Mittwoch, 17. Februar 2021

Spahn, Du nervst.

In großen Krisen guckt man natürlich auf die Regierungsspitzen, hört den Ministern zu, wartet auch offizielle Verlautbarungen und die Darlegung von Plänen.

Man möchte schließlich wissen, wie es weitergeht.

Während einer weltweiten Pandemie mit Millionen Toten und Lockdown des wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebens blickt man insbesondere auf den Gesundheitsminister. Dieser verbreitet nun Zuversicht und verspricht etwas, das man gern hört: Schnelltest für Zu Hause und für jeden.

[……] Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will von März an allen Bürgern kostenlose Corona-Schnelltests anbieten. So soll verhindert werden, dass sich das Virus in der Bevölkerung wieder rasch ausbreitet, wenn die Beschränkungen des öffentlichen Lebens gelockert werden. Die Tests seien mittlerweile "ausreichend am Markt verfügbar", teilte Spahn auf Twitter mit. [……]

(SZ, 17.02.2021)

Wow, das würde in der Tat das Leben erheblich vereinfachen, wenn man immer genau wüßte, wer infiziert ist.

Das Problem ist nur, daß wir nach drei Jahren Minister Spahn wissen, was von seinen Versprechen und Ankündigungen zu halten ist. Nämlich gar nichts.

2018 hatte Spahn angesichts des dramatischen Pflegepersonal-Mangels 13.000 neue Altenpfleger als Soforthilfe versprochen.

Es blieb aber bei dem Versprechen. Spahn kümmerte sich nie darum und bis heute gibt es diese Pfleger nicht.

(…..) Bei seinen Kernaufgaben, als beispielsweise den dramatischen Medikamenten-Engpässen oder den 150.000 fehlenden Pflegekräften geht schon gar nichts voran.

Die Marke von 150.000 zusätzlichen Pflegern aus dem Ausland (daß man deutsche Fachkräfte angemessen bezahlen könnte, so daß das ein für mehr Menschen attraktiver Beruf wird, kommt Spahn gar nicht in den Sinn) hat er ganz knapp verfehlt. Etwas unter 5.800 sind es innerhalb der letzten SIEBEN JAHRE geworden.

[…..] So sind in den vergangenen Jahren 5797 Pflegekräfte über ein spezielles Programm aus Bosnien und Herzegowina, Serbien, den Philippinen und Tunesien nach Deutschland gekommen.   Davon wurden seit 2013 3577 Menschen direkt an Arbeitgeber vermittelt, 2220 sind ohne Vermittlung eingereist und haben eine Arbeit als Pflegekraft aufgenommen. Zudem besuchen derzeit in Vietnam 107 Personen einen Deutschsprachkurs, sie sollen ab Mitte 2020 nach Deutschland kommen. Mehr als die Hälfte der eingereisten Pflegekräfte kommt aus den Philippinen. […..]

(SZ, 29.01.2020)

Offenbar nutzt Spahn seine Zeit lieber, um mit Grenell und Kurz anzubändeln, sich mit Rechtsextremen zu treffen und ultrakonservative Seilschaften zu knüpfen. (…..)

(Sehr viel heiße Luft, 31.02.2020)

Spahns Glaubwürdigkeit bewegt sich irgendwo zwischen Pinocchio und Trump.

(…..) Sachpolitik simuliert er aber nur; die meisten seiner Ideen und Vorhaben werden ohnehin nie umgesetzt. Die betroffenen Bürger haben also rein gar nichts davon. Aber das ist auch unnötig, da Spahns Ministeramt ohnehin nur der Befriedigung seiner Eitelkeit dient, ihm Bekanntheit verschaffen und so für höhere Aufgaben empfehlen soll.    Seine in der rechten Presse gefeierten Bemühungen für die 3,4 Millionen Pflegebedürftigen nutzt den Betroffenen also rein gar nichts

Kranke Menschen sind dem Gesundheitsminister, der erfrischend ehrlich sagt, er habe auch keine Lust seine eigenen Eltern zu pflegen, vollkommen egal.

(….) Und eins muss man sagen, Spahn schafft was weg (Merkel): Ein gutes Jahr nach seiner Ankündigung bundesweit 13.000 zusätzliche Pfleger einzustellen (gebraucht werden mindestens 50.000 Zusätzliche), hat er bundesweit schon fast 300 Neueinstellungen geschafft! Yippie, wenn das in dem Tempo weitergeht, sind die 13.000 Stellen in etwa 43 Jahren, also 2062 besetzt. Die 50.000 benötigten Kräfte wären dann im Jahr 2186 einsatzbereit. (….)

(Geld oder berufliches Ansehen, 31.08.2019)

(Realistische Kosten, 22.11.2019)

Seine Corona-bezogenen Ankündigungen sind genauso haltlos und verlogen, wie seine sonstigen Ministerversprechen.

(…..) Im September und Oktober behauptete Spahn, es werde keinen weiteren Lockdown, keine gesperrten Seniorenheime geben. Er richtete sich seine Multimillionen-Oligarchenvilla ein und so gibt es 10 Monate nach Beginn der Pandemie immer noch nicht genügend FFP-Masken.

Auch das nächste Mega-Problem, das sich seit Monaten ankündigt, verschläft Spahn: Wie soll man 80% der Deutschen impfen, wenn Covidioten und Impfgegner erfolgreich dagegen agitieren?

[…..]  Wo ist die Impfkampagne der Bundesregierung?  […..]  Albrecht Broemme, der Ex-Chef des Technischen Hilfswerks und jetzige Koordinator für den Aufbau der Impfzentren in Berlin, hat kürzlich ein Worst-Case-Szenario beschrieben: Der Corona-Impfstoff sei da, er könne aufgrund logistischer Probleme aber nicht verimpft werden. Dann sei, so Broemme in seiner direkten Berliner Art, „die Kacke am Dampfen“.  […..]   Es fehlt: die von der Bundesregierung angekündigte Impfkampagne. Offenbar glaubt sie, die älteren Menschen würden bei der Impfung schon brav mitmachen. Das ist eine Form der Bevormundung – und dazu auch noch ein fahrlässiges Versäumnis.   Sicher, wer Krankheiten wie Tuberkulose noch selbst erlebt hat, hat eine eher positive Einstellung zum Impfen. Aber die Skepsis gegenüber den in Rekordzeit entwickelten Vakzinen ist überall weitverbreitet. [….]

(Tim Szent-Ivanyi, RND, 23.12.2020)

Spahns sagenhafte Unfähigkeit kostet Menschenleben. (…..)

(Totalversager im Schatten, 22.12.2021)

Und nun also mal wieder ein Spahn-Versprechen; Schnelltests für alle.

Wenn Spahn das sagt, ist schon mal eins klar: Das wird nie etwas.

[….] Ein ziemlich leeres Spahn-Versprechen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mag Versprechen – und im Brechen ist er auch gut. Nicht gerade hilfreich, angesichts der ohnehin großen Verunsicherung in der Bevölkerung. So versprach er dem Einzelhandel im September, „mit dem Wissen heute“ keine Läden und Friseure mehr dichtzumachen. Seit Wochen sind die Geschäfte nun wieder geschlossen. Spahn versprach, alle Bewohner von Pflegeheimen bis Mitte Februar durchzuimpfen – noch immer warten Senioren auf ihre Dosis. [….] 

(Mopo, 17.02.2021)