Wer hat eigentlich diese dümmlichen Welttage erfunden?
Angefangen
hat damit 1947 die UNO, die mittlerweile schon rund 70 Welttage dazu erfunden hat,
um an bestimmte kulturelle Errungenschaften zu erinnern.
Ob das Welttagen
eines kulturellen Ereignisses irgendeinen Nutzen hat, wage ich zu bezweifeln.
Schon allein wegen der Inflation der vielen Gedenktage, die sich niemand mehr
merken kann.
Oder
weiß irgendjemand aus dem Kopf, daß
der 13.
Februar Internationaler Tag des Radios,
der 21.
Februar Internationaler Tag der Muttersprache,
der 3.
März Welttag der freilebenden Tiere und Pflanzen,
der 20.
März Internationaler Tag des Glücks,
der 24. März Internationaler Tag für das Recht
auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der
Opfer,
der 23.
April Welttag des Buches und des Urheberrechts,
der 17.
Mai Weltfernmeldetag und Welttag der Informationsgesellschaft,
der 23.
Mai Internationaler Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln
der 23.
Juni Internationaler Tag der Witwen,
der 16.
September Internationaler Tag für die Erhaltung der Ozonschicht,
der 9.
Oktober Tag des Weltpostvereins,
der 15.
Oktober Internationaler Tag der Frauen in ländlichen Gebieten,
der 29.
November Internationaler Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk,
der 11.
Dezember Internationaler Tag der Berge
ist?
Wenn ein
internationaler Würdigungskandidat noch deutlich bedeutender als beispielsweise
der „internationaler Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln“ ist, bekommt er
sogar eine ganze Weltwoche gewidmet.
Die erste
Woche im Februar ist Weltwoche der interreligiösen Harmonie,
die vierte
Woche im Mai Internationale Woche der kulturellen Bildung
und die
erste Augustwoche Weltstillwoche. 24. -
30. Oktober: Abrüstungswoche.
Die
Gedenkaristokratie bilden die Internationalen Gedenkjahre.
2014 ist
beispielswiese Internationales Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft und Internationales
Jahr der Kristallographie.
Es folgen 2015 als International Year of Light and
Light-based Technologies und
2016 als International Year of Pulses.
Das ist
aber noch nicht das Ende der Fahnenstange:
2005-2014
ist die Dekade der Vereinten Nationen "Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung" und 2006-2016 Dekade
der Sanierung und nachhaltigen Entwicklung der durch die Katastrophe von Tschernobyl
betroffenen Regionen.
2011
begann die Aktionsdekade für Straßenverkehrssicherheit.
Die
kostenlose Aufmerksamkeit, die man mit der Ausrufung eines Welttages erringen
kann, schuf Neider und Nachahmer. So bestimmt beispielsweise auch die RKK
mehrere Welttage.
Heute,
am 20.03.14 ist als der Welttag des Glücks, bzw im englischen Original „International
Day of Happiness.“
Werden
nun alle Menschen glücklich? Lächerlich?
Nun ja,
als ich auf den Recyclinghof fahren wollte und ein Geront im silbernen Mercedes
mit Christen-Fisch-Aufkleber und umhäkelter Klorolle auf der hinteren Ablage geschlagene
20 Minuten am Eingang mit der Kassiererin um die drei Euro Gebühr für einen
120-Liter-Sack Hausmüll stritt und dadurch die Zufahrt blockierte, hatte ich
noch nicht recht den Eindruck von Glück überströmt zu sein.
Auch die
Aussage des in einem Khaki-Cordanzug steckenden Handwerkskammergutachters, der
in der Wohnung unter mir echten Hausschwamm fand und mir erläuterte, daß nun
mein Bad und meine Küche rausgerissen werden müßten zur Sanierung, versetzte
mich noch nicht in Happiness.
Eher
weniger glücklich machte es mich auch, als einer der mit Bierflasche im Hals
rumtorkelnden Bauarbeiter, die auf dem Geragenplatz neben mir aus
unerfindlichen Gründen seit Tagen Schallplattengroße Löcher in den Beton
fräsen, eine Ladung frischen Zement über meine Motorhaube spritzte.
International Day of Happiness?
Die spinnt, die UNO.
DACHTE ich.
Aber
weit gefehlt. Die UN-Jungs wußten schon was sie taten. Heute ist wirklich ein
Grund zum Jubilieren und Frohlocken!
Fred Phelps hat den Löffel abgegeben!
Dieser selbst für US-Konservative radikale Hassfanatiker
wurde vom Schöpfer des Hasses heimgerufen und wird nun im Jenseits weiter
seiner Hass-Ideologie frönen können.
Rev. Fred Phelps Sr., who founded a Kansas church widely known for its
protests at military funerals and anti-gay sentiments, has died at the age of
84 according to his son Tim Phelps.
[…] Members
of the Westboro church, based in Topeka, frequently protest at funerals of
soldiers with signs containing messages such as “Thank God for dead soldiers,”
and “Thank God for 9/11,” claiming the deaths are God’s punishment for American
immorality and tolerance of homosexuality and abortion.
Der
Welttag des Glücks hat seine Daseinsberechtigung erbracht.
Die WBC,
die weltweit durch Beerdigungsstörungen berühmt wurde, wird nicht die andere
Wange hinhalten und sich gefallen lassen, was sich andere zu Phelps‘ Beerdigung
einfallen lassen könnten. Sie kneifen und führen gar keine Beisetzung durch.
Das
sympathische Kerlchen wird jetzt vermutlich einfach in den Müll geworfen - and god laughs.