass sie bei ihren Kindern sein müssen. Wenn die nicht schwimmen können, haben die Eltern auch im Wasser zu sein, ganz einfach. […] Viele Eltern unterschätzen die Gefahren. Sie glauben, Ertrinken sei laut und auffällig, wie im Fernsehen. Dabei ist es oft ein leiser Tod – gerade bei Kindern. Es ist erschreckend, wie schnell das passieren kann. Deshalb sage ich immer: Behalten Sie Ihr Kind im Blick und in Griffnähe, wenn es noch nicht schwimmen kann.

Einmal ging ein Vater kurz auf die Toilette und ließ sein Kind ohne Schwimmflügel allein. Es lief ins Wasser und trieb kurz darauf mit dem Gesicht nach unten, bis mein Kollege es rettete. Zum Glück ging alles gut, aber solche Fälle beschäftigen uns. In der Regel erfahren wir nachher auch nicht, wie es den Kindern geht. Selten kommt ein Dankeschön. […]

(SPIEGEL, 19.08.2025)

Das Thema spielte in meiner Kindheit eine große Rolle, weil es neben unserem Garten Teiche gab, in dem angeblich mal ein Nachbarskind ertrank. Schon meine Oma achtete daher stets mir Argusaugen auf ihre Kinder und predigte, sie müssten als erstes schwimmen lernen.

Auch ich wurde schon mit drei Jahren in eine Schwimmschule geschleppt. Ich erinnere mich immer noch an den Abschlusstag, als ich dachte, ich könne wirklich ganz gut schwimmen und dann von dem Schwimmlehrer mit allen meinen Klamotten ins Becken geworfen wurde. Erstaunlich, wie enorm die Kleidung unter Wasser nach unten zieht.

Wie im Holthusenbad, beobachte ich es auf dem betreuten Abenteuerspielplatz gegenüber meiner Wohnung. Muttern und/oder Vatern rücken mit ihren SUVs an, geben ihren Blagen einen Tritt in den Hintern und hängen in ihr Klugtelefon vertieft abseits auf den Bänken. Interessieren sich nicht die Bohne für ihre Leibesfrüchte.

Freitag, 15. August 2025

Staatsinteresse

Als Hamburger Jung interessiere ich mich natürlich für den Block-Prozess, der bis mindestens Ende des Jahres vor dem Hamburger Landgericht verhandelt wird.

Die Details dazu sind höchst abenteuerlich.

Es gibt eine Flut von Presseberichten. Wer sich über die Hintergründe informieren will, möge beispielsweise diese SPIEGEL TV Reportage ansehen.


Ich gebe gern zu, von einer gewissen missgünstigen Sensationsgier getrieben zu sein, da ich seit vielen Jahren eine enorme Abneigung gegen den frommen AfD-wählenden Firmenpatriarchen Eugen Block hege.

Das geht so weit, daß ich im Supermarkt seine Block House-Produkte boykottiere.

Als Vegetarier fällt es mir zwar denkbar leicht, seine Steakhäuser zu meiden, aber seine Soßen, Quarks und Gewürzmischungen sind bedauerlicherweise sensationell gut. Insbesondere finde ich keine Alternative für den Block House Knoblauch Pfeffer. Der ist und bleibt einfach der Beste am Markt.

Ich verabscheue aber auch die CDU-Frau Christina Block und ihren Freund Gerhard Delling. Daher bin ich 100% Team Hensel und hoffe auf einen langen Knast-Aufenthalt seiner Ex-Frau.

So funktioniert subjektive Gafferei. Denn tatsächlich kenne ich keinen der Beteiligten persönlich. Theoretisch könnten auch einige der Vorwürfe, die Christina Block an ihren früheren Ehemann und Vater ihrer vier Kinder richtet, zutreffen. Ich glaube es nicht, weiß aber gar nichts.

Die kriminellen Taten an sich, also das Niederschlagen Hensels in jener berüchtigten Silvesternacht 23/24, die gewaltsame Entführung der beiden kleinen Kinder über Landesgrenzen, sowie die traumatischen Folgen für die beiden Jüngsten, stehen außer Frage. Wer ganz genau dahinter steckt, vermute ich sehr stark, aber nochmals: Ich weiß es nicht.

Ich beschäftige mich mit der Prozessberichterstattung, weil das Auftreten der Blocks so ikonisch ist. Unvergessen, wie Delling und Block nach dem ersten Prozesstag aus dem ehrwürdigen Landesgericht spazieren, in das bereitstehende Nobel-Mercedes-Cabriolet steigen, der am Steuer sitzende Staranwalt Otmar Kury, 2007-2018 Präsident der Hanseatischen Rechtsanwaltskammer, mit maximalem Snobismus dem Pulk der Journalisten zuruft „Wir hören das Mozart-Requiem und geben keine Erklärungen ab“ und das Gaspedal durchdrückt. Der Nobel-Anwalt hatte dem Gericht zuvor eine alternative Täterin präsentiert. Nicht Christina Block, sondern ihre Mutter Christa Block, habe bei den israelischen Ex-Mossad-Leuten die Entführung beauftragt und bezahlt. Und zwar posthum; denn Christa Block starb ein halbes Jahr vor der Entführung. Kurze Zeit später feuerte Christina Block Kury und vertraut nun nur noch dem hirsutismischen rheinischen Rasputin Ingo Bott, den sie seither geradezu verliebt anstarrt.

[…] Otmar Kury ist ein Mann der Kultur, daran lässt er keinen Zweifel.  […]

Das Verfahren um die mutmaßliche Entführung zweier Kinder läuft seit Mitte Juli und gilt in der Hansestadt als Prozess des Jahres. Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft Block und weiteren Angeklagten vor, die Geschwister ihrem Vater gewaltsam entrissen und widerrechtlich von Dänemark nach Deutschland gebracht zu haben. Nach der Sommerpause soll die Verhandlung am 15. August fortgesetzt werden. Dann vielleicht schon ohne Otmar Kury.

„Die Dame Block“, wie der Jurist seine prominente Mandantin nennt, so als sei er jederzeit bereit, für sie den Fehdehandschuh zu werfen, hat offenbar das Vertrauen verloren. „Ich danke Herrn Rechtsanwalt Kury für seinen großen Einsatz. Seit einiger Zeit habe ich allerdings festgestellt, dass unsere beiden Welten sehr unterschiedlich sind. Mir ist daran gelegen, als der Mensch gesehen und gehört zu werden, der ich tatsächlich bin“, erklärte Christina Block am Mittwoch. Die alleinige  Verteidigung soll nun Ingo Bott übernehmen, den Christina Block erst kurz vor Prozessbeginn hinzuzog.

Bott, 42, sucht das Rampenlicht. Er hat mehrere Kriminalromane geschrieben, in deren Zentrum ein junger, ehrgeiziger Strafverteidiger steht, der sich gern über juristische Konventionen hinwegsetzt. […] Botts Eröffnungsstatement im Block-Prozess war lang, immer wieder ging es darin um Ingo Bott selbst, seine Gefühle angesichts eines brutal ausgetragenen Sorgerechtsstreits, einer Mutter in Not. […] Otmar Kury möchte kein schlechtes Wort über seinen Kollegen verlieren, seine Enttäuschung über die Zusammenarbeit kann er am Telefon aber kaum verhehlen. Wer zu ihm durchgestellt wird, hört in der Warteschleife erneut klassische Musik. „Das habe ich in 42 Jahren noch nicht erlebt“, sagt der Jurist zur neuesten, sehr persönlichen Volte im Block-Prozess. […]

(Ulrike Nimz, 06.08-2025)

Der Unterhaltungsfaktor zu Lasten der Kammer und der Prozessbeteiligten ist nicht  nur wegen der Prominenz der Beteiligten, sondern auch wegen der hanebüchenen Erklärungen und Ausreden Christina Blocks faszinierend.

Als Schöffenrichter sitze ich selbst regelmäßig auf der Richterseite und bin so froh, daß es sich dabei um ein Amtsgericht ohne Promi-Fälle handelt. Zuschauer gibt es in meinem Gerichtssaal fast nie.

Ganz anders bei den Blocks, wo sich schon Stunden vor Verhandlungsbeginn endlose Schlangen vor dem Gerichtssaal bilden und nie ein einziger Platz frei bleibt. Die bizarren Rechtfertigungen der Angeklagten zeigen hohen Unterhaltungswert. Auch für Nicht-Hamburger und Nicht-Juristen.

[….] 11:15 Uhr Für das halbe Jahr in ihren Diensten habe der Ex-Beamte „unfassbar viel Geld bekommen. Über 100.000 Euro. Einen Teil hat meine Mutter bezahlt.“ Sie selbst habe kein Einkommen, so Christina Block, sie bekomme nur Ausschüttungen „wenn es der Block-Gruppe gut geht.“

[….] 14:05 Uhr In dem Notizbuch des Israelis taucht der Name des Ex-LKA-Beamten auf, geschrieben in der Handschrift von Christina Block. Dazu die Notiz auf Hebräisch: „Der hat den Kontakt und ist zuständig für die Einteilung der Entführer.“ Auch die Namen der dänischen Schulen stehen in Christina Blocks Handschrift in dem Notizblock des Israelis, der sich laut Block mit seiner Firma eigentlich nur um die IT-Sicherheit des Hotels kümmern sollte. Ihre Erklärung: „Er fragte mich nach den Schulen und ich schrieb sie ihm in das Buch. Ich weiß nicht, was er damit wollte.“ Die Israelis haben so einem ausgeprägten Familiensinn, sie sei einfach dankbar gewesen, dass sich jemand für ihre Kinder interessiert habe.

 [……] 15:00 Uhr  Noch immer, sagt Christina Block, sei sie überzeugt, die Kinder seien bei ihrem Vater im Gefahr. Für die Zeit nach der Rückführung habe der Kinderpsychologe eine „Detoxzone“ empfohlen, damit sie sich sammeln können. Was so eine Zone sei, was das konkret bedeute, will die Vorsitzende wissen. Anwalt Bott weist daraufhin, dass auch dieses Konzept Teil der IT-Beweise ist, die nicht verwendet werden dürfen: „Es tut mir sehr leid.“

[….] 15:07 Uhr  Dieses Konzept zur Rückführung der Kinder hat Christina Block ein Jahr später an „Olga“ geschickt mit dem Zusatz „I hope you can use it.“ Wofür hätte die Israelin das denn nutzen können, will die Vorsitzende wissen. Christina Block spricht erneut von ihrer Verzweiflung. Die Richterin bleibt dran: „Was hatte Olga denn mit einer Rückführung zu tun?“ Block betont, sie habe sich nichts dabei gedacht, sie habe das Konzept einfach in ihren Unterlagen gefunden und Olga habe sich immer so für die Kinder interessiert.

[….] 15:30 Uhr  Im Dezember 2023, also in den Wochen vor der Entführung, habe sie viel zu tun gehabt, sagt Christina Block, die Mutter war gestorben, der Vater braucht Hilfe, die Tochter sollte ein schönes Weihnachten bekommen. Olga habe dann geschaltet und gewaltet, wie sie wollte, Zimmer im Élysée eigenmächtig reserviert. Block: „Ich wusste gar nicht mehr, was da unten im Hotel passierte.“ Was Cyber Cupula so machte, das sei „in den Hintergrund getreten.“ [….]

(MOPO, 15.08.2025)

Bei so viel Sensationsgier wird es Zeit, die Kritiker des Prozesses und der Berichterstattung ins Boot zu holen. Ausgerechnet im „Hamburger Abendblatt“, welches sehr Block-affin und philoBlockisch schreibt (der Abendblatt-Chefreporter Jens-Odewald schrieb just das Jubel-Jubiläumsbuch „Blocks Gastro-Bibel“), beklagt sich der ehemalige Uni-Präsident Dieter Lenzen über die Berichterstattung. Der Prozess ginge niemanden etwas an.

[….] Der „Fall Block“ wird uns noch etliche Monate, wenn nicht Jahre medial begleiten. Es gibt kaum Medien, die nicht, gewollt oder ungewollt, Partei ergreifen oder den Medienkonsumenten nahelegen, dieses zu tun. Tatsächlich geht es uns aber schlicht nichts an, niemanden. Beziehungsangelegenheiten sind private Angelegenheiten, solange nicht die Rechte dritter Personen berührt sind. Diese wahrzunehmen ist Aufgabe des Staates, und nicht von Hans und Franz.

Es wird gern ein öffentliches Interesse an dem Fall behauptet, der keiner ist, aber ein öffentliches Interesse ist nicht dasselbe wie öffentliche Neugier und Sensationslust. Darauf gibt es keinen Anspruch. Es handelt sich um nichts anderes als das, was geschieht, wenn bei einem Autobahnunfall die Gaffer abbremsen, um Blut zu sehen und dabei selbst einen Auffahrunfall verursachen. […]

(HH Abla, 15.08.2025)

Ein bißchen heuchlerisch, Herr Prof. Lenzen, das ausgerechnet im Block-Block-Block-Abendblatt zu beklagen.

Aber ich habe auch inhaltliche Einwände. Abgesehen von der Boulevardpresse, die sich immer auf Promis im Elend stürzen wird, verhalten sich seriöse Blätter geradezu vorbildlich zurückhaltend.

Denn zunächst sind es nicht die Medien, die Christina Block verfolgen, sondern es ist genau umgekehrt. Block und Delling ziehen alle Register, um große Zeitungen einzuspannen, versuchen immer wieder, die Medien für ihren Feldzug gegen Stefan Hensel auszunutzen.

[….] Im Herbst 2022 wendet sich Christina Block erstmals an die Presse und wählt dafür eine Zeitung aus: „Bild“. Sie habe alles versucht, sagt Block damals, um „vor allem die Kinder aus der Öffentlichkeit herauszuhalten“. Aber sie sei verzweifelt, bange um ihre Kinder, die ihr Ex-Mann „gekidnappt“ habe. Der wolle sich, schreibt „Bild“ in diesem ersten Artikel, nicht äußern.

Auch „Bunte“ gibt Block ein Interview („Mein Mutterherz blutet“), sie wird von der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) daheim besucht, im „Hamburger Abendblatt“ erscheint ebenfalls ein Text, in dem die Mutter ihre Sicht schildert: „Ich gehe täglich durch die Hölle“. Dort und in der SZ spricht damals auch der Vater, Stephan Hensel. Er bittet nun ebenfalls Medien zu sich: Er lädt ein Kamerateam von RTL an seinen Esstisch ein, die Kinder sind dabei. Auch als die SZ bei ihm zu Hause vorbeischaut, sind sie da, „laufen ab und zu durchs Wohnzimmer, holen sich eine Limo“. Dass Hensel das zulässt und Journalisten nicht etwa anderswo trifft, dürfte wohl Kalkül gewesen sein, um zu demonstrieren, wie gut es den Kindern bei ihm geht.

Vor allem „Bild“ hat seither immer wieder über den Streit berichtet und fortwährend die Geschichte einer leidenden Mutter erzählt, deren Ex-Mann ihr die Kinder weggenommen hat und der nun auch juristisch Unrecht geschehe: Bei „Bild“ ist Block die „verzweifelte Frau im Nieselregen, mit Tränen in den Augen“, die man ja eigentlich als „Millionärin auf dem roten Teppich“ kenne, „strahlend“. Es geht um den „Kampf“ einer „starken Frau“, die „ganz besonders tapfer“ sei, um ihren Vater, den „Steakhaus-König“ Eugen, der um seine „verschleppten Enkel“ flehe, und um den „traurigen Tod“ der Großmutter, die sich nicht von ihnen habe verabschieden dürfen. Die andere Seite, die Sicht des Vaters, kommt meistens nur am Rande vor.   [….]

(Boris Rosenkranz, 29.02.2024)

Besonders lobend erwähnen möchte ich die Süddeutsche Zeitung, die von den Blocks alarmiert, zwei ihrer besten Reporterinnen nach Hamburg schickte, die stundenlang im Elysee von Christina Block mit Schmutzmaterial über ihren Ex-Mann angefüttert wurden. Geradezu vorbildlich gab die SZ eine Menge Geld aus, um die Story auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und kam dann aber zu dem Schluss nichts darüber zu veröffentlichen, wie sie erst zwei Jahre später anlässlich des Prozessauftaktes enthüllt.

[….] In der Zeit nach der Entführung war die Familie Block sehr interessiert daran, die Medien über den Sorgerechtsstreit ins Bild zu setzen. Auch an die Süddeutsche Zeitung trat ein professioneller Krisenmanager heran, ermöglichte ein Gespräch mit Christina Block und Gerhard Delling in einem Konferenzraum des Grand Elysée. In den folgenden drei Stunden brach Christina Block mehrfach in Tränen aus, aus ihren Schilderungen ergab sich das Bild einer tief besorgten, mit der Situation überforderten Mutter.

Die Süddeutsche Zeitung entschied sich zu diesem Zeitpunkt gegen eine Berichterstattung, auch weil Christina Block Fragen zum Geschehen in der Silvesternacht abwehrte oder nicht beantwortete. Sie und Delling wollten ihre Version der Geschichte platzieren und nur diese. […]

(SZ, 25.04.25)

Der ehemalige Uni-Präsident missversteht den grundsätzlichen Charakter des Falls.

Natürlich gehen die Öffentlichkeit die Details eines schmerzhaften Sorgerechtsfalles auf dem Rücken der Kinder nichts an. Solche Fälle kommen jedes Jahr Myriadenfach vor und sollen diskret behandelt werden.

Der Block-Fall aber ist von öffentlichen Interesse. Nicht, weil die Beteiligten reich und berühmt sind. Sondern weil Block und Delling gezielt die Öffentlichkeit suchten, um mit ihrer Prominenz Gerichte zu beeinflussen. Es geht um die Frage, wie gleich Bürger vor Gericht sind. Können Superreiche mit ihren Kontakten Urteile manipulieren? Was sagt es über unsere Gesellschaft aus, wenn Megaprominente für ihre privaten Fehden a.) August Hanning, den ehemaligen Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) und ehemaligen Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, b) den Außenminister Sigmar Gabriel und c.) gar den Vizepräsidenten des Bundestages Wolfgang Kubicki einspannen können, der sofort anbietet, seine Amtsinsignien in die Waagschale zu werfen?

[….] In der Sorgerechtsaffäre um zwei Kinder aus der Hamburger Unternehmerfamilie Block (Block House) hat sich Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki offenbar deutlich stärker engagiert als bisher bekannt. Diesen Schluss legen Handynachrichten nahe, die der FDP-Politiker an Christina Block geschrieben hat, Tochter des Block-House-Gründers Eugen Block und die Mutter der Kinder[…] Schon am 1. Januar 2024 schrieb Kubicki an die »liebe Frau Block«, er wünsche ein gutes neues Jahr. »Und wenn es stimmt, was ich lese, alles Glück dieser Erde.« Es folgte der bekannte Satz: »Wenn Recht zum Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.«

Auf die Frage des SPIEGEL, ob er damit eine Entführung befürworten wollte, erklärte Kubicki, er sei von Beruf Strafverteidiger und »befürworte oder relativiere keine Straftaten«.[…] In diesem Zusammenhang war am 2. Dezember 2021 ein Gerichtstermin in Dänemark anberaumt. Im Vorfeld reagierte FDP-Mann Kubicki auf die Bitte der Mutter um diplomatische Unterstützung. Kubicki versprach am 30. November: »Ich tue mein Bestes.« Zwei Tage später teilte er mit, die »diplomatischen Vertretungen« hielten es für »kontraproduktiv«, wenn ihre Leute im Gerichtssaal säßen. Er könne aber selbst anreisen und ihr den Rücken stärken.

Kubicki verwies darauf, er sei als Vizepräsident des Bundestages »protokollarisch ganz weit oben«. In einer weiteren Nachricht teilte er mit, er »käme im Dienstwagen selbst«. […] Kubicki betonte, seine Unterstützung für Christina Block »war und ist nicht unzulässig«. Sie gehöre »zu den Aufgaben eines Abgeordneten«. Im Übrigen kenne er Christina Block und ihren Partner, den Ex-Sportmoderator Gerhard Delling, »aus einer Vielzahl von Veranstaltungen und Empfängen«. […]

(SPON, 21.03.2025)

Hier liegt ein für die Öffentlichkeit relevanter Skandal vor, der mE nach einer gesetzlichen Regelung verlangt.

Donnerstag, 14. August 2025

Meine katholische Erlahmung

Als Karol Józef Wojtyła Papst wurde, war ich wirklich noch zu jung, um etwas über die katholische Kirche zu wissen. Insbesondere mit zwei Atheisten als Eltern.

Da aber mein amerikanischer Familienzweig ursprünglich aus Polen stammt und meine Eltern in Deutschland einen großen Freundeskreis aus Exilpolen unterhielten, die ständig bei uns feierten und kochten, nahm ich durchaus wahr, was für eine enorme Sensation, ein slawischer, ein polnischer Papst darstellte. Ein Typ, der sich klar auf die Seite von Solidarność stellte und sich so unprätentiös, wie kein Papst vor ihm benahm. Der angeschossen wurde und sich später mit dem Attentäter zum Gebet traf. Zweifellos ein großer Kommunikator und Charismatiker, dessen Rezeption sich aber über das endlose 27-Jährige Pontifikat extrem veränderte. Erst der Hoffnungsträger, der für Aufbruch stand und am Ende der erzkonservative homophobe Knochen, der unbarmherzig jeden absägte, der nicht auf Linie war.

Als Wojtyła schließlich 2005 final die Hühner sattelte, war ich im Gegensatz zu seiner Thronbesteigung, eine Art autodidaktischer Theologe, der als radikaler Atheist argwöhnisch alles unter die Lupe nahm, das aus dem Vatikan kam. Mein ganzes erwachsenes Leben hatte es nur diesen einen Papst gegeben. Dieser eine alte Mann bestimmte als absolutistischer Herrscher beinahe 30 Jahre alles allein.

Roma locuta, causa finita. Es gab zwar einzelne sehr bekannte Kritiker, Drewermann, Gaillot, Kamphaus, Boff, Küng, Ranke-Heinemann. Aber niemand gab ihnen auch nur den geringsten Hauch einer Chance, sich gegen Wojtyła durchzusetzen. Natürlich drang während des zweitlängsten Pontifikats in 2.000 Jahren weniger durch die Vatikanmauern nach außen, als 2025 im Internetzeitalter, aber man nahm nie eine Opposition in der Kurie wahr. Der Pole war exzentrisch und manche hätten ihn gern prunkvoller, verschlossener und theologischer gesehen, aber er war unter den Bischöfen unumstritten. Niemand bezweifelte seine Intelligenz; im Gegenteil, er galt allgemein als weise.

Wenn er keine Homoehe, keine Aufweichung des Zölibats und kein Frauenpriestertum wollte, war das eben so. Basta.

Daß auch mal ein anderer Mann Papst sein könnte, blieb merkwürdig unvorstellbar, obwohl er in den letzten Jahren vor den Augen der Welt gar fürchterlich siechte.

Als der 79-Jährige Ratzinger 2005 als offensichtlicher Übergangspapst die römische Bumsbude übernahm, wußte zwar jeder interessierte Laie, daß nun ein noch konservativerer Wind einzog, aber dennoch wurde er vor 20 Jahren als Hoffnungsträger geframt. Der beim Weltjungendtag in Köln millionenfach gefeierte Neu-Papst war vielleicht gar nicht so ein knochentrockener Rechtsaußen, wie alle vermuteten. Seine ihm intellektuell weit überlegenen Studienfreunde Küng und Ranke-Heinemann traten wieder ins Rampenlicht. Würde Ratzi sie rehabilitieren? Küng reiste sogar mehrfach nach Rom, um sich privat mit ihm zu treffen.

Aber nein, da kam gar nichts. Im Gegenteil. Ratzinger begrub die Ökumene, reaktivierte die tridentinische Messe, verbannte die verhassten Schwulen aus den Priesterseminaren, ätzte öffentlich gegen Mohammed und rehabilitierte, statt Küng, lieber die FSSPX, samt des Holocaustleugners Bischof Williamson.

Nach 27 Jahren Wojtyła-Stillstand, folgten acht Jahre Rückwärts mit Ratzinger.

Kurioserweise wurden die intrakatholischen Rebellen in Deutschland immer stärker. Die vom Papst am meisten verachteten Menschen – Frauen und Schwule – meldeten sich immer lauter zu Wort. Unfähig zu erkennen, daß sie ein nicht reformierbares Unrechtssystem durch ihre Mitgliedschaft stützten. Daß sie das Grundübel, nämlich das Primat des Papstes stärkten, indem sie sich freiwillig unterordneten und um seine Gnade winselten, den größten transnationalen Kinderfi**erverein durch ihre Mitgliedschaft und finanziellen Zuwendungen am Leben erhielten.

Wie doof kann man sein? Dabei sagt Jesus in der Bibel doch sehr deutlich, was er von Homos und Menschen ohne Penis hält; nämlich nichts. Das sind für ihn keine gleichwertigen Personen, sondern sie gehören wie Juden und Sklaven unterdrückt.

Darüber bestand 2.000 Jahre Klarheit. Wer die Menschenrechte und allgemeine Menschenwürde wollte, konnte das nur durch Austritt aus der katholischen Kirche erreichen. Stattdessen bleiben hunderte Millionen Frauen und Millionen Queere Katholiken und jammern, daß sie nicht anerkannt werden.

Mitleid ist nicht angebracht, denn die RKK-Mitglieder sind freiwillig zahlende Stützen eines homophoben, misogynen absolutistischem Systems.

(……)  Verschiedentlich arbeitete ich mich an der deutschen HUK ab. Gern verwende ich den Vergleich mit einer „kommunistischen Plattform“ in der FDP; das bringt nichts. Bis heute hat sich an meinem Vorurteil wenig geändert. Ich halte die Jungs und Mädels für naiv, gaga und überflüssig.

Doch, daß sich nicht alle Schwulen outen mögen, halte ich für absolut verständlich, wenn auch bedauerlich.

Das mag für mich eher eine theoretische Frage sein, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen mich für einen Verein, wie zum Beispiel die Katholische Kirche oder die Fußballbundesliga, zu engagieren, der mich grundsätzlich ablehnt.

Im Falle der RKK werfe ich das auch allen Frauen vor: Wieso engagiert ihr euch ausgerechnet für einen Laden, der euch für so minderwertig hält, daß ihr noch nicht mal niederste Ämter selbst übernehmen dürft?

Wie erbärmlich es ist, wenn die 2000 Jahre lang Unterdrückten bei den ersten Brotkrumen, die sie zugeteilt bekommen, gleich vor Dankbarkeit in Verzückung geraten!

Über viele Jahrhunderte haben katholische Offizielle Schwule, Gottlose, Hexen, Ehebrecherinnen und viele andere mehr gefoltert und umgebracht und nur weil sie das nun seltener tun, ist alles verziehen?

Ebenso gut könnte Kenan Kolat (Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland e. V.; TGD) auf Knien zur NPD-Zentrale robben und sich dafür bedanken, daß heute kein von Migranten bewohntes Haus angezündet wurde.

Die Leute von der HUK möchte ich eigentlich zum Psychiater schicken und ihre Schizophrenie behandeln lassen.

Wir, die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (kurz: „HuK”), wollen die volle Teilhabe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Queeren (LGBTQs) am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben. Als Zeuginnen und Zeugen der befreienden Botschaft von Bibel und persönlicher Gotteserfahrung arbeiten wir

-      am Abbau von Vorurteilen gegenüber und Diskriminierung von LGBTQs innerhalb der Kirchen,

-      für die vollständige berufliche Gleichstellung mit heterosexuellen Biomännern und -frauen,

-      gegen die Diskriminierung von HIV-Positiven und an AIDS Erkrankten,

-      an der Schaffung von Räumen, um als LGBTQs Spiritualität zu teilen, und

-       an der Erkennbarkeit von uns als Christinnen und Christen innerhalb der LGBTQ-Gemeinschaft.

(HUK.org Was wir wollen)

Wenn man Teilhabe und Anerkennung möchte, sollte man sich dringend eine andere Ideologie suchen!
In der Bibel, die nur so strotzt von Strafandrohungen, dem Zorn und der Eifersucht Gottes, der Intoleranz und Brutalität ausgerechnet „die befreiende Botschaft“ zu erkennen, zeugt schon von schwerer geistiger Umnachtung.

(Verdammter Kleinmut, 19.12.13)

Es folgten 12 Jahre Bergoglio, der sofort wieder von Frauen und Schwulen in ihrer grenzenlosen Naivität als Hoffnungsträger angesehen wurde. Natürlich bekamen sie aber wieder einmal, wie seit 2.000 Jahren, nichts. Frauen werden auch 2025 als generell so minderwertig angesehen, daß sie noch nicht mal das niederste geistliche Amt übernehmen dürfen. Schwule dürfen nicht ins Priesterseminar und schon gar nicht ihre Liebe ausleben.

47 Jahre nachdem mein erster bewußt erlebte Papst gekrönt wurde, kann ich mich beim besten Willen nicht mehr über diese weißen, alten, konservativen, zölibatären Männer im Kleidchen echauffieren. Natürlich sind das erzkonservative Systemwahrer, die sich an ihre menschenrechtswidrige Bibel klammern.

Fassungslos hingegen bin ich mehr denn je über die immer neuen Generationen queerer Katholiken, die bei Prevost schon wieder voller Hoffnung sind. Voll mit devoter Hoffnung, ihr Peiniger möge ihnen verzeihen. Opfer, die vor Tätern kriechen, betteln, bitten und freiwillig Schutzgeld zahlen.

Erbärmlich.

[….]  Seit fast vier Monaten können sich schwule und lesbische Paare in

[….]  Franziskus selbst hat viele Jahre später in seinem Pontifikat vulgär über „Schwuchteleien“ unter Priestern hergezogen. Doch insgesamt ist die Kirche seit jenem Juli 2013 ein gutes Stück barmherziger geworden mit Schwulen und Lesben. [….]  seit fast vier Monaten können sich homosexuelle Paare in Deutschland sogar ganz offiziell in katholischen Kirchen segnen lassen – zumindest theoretisch. „Segen gibt der Liebe Kraft“ heißt der Titel der „Handreichung für Seelsorger*innen“, die die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am 4. April gemeinsam verabschiedet haben.

[….]  Ob ein schwules oder lesbisches Paar in Deutschland katholisch gesegnet werden kann, hängt vom Wohnort ab. Denn die gemeinsame Konferenz von ZdK und DBK ist kein offizielles Entscheidungsgremium, die Handreichung hat nur Empfehlungscharakter. Und generell gilt in der katholischen Kirche: Jeder Bischof ist am Ende allein dem Papst verpflichtet. [….]  Die Bistümer Regensburg, Augsburg, Passau und Eichstätt hingegen lehnen eine Umsetzung der Handreichung ab. [….]   kurz vor Weihnachten 2023 hatte die Glaubensbehörde den Segen für all diese Paare erlaubt. Ein katholischer Paukenschlag war das, der die Weltkirche erbeben ließ. Segen für Schwule und Lesben? In Afrika, Asien und Osteuropa war die Empörung riesig, die afrikanischen Bischofskonferenzen ließen sich von Rom sogar die Erlaubnis geben, das Papier nicht umsetzen zu müssen.

Bei liberalen Katholiken im Westen wurde das Papier zwar begrüßt, einen Wermutstropfen enthielt es aber doch: Ausdrücklich wird darin der Segen zwar als „spontane pastorale Geste“ erlaubt, nicht aber eine formell-liturgische Form. Wenn ein Paar zum Beispiel bei einer Pilgerreise oder beim Besuch eines Heiligtums einen Priester um den Segen bittet, dann darf gesegnet werden; ein Segen to go muss gewissermaßen genügen.

Und genau hier liegt der Knackpunkt zwischen Deutschland und Rom: Das deutsche Papier macht durchaus Vorschläge für einen feierlichen Rahmen, spricht von einer sorgfältigen Vorbereitung von Paar und Seelsorger, von „Worten aus der Heiligen Schrift“, von „situativ passenden biblischen Texten“. Zwar betont auch die deutsche Handreichung, es dürfe keine Verwechslung geben „mit der gottesdienstlichen Feier des Ehesakraments“. Doch da steht eben auch: „Die Art und Weise der Leitung der Segnung, der Ort, die gesamte Ästhetik, darunter auch Musik und Gesang, sollen von der Wertschätzung der Menschen, die um den Segen bitten, von ihrem Miteinander und ihrem Glauben künden.“

Hier sehen einige Bischöfe einen Dissens zwischen Rom und der deutschen Handreichung. Die Bischöfe von Augsburg, Passau, Eichstätt und Regensburg, aber auch der Erzbischof von Köln, setzen die Handreichung deshalb nicht um und verweisen auf die Vorgaben in „Fiducia supplicans“. [….] 

(Annette Zoch, 14.08.2025)

Wie kann man nur so servil und klein sein, nun wieder vor einem alten Mann der Täterorganisation zu kriechen? Wer Mitglied der Kirche ist, unterstützt ein Unterdrücker und Sexualtätersystem, macht sich mitschuldig.

Es gibt nur ein: Austreten. Das gilt angesichts er quantitativ größten Kriminalgeschichte der Milchstraße auf für den Fall, daß Bergoglio Frauen zu Bischöfinnen weiht und Schwule segnend zur Promiskuität auffordert.