Das kann man gar nicht oft genug betonen:
Menschenrechte,
Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Rechtsstaat,
Frauenemanzipation, Folterverbot, Abschaffung der Sklaverei, Abschaffung der
Todesstrafe, Freiheit der Kunst, Abschaffung der Prügelstrafe, Tierrechte,
Ächtung von Antisemitismus, Schwulenrechte, Abschaffung des Verbots
gemischtrassiger Ehen, Abschaffung des Verbots gemischtkonfessioneller Ehen,
Verbot von Vergewaltigungen in der Ehe, etc pp - all das mußte gegen den
erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpft werden.
Die Kirchen waren dagegen und verschwendeten damit sinnlos über Dekaden ihre Kraft.
Die Kirchen waren dagegen und verschwendeten damit sinnlos über Dekaden ihre Kraft.
Matthäus 10,37: Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.
Jeremia 17,5: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und hält Fleisch für seinen Arm und weicht mit seinem Herzen vom Herrn.
1Mose 17,1: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.
Wer es also ernst meint mit der Menschenwürde, der sollte dringend die Finger von der Bibel lassen – alle modernen Menschenrechte wurden GEGEN den erbitterten Widerstand der Kirche und gegen die Bibel erkämpft.
Die reizenden Christen stemmten sich immer am längsten gegen die Abschaffung der Sklaverei, gegen die Leibeigenschaft, gegen das Frauenwahlrecht. Etc.
Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.
(Jesus, MT 10,24)Die Sklaverei ist ein Gottesgeschenk.
(Kirchenlehrer Ambrosius)Die Sklaven sollen zur Ehre Gottes noch eifriger Sklavendienste tun, damit sie herrlichere Freiheit von Gott erlangen.
(Bischof Ignatius)Die Sklaven sollen ihren Freikauf nicht aus der gemeinsamen christlichen Kasse fordern; sie sollen sich nicht aufblähen, sondern zur Ehre Gottes noch eifriger Sklavendienste tun, damit sie herrlichere Freiheit von Gott erlange.
(Bischof Ignatius)
Glücklicherweise hat sich der kirchliche Widerstand gegen Bürgerrechte meistens
als Mißerfolg erwiesen, weswegen Seth Macfarlane es als Zeitverschwendung betrachtet
auf Seiten der Kirche zu stehen:
It is a huge waste of time; if you look back in history every civil rights-movement; the blacks or woman, they always lose. Anyone who tries to fight the advance on any particular minority-group is going to lose - whether it is now, whether it is 20 years from now.
They are wasting their time.
Immer
wenn Religionen mal wieder ein Stückchen ihrer menschenrechtsverletzenden
Methoden und Lehren aufgeben sollen, blasen sie zum letzten Gefecht und weigern
sich mit Händen und Füßen dagegen den rechtsstaatlichen Regeln zu folgen.
So
ein Beispiel erleben wir just anhand des ziemlich sensationellen sogenannten „Beschneidungsurteils“
des Kölner Landgerichtes.
Möglicherweise erleben wir gerade den Anfang vom Ende
der Penisschneiderei bei Juden und Moslems in Deutschland.
Das
Urteil und dessen Bedeutung wurden bereits von Skydaddy auf „hpd“ gebührend beschrieben, so daß ich die Argumente nicht alle wiederholen muß.
Ein
interessanter Aspekt scheint mir zu sein, daß das Ernstnehmen der
Menschenrechte und des Grundgesetzes von allen Religionen gleichermaßen als
Bedrohung empfunden wird.
Hysterisch schließen die Abrahamiten die
Reihen und hacken gemeinsam auf den deutschen Rechtsstaat ein.
Wir
sprechen hier von Gruppierungen, die sich bei anderer Gelegenheit nicht mal das
Schwarze unter den Fingernägeln gönnen.
In Nordirland gehen 95% (!) aller
Kinder auf konfessionsreine Schulen - so sehr hassen sich dort im Jahr 2012
noch Protestanten und Katholiken.
Aber
daß Türken nicht mehr ihren Babies am Penis rumschneiden sollen, eint sie
schlagartig.
Es sei jedoch nicht erwiesen, dass die Beschneidung dem Wohl des Kindes schade, sagte [der Vorsitzender der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum Heinrich] Mussinghoff: "Es ist auch nicht einsichtig, weshalb die Beschneidung dem Interesse des Kindes zuwiderlaufen soll, später selbst über seine Religionszugehörigkeit zu entscheiden."
Unfreiwillig
zeigt der Katholikenfunktionär hier wie sehr sein Denken religiotisch bestimmt
ist.
Er
kann die Dinge gar nicht neutral sehen und bleibt seinem eingeschränkten Kontext
verhaftet.
Als Amerikaner kenne ich mehrere Männer, die überhaupt nicht
religiös sind, aber sich einfach darüber ärgern beschnitten zu sein, weil sie
es nicht entscheiden konnten.
Die
Vorhaut ist doch nicht nur eine Frage der religiösen Konversion!
Zirkumzision
ist ein emotional aufgeladenes Thema, das ich hier nicht diskutieren will.
Fest
steht aber, daß die früher vorgebrachten medizinischen Vorteile (Schutz vor
Masturbation, Hygiene,..) allesamt haltlos sind. Dennoch KANN man es machen
lassen, weil man es schön findet. Oder sexuell vorteilhaft. Oder um seine Zugehörigkeit
zu einer Gruppe auszudrücken. Es mag noch mehr Gründe geben.
Sicher ist aber
eins: Es ist nicht rückgängig zu machen.
Ich spreche hier also nicht pro oder contra
Beschneidung, sondern meine lediglich, das sollte man gefälligst selbst entscheiden
dürfen.
Damit
bin ich offenbar im Einklang mit dem deutschen Gesetz und die Religiösen sind
es nicht.
Daß
ein einzelner Mensch vielleicht seine Vorhaut gerne behalten möchte, geht in
den Kopf eines Religioten gar nicht rein.
In
der Süddeutschen Zeitung erschien heute ein Aufsatz von Eberhard Schockenhoff (katholischer
Priester und Professor für Moraltheologie) über die Unmöglichkeit der
Wiederzulassung Wiederverheirateter zur Kommunion.
Bester
Satz für mich:
"Auch darf das Scheitern eines gemeinsamen Lebensentwurfs nicht als nahezu zwangsläufige Folge zu hoher moralischer Ideale dargestellt werden, als sei die Forderung ehelicher Treue unerfüllbar. Was geschehen ist, der Bruch der ersten Ehe und die Untreue gegenüber dem Partner, hätte niemals geschehen dürfen."
Die
Moraltheologen denken mal wieder nur mit dem Schwanz und nur an Sex!
Als
ob Ehen lediglich an UNTREUE "scheitern" könnten!
Daß
man und frau sich auseinanderlebt kann 1000 andere Gründe haben und außerdem
muß eine Ehe, die vielleicht 10, 20 oder 30 Jahre gedauert hat doch keineswegs
"gescheitert" sein, nur weil man sich am Ende trennt!
Auch
Moraltheologie-Professoren sind eben Religioten und somit geistig beschränkt.
Man
muß die Jugend davor schützen solchen Sekten irreversibel in die Hände zu
fallen.
Man sollte es halten wie die Amish:
Erwachsenentaufe.
Das bedeutet für die Juden und Moslems „Erwachsenenbeschneidung.“
Es
ist doch vollkommen in Ordnung, wenn ein rechtlich gesehen mündiger Mensch mit
seinem Penis anstellt was immer er will.
Man
darf ihm die Möglichkeit aber nicht nehmen, indem man aufgrund uralter Bräuche
vollendete Tatsachen schafft.
Uralte
Bräuche sind aber eben keine guten Argumente, Herr Graumann!
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann:
„Diese Rechtssprechung ist ein unerhörter und unsensibler Akt. Die Beschneidung von neugeborenen Jungen ist fester Bestandteil der jüdischen Religion und wird seit Jahrtausenden weltweit praktiziert. In jedem Land der Welt wird dieses religiöse Recht respektiert.“
(PM 26.06.12)
"Die
Witwenverbrennung ist fester Bestandteil der Hindu-Religion und wird seit
Jahrtausenden weltweit praktiziert.“
„Diese
Rechtsprechung ist ein unerhörter und unsensibler Akt. Das Opfern von
Jungfrauen ist fester Bestandteil der aztekischen Religion und wird seit
Jahrtausenden in Mexiko praktiziert."
"Die
Gottesurteile durch Ertränken waren feste Bestandteile der christlichen
Religion und wurden Jahrhunderte europaweit praktiziert."
"Die
Lex Prima Noctis war fester Bestandteil der christlichen Religion und wurden
Jahrhunderte europaweit praktiziert."
Auch
wenn es den organisierten Religioten so gar nicht gefällt: Sie können in der
heutigen Welt immer weniger ihre menschenrechtswidrigen Praktiken durchführen.
Wir
haben mittlerweise Rechtsstaaten entwickelt und da bleibt nun mal immer weniger
Platz für altertümliche Foltermethoden.
Das
ist zwar bedauerlich für die Religionsführer aber umso besser für die Menschen.