Herrlich, dieser deutsche braune Februar. Tausende kleine
NSDAP-Fans der Bundesrepublik generieren Priapismus vor Dauerfreude über die
rechtsextreme Themen-Dominanz.
Am 05. Februar der AFDP-Coup in Erfurt, bei dem sich
Schwarz und Gelb von Bernd Höcke so vorführen ließen, daß es Rücktritte
hagelte. Hirte, Mohring, AKK weg. Alle erledigt von dem kleinen Thüringer
Hobby-Hitler, der immer wieder zur großen Freude seiner untermenschlichen Claqueure
Mein-Kampf-Lesungen aufführt.
Es folgte der mediale Kotau, bei dem die
Will-Lanz-Plasbergs dieser Republik den faschistoiden AfD-Hetzern rote Teppiche
ausrollten.
Der dritte Februar-Schlag folgte sogleich; Führer-Imitator
Bernd Höcke kotzte am Montag, den 17.02. bei Pegida so effektiv seinen
Darminhalt in die Mikrophone, daß er ein Verfahren wegen Volksverhetzung am
Hals hat.
[….] Wörtlich sagte Höcke: “Die Herrschaft der verbrauchten Parteien und Eliten
muss abgelöst werden, und wir werden sie ablösen. Das Land steht Kopf. Wir
müssen es wieder auf die Füße stellen, wir müssen das Unterste wieder nach
unten stellen. Wir werden diesen Kampf gemeinsam führen und gemeinsam
gewinnen.” Wenn die AfD an der Macht sei, “werden wir die sogenannte
Zivilgesellschaft, die sich aus Steuergeldern speist, leider trockenlegen
müssen”, kündigte Höcke an. [….]
Volksverhetzung nach §130, oder wie man
es bei der AfD nennt: Adolf-Hitler-Blutorden am Band.
Gestern Abend auch noch der innere Reichsparteitag von
Hanau!
Es gibt doch nichts Schöneres für einen
AfDler als einen Terroranschlag mit vielen Toten. Da werden sie von ihrer
Begeisterung regelrecht "übermannt".
Gleich elf Tote – daraus kann Faschist genüßlich
Honig saugen; ganz unabhängig von den näheren Umständen.
Zunächst einmal sind Tote ob des zutiefst
destruktiven und bösartigen Charakters der Nazis generell ein Grund zur Freude.
Das zeigt ihr pfeilschnell ausgebreitetes sabberndes Twittern unmittelbar nach
jedem Anschlag.
Aus AfD/Werteunion/NDP/Pegida-Sicht ist
jeder Mordanschlag eine Winwinwin-Situation.
Er bietet Gelegenheit sich in Szene zu
setzen und die eigene Hassbotschaft weiter in die Gesellschaft zu tragen. Sind
die Opfer hellhäutig und blond, können die Rechtsextremen nach Herzenslust ihre
Boshaftigkeiten gegen
Muslime/Ausländer/Flüchtlinge/Linksgrünversiffte/Merkel/Soros transportieren.
Sind Migranten oder Liberale wie Walter
Lübcke die Opfer, freuen sich Höcke und Co, daß ihre Hassbotschaften so effektiv
wirkten und wieder einmal jemand dazu ermutigten zur Untat zu schreiten. Beim
falschen Bedauern gibt es keine Grenzen der Perfidie und Heuchelei.
[….] Der Schurke Höcke endet sein verlogenes Bedauern mit den Worten: „Der
Wahnsinn scheint sich in diesem Land immer mehr auszubreiten!“ – damit schließt
dieser Schlangenzüngige mit dem gleichen Vokabular, das er dort benutzte, an
seine Rede in Dresden in der vergangenen Woche. Dort schilderte er das Land
auch auf dem Kopf stehend und empfahl sich und seine Kumpane als
„Zurechtrücker“ – und rief unverhohlen zum Umsturz auf… [….]
AfD wirkt, die rechtsextremen Mordtaten nehmen rapide zu.
Maaßen, Lengsfeld, Kubitschek, Stürzenberger, Fritz, Kalbitz,
Höcke, Berger, Steinbach, Helmes – all das Gift, das sie verspritzen zeigt nun Folgen.
Immerhin, fast alle Bundestagsparteien trauen sich
inzwischen deutliche Kritik am politischen Arm der Menschenhasser und stellen
die AfD an den Pranger.
[…..] Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag von Hanau gibt es
breite Kritik an der AfD: Politiker unterschiedlicher Parteien machten deren
Polemik gegen Zuwanderer und gegen Muslime für rechtsextreme Gewalt
mitverantwortlich. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Serpil Midyatli
forderte die Beobachtung der gesamten Partei durch den Verfassungsschutz.
"Der Rechtsstaat muss jetzt mit aller Härte zurückschlagen. Alle
demokratischen Parteien in allen Ländern müssen die Kooperation mit der AfD auf
allen Ebenen ausschließen", sagte Midyatli den Zeitungen der "Neuen
Berliner Redaktionsgesellschaft". Die AfD sei "der politische Arm des
Rechtsterrorismus".
[…..] Eine Mitverantwortung der AfD sieht auch der CDU-Politiker und
Bewerber um den Parteivorsitz, Norbert Röttgen. "Man darf die Tat nicht
isoliert sehen. Wir müssen das Gift bekämpfen, das von der AfD und anderen in
unsere Gesellschaft getragen wird", sagte Röttgen der "Bild"-Zeitung.
[…..] Ulla Jelpke von der Linkspartei
erklärte: "Die Stichwortgeber für solche rassistisch motivierten
Terroranschläge sitzen auch in den Parlamenten. Es sind diejenigen Politiker
der AfD, die beständig von der angeblichen 'Islamisierung Deutschlands', von
'Überfremdung', vom 'großen Austausch' schwadronieren. Es sind diejenigen
Politiker, die ganze migrantische Bevölkerungsgruppen und Treffpunkte wie
Shisha-Bars stigmatisieren." […..]
Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz sagte der "Bild"-Zeitung mit
Blick auf die AfD: "Die Hetze und der Diskurs in unserer Gesellschaft hat
Auswirkungen. Wenn man sich anschaut, was jeden Tag an Hass und Hetze läuft und
verbreitet wird dann hat das oft auch Folgen, auch tödliche."
FDP-Chef Christian Lindner beklagte ein "gesellschaftliches Klima
in Deutschland, das rechtsextreme Gewalttaten begünstigt". Wer etwa die
Reden des AfD-Politikers Björn Höcke verfolge, könne dies sehen. "Da wird
Hass gegen Fremde, aber auch gegen Demokraten geschürt", sagte Lindner.
[…..]
Die Kritik an den Faschisten von Thüringen ist aber noch
nicht so groß, daß FDP und CDU wirklich ihre Lektion gelernt hätten.
AFDP-Kemmerich hat inzwischen Lindners Versprechen Neuwahlen
anzustreben wieder kassiert und möchte nun doch noch länger mit den AfD-Stimmen geschäftsführend im Amt bleiben. Auch die Thüringer CDU taktiert lieber
weiter an Bernd Höckes Gängelband, statt sich endgültig von den Nazis
loszusagen.
[…..] Es ist neun Monate her, dass der hessische Regierungspräsident Walter
Lübke von Rechtsradikalen ermordet wurde. Es ist drei Monate her, dass ein
Neonazi in Halle bei einem Terroranschlag zwei Menschen erschoss. Und es ist
gerade eine Woche her, dass zwölf Mitglieder und Unterstützer der
rechtsextremen „Gruppe S.“ verhaftet wurden – gerade noch rechtzeitig, bevor
sie damit beginnen konnten, durch Anschläge auf Moscheen, Asylbewerber und
Politiker „bürgerkriegsähnliche Zustände“ in unserem Land herbeizuführen.
[….] Warum das ausgerechnet jetzt passiert? Weil die Stimmung in einem Teil
von Deutschland gekippt ist. Weil eine wachsende Zahl von klammheimlichen und
ganz offenen Sympathisanten den Fanatikern insbesondere in den sozialen
Netzwerken suggerieren: Ihr seid nicht mehr alleine! Weil in fast allen
Parlamenten der Bundesrepublik mittlerweile Politiker sitzen, die vom „Volkstod
durch Bevölkerungsaustausch“ faseln, die dazu aufrufen politische Gegner „zu
entsorgen“, die von „wohltemperierten Grausamkeiten“ träumen, damit Deutschland
wieder richtig deutsch wird.
All das lässt sich in den immer schamloseren Reden und Büchern von
Gauland, Höcke und Konsorten nachlesen. Damit liefert die AfD den Nährboden,
auf dem das Virus von Hass und Gewaltbereitschaft bestens gedeiht. Es sind die
gleichen Rechtfertigungen, die rechtsradikale Terroristen nach ihren Mordtaten
in bizarren Pamphleten und Videos verbreiten. [….]
Ist das ein Fest für die Nazis! Ihre Saat des Hasses
gedeiht, ihre Vernichtungsphantasien werden befriedigt, sie dominieren den
Diskurs, verbreiten Angst und Schrecken.
Die breite Kritik können sie bequem aussitzen; in den Augen
ihrer fanatisierten Fans, bestätigt das nur die Richtigkeit all ihrer
Verschwörungstheorien.
Und so feuern sie in den sozialen Medien aus allen Rohren.
Fakten und Wahrheit werden kurzerhand auf den Kopf gestellt:
In ihren Augen sind heutige Liberale und Linke Nazis, also ganz böse, während
eigentliche Nazis etwas Gutes sind, sie sich aber verbitten „Nazi“ genannt zu
werden.
Erst nach einer vollständigen Lobotomie und dem Abschluss
des Schrumpfkopf-Prozesses leuchten die heutigen Tweets der deutschen Faschisten ein.
Aber sechs Millionen Wähler zeigen daß es offenbar genug
Lobotomierte gibt in Deutschland.
[….] Wir dürfen diejenigen sich nicht aus der Verantwortung stehlen lassen,
deren Geschäft die Verunsicherung ist. Pazderskis Provokation ist nur das
jüngste Beispiel für die Methode der AfD, mit Andeutungen,
Verschwörungstheorien und krassen Lügen ein Zerrbild dieses Landes und dieser
Gesellschaft zu zeichnen. In so einem Land sehen sich am Ende Verwirrte wie
Tobias R. dazu genötigt, zur Waffe zu greifen, weil sie sich im allgemeinen
Notstand wähnen. Wer ständig mit Begriffen wie "Messermigration" und
"Bevölkerungsaustausch" hetzt, trägt Verantwortung dafür, wenn
tatsächlich jemand zur Waffe greift und Bürger ermordet, die friedlich in einer
Shishabar sitzen - nur weil sie in den Augen der Rassisten fremd aussehen. [….]
"Wir machen weiter bis zum bitteren Ende unserer Gegner" - Martin #Sellner, Identitäre Bewegung, am 17.02.2020 als Besucher der #Pegida-Demo in Dresden #dd1702 #hanau #halle pic.twitter.com/AVwmyA6ujg
— Jüdisches Forum (@JFDA_eV) February 20, 2020