Dienstag, 23. August 2016

Hamsterkauf.

Verdammte Hamburger Vermieter.
Nach meiner Stammapotheke, dem Stammphotoladen und meinem Stammbuchladen, erwischt es jetzt auch noch meinen Teeladen in den Colonnaden. Mir fiel ein Hammer auf den Kopf, als ich da heute die „Räumungsverkauf“-Beschilderung sah.
Da kaufe ich schon ewig und da ich über ostfriesische Wurzeln verfüge, bin ich picky. Auch der Teeladen macht nächsten Monat zu, weil Internet und raffgierige Vermieter mit ihren gewaltigen Quadratmeterpreisen die kleinen inhabergeführten Geschäfte verdrängen. Bis irgendwann nur noch Maklerbüros, Banken und große Ketten die Innenstädte prägen.
Dafür fährt man dann aber nicht mehr in die Stadt; so werden es weniger Kunden und die verbliebenen individuellen kleinen Läden haben es noch schwerer.
Wie soll man da noch in Ruhe seine Hamsterkäufer machen, zu denen Blitzbirne de Maizière die Bevölkerung aufruft?
des Innenministers ziemlich sicher, daß keinerlei Vorratshortung von Lebensmitteln notwendig ist, aber ich habe meine individuellen Gründe.
Die Wettervorhersage. Die nächsten Tage in Norddeutschland werden unerträglich heiß.
Da kann ich keinesfalls meine Wohnhöhle verlassen; also muß genug zum Überleben hier sein: Rubbellose und Rucola, Kaffee und Kaneeltee.

Meine Vorräte sind nicht so recht deckungsgleich mit dem was die Bundesregierung offenbar verlangt.


2 Liter Wasser pro Tag sehe ich ja noch ein.
Aber Reis und Nudeln? Wie soll man die ohne Wasser und Strom zubereiten?
Dazu müsste die öffentliche Wasserversorgung schon noch funktionieren und wenn die funktioniert, wozu soll man dann derart viel Mineralwasser horten?
Das wird auch noch bekanntgegeben nachdem gerade vor zwei Wochen Studien kursierten, daß Leitungswasser in Deutschland besser als Mineralwasser ist. Letzteres ist mit Rückständen aus den PET-Flaschen belastet und kostet dafür 200 mal so viel, wie das H2O aus der Leitung.
Mineralwasser zu kaufen ist eine Dummensteuer zu Gunsten der Nahrungsmittelgiganten wie Nestlé.

Das Konzept des unbedingten Überlebens ist mir ohnehin rätselhaft.
Wozu?


Ich fange doch nicht an wie ein polnischer Prepper uralte Würste im Vorgarten zu vergraben für den Fall, daß die Zombiapokalypse ausbricht.

[WATCH ab 07:50]

Als ich von Einkaufen nach Hause kam, lag in meinem Briefkasten ein satanischer Handzettel.


Spannend. Wer tippt heute noch solche Zettel zum Ausschneiden und wirft sie in die Briefkästen fremder Leute?
Oder war der Hinweis gezielt für mich bestimmt? Weil ich immer so fromm und gläubig dreinblicke?
Bin ich ins Visier radikaler Feministinnen geraten, die allen Männern etwas abschneiden wollen?

SODOM UND GOMORRHA!
Vielleicht ist mein Troglodytentum noch nicht genügend perfektioniert.
Wasser, Reis, Nudeln und Bibeln – das werde ich jetzt horten und dann nie wieder meine Wohnung verlassen.