Mittwoch, 31. März 2021

Der christiotische Kampf um Bedeutung – Teil II

Gute Nachrichten für Papst und Co: Die römisch-katholische Kirche gewinnt weiterhin Mitglieder, wächst um mehrere Millionen Schäfchen jedes Jahr. Immerhin 16 Millionen Homo Sapiens waren es von 2018 bis 2019.

Aber wie wir gestern sahen, handelt es sich bei den neuen Schäfchen nicht unbedingt um diejenigen, die sich die Kurialen wünschen.

 […..] Während wiederum Afrika (3,45 Prozent) und Asien (2,91 Prozent) Zuwächse verzeichneten, ging der Wert in Europa um 1,5 Prozent zurück, in Amerika um 0,5 Prozent. Dennoch arbeiten in Europa nach wie vor über 40 Prozent aller Priester weltweit. [….]

(ORF, 26. März 2021)

Das Problem sind Reichtum und Frieden in Europa und Nordamerika.

Dadurch können die Menschen sehr viel mehr in ihre eigene Bildung investieren, werden intelligenter und damit automatisch religionsskeptischer.  Je mehr Bildungsjahre, desto weniger fromm.

In Dänemark, Belgien oder Schweden werden verhältnismäßig wenige Menschen so existenziell bedroht, daß sie mangels intellektuellen Verständnisses für die Lage, in irrationale Versprechungen zölibatärer Männer im Nachthemd driften, die von sprechenden Schlangen erzählen und sich erstaunlich oft sexuell zu kleinen Jungs hingezogen fühlen.

Ein Stunden währendes katholisches Hochamt, das Jürgen Becker als sterbenslangweilige Nemesis seiner Kindheit anprangerte, ist natürlich faszinierender, wenn man damit sein Hungerleben in einem zugigen Slum unterbrechen kann.

Lautet aber die Alternative luxuriöses Sonntagsbrunch in den komfortablen eigenen vier Wänden mit anschließender Netflix-Session, ist es schon weniger verlockend in die Kirche zu gehen.

Bildung ist der größte Feind der Frömmigkeit, so lange die Menschen sich sicher fühlen.

Für die Pfaffenfraktion war Corona daher ein Geschenk.  Endlich wieder geraten große Teile der Bürger in größte Not, leiden Ängste, ohne daß sie selbst etwas an der Situation ändern können.  Da sollte es doch im Klingelbeutel endlich mal wieder richtig rascheln.

[…..] Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sieht in der Corona-Pandemie auch eine Chance. "Jedenfalls könnte sich diese Krise als eine echte Lernstunde darüber erweisen, was im Leben wirklich zählt", schreibt er an Heiligabend in einem Gastbeitrag für die "Welt". [….]

(Katholisch.de 24.12.2020)

Hurra, 76.000 Tote in Deutschland. Ist das ein Glück! Aus katholischer Sicht jedenfalls.

[…..] Der Würzburger Bischof Franz Jung und der Mediziner August Stich vom Missionsärztlichen Institut Würzburg haben dazu aufgerufen, die Corona-Pandemie als Gelegenheit zum Überdenken der eigenen Handlungsmuster zu sehen. "Wir haben jetzt die Chance, gemeinsam einen neuen Weg nach vorne einzuschlagen!“ [….]

(Katholisch.de 26.01.2021)

Auch Herr Bergoglio in Rom nutzte die Corona-Krise als Chance, sich vor der Welt zu beweisen.

Er griff zur gröbsten Keule, die dem Stellvertreter Christi auf Erden überhaupt möglich ist. Und Gebete sind bekanntlich ohnehin schon die „radikalste Form der Einmischung“.

Mit so einem päpstlichen und öffentlichen Urbi et Orbi, müssten die sie kleinen Sars.CoV-II-Biester also schnell erledigen lassen.

Mit Kenneth Copeland, einem der reichsten Groß-Evangelikalen der Welt, zogen auch noch die Protestanten gegen das Corona-Virus zu Felde. Trump rief gar die gesamte USA, immerhin GODS OWN COUNTRY zu einem Gebetstag gegen Corona auf.

(….) Wenn es drauf ankommt, hat der Glaube noch nie geholfen. Auschwitz hat das gezeigt.

Deswegen montieren Domherren lieber einen Blitzableiter auf den Kirchturm statt auf Gottes Schutz zu vertrauen. Daher fahren Päpste in gepanzerten Limousinen.

Daher betet niemand für das Nachwachsen amputierter Gliedmaßen oder das Wiederauferstehen verstorbener Geliebter – wenn es erst ist, wissen sie, daß ihr angeblich allmächtiger Gott nicht helfen kann.

Das Zünden der stärksten päpstlichen Superwaffe, dem Urbi et Orbi; und der von Trump ausgerufene „nationale Gebetstag gegen Corona“ hatten nicht nur gar keinen Effekt, sondern seitdem stiegen die Fallzahlen der Infizierten und Toten exponentiell an. (…..)

(Leben oder Beten, 15.04.2020)

Ob es der Vorführeffekt war?
Die vereinten Bet-Anstregungen von Copeland, Trump und Franz nützten nicht nur nichts, im Gegenteil, darauf legte die Pandemie erst richtig los, schuf noch tödlichere und ansteckendere Virusmutationen, infizierte 130 Millionen Menschen und killte 2,8 Millionen von ihnen.

Wir lernen also:

1.)  Gebete sind nutzlos.

2.)  Die Theorie, nach der es Europa nur mal wieder richtig dreckig gehen müsste und schon würden die Leute wieder in die Kirchen rennen („Es gibt keine Atheisten in einem abstürzenden Flugzeug“), taugt ebenfalls nichts.

Im Gegenteil. Die Deutschen flüchten in Rekordzahlen aus der Kirchenmitgliedschaft. In Köln sind wegen der Woelki-Skandale keine Kirchenaustrittstermine mehr online verfügbar. Das ist kein regionaler Effekt; in München sind alle Termine ebenfalls bis in den Juni ausgebucht.

Auch in den USA verlieren die Kirchen dramatisch Mitglieder.

Gottesdienste sind gefährlich, werden leicht zu Superspreader-Ereignissen. Gott denkt gar nicht daran seine Schäfchen wenigstens im Gotteshaus vor tödlichen Infektionen zu schützen. Die Menschen haben nun noch mehr Grund nicht in Gottesdienste zu gehen, Dummerle Käßmann behauptet dennoch ungeniert da Gegenteil. Auch ihr Nachfolger auf dem EKD-Chefstuhl will den Menschen die Gelegenheit bieten, sich britische und brasilianische Corona-Varianten einzufangen.

(…..) Nun wissen wir ja schon lange, daß Bischof Heinrich Bedford-Strohm nicht die hellste Kerze auf der Torte ist und immer etwas länger braucht, um Zusammenhänge zu verstehen.

Deswegen erkläre ich es HBS noch einmal in einfacher Sprache, so daß auch er mit seinen eingeschränkten mentalen Fähigkeiten folgen kann.

Das böse böse kleine unsichtbare Krümelchen, das deine Gläubigen krank macht, bleibt nicht immer gleich! Früher reichte einen Stoffmaske, um sich vor den Biestern zu schützen, aber nun haben sich Verwandte aus Südafrika und England nach Deutschland begeben und die sind noch viel viel böser. Die springen deine Schäfchen bei der kleinsten Unachtsamkeit an.

Und deine Präsenzgottesdienste könnten womöglich mit viel Abstand einigermaßen sicher stattfinden, aber ihr seid ja leider ein bißchen doof und wollt immer noch singen. Das ist schlecht, weil dadurch die bösen, bösen Krankmacherchen, die genau im Rachen wohnen, herausgeschleudert werden.

Drittens werden deine Gläubigen bedauerlicherweise nicht aus dem heimischen Schlafzimmer von Enterprise-Chefingenieur Scott direkt auf ihren Sitzplatz in der Kirche gebeamt, sondern sie müssen allein hinfahren, sich in Busse und Bahnen setzen, begegnen auf dem Weg anderen Leuten, drängeln sich in den Eingangstüren, müssen gefahren werden.

Verstehst du das jetzt, HBS? (…..)

(Oh Deutschland, die Dummheit groß in Dir ist, 23.03.2021)

Gerade in der Corona-Krise verlieren die Kirchen nicht nur Mitglieder, sondern auch rapide an Bedeutung, da sich ihr Programm auf Treffen und gemeinsamen Singen beruht.

Kein Mensch braucht die Kirche mehr. Das sieht man schon am Aufbäumen der Hardcore-Religioten, die sich realitätsblind in die Schlacht werfen.

[…..] Religionen haben nach Worten der früheren Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, an Bedeutung gewonnen und sind in manchen Regionen „bedeutsame politische Faktoren“. […..]

(AMB, 30.03.2021)

Die Panik der frommen Abiturientin ist offensichtlich.