Als
kleiner Hobbyblogger wundere ich mich immer wieder über Erkenntnisse der
Profijournalisten.
Was war
das für ein Bohei, als der SPIEGEL mit den angeblich so sensationellen Helmut-Kohl-Zitaten
aus dem Buch von Heribert Schwan und Tilman Jens titelte.
Dabei
wußte doch jeder, der Zeitung lesen kann seit Jahrzehnten, daß sich der Ex-Bundeskanzler
einer proletigen Sprache bedient und extrem in Feinbildern denkt. Der Mann war
schon immer extrem nachtragend und voller Hass gegenüber „Parteifreunden“, die
ihm zu widersprechen wagten.
Kohl
verachtet Geißler, Blüm, Süßmuth und Wulff – what else is new?
Genauso sensationell ist die Erkenntnis, daß George W. kein Fan von Saddam Hussein war.
Genauso sensationell ist die Erkenntnis, daß George W. kein Fan von Saddam Hussein war.
Am
Freitag nun entdeckte Holger Schmale von der Berliner Zeitung, daß die
Pfarrerstochter, Vorsitzende der CHRISTLICHEN CDU und Kämpferin für den
Gottesbezug in der EU-Verfassung Merkel selbst auch Christin ist!
Donnerschlach!
Wer hätte das gedacht?!
Donnerschlach!
Wer hätte das gedacht?!
[….] Lange
Zeit hat die Kanzlerin wenig Persönliches über sich preisgegeben. Nun kehrt sie
in ihre Heimatstadt Templin zurück und erzählt in der Kirche über ihren
Glauben, ihre Zweifel und ihre Gebete.
[….]
Angela Merkel ist heimgekehrt an diesem
Freitagabend, nach Templin in der Uckermark und in die Kirche, in der sie einst
konfirmiert wurde. [….] Lange Zeit
hat Angela Merkel darauf geachtet, nicht sehr erkennbar zu sein. Nicht als
Ostdeutsche, nicht als Frau, nicht als Christin. [….] Und nun steht sie in der Kirche, in der manchmal auch ihr Vater, der
Pfarrer und Leiter eines theologischen Seminars in Templin, gepredigt hat. „Das
ist Heimat“, sagt sie später auf eine Frage nach ihrem Gefühl an diesem Ort. Es
ist Reformationstag, sie soll über das Thema „Christlich leben, politisch
handeln“ sprechen. Und so gehört es zu diesem ungewöhnlichen Abend, dass sie
über sich als Christin spricht, über ihren Glauben, den sie, wie sie sagt, ja
nicht wie eine Monstranz vor sich her trägt. Wäre sie nicht die Vorsitzende der
Partei mit dem C im Namen, wüsste man vielleicht gar nichts über ihr
Bekenntnis. Sie empfinde das Christsein als „unglaublichen Schutz“, sagt Angela
Merkel.
Sie könne in dem
beruhigenden Bewusstsein leben, auch Fehler machen zu dürfen, denn sie wisse,
dass sie nicht vollkommen sei. Zugleich bewahre sie der Glaube vor jeglichen
Allmachtsphantasien und lehre Demut. Und ja, das stille Gebet, die Einkehr
gehörten zu ihrem Leben wie die Freude, mit anderen das Vaterunser zu sprechen,
sagt sie auf Fragen aus der Gemeinde nach ihrem Vortrag. [….]
Als ich
vor Jahren mal auf Merkels persönliche Website klickte, hatte ich allerdings auch schon einen kryptischen Hinweis darauf
gefunden, daß es sich um eine Christin handeln könnte:
Freiheit, Solidarität
und Gerechtigkeit - das sind die Grundwerte der CDU, die sich aus dem
christlichen Menschenbild ableiten. Sie sind auch Richtschnur meines Handelns.
Der Mensch mit seiner unveräußerlichen Würde und Einzigartigkeit muss im
Mittelpunkt der Politik stehen.
Merkel lehnt Homorechte ab, agitiert gegen PID,
propagiert religiöse Kinderverstümmelung und verurteilt Sterbehilfe. Stets christlich argumentiert.
Hatte Herr Schmale gedacht, das täte sie als
Ungläubige?
Wenn Politiker auf ihre religiösen Überzeugungen
pochen, kann man getrost davon ausgehen, daß als Nächstes die Ablehnung eines
Menschenrechtes kommt.
Wer religiös Politik macht, will anderen etwas
vorschreiben oder verbieten und ihnen eben NICHT erlauben frei über das
Geschlecht des Ehepartners, PID, Schwangerschaftsabbruch oder Suizid zu
entscheiden.
Merkels Christenüberzeugung kommt bei der Solidarität
mit den Syrischen Flüchtlingen zum Tragen.
Insgesamt nehmen die 28 EU-Staaten alle zusammen weniger als 1% (weniger
als EIN PROZENT!) der vom IS-Terror bedrohten auf.
Gerade ist das Ende der humanitären
Mittelmeer-Überwachung „Mare Nostrum“ eingetreten. Ab jetzt wollen die
christlichen EU-Regierungschefs lieber wieder mit der Aktion „Triton“ die
Grenzen abschotten und die Verzweifelten in den überfüllten Booten absaufen
lassen.
Mit einem Budget von monatlich 3 Millionen Euro verfügt «Triton» aber nur
über ein Drittel der Mittel von «Mare Nostrum». Zudem konzentriert sich das
Mandat von Frontex auf den Grenzschutz, und das Einsatzgebiet beschränkt sich
auf die küstennahen Gewässer Italiens. «Mare Nostrum» hingegen war vor der
libyschen Küste tätig und hatte die Suche und Rettung von Migranten zum Ziel.
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisieren daher, mit
dem Ende von «Mare Nostrum» würden die Bootsflüchtlinge ihrem Schicksal
überlassen.
Merkel als Apologetin der Nächstenliebe-Religion hat
ihre eigene christliche Deutung zu den Menschen in höchster Not, die zu
Myriaden auch mit deutschen Waffen abgeschlachtet werden. Es wäre „nicht
christlich“ noch mehr von ihnen in Deutschland aufzunehmen. Der Welt-Autor Robin
Alexander findet das „mutig und klar!“
Angela Merkel kennt
die schlichte Maria-Magdalenen-Kirche im brandenburgischen Templin wie kein anderes
Gotteshaus: Hier ist sie als Mädchen allwöchentlich in die Christenlehre
gegangen und konfirmiert worden. Heute besucht die Kanzlerin die Gottesdienste
in dem Bau nicht mehr, der 1749 auf den Ruinen mittelalterlicher Vorgänger
errichtet worden war. […]
Merkel, die nach eigenen Angaben regelmäßig
betet, hat einmal erzählt, sie meide Kirchen, da die Menschen auch dort auf sie
schauen würden. […]
In der gläubigen
Menschen traditionell wichtigen Frage zum Lebensschutz positioniert Merkel sich
vorsichtig konservativ: "Ich glaube, dass es richtig ist, dass wir ein
sehr strenges Embryonenschutzgesetz haben in Deutschland.[…] Mutig und klar spricht Merkel hingegen über ihre Flüchtlingspolitik: Die
Abschiebung in sichere Herkunftsländer sei "auf den ersten Blick
vielleicht nicht christlich", aber "es ist vielleicht noch weniger
christlich, wenn wir zu viele aufnehmen und dann keinen Platz mehr finden für
die, die wirklich verfolgt sind". […]