Freitag, 20. Mai 2016

Geistige Giganten des Konservatismus Teil XVIII



Geistig zurückgebliebene Radikalinskis wie Palin und Bachmann, sowie bösartige ultrarechte Demagogen und Lügner wie Rubio, Walker, Santorum, Jindal, Fiorina und Cruz sind für die Wähler aus der Mitte einfach zu extrem. 


Andererseits vertreiben die wenigen verbliebenen Republikaner, die noch halbwegs zurechnungsfähig sind die fanatisierten Teebeutler von den Urnen. Das sogenannte „GOP-Establishment“ verlor in den letzten Jahren so sehr an Einfluss, daß es auch unter Aufbietung aller Kräfte nicht mehr in der Lage war einen Präsidentschaftskandidaten Trump zu verhindern.

Flipfloper Jeb Bush gab auf die Frage, ob er mit dem heutigen Kenntnisstand genau wie sein Bruder 2003 den Irak angegriffen hätte drei verschiedene Antworten: Ja, auf jeden Fall, Nein, niemals und Vielleicht.
Zudem stellte er sich in der hochgejazzten „Darf ein Christen-Bäcker Schwule diskriminieren?“-Frage auf die Seite der Radikalen und erklärte: “Ein tolerantes Land muss religiöse Diskriminierung zulassen.”
Der Mann ist also bereit sich bis zur Unkenntlichkeit zu verbiegen, um die Konservativen seiner Parteibasis mitzunehmen und galt dennoch als bei weitem nicht rechts genug, so daß er sang- und klanglos unterging und nun schmollend verkündete nicht für Trump zu stimmen.

Die Typen, die jetzt den GOP-Wahlkampf bestreiten sind so unzurechnungsfähig, daß sie das Wahlpublikum mittlerweile völlig von der Realität entkoppelt haben.
Trump gibt in allen seinen Ansprachen solche Kaskaden von offensichtlichen Unsinn und klar faktenwidrigen Statements von sich, daß die journalistische Begleitung kapituliert hat. Priesbus, Christie und die anderen wichtigen Trump-Supporter werden erst gar nicht inhaltlich gestellt oder von Factcheckern konfrontiert.
Trumps Ankündigungen, wie die des großen Mauerbaus sind so offensichtlich gaga, daß sie nur noch als Entertainment betrachtet werden.

Die Medien verhalten sich zu Donald Trump so wie die verantwortungslosen Eltern eines besonders hässlichen und debilen Kindes, dessen Missgeschicke sie gnadenlos abfilmen und auf Youtube stellen, um möglichst viele Klicks zu bekommen.

Es scheint nur noch das Irrelevante eine Rolle zu spielen.
Die US-Wahl ist zu einer absurden apokalyptischen Veranstaltung geworden, bei der man einer Gruppe wütender Schimpansen mit dem Chemiebaukasten spielen lässt. Unglücklicherweise nicht die harmlose Kinderversion, sondern die mit den konzentrierten Säuren.

Unglücklicherweise färbt dieses bizarre Schauspiel ab.
Die Sanders-Anhänger sind mittlerweile auch wahnsinnig geworden.

Nearly half of the voters in the West Virginia Democratic primary who backed Bernie Sanders say they would vote for Republican Donald Trump in the fall presidential election, according to exit polls reported by CBS News.
Forty-four percent of Sanders supporters surveyed said they would rather back the presumptive GOP nominee in November, with only 23 percent saying they'd support Democratic front-runner Hillary Clinton. And 31 percent said would support neither candidate in the likely general election match-up. […..]

In dieser Situation freue ich mich über diejenigen GOPer, die so offensichtlich durchgeknallt sind, daß ihr Wahnsinn vielleicht einige Linke und Sanderianer daran erinnert um was es geht.
Sie müssen alle für Hillary Clinton stimmen. Die Teubeutler müssen eine Bauchlandung hinlegen, so daß auch wieder halbwegs normale Konservative in der GOP gehört werden.


Langfristig wird eine zerfasernde GOP die Mehrheitsfähigkeit verlieren und den Demokraten wieder Mehrheiten in beiden Kongresskammern ermöglichen.
Sie könnten sich dann auch wieder ein bißchen nach links orientieren – so wie es sich die Basis wünscht.

Dann könnte es wieder voran gehen in Amerika.

Der siebzehnte geistige Gigant des Konservatismus (GGK), den ich in dieser neuen Reihe besprechen möchte, hat sich genau wie die radikale Lügnerin Carly Fiorina komplett der Realität entkoppelt: Donald Trump.

Es ist eigentlich müßig den orangehaarigen Milliardär der Mobs noch vorzustellen.
Der groteske Presbyterianer ist inzwischen weltweit bekannt wie ein bunter Hund. Er ist so eine Art amerikanische Ein-Mann-Pegida mit Geld: Politisch kloaken-artig müffelnd erzeugt er bei halbwegs moralischen Menschen einen überwältigenden Drang schreiend wegzulaufen.
Aber die Journalisten verhalten sich wie bei verwesenden Quallen am Strand: Sie wissen zwar, daß es ekelig ist, gehen aber doch hin und stochern am Kadaver herum.

Heute stelle ich Nummer XVIII vor:
Der Fernsehprediger Jim Bakker, *1940, erlebte als Televangelist schon Höhen und Tiefen.


Als Priester der Assemblies of God war er Frontmann der Show “The PTL Club”, bis das passierte, was, nun ja, eigentlich allen ultrarechten stramm fundamentalistischen Predigern passiert: Sie verstricken sich in Sexskandale, werden als Megaheuchler enttarnt und angeklagt.

Der unscheinbare Raum [Zimmer 538 des Sheraton-Hotels von Clearwater] wurde zu einem Wallfahrtsort eigener Art durch die Erinnerung an den am ausführlichsten dokumentierten Seitensprung der jüngsten US-Geschichte: Hier war, vor nunmehr knapp sieben Jahren, der berühmte Fernsehprediger Jim Bakker Chef-Pastor der reichen PTL-Gemeinde (für "Praise The Lord", "Lobet den Herrn") "pfingstgläubiger" Protestanten, seiner Fleischeslust erlegen.
Hier fiel Ehrwürdens mittlerweile im ganzen Land bekannte Frottee-Badehose über die inzwischen urkundlich dokumentierten und notariell beglaubigten "bleichen Oberschenkel" herab. Hier wollte er für anderthalb Stunden nicht von der damals 20jährigen Kirchenangestellten Jessica Hahn ablassen, die ihm von einem befreundeten Kollegen zugeführt worden war.
Der wiederum hatte die Bedenken des Mädchens mit dem bereits klassischen Ratschlag weggewischt: "Er ist ein Hirte. Wenn du einem Hirten hilfst, hilfst du den Schafen."
Es wurde ein teures Schäferstündchen. Heute steht das Gemeinde-Kürzel PTL nicht mehr für die Aufforderung zum Gotteslob, sondern für "Pay The Lady" - und das nicht zu knapp. Schweigegeldzahlungen in Höhe von 265000 Dollar erhielt das Mädchen aus dem Fonds, den fromme Anhänger von PTL zum Teil gespeist hatten - erst seit voriger Woche sind die Zahlungen eingestellt worden.

Praktischerweise haben TV-Pfaffen diese direkten Draht zu Gott.
Klar, erst mal ist es peinlich, wenn man wie der rechtsradikale fundamentalchristlicher Homohasser Ted Haggard mit Callboys und Crystal Meth erwischt wird, aber wenn Gott einem dann im Gebet verzeiht, ist man offiziell geläutert und bei seinen zahlungsfreudigen Anhängern noch beliebter als vorher, weil man ja eine von Gott auferlegte Prüfung überstanden hat.


Bakker hatte schon in den 1980ern rund eine Million Dollar wöchentlich mit seinen tränenreichen Predigtshows eingenommen.
So eine Geldquelle gibt man nicht auf, nur weil man fremd-fickend und veruntreuend erwischt wird.

Zunächst hatte er 265.000 Dollar Schweigegeld an Jessica Hahn gezahlt, die er offenbar zusammen mit dem Televangelist John Wesley Fletcher vergewaltigt hatte.
Im März 1987 zog sich Bakker von seiner Sendung zurück und wurde vom heutigen Trump-Supporter Jerry Falwell ersetzt.

Reine christliche Nächstenliebe herrschte aber nicht zwischen den beiden Predigern.

Falwell called Bakker a liar, an embezzler, a sexual deviant, and "the greatest scab and cancer on the face of Christianity in 2,000 years of church history". In 1988, Falwell said that the Bakker scandal had "strengthened broadcast evangelism and made Christianity stronger, more mature and more committed." Bakker's son, Jay, wrote in 2001 that the Bakkers felt betrayed by Falwell, who they thought, at the time of Bakker's resignation, intended to help in Bakker's eventual restoration as head of the PTL ministry organization.
(Wikipedia, ausnahmsweise wegen des Zeitdrucks)

Bakker selbst blieb aber auch nicht untätig und lieferte seinen frommen Anhängern immer weiter wichtige Erkenntnisse aus Bibel und Gottes Mund.


In the last year, “Pastor Jim” has claimed that Christians are being persecuted like Jews in Nazi Germany, radical Islamists are embedded in our churches, and that Planned Parenthood is a front for Satanic sacrifices.

Ab 2003 wirkte Pastor Bakker wieder mit eigener TV-Show.
Die Jim Bakker Show  wird in Branson, Missouri produziert und gemeinsam mit seiner zweiten Frau Lori präsentiert.

Auch politisch klärt Pastor Jim auf.
Donald Trump ist für ihn die „Trompete Gottes“ – vom Herrn persönlich benutzt.
Ja, Gott hat eben Geschmack.


So it should come as no surprise that Bakker is joining the growing number of religious right leaders who are preparing their flocks to support Donald Trump. In fact, according to one of Bakker’s buddies, God is using the Donald to shine the hot lights on this country’s political climate.
Lately, Bakker has turned into a full-on survivalist. The yeomen at People for the American Way’s Right Wing Watch discovered that last week, Bakker invited one of his fellow survivalist pastors, Steve Quayle, to discuss “the world’s spiritual return to Noah’s day.” On Friday’s show, the discussion turned to Trump’s rise in the polls. Bakker wondered why Trump was getting so much support and stirring up “warfare in the political arena.” Quayle believed that God was using Trump to “trump-et the nature of what America believes–and an essence, we believe a lie.”
Pastor Jim ate it up, recalling a discussion he’d had with Rick Joyner in which Joyner mentioned that Trump may very well “the final trumpet” mentioned in the New Testament. Quayle agreed, recalling that the word “trumpet” was mentioned twice in the New Testament. Quayle believes God is using Trump as “a prosecuting attorney” to expose “the political sins of this country.” He then wrung his hands at how polarized this country has become. [….]

Und so einen Trump ziehen Sanders-Anhänger also Hillary Clinton vor, wenn es um das Weiße Haus geht?