Donnerstag, 7. März 2024

Selektive Einmischung

Die Kirchen des 21. Jahrhunderts verstehen nichts von Politik und halten sich aus den niederen weltlichen Dingen raus. Kein Wunder, denn der verlumpte Jesus gehörte zu einer vor Jahrtausenden vergangenen äußerst primitiven Hirtenkultur und ließ seine Jünger keine Anweisungen über Corona-Vakzine oder Rentenformeln in die Bibel schreiben.

Damals wurde verhältnismäßig wenig über das Für und Wider der Lieferung 500 Kilometer weit reichender Marschflugkörper, die Streckenführung von Stromtrassen oder die Kennzeichnungspflicht KI-generierter Social-Media-Inhalte debattiert.

Gott kannte ja noch nicht mal das Känguru oder Pinguine, obwohl es die immerhin schon damals gab.

Ich mutmaße, daß Koalas und Wallabys die Sintflut nur durch das beherzte Eingreifen der Reptiloidenmenschen überlebten, indem sie in den Aldebaran-Nebel evakuiert wurden.

Würden die Kirchen sich nur auf die Themen beschränken, von denen sich zweifellos etwas verstehen; bunte Herrenkleidermode, Pädophilie oder SM-Sexpraktiken zum Beispiel; wäre uns allen geholfen.

Bedauerlicherweise nerven sie aber nicht nur ihre eigenen gläubigen Schäfchen, die sich Sonntags in den Gottesdienst schleppen, sondern molestieren auch immer wieder die breite Öffentlichkeit.

Dabei geht immer um die beiden ureigenen Leidenschaften der Kleriker:

A)   Ihre Pfründe, Mammon, Privilegien

B)   Ihre sadistische Freude daran, andere zu diskriminieren

Frauen entrechten, Kinder verstümmeln, Geschiedenen den Job kündigen und natürlich der Klassiker: Queere auf jede erdenkliche Art niedermachen.

Das macht der Jesus-Fraktion so richtig Spaß. Gerade wieder geschehen in Griechenland.



[…..] Mitte Februar öffnete das griechische Parlament mit großer Mehrheit die Ehe für gleich­geschlechtliche Paare – gegen den erbitterten Widerstand der griechisch-orthodoxen Kirche […..]. Nun wollen sich die Bischöfe für diesen Schritt rächen: Die Kirchenführung in Korfu hat am Dienstag erklärt, dass sie zwei Abgeordnete der Opposition mit Sanktionen belegt. Die beiden "unmoralischen" Abgeordneten hätten den "größten spirituellen und moralischen Fehler" begangen und dürften deshalb nicht mehr an Kirchenveranstaltungen teilnehmen und dürften nicht mehr die Kommunion empfangen. […..]  In einem offenen Brief ruft etwa Ex-Bischof Ambrosius laut "Guardian" dazu auf, den konservativen Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis zu exkommunizieren. Mitsotakis hatte, wie auch mehr als zwei Drittel seiner Fraktion, für die Gleichbehandlung gestimmt. "Unsere orthodoxe Kirche befindet sich im Belagerungszustand", so Ambrosius, der in der Vergangenheit Homosexuelle als "Abschaum der Gesellschaft" bezeichnet hatte und dafür auch wegen Volksverhetzung verurteilt worden ist (queer.de berichtete). "Wir sollten eine Revolution ausrufen gegen alle, die das Wort Gottes verwässern. Der Hauptakteur dieses Verbrechens, der Ministerpräsident von Griechenland, sollte – wie auch die 175 Abgeordneten, die mit Ja gestimmt haben – exkommuniziert werden", so Ambrosius. […..]

(Queer.de, 07.03.2024)

Christentum und Kirche – egal, ob sie in den USA Trump bejubeln, in Russland Putin zum Krieg anstacheln, in Polen die PiS unterstützen oder in Griechenland die Liebe an sich bekämpfen – sind immer der moralische Lackmustest.

Was sie unterstützen, ist garantiert falsch.