Zu
den Dingen, die mehr immer rätselhaft bleiben werden, gehört der Drang von
Eltern ihren Kinderchen die Individualität auszutreiben und sie zu
uniformieren.
Gerne
darf das eine pseudomilitärischen Anstrich bekommen, indem soldatisches
Treiben, exerzieren und schießen geübt wird. In Europa und Amerika gibt es
zahlreiche Internate, die wie Militärakademien für Kinder geführt werden.
Ziel
ist es offensichtlich den Nachwuchs frühzeitig an Gehorsam und
Hierarchien zu gewöhnen. Sie bekommen Uniformen, Dienstgrade und Befehlsketten.
In
den USA besonders populär: Boot-camps.
Fällt ein Kind aus dem Rahmen, wird es
mit äußerster Härte wie in einem Hochsicherheitsgefängnis militärisch dermaßen
drangsaliert, bis der heiß ersehnte Punkt erreicht ist an dem „der Wille
gebrochen wird.“
Nein,
ich bin kein Pädagoge, aber ich strebe bei meinen (theoretischen) Kindern nicht
an ihren Willen zu brechen und sie zu kleinen Rädchen in männerbündnerischen
Hierarchien zu machen.
Außerdem
wird von vielen Eltern offensichtlich gewünscht, daß ihr Nachwuchs in möglichst
homogenen Verhältnissen erzogen wird.
Hautfarbe, Religion und sozialer Status
sollen einheitlich sein.
Ziehen
zu viele „Ausländer“ ins Viertel, schickt man seine Kinderchen lieber woanders
zur Schule.
Ein
Paradebeispiel für die pädagogisch-religiöse Apartheit war die
„Pro-Reli“-Initiative in Berlin, die unterstützt von Steinmeier, Merkel, Volker
Beck und Co durchsetzen wollte, daß Religionsunterricht 100% christlich zu erfolgen
hätte, daß die Christlichen Kinder von ihren Muslimischen oder atheistischen
Freunden separiert werden, damit sie nicht im gemeinschaftlichen
Ethik-Unterricht auch von anderen Weltanschauungen hören müssen.
Der
ehemalige Chefbischof Wolfgang Huber, der heute für die ZEIT-Akademie Ethik lehrt, war die Hauptantriebskraft für die Kinderapartheit.
Ähnliches Denken herrschte beim „Gucci-Protest“ der reichen Mamis und Papis in den Hamburger Elbvororten, als sie mit erheblichen
finanziellen Einsatz und massiver Unterstützung der FDP das Primarschulgesetz
zu Fall brachten.
„Gemeinsames Lernen“ war ihnen ein Gräuel. Ihr privilegierter
Nachwuchs sollte unbedingt unter sich bleiben.
Ich
hingegen würde meinen Kindern wünschen in einem möglichst pluralistischen
Umfeld aufzuwachsen. Sie sollten Freunde der unterschiedlichsten Hautfarben und
Kulturen haben, sie sollten es als selbstverständlich erachten, wenn die Eltern
ihrer Klassenkameraden zwei Männer sind, im Rollstuhl sitzen, einen Turban
tragen oder aus Betreuern in einem Waisenhaus bestehen.
Eltern
haben heute mannigfache Möglichkeiten ihre Kinder zu homogenisieren und in
einer optisch einheitlichen Form verschmelzen zu lassen.
Sie
können als Messdiener, im Schützenverein oder Highschool-Clubs Uniformen tragen
und ihre Individualität ablegen.
Schon kleinste Wesen steckt man gerne in
Matrosen-Kostüme, um sich an der Miniversion eines soldatischen Outfits zu
erfreuen.
Offensichtlich
verkörpern Jugendorganisationen mit Uniformzwang das was man sich unter „heiler
Welt“ vorstellt.
Die
größte amerikanische Jugendbrigade stellen die boy scouts.
Was ein bißchen
nach einem Pornotitel in der Pädophilen-Szene klingt heißt vollständig Boy
Scouts of America (BSA).
Jungen und junge Männer zwischen 7 und 21
Jahren dürfen Mitglied sein.
Auf Druck der blöden Bürgerrechtler werden aber
inzwischen auch Mädchen (ab 14 aufgenommen).
Fast drei Millionen Kinder und
Jugendliche werden pseudomilitärisch in Packs (für Cup Scouts 7–10 Jahre), Troops (Boy Scouts 11–18), Teams
(Varsity Scouts 14–18 Jahre) und Ventures eingeteilt.
Die
Ideologie der BSA ist stramm religiös und konservativ.
Wichtig sind, wie so oft
in Amerika „die drei G’s“.
Gemeint sind God, Gays und Girls.
Zwei der drei
G-Punkte sind seit 100 Jahren ideologisch unverändert.
Ersteres
muß sein, das zweite darf nicht sein und letzteres wurde zähneknirschend
inzwischen verändert. Schon seit 1988, bzw. 1991 (sic!) dürfen auch „girls“ boy scouts sein.
Tunten
und Atheisten sind aber nach wie vor unerwünscht!
The Boy Scouts of America, since it's founding in 1910, have always required its members to promise to do their Duty to God. In addition to the Boy Scout Oath and Law, the newly founded BSA organization drafted religious principles to guide its membership. While BSA has not changed these principles since 1910, it has paid it more lip service than not.
Wer es wagt nicht an Gott zu glauben, fliegt raus.
In 1985, 15-year-old Paul Trout of West Virginia, was denied promotion to Life Scout because he was not religious. Not only was he denied the rank of Life Scout, but his membership in Scouting was terminated. […] In 1991 two nine-year-old twins, William and Michael Randall, were expelled from their Cub Scout Pack when they refused to say the word "God" in the Cub Scout Oath. They filed a lawsuit and were later reinstated by the Courts, pending continuing legal action.
Noch
schlimmer als Ungläubige sind in der BSA-Ideologie aber schwule oder bisexuelle
Jugendliche. Bis heute werden sie kategorisch abgelehnt.
Ein Boy Scout ist „morally
straight and clean“.
Das
bedeutet nicht nur, daß er nicht schwul sein kann, sondern daß er auch nicht
masturbiert!
A Scout is CleanIn addition to the "morally straight" clause, BSA refers to the 11th point in the Scout Law - A Scout is Clean - as prohibiting homosexuality. One must recall that when the Scout Law was written, sexual perversity was meant to include; premarital coitus, masturbation and marital excess. Homosexuality was not even considered by BSA officials, much less talked about openly.Statistics show that almost every male has masturbated in his life. Thus, the many Boy Scouts out there entering puberty and exploring their body, according to BSA's definition of cleanliness, should all be expelled from BSA. Just like Tim Curran and James Dale. Of course, if BSA was an organization which was based on principles and applied them evenly, then no one would be left in BSA.
Gegen
den ban of gays protestieren immer mal wieder moralisch verkommene Liberale und
so nahm sich die Organisation zwei Jahre Zeit das Thema Homosexualität zu durchdenken.
Dieser Denkprozess ist nun abgeschlossen.
Die Pfadfinder in den USA wollen auch künftig keine Homosexuellen in ihren Reihen dulden. Es gebe keine Notwendigkeit, von diesem Verbot abzurücken, teilten die Boy Scouts of America mit. Sie hatten zuvor fast zwei Jahre lang ihre internen Statuten überprüft. Der Ausschluss von Homosexuellen richtet sich sowohl gegen jugendliche Mitglieder als auch gegen schwule und lesbische Erwachsene, die als ehrenamtliche Betreuer oder Angestellte für die Boy Scouts arbeiten wollen. Die große Mehrheit der Eltern von Pfadfindern stehe hinter der Entscheidung, sagte Scouts-Chef Bob Mazzuca. "Sie legen auf das Recht wert, Fragen zur gleichgeschlechtlichen sexuellen Orientierung innerhalb der Familie oder mit Hilfe eines Geistlichen anzusprechen."
(Spon18.07.12)
Halleluhjah!