Peterspfennig, Kollekte, Kirchensteuer, Miserior, Caritas,
Spendenaufrufe – Geld zu sammeln ist für Kirchen nicht etwa nur zur „zweiten
Natur“ geworden, sondern schon seit Jahrhunderten ERSTE Natur der Kirchen.
Insbesondere in den USA und Deutschland quellen die
christlichen Kassen über; im katholischen Frankreich kommen Bischöfe mit einem
Bruchteil des Gehaltes aus.
In Pennsylvania, dem Geburtsstaat meines Vaters werden
inzwischen Garagen neben den Kirchen selbst so riesig wie Kirchen, weil die
Gemeinden trotz der Milliarden-Entschädigungen für die durch Pfaffen
missbrauchten Kinder derartig viel Geld übrig haben, daß sie sich einen
bizarren Wettkampf liefern die Gebäude der Nachbargemeinde zu übertreffen.
Nichts könnte entfernter von angeblich christlichen Werten
wie Bescheidenheit oder Armut liegen.
Joel Osteens (*1963) neocharismatische Lakewood Church in
Houston, Texas bringt es wöchentlich auf 52.000 Gottesdienstbesucher, denen er hochprofessionell
Geld abknüpft zur Ehre Jesu.
[…..] Royalties
from Osteen’s book sales, radio show, public speaking fees, and church
collection reportedly generate $55 million per year. He and his wife, co-pastor
Victoria Osteen, live with their two kids in a $10.5 million mansion in the
Houston suburbs. Osteen’s net
worth is reported as $40 million. [….]
40 Millionen Dollar
sind eine vorsichtige Schätzung, andere Quellen gehen von deutlich höheren
Einkünften aus – genau wird man es nie
wissen; schließlich sind Kirchen generell steuerbefreit in den USA.
Damit spielt Osteen zwar noch nicht in der Liga der Prediger
Pat Robertson (100 Mio) oder Kenneth Copeland (300 Mio), aber auch der Mann aus
Houston besteht auf von den Gläubigen finanzierte Luxuslimousinen und
Privatjets.
Die Ansprüche der Gottesmänner treiben nicht nur im Vatikan
bizarre Blüten. Man muss sich schon was einfallen lassen, um derartige Summen
zu verprassen.
Osteen besitzt nicht nur eine Millionenvilla, sondern auch
anderen Dinge, die der Armut verpflichteten Prediger wichtig sind, wie
beispielsweise einen Ferrari.
[….] Joel
Osteen, who has a reported net worth of more than $50 million, no longer
accepts the $200,000 salary to which he's entitled as senior pastor of Lakewood
Church. Instead, he earns his money from lucrative speaking engagements across
the U.S. and sales from his 14 books[….] The preacher with the megawatt smile also takes in an estimated $43
million a year in collections at his church [….]
Osteen also spoke
about his wealth [….]
"I'm not asking
for money on television. I don't try to be slick, I just try to be sincere. I
just try to be who we are. You know it's a battle we have to fight. ... We just
feel that this is God's blessings. We're big givers. We live what we preach. [….] "
Das wichtigste Gebot Osteens ist: “Alles Geld für Osteen”, keinesfalls
darf die schöne Kohle an ärmere Menschen verschwendet werden. Klopfen
Bedürftige an, werden die Türen blitzschnell verbarrikadiert.
[….] In
August 2017, after receiving criticism for not helping
Hurricane Harvey victims, Osteen opened his
16,800-seat Houston megachurch to evacuees. [….]
Man muss schon Prioritäten setzen. Man wird nicht fett, wenn
man seine Mahlzeit anderen gibt.
Auch die Tornado-Opfer (23 Tote) dieses Monats in Alabama
bekommen das was ihnen am meisten hilft: Von Trump signierte Bibeln.
[….] President
Donald Trump signs Bibles at an Alabama church that is serving as a disaster
relief area for people affected by a string of deadly tornadoes that ripped
through the state last weekend. […..]
Mehrere Dutzend Mega-Churches in Alabama hielten es wie Osteen
in Texas; sie verschlossen ihre Türen und gaben den Tornado-Opfern keinen Cent.
Anders als die Megachurches verhielt sich der Poarch Band of
Creek Indians, an Native American tribe und sagte spontan zu die teuren
Beerdigungskosten zu übernehmen.
[….] But
their loved ones won't have to worry, at least, about the costs of the
funerals. A Native American tribe says it will cover the funeral and burial
expenses for all the victims of Sunday's tornadoes.
The Poarch Band of
Creek Indians tribe will be making a $184,000 donation to cover the costs, Lee
County coroner Bill Harris confirms to CNN. […..]
Schnell die Türen fest verschließen, wenn das Elend
anklopft, ist aber selbstverständlich auch eine beliebte Handlungsvorschrift
bei deutschen Christen.
In Hamburg ist es der Erzbischof Heße selbst, der Schülern die Tür vor der Nase zuknallt,
ihre Schulen schließt, weil er die Grundstücke lieber profitabel verticken
will. Bis ihn der rotgrüne Senat stoppte.
(…..) Und nun ist das Erzbistum not amused. Ganz offensichtlich wollte es mit den
von der CDU auf Kosten der Hamburger Bürger geschenkten Filetgrundstücken
ordentlich die Kassen klingeln lassen, statt sie weiterhin gemeinwohlorientiert
zu nutzen.
Zu blöd, daß zwischenzeitlich die Farben des Landesregierung wechselten und
der SPD-Bürgermeister Tschentscher das finanzielle Wohl der
Multimilliarden-Organisation RKK nicht als vorrangig vor den Interessen der
Hamburger Bürger betrachtet, so wie es Heße mutmaßlich erwartete.
So hat der Erzbischof also nicht nur die Schulen, die immerhin auch eine
Einnahmequelle waren, geschlossen und weite Teile der Katholikenschaft Hamburgs
gegen sich aufgebracht, sondern sein
eigentlicher Plan, sich damit finanziell gesundzustoßen, ist nun ebenfalls
Makulatur. (….)
Die Türen vor den
Bedürftigen zu verschließen kann man aber auch ganz wörtlich verstehen.
Natürlich öffnen die Kirchen
NICHT ihre geheizten Räume, wenn bei Minusgraden draußen Obdachlose erfrieren.
[….] Die Eiseskälte in
Deutschland wird für obdachlose Menschen zur tödlichen Bedrohung: Bereits zehn
von ihnen sind in diesem Winter nach Recherchen der Bundesarbeitsgemeinschaft
für Wohnungslosenhilfe auf der Straße gestorben. Dazu komme ein weiterer Verdachtsfall,
sagte Geschäftsführerin Werena Rosenke. Obdachlose seien unter anderem in
Berlin, Hamburg, Köln und Düsseldorf erfroren. [….]
Während die meisten deutschen Kirchen einfach nur ihre Türen
abschließen, wenn draußen Menschen buchstäblich vor Kälte sterben, gehen einige
Gemeinden noch weiter und vertreiben aktiv das Elend.
Der Pastor der Heilig-Geist-Kirche in München sorgt mit baulichen Anti-Obdachlosen-Maßnahmen
dafür, daß keiner der Habenichtse unter dem Vorsprung des Haupttors schlafen
kann.
So geht christliche Nächstenliebe! Selig sind die Armen,
aber mögen sie arm bleiben, damit die Kirchen ihr Geld mehren.
[….] Seit Kurzem hindert ein großes
Blech am Haupttor der Heilig-Geist-Kirche Obdachlose daran, vor dem Gotteshaus
zu übernachten. Dies hat jedoch nichts mit fehlender Nächstenliebe zu tun, [Nein,
gar nicht! –T.] sondern hat gute Gründe,
erklärt Pfarrer Rainer Maria Schießler.
[….] Aber: Weil Heilig-Geist nicht zur Fußgängerzone gehört, wo Betteln
verboten ist, wird die Kirche intensiv von Bettlern aufgesucht. Eine Gruppe von
Obdachlosen schläft schon seit Jahren, so erzählt es Schießler, vor dem
Haupttor seiner Kirche. Wenn’s warm ist, ist dieses Tor für alle Menschen geöffnet, doch zwischen November
und März ist es aus heizungstechnischen Gründen geschlossen. Menschen, die kein
Zuhause haben, campieren dann vor der Kirche, die sie vor Wind und – durch
einen Vorsprung – auch vor Regen schützt. "Das Problem ist, dass der Platz
zu einem Lager ausgebaut wurde", sagt Schießler. [….] Schießler fürchtet, dass die campierenden
und urinierenden Bettler mehr Camper und andere anziehen, die sich dann
ebenfalls um seine Kirche herum erleichtern.
[….] Der Eingang der Talseite ist schon seit einiger Zeit mit einem Gitter
vor Campern geschützt. "Aber ich wollte kein zweites Gitter, sonst schauen
wir ja aus wie ein Gefängnis." [….]