Freitag, 2. Juni 2023

Wie tief sinken die Elb-Grünen?

Meine langjährige beste Freundin stammte aus Wien und daher verglichen wir unsere beiden Geburtsstädte gern.

Hamburg und Wien sind in vieler Hinsicht sehr ähnlich.

Beides liberale europäische Städte, beide haben weltberühmte Friedhöfe, beide knapp zwei Millionen Einwohner, beide verstehen sich als ausgesprochen multikulturell, beide haben sehr reiche Bewohner und beide gelten als rot – fast immer regieren SPÖ, bzw SPD.

Aber es gibt auch gravierende Unterschiede.

Wien ist katholisch, Hamburg säkular/protestantisch.

Wiener pflegen einen ausgesprochenen Titel-Fetisch; Hamburger sind das diametrale Gegenteil. Ein Hanseat nimmt keinerlei Orden an und sogar seinen Arzt reden man ohne „Dr.“ an.

Der Grund für die Unterschiede liegt in der Geschichte. Während Wien über Jahrhunderte das Herz einer Monarchie war, von seinem Kaiser/Königshof geprägt wurde und durch die Herrschaft der Habsburger über ein Riesenreich automatisch multikulturell wurde, war Hamburg niemals Fürstensitz, sondern eine rein bürgerliche Handelsstadt.

Multikulti gehört für die Hanseaten seit Jahrhunderten zu ihrer Identität, weil die vom Hafen geprägten Pfeffersäcke intensive Geschäftskontakte mit der ganzen Welt aufbauten.

Die reichen Hamburger Kaufleute waren sehr selbstbewußt und übernahmen die kulturmäzenatische Rolle der Fürsten einfach selbst.

Alles, das ein herrschender Monarch üblicherweise in seiner Hauptstadt zum Repräsentieren errichtet – ein zentrales Schloss, Gärten, Museen, Theater, Zoos – finanzierte sich Hamburg selbst. Ein prächtiges Rathaus mit mehr Zimmern als der Buckingham Palace, einen Stadtpark, Kulturtempel. Bis heute ist es Ehrensache für hanseatische Unternehmer, enorme Summen für Bildungs- und Kultureinrichtungen zu spenden.

Ein typisches, von Königshäusern entlehntes Verhalten, ist der Umgang der Hamburger mit Schwänen.

[….] Zu den Untertanen des britischen Königshauses gehören nicht nur alle menschlichen Bewohner Großbritanniens, sondern auch die allermeisten Schwäne. Das wurde im Jahr 1482 per Gesetz so festgelegt. Damals machten viele Menschen Jagd auf Schwäne, wegen des zarten Fleisches und der weichen Federn. Um die Schwäne vor dem Aussterben zu schützen, wurden sie unter den Schutz der britischen Krone gestellt.  [….]

(SZ, 30.12.2017)

Dem wollten die Hamburger nie nachstehen und entwickelten einen ähnlichen Schwanenkult. Das Beleidigen eines Schwans wurde 1664 per Gesetz verboten. Wer einen Schwan beleidigt, beleidigt auch die Stadt Hamburg.

[….] Das Hamburger Schwanenwesen ist eine städtische Dienststelle. Es hat eine jahrhundertelange Tradition, denn in Hamburg gelten die Schwäne als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit der Hansestadt – und als eines der Wahrzeichen Hamburgs. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Olaf Nieß besetzt somit die wohl älteste Planstelle der Stadt Hamburg.  [….]

(MoPo, 11.04.2023)

Der Schwanenbestand schrumpft trotz besserer Wasserqualität tendenziell. Dafür gibt es zwei Hauptgründe. Einerseits immer wieder auftretende Vogel-Viren und andererseits der durch Corona beförderte Hunde-Boom, in Kombination mit immer mehr Freizeit. Die Frauchchen und Herrchen lassen dabei rund um die Alster ihre Kläffer ohne Leine rumtoben, so daß die Schwanenbrutpaare aus ihren Nestern vertrieben werden, wenn Hasso und Bello durch die Uferböschung toben.

Unglücklicherweise war das letzte Jahr besonders fatal. Schon im Winterquartier fielen 27 majestätische Höckerschwäne der Vogelgrippe zum Opfer.

Von insgesamt 120 Ende 2022 eingesammelten Schwänen überlebten lediglich 65!

[…..] Üblicherweise verlassen die Schwäne im Frühjahr gemeinsam als große Gruppe das Winterquartier. Dass das in diesem Jahr anders gemacht wird, liegt an der Vogelgrippe, die den Schwanenbestand Anfang des Jahres hart getroffen hat. 27 Tiere sind wegen der Vogelgrippe verendet. Wegen einer Infektion mit Botulismus-Bakterien, die in sauerstoffarmen Gewässern vorkommen und die Wasservögel vergiften, seien zudem weitere Tiere verendet. Der eigentlich rund 100 bis 120 Exemplare umfassende Bestand ist auf 65 Tiere geschrumpft. Alle Tiere werden in diesem Jahr vor ihrer Entlassung zunächst auf die Vogelgrippe getestet. Nur gesunde Tiere dürfen das Quartier verlassen und ihre Brutgebiete aufsuchen. Am Eppendorfer Mühlenteich waren sie zu ihrem Schutz bereits seit Januar in Zelten und in Kleingruppen untergebracht worden.  [….]

(NDR, 11.014.2023)

Nun haben wir in Hamburg bekanntlich seit 2015 einen Grünen Umweltsenator und eine Grüne Bürgermeisterin.

Theoretisch wäre es also denkbar, daß die Stadtregierung Schritte unternimmt, um die Hamburger Wasservögel besser zu schützen.

Grüne würden das tun.

Allerdings ist der Hamburger Landesverband kein grüner Grünen-Verband, sondern ein Oliv-Grüner mit extremer Schlagseite nach Rechtsaußen. Die Hamburger Grünen frönen (auf Bezirksebene) ihrem manischen Drang, mit der CDU zu koalieren und sie hassen Bäume.

Das ist geradezu der Signature-Move Grüner Senatoren: Straßenbäume abholzen und ums Verrecken nicht nachzupflanzen.

(….) Und dann ist da noch das leidige Hamburg, welches als Stadtstaat natürlich das 2%-Ziel nicht erfüllen kann, aber mit seinem Natur-hassenden Grünen Umweltsenator Anjes Tjarks dafür manisch Bäume abhacken lässt.

(….) Meine Hamburger Nemesis, der ewig grinsende fromme fanatische Fahrradfahrer-Senator Anjes Tjarks, kommt mal wieder nicht aus den Schlagzeilen.  Sein geradezu wahnhafter Eifer, Velorouten kreuz und quer durch die Stadt zu ziehen, wirkt auf Radfahrer sicherlich positiver, als auf Autofahrer wie mich.

Hamburg zur Stauhauptstadt zu machen, ärgert mich, weil es unbequem ist, aber ich verstehe natürlich die Absicht: Individualverkehr mit dem Verbrenner-Auto ist unökologisch; die Natur freut sich über Radfahrer.  Allerdings werden bei der gewollten Verdrängung von Autos aus der Stadt, ökologische Varianten wie Elektroautos oder die völlig sauberen Wasserstoff-betriebenen Vehikel gleich mit blockiert, obwohl die doch eigentlich gefördert werden sollten. Schließlich gibt es Menschen, die entweder nicht so sportlich sind, wie der unablässig radelnde, schwimmende und laufende junge Herr Tjarks. […..]

Vollends absurd wird die Tjarkssche Verkehrspolitik aber dadurch, daß der Grüne Mann sich so sehr auf Radwege fixiert und damit erheblich größere ökologische Schäden anrichtet, indem er immer wieder geradezu manisch Straßenbäume abhacken lässt. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich schon von Grünen Baumfäll-Aktionen gebloggt habe.   (….)

(Gut sein und kassieren, 19.04.2022)

Senator Tjarks will nun weitere 500 Straßenbäume fällen lassen.

[….] Hunderte Bäume müssen für Hamburgs Velorouten weichen

Schnell, bequem und sicher: Bis 2025 will Hamburg das stadtweite Veloroutennetz fertig bauen. Die 14 Strecken verlaufen weitgehend abseits der Hauptverkehrsstraßen und sollen die äußeren Stadtteile mit der Innenstadt verbinden. Dafür geht es allerdings einigen Bäumen an den Kragen. Die Verkehrsbehörde spricht trotzdem von einer positiven Bilanz, der Umweltverband Nabu sieht das ein wenig kritischer. [….]

(MoPo, 31.05.2022)

Schande über die Grünen!

Keine Stimme für die Baumhasser!

[….] Wie in jedem Jahr werden mehr Bäume gefällt als Nachpflanzungen vorgesehen sind: Zwischen dem 1. Oktober 2021 und dem heutigen 28. Februar 2022 sind in Hamburg fast 1000 Straßenbäume gefällt worden. Für ein Viertel der gefällten Bäume ist kein direkter Ersatz geplant. Besonders dramatisch ist der Verlust von über 200 Bäumen, die aufgrund ihres Alters und der damit verbundenen Größe besonders wertvoll sind.   [….]

(NABU, 28.02.2022)  (…)

(Olivgrün und klimafeindlich, 02.06.2022)

Für die Schwäne ist allerdings nicht Baummörder Tjarks verantwortlich, sondern sein grüner Kollege Umweltsenator Jens Kerstan.

Im Moment ist Schonzeit für die Schwäne, da sie noch brüten. Da hatte Kerstan eine besondere Idee: Er verteilt Abschussgenehmigungen und lässt Höckerschwäne in Hamburg abknallen!

Kann man sich nicht ausdenken.

Kerstan läßt mitteilen, die Höckerschwäne gefährdeten die Landwirtschaft in den Bezirken HH-Bergedorf und HH-Harburg.

„Aufgrund der Vielzahl an Wildvögeln war eine Reduzierung der Erntemenge durch Fraß und Verkotung und daraus resultierende Ertragsausfälle zu erwarten bei nicht weiterführender und andauernder Bejagung und daraus folgender Vergrämung“ – teilte Senator Kerstans Sprecherin Renate Pinzke mit.

[…..]  „Die Doppelmoral des Senats zwischen Schützen und Schießen von Schwänen auf dem Hamburger Stadtgebiet ist beschämend. Als gäbe es Schwäne erster und zweiter Klasse. Pech für sie. Wenn sie zufällig Flächen des Südosten der Stadt ansteuern. Dann sind sie der Gefahr ausgesetzt, mit Blick auf die wirtschaftlichen Interessen der Landwirtschaft getötet zu werden. Parallel beweihräuchert sich der Senat, wie er seit knapp 400 Jahren seine schützende Hand über die Alsterschwäne hält.“ [….]

(Malte Siegert, Naturschutzbund Hamburg, 01.06.2023)

Was die Grünen nur für einen Kack-Partei in Hamburg?