Donnerstag, 20. Februar 2020

Nazis im Glück


Herrlich, dieser deutsche braune Februar. Tausende kleine NSDAP-Fans der Bundesrepublik generieren Priapismus vor Dauerfreude über die rechtsextreme Themen-Dominanz.

Am 05. Februar der AFDP-Coup in Erfurt, bei dem sich Schwarz und Gelb von Bernd Höcke so vorführen ließen, daß es Rücktritte hagelte. Hirte, Mohring, AKK weg. Alle erledigt von dem kleinen Thüringer Hobby-Hitler, der immer wieder zur großen Freude seiner untermenschlichen Claqueure Mein-Kampf-Lesungen aufführt.
Es folgte der mediale Kotau, bei dem die Will-Lanz-Plasbergs dieser Republik den faschistoiden AfD-Hetzern rote Teppiche ausrollten.
Der dritte Februar-Schlag folgte sogleich; Führer-Imitator Bernd Höcke kotzte am Montag, den 17.02. bei Pegida so effektiv seinen Darminhalt in die Mikrophone, daß er ein Verfahren wegen Volksverhetzung am Hals hat.

[….] Wörtlich sagte Höcke: “Die Herrschaft der verbrauchten Parteien und Eliten muss abgelöst werden, und wir werden sie ablösen. Das Land steht Kopf. Wir müssen es wieder auf die Füße stellen, wir müssen das Unterste wieder nach unten stellen. Wir werden diesen Kampf gemeinsam führen und gemeinsam gewinnen.” Wenn die AfD an der Macht sei, “werden wir die sogenannte Zivilgesellschaft, die sich aus Steuergeldern speist, leider trockenlegen müssen”, kündigte Höcke an. [….]

Volksverhetzung nach §130, oder wie man es bei der AfD nennt: Adolf-Hitler-Blutorden am Band.

Gestern Abend auch noch der innere Reichsparteitag von Hanau!
Es gibt doch nichts Schöneres für einen AfDler als einen Terroranschlag mit vielen Toten. Da werden sie von ihrer Begeisterung regelrecht "übermannt".
Gleich elf Tote – daraus kann Faschist genüßlich Honig saugen; ganz unabhängig von den näheren Umständen.
Zunächst einmal sind Tote ob des zutiefst destruktiven und bösartigen Charakters der Nazis generell ein Grund zur Freude. Das zeigt ihr pfeilschnell ausgebreitetes sabberndes Twittern unmittelbar nach jedem Anschlag.
Aus AfD/Werteunion/NDP/Pegida-Sicht ist jeder Mordanschlag eine Winwinwin-Situation.
Er bietet Gelegenheit sich in Szene zu setzen und die eigene Hassbotschaft weiter in die Gesellschaft zu tragen. Sind die Opfer hellhäutig und blond, können die Rechtsextremen nach Herzenslust ihre Boshaftigkeiten gegen Muslime/Ausländer/Flüchtlinge/Linksgrünversiffte/Merkel/Soros transportieren.
Sind Migranten oder Liberale wie Walter Lübcke die Opfer, freuen sich Höcke und Co, daß ihre Hassbotschaften so effektiv wirkten und wieder einmal jemand dazu ermutigten zur Untat zu schreiten. Beim falschen Bedauern gibt es keine Grenzen der Perfidie und Heuchelei.

[….] Der Schurke Höcke endet sein verlogenes Bedauern mit den Worten: „Der Wahnsinn scheint sich in diesem Land immer mehr auszubreiten!“ – damit schließt dieser Schlangenzüngige mit dem gleichen Vokabular, das er dort benutzte, an seine Rede in Dresden in der vergangenen Woche. Dort schilderte er das Land auch auf dem Kopf stehend und empfahl sich und seine Kumpane als „Zurechtrücker“ – und rief unverhohlen zum Umsturz auf… [….]

AfD wirkt, die rechtsextremen Mordtaten nehmen rapide zu. Maaßen, Lengsfeld, Kubitschek, Stürzenberger, Fritz, Kalbitz, Höcke, Berger, Steinbach, Helmes – all das Gift, das sie verspritzen zeigt nun Folgen.


Immerhin, fast alle Bundestagsparteien trauen sich inzwischen deutliche Kritik am politischen Arm der Menschenhasser und stellen die AfD an den Pranger.

[…..] Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag von Hanau gibt es breite Kritik an der AfD: Politiker unterschiedlicher Parteien machten deren Polemik gegen Zuwanderer und gegen Muslime für rechtsextreme Gewalt mitverantwortlich. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Serpil Midyatli forderte die Beobachtung der gesamten Partei durch den Verfassungsschutz.
"Der Rechtsstaat muss jetzt mit aller Härte zurückschlagen. Alle demokratischen Parteien in allen Ländern müssen die Kooperation mit der AfD auf allen Ebenen ausschließen", sagte Midyatli den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft". Die AfD sei "der politische Arm des Rechtsterrorismus".
[…..] Eine Mitverantwortung der AfD sieht auch der CDU-Politiker und Bewerber um den Parteivorsitz, Norbert Röttgen. "Man darf die Tat nicht isoliert sehen. Wir müssen das Gift bekämpfen, das von der AfD und anderen in unsere Gesellschaft getragen wird", sagte Röttgen der "Bild"-Zeitung. […..] Ulla Jelpke von der Linkspartei erklärte: "Die Stichwortgeber für solche rassistisch motivierten Terroranschläge sitzen auch in den Parlamenten. Es sind diejenigen Politiker der AfD, die beständig von der angeblichen 'Islamisierung Deutschlands', von 'Überfremdung', vom 'großen Austausch' schwadronieren. Es sind diejenigen Politiker, die ganze migrantische Bevölkerungsgruppen und Treffpunkte wie Shisha-Bars stigmatisieren." […..] Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz sagte der "Bild"-Zeitung mit Blick auf die AfD: "Die Hetze und der Diskurs in unserer Gesellschaft hat Auswirkungen. Wenn man sich anschaut, was jeden Tag an Hass und Hetze läuft und verbreitet wird dann hat das oft auch Folgen, auch tödliche."
FDP-Chef Christian Lindner beklagte ein "gesellschaftliches Klima in Deutschland, das rechtsextreme Gewalttaten begünstigt". Wer etwa die Reden des AfD-Politikers Björn Höcke verfolge, könne dies sehen. "Da wird Hass gegen Fremde, aber auch gegen Demokraten geschürt", sagte Lindner. […..]

Die Kritik an den Faschisten von Thüringen ist aber noch nicht so groß, daß FDP und CDU wirklich ihre Lektion gelernt hätten.

AFDP-Kemmerich hat inzwischen Lindners Versprechen Neuwahlen anzustreben wieder kassiert und möchte nun doch noch länger mit den AfD-Stimmen geschäftsführend im Amt bleiben. Auch die Thüringer CDU taktiert lieber weiter an Bernd Höckes Gängelband, statt sich endgültig von den Nazis loszusagen.

[…..] Es ist neun Monate her, dass der hessische Regierungspräsident Walter Lübke von Rechtsradikalen ermordet wurde. Es ist drei Monate her, dass ein Neonazi in Halle bei einem Terroranschlag zwei Menschen erschoss. Und es ist gerade eine Woche her, dass zwölf Mitglieder und Unterstützer der rechtsextremen „Gruppe S.“ verhaftet wurden – gerade noch rechtzeitig, bevor sie damit beginnen konnten, durch Anschläge auf Moscheen, Asylbewerber und Politiker „bürgerkriegsähnliche Zustände“ in unserem Land herbeizuführen.
[….] Warum das ausgerechnet jetzt passiert? Weil die Stimmung in einem Teil von Deutschland gekippt ist. Weil eine wachsende Zahl von klammheimlichen und ganz offenen Sympathisanten den Fanatikern insbesondere in den sozialen Netzwerken suggerieren: Ihr seid nicht mehr alleine! Weil in fast allen Parlamenten der Bundesrepublik mittlerweile Politiker sitzen, die vom „Volkstod durch Bevölkerungsaustausch“ faseln, die dazu aufrufen politische Gegner „zu entsorgen“, die von „wohltemperierten Grausamkeiten“ träumen, damit Deutschland wieder richtig deutsch wird.
All das lässt sich in den immer schamloseren Reden und Büchern von Gauland, Höcke und Konsorten nachlesen. Damit liefert die AfD den Nährboden, auf dem das Virus von Hass und Gewaltbereitschaft bestens gedeiht. Es sind die gleichen Rechtfertigungen, die rechtsradikale Terroristen nach ihren Mordtaten in bizarren Pamphleten und Videos verbreiten. [….]

Ist das ein Fest für die Nazis! Ihre Saat des Hasses gedeiht, ihre Vernichtungsphantasien werden befriedigt, sie dominieren den Diskurs, verbreiten Angst und Schrecken.
Die breite Kritik können sie bequem aussitzen; in den Augen ihrer fanatisierten Fans, bestätigt das nur die Richtigkeit all ihrer Verschwörungstheorien.
Und so feuern sie in den sozialen Medien aus allen Rohren.
Fakten und Wahrheit werden kurzerhand auf den Kopf gestellt: In ihren Augen sind heutige Liberale und Linke Nazis, also ganz böse, während eigentliche Nazis etwas Gutes sind, sie sich aber verbitten „Nazi“ genannt zu werden.
Erst nach einer vollständigen Lobotomie und dem Abschluss des Schrumpfkopf-Prozesses leuchten die heutigen Tweets der  deutschen Faschisten ein.
Aber sechs Millionen Wähler zeigen daß es offenbar genug Lobotomierte gibt in Deutschland.





[….] Wir dürfen diejenigen sich nicht aus der Verantwortung stehlen lassen, deren Geschäft die Verunsicherung ist. Pazderskis Provokation ist nur das jüngste Beispiel für die Methode der AfD, mit Andeutungen, Verschwörungstheorien und krassen Lügen ein Zerrbild dieses Landes und dieser Gesellschaft zu zeichnen. In so einem Land sehen sich am Ende Verwirrte wie Tobias R. dazu genötigt, zur Waffe zu greifen, weil sie sich im allgemeinen Notstand wähnen. Wer ständig mit Begriffen wie "Messermigration" und "Bevölkerungsaustausch" hetzt, trägt Verantwortung dafür, wenn tatsächlich jemand zur Waffe greift und Bürger ermordet, die friedlich in einer Shishabar sitzen - nur weil sie in den Augen der Rassisten fremd aussehen. [….]