Donnerstag, 17. Januar 2013

Heucheln wie ein Großer.


Wenn man sich den unglaublichen CDU-Höhenflug, die Begeisterung des Urnenpöbels für Merkel und Schäuble ansieht, muß man zu dem Schluß kommen, daß die Urteilskraft des Durchschnittsteutonen ungefähr so ausgeprägt ist, wie der Penis einer Bartagame.

Glaubt man aber einer aktuellen FORSA-Umfrage sind die Vertuschungsbemühungen der katholischen Kirche zum systematischen Kindesmissbrauch allerdings so dreist und offensichtlich, daß selbst der deutsche Urnenpöbel die richtigen Schlüsse zieht.
Die große Mehrheit der Bundesbürger wirft der katholischen Kirche mangelnden Aufklärungswillen beim Thema sexueller Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen vor. Dies geht aus einer neuen Forsa-Umfrage im Auftrag der ZEIT-Beilage Christ & Welt hervor. Danach meinen 75 Prozent der Befragten, die Kirche wolle eine vollständige Aufklärung verhindern. Nur 17 Prozent der Befragten glauben, dass die katholische Kirche die Fälle sexuellen Missbrauchs, an denen Geistliche beteiligt sind, wirklich aufarbeiten will. Christ & Welt veröffentlicht die Umfrageergebnisse erstmals in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe der ZEIT.
Die Forsa-Studie  belegt zudem einen wachsenden Imageverlust der Institution. 35 Prozent der Befragten erklären, dass sich nach dem Streit um die Missbrauchs-Studie in der vergangenen Woche ihr Bild von der katholischen Kirche verschlechtert habe. 16 Prozent der Kirchenmitglieder erwägen sogar einen Austritt. Besonders groß ist die Enttäuschung in der Altersgruppe  der 45- bis 59-Jährigen: Mit 26 Prozent fanden sich in diesem Segment die meisten Austrittswilligen.
Um wieder Vertrauen zu gewinnen, sollte die Kirche Missbrauchsopfern Einsicht in ihre Akten gewähren, fordern 66 Prozent der Befragten. 54 Prozent halten einen neuen Anlauf für eine wissenschaftliche Studie für sinnvoll.
(Zeit 17.01.13)
Einige Opfer sexueller Übergriffe durch perverse Pater bemühen sich schon seit einem halben Jahrhundert um ein Wort der Entschuldigung und werden bis heute von den Moralaposteln abgewiesen.
Die Kirchen haben ihre seit 2000 Jahren bestehende Werte schließlich eindrucksvoll mit ihrem Verhalten manifestiert.
8.500 Opfer meldeten sich bei den Missbrauchshotlines, die 2010 von den Diözesen geschaltet wurden, nachdem sie ERSTMALS davon gehört hatten, daß es so etwas überhaupt geben kann. Vorher hatten sie das Kinderficken immer nur mit geschlossenen Augen in ihre Akten genommen und sich anschließend immer geblitzdingsbumst, damit sie es sofort vergaßen.
Bischof Ackermann, der Missbrauchsbeauftragte, der auf Drängen der Bayerischen Bistümer die Aufklärung des systematischen Kindesmissbrauchs verhinderte, stellte heute seine Zwischenbilanz vor.
Statt wie jeder auch nur rudimentär mit Anstand versehene Mensch, der an seiner Stelle vor Scham über diesen Ausbund der Lüge, Perversion, Heuchelei, Brutalität und Perfidie Selbstmord begangen hätte, badete er in Selbstzufriedenheit. 
Die Kirche werde „weiterhin, „zeitnah und solide“ aufklären. Haha. 
Das sagt Ackermann eine Woche, nachdem er Studie Prof. Pfeiffers gestoppt hat, weil dieser sich keinen Maulkorb verpassen lassen wollte.
Priester haben ihre sexuellen Übergriffe auf Minderjährige zumeist vorsätzlich geplant - und sich Opfer sogar gegenseitig zugeschoben. […]

Der Missbrauchsbeauftragte der katholischen Kirche in Deutschland, der Trierer Bischof Stefan Ackermann, hat den Willen bekräftigt, die wissenschaftlichen Bemühungen um Aufarbeitung der sexuellen Gewalt im Raum der Kirche „zeitnah und solide“ fortzusetzen. „Wir werden das Versprechen einlösen, das wir den Opfern gegeben haben“, sagte Ackermann am Donnerstag aus Anlass der Vorstellung des Abschlussberichts der Telefonhotline für Betroffene sexuellen Missbrauchs.

[…]  Die sexuelle Gewalt der Kirche [trage] auch spezifisch „katholische“ Züge. Täter hätten gezielt die moralische Autorität des Priesteramtes zunutze gemacht, die psychische Wirkung von Riten wie Beichte oder Gebet benutzt, um Macht über Kinder zu gewinnen - bis dahin, dass Minderjährigen vorgetäuscht wurden, die Übergriffe seien Ausdruck „liebender Verbundenheit in Christus oder Auserwählung vor Gott.“
Da werden Entschädigungen verweigert, Opfer außen vor gelassen, Akten vernichtet, Aufklärer ausgebremst, die größten Vertuscher (Bischof Müller!) demonstrativ befördert und nach wie vor zeigt dieser Papst, der selbst als Chef der Inquisition 25 Jahre lang die Politik des Vertuschens und Verschweigens angeordnet hat, keine Reue; da vermeidet man peinlich eine Entschuldigung und Schuldbekenntnis und ist dennoch total zufrieden mit sich!
Für so eine Sichtweise muß man Religiot, vollkommen verblödet, Moraltheologe oder alles drei Zusammen sein.
 
[Bischof Ackermann] versicherte, dass die Bischöfe sich „weiterhin  mit gleichbleibender Intensität und Konsequenz um eine gründliche und transparente Aufarbeitung bemühen werden“. Dies sei man der Glaubwürdigkeit der Arbeit und des Engagements vieler Mitarbeiter sowie den Mitgliedern der katholischen Kirche schuldig, sagte Bischof Ackermann und hob hervor: „Wir sind es auch den Betroffenen schuldig, die darauf hoffen, dass die katholische Kirche sich auch in wissenschaftlich-systematischer Hinsicht der Aufarbeitung stellt“. Für Betroffene gäbe es selbstverständlich auch weiterhin umfangreiche kirchliche Beratungsangebote. Das wissenschaftliche Forschungsprojekt sei ein wichtiger Baustein im Maßnahmenpaket, aber eben nicht der einzige.
(dbk 17.01.13)
Wie praktisch es doch ist, wenn die Täter unter sich bleiben und allein entscheiden, wie und ob überhaupt man den Päderasten-Augiasstall ausmisten muß.

Die moralisch verkommenen Katholiken der Bundesregierung rücken nun in den Focus, weil sie drei Jahre lang demonstrativ die Opfer im Stich ließen, ihre Bitten ignorierten und sich mit den Tätern solidarisierten.
1. Nach dem Scheitern der Pläne für eine Aufarbeitung durch das

KRIMINOLOGISCHE FORSCHUNGSINSTITUT NIEDERSACHSEN stehen wir wieder am Anfang.

Auch drei Jahre nach den ersten Veröffentlichungen vom Januar 2010 liegen

noch immer keinerlei detaillierte Zahlen und Informationen über das Ausmaß

der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche in Deutschland vor.

Die Katholische Kirche als Institution ist offensichtlich mit der Aufarbeitung

überfordert. Das ist nicht wirklich überraschend. Denn Selbstaufklärung kann

nicht funktionieren, dazu braucht es eine unabhängige Instanz.

Jetzt ist die Öffentlichkeit gefragt: Der Deutsche Bundestag sollte eine Untersuchungskommission einrichten und die zahlreichen Fälle von sexuellem

Missbrauch sowie das dahinter liegende institutionelle Versagen untersuchen.

Als Vorbild können dabei die Erfahrungen in anderen Ländern dienen.

[…] Dass es auch anders geht, zeigt beispielhaft das Vorgehen in den Niederlanden.

[…] 2. Die 2011 von der katholischen Kirche einseitig festgelegte „Anerkennungsprämie“ für die Missbrauchstaten ihrer Priester von „bis zu 5.000 Euro“ ersetzt  keine echte Entschädigung, die auf der Grundlage der unabhängigen Untersuchung festgelegt werden sollte.

Auf Grundlage der unabhängigen Untersuchungsergebnisse muss über eine

angemessene Entschädigung für den zugefügten Schaden gesprochen werden. […]

3. Es gibt immer noch immer keine Clearingstelle für die Abwicklung von

Anträgen auf Hilfe. Die Missbrauchsbetroffenen aus katholischen Institutionen in Deutschland befinden sich daher auch weiterhin in einer fachlich und menschlich absolut inakzeptablen Situation: Da es keine unabhängige Anlaufstelle gibt, müssen sie sich an die Institution selbst also die katholische Kirche wenden, um Ihre Anliegen zu formulieren. Es handelt sich hierbei um dieselbe Institution, die bis zum Januar 2010 vorsätzlich jegliche Thematisierung, Aufdeckung, Aufarbeitung oder gar Hilfen für die Betroffenen verhindert hat.  […]
Einige Opfer, die von der Kirche nach wie vor ignoriert werden, sind im Hungerstreik - auch davon war heute bei den selbstzufriedenen Bischöfen keine Rede.
Warum HUNGERSTREIK-DEMO:

    Weil der Deutsche Bundestag das Thema sexualisierte Gewalt und andere Formen von Gewalt seit drei Jahren aussitzt, anstatt konkrete Entscheidungen zu treffen.

    Weil unsere Bundesregierung eine gerechtere Gesetzesreform, sowie die Aufhebung der Verjährungsfristen verhindert.

    Weil der scheinheilige Runde Tisch dieser Bundesregierung nichts gebracht hat.

    Weil de facto nichts passiert ist.
Zum Abschluß empfehle ich fünf Minuten Weihbischof Jaschke, der sich heute Morgen im MoMa zwar seltsam auf und ab-wippend gab, aber keineswegs daran dachte die ganz offenbar für den Missbrauch ursächlichen Strukturen - Frauenordinierungsverbot, Zölibat, mittelalterliche Sexualmoral - zu verändern.
Nein, dann schon lieber weitermachen mit dem Kinderficken!