Montag, 16. Dezember 2013

Die fromme Koalition.



Das waren noch Zeiten, als im Jahr 1998 das neue Kabinett vereidigt wurde und neben Bundeskanzler Schröder gleich sieben weitere Minister auf die Gottesformel „so wahr mir Gott helfe“ verzichteten.
Oskar Lafontaine, Otto Schily, Walter Riester, Edelgard Bulmahn, Bodo Hombach, Joschka Fischer und Jürgen Trittin waren die „Skandalpolitiker“, die sich anmaßten ohne Gottes Hilfe regieren zu können.
Frau Merkel war empört.

Die Gottlosen hätten nun das Ruder übernommen, hieß es, Religion werde vollends aus dem öffentlichen Raum gedrängt. Schröder begründete das Weglassen der religiösen Schlussformel mit dem Hinweis, Glaube sei Privatsache. Dies stieß bei Teilen der Kirchen auf Kritik, die Politik dürfe sich nicht nur an Sachzwängen ausrichten, sondern müsse sich ihrer Verantwortung vor Gott bewusst sein, hieß es beispielsweise in einem "Wort zum Sonntag". Der Erfurter Bischof Joachim Wanke gab zu bedenken, dass mit der fehlenden Rückbindung an eine transzendente Instanz auch andere "letzte Überzeugungen" wie etwa die gleiche Würde aller Menschen oder die Solidarität mit den Schwachen verloren gingen.

Dazu muß man wohl Katholik sein, um zu erkennen, daß nach 16 Jahren Schwarzgelb nun unter RotGrün die Solidarität mit den Schwachen verloren ginge.

Als die große Koalition 2005 unter Merkel vereidigt wurde, verzichtete nur noch ein Regierungsmitglied auf die Gottesformel. Die Justizministerin Brigitte Zypries war die Übeltäterin und die schlimmsten Befürchtungen wurden wahr! Sie offenbare ihre satanischen Überzeugungen, indem sie Studien zitierte, nach denen Kinder, die von homosexuellen Eltern großgezogen wurden sich mindestens genauso gut entwickelten, wie die in „traditionellen Ehen“ und zog daraus den Schluß auch gleichgeschlechtlichen Paaren eine gemeinsame Adoption zu erlauben.
Zum Glück konnten die christlichen CDU-Minister diesen Frevel bis heute verhindern und Deutschlands Kinder davor schützen massenhaft der Homoperversion anheim zu fallen.
Unklar ist allerdings wie es angehen kann, daß immer wieder sogar CDU-Politiker, wie Jens Spahn, Ole von Beust oder Peter Kurth betroffen sind, obwohl sie gar keine schwulen Eltern hatten.
Am Wochenende hat sich übrigens schon wieder einer geoutet. Wieder bei mir vor der Tür – das muß wohl an dem massiven Einfluß der Gottlosen im Norden liegen.
Der Hamburger CDU-Chef ist schwul.

Im Rathaus war es ein offenes Geheimnis. Jetzt hat CDU-Fraktionschef Dietrich Wersich dem Getuschel um seine Homosexualität ein Ende gesetzt.
In einem Interview mit der "Welt" sprach Wersich erstmals öffentlich über seine Beziehung zu einem Mann. Auf die Frage, ob er sich 2014 auf etwas Besonderes freue, sagte er: "Vielleicht auf meinen 50. Geburtstag im April. Aber jetzt erst einmal auf die Vorweihnachtswoche, die ich schon seit vielen Jahren mit meinem Partner in den Schweizer Bergen verbringe, bevor wir mit unserer Familie Weihnachten feiern."
Ein Outing ohne großes Getöse. Anders als bei Wersichs Partei-Freund Ole von Beust. […] (HH Mopo, 16.12.13)

Die Einschläge kommen näher. Man fragt sich, ob nicht die CDU doch noch vor 2017 auch diese Position räumen wird; ihr Alleinstellungsmerkmal (gemeinsam mit der CSU) als homophobe Partei.

Zurück zum Thema. Als 2009 eine schwarzgelbe Regierung vereidigt wurde, schien die Welt der Frommen wieder in Ordnung zu sein, weil nun kein einziger mehr auf die Formel „so wahr mir Gott helfe“ bei der Vereidigung verzichtete.

Richtig zufrieden waren allerdings Gruppen wie die irren Piusse dennoch nicht.
Denn hartnäckig hielt sich das Gerücht, die Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger wäre in Wahrheit gar keine überzeugte Christin, obwohl sie den christlichen Eid wählte.
Der Grund dafür ist ihre Mitgliedschaft in der Humanistischen Union.
Die HU ist eine Bürgerrechtsvereinigung, die bei organisierten Kirchisten ungefähr genauso beliebt ist, wie der BDI bei der Kommunistischen Plattform.

Die Priesterbruderschaft St. Pius X. hat sich im Streit um die Mißbrauchsfälle an katholischen Einrichtungen in Deutschland voll hinter Papst Benedikt XVI. gestellt. Der deutsche Distriktobere Pater Franz Schmidberger, sagte der Leipziger Volkszeitung (Mittwoch-Ausgabe): „Der Papst hat sich in keiner Weise schuldig gemacht, folglich kann er sich auch nicht entschuldigen.“ […] In diesem Zusammenhang kritisiert Schmidberger scharf Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP).
„Heute schreien jene am lautesten, die noch gestern die Straffreiheit für sexuellen Umgang mit Kindern gefordert haben. Dazu gehört auch die Humanistische Union, die die Frau Justizministerin
Leutheusser-Schnarrenberger zu ihren Mitgliedern zählt. In der deutschen Sprache gibt es dafür ein Wort: Heuchelei. Das Maß ist voll.“
Zudem beklagt die Piusbruderschaft einen unzulässigen Generalverdacht gegen deutsche Priester. „Seien wir mit diesem An-die-Öffentlichkeit-Zerren von Sünde und Schuld entschieden vorsichtiger. Vielleicht erweist sich die eine oder andere Anschuldigung bei näherer Prüfung auch als falsch“, so Schmidberger.
Eine Mitschuld sieht der Distriktobere, ähnlich wie der Augsburger Bischof Mixa, in sexuellen Fehlentwicklungen in der Gesellschaft. „Die Fehlentwicklungen in der Gesellschaft sind handgreiflich. Wer dauernd pornographische Schriften zu Gesicht bekommt, unzüchtige Szenen im Fernsehen und schmutzige Bilder im Internet vor Augen hat, wird kaum mehr begreifen, daß die geschlechtliche Lust an die Pflicht gebunden ist“, so Schmidberger.

Die Leiden des armen Paters Schmidtbauer dürften diese Woche beendet werden. Zwar ziehen sechs gottverdammte Sozialisten in die Bundesregierung ein, aber wenigstens sind der Schwule und die HU-Frau weg.
Und alle sechs SPD-Minister sind fromm.
Andrea Nahles, die Herrscherin über den größten Etat, ist sogar die Top-Religiotin der SPD, die ihr Katholisch-Sein wie eine Monstranz vor sich her trägt und extra ein Buch über ihren Glauben geschrieben hat.
Keine gottlosen Minister, nirgends.
Die RKK ist zufrieden. (Wenn da nur nicht die Musel-Staatsministerin wäre.....)

Zum ersten Mal seit vielen Jahren werden dem neuen Bundeskabinett keine konfessionslosen Minister angehören. Alle Mitglieder geben öffentlich ihre Religion an – und mehrere sind in ihrer jeweiligen Konfession besonders engagiert. Gegenüber fünf Katholiken haben die Protestanten weiterhin mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und neun Ministern die Mehrheit. Bekennende Katholikinnen finden sich jedoch auch unterhalb der Ministerriege. […]
Die drei besonders engagierten künftigen Minister evangelischen Glaubens heißen Gröhe, de Maiziere und Steinmeier: Der künftige Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), der bis 2009 im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland saß, ist derzeit Mitglied der EKD-Synode . Sein Parteikollege, der bisherige Verteidigungs- und künftige Innenminister Thomas de Maiziere, ist seit 2003 Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags. Frank-Walter Steinmeier (SPD), bekennendes Mitglied der evangelisch-reformierten Kirche , soll 2019 gar der Präsident des Kirchentags werden.
[….]  Bei den fünf Katholiken im neuen Kabinett stellt nicht die CSU die Mehrheit, sondern die SPD – zwei der gläubigen Sozialdemokraten sind gar ehemalige Messdiener. Deren wohl bekannteste engagierte Katholikin ist die künftige Arbeitsministerin Andrea Nahles: Der Glaube bringe ihr "so etwas wie Gewissheit, Erdung, Mut, das Leben anzugehen", so die Politikerin aus der Eifel, die als Kind am Altar diente. Nahles sprach sich wiederholt gegen eine strikte Trennung von Staat und Kirche und für einen politikfreien Sonntag aus. Ein kooperatives Verhältnis ermögliche "auch kritische Rückfragen an Lehre und Struktur von Religionsgemeinschaften", so die Politikerin. In der öffentlichen Debatte seien Kirchen unverzichtbare Mahner für Gerechtigkeit. Vor vier Jahren erschien ihr Buch "Frau, gläubig, links".
Der künftige Justizminister Heiko Maas (SPD) war als kleiner Junge ebenfalls Ministrant in seiner saarländischen Heimatpfarrei. Katholisch ist auch die bisherige SPD-Bundesschatzmeisterin und künftige Umweltministerin Barbara Hendricks, die auch dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angehört und die Stiftung des Katholischen Deutschen Frauenbundes beaufsichtigt. Aus Bayern kommen daneben zwei weitere Katholiken in das Kabinett: Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU).
Der CSU-Generalsekretär Dobrindt vertrat bislang wie kaum ein zweiter in der Riege der Unions-Parteiprominenz konservative Thesen. Dabei rieb er sich mitunter derart am Mainstream, dass sich selbst Parteifreunde Sorgen machten. So wetterte Dobrindt, Homosexuelle seien eine "schrille Minderheit". Leidenschaftlich verteidigte er dagegen das Betreuungsgeld und das klassische Familienmodell. Diskussionen um eine Entfernung von Kreuzen in Klassenzimmern tat er als Unsinn ab. Im eher säkular geprägten Berlin wird seine selbstverständliche Rede von christlicher Prägung und kirchlichen Milieus für Aufmerksamkeit - und auch Widerspruch – sorgen. […] Auch unterhalb der Ministerriege finden sich engagierte Katholiken im künftigen Kabinett: Die beiden CDU-Politikerinnen Maria Böhmer und Monika Grütters sind Mitglieder im ZdK. […]
Zwei Mitglieder des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) übernehmen die Funktion der Parlamentarischen Staatssekretärin für die kommende Legislaturperiode: Ingrid Fischbach, ehemalige KDFB-Präsidentin, arbeitet zukünftig im Gesundheitsministerium und Dorothee Bär aus dem Diözesanverband Würzburg im Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die wohl größte religiöse Besonderheit ist die Integrationsstaatsministerin Aydan Özoguz (SPD). Mit ihr gehört im Jahr 2013 erstmals eine Muslima der Bundesregierung an. […]