Traue
keiner Umfrage, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Aber viel Auswahl gibt es nicht, um sich den
Zustand der Nahles-SPD schönzureden.
Das geht
runter bis 16% bundesweit in der Sonntagsfrage.
Man
könnte natürlich etwas dagegen unternehmen, indem die fähigen Sozi-Minister sich
sauber positionierten, mit klaren Konzepten und mutigen Vorschlägen glänzten
und die Unions-Schlafmützen alt aussehen ließen; während die Partei- und
Fraktionschefin auf der großen Bühne ihre Freiheiten nutzte nicht an die
Kabinettsdisziplin gebunden auf CDU und CSU einzudreschen.
Sie
könnte sachlich in der Wortwahl, aber brutal in der Konsequenz die
Doppelzüngigkeit und Lobbyhörigkeit, die moralische Niedertracht der Spahns,
Seehofers und Dobrindts brandmarken.
Wöchentlich
müßten alle SPD-geführten Ministerien mit einer Bestandsaufnahme an die Presse
gehen: Das ist derzeit das größte Problem, x haben wir dagegen getan und y
könnten wir tun, wenn nicht der größere Koalitionspartner auf z bestünde und
somit auf der Bremse stehe.
Es
hindert doch niemand die SPD daran mit glasklaren Alternativen zur Ungerechtigkeit
der Gesellschaft, zu Cannabis, Sterbehilfe, Krankenversicherung, Steuerprivilegien
für Superreiche, Trump, EU und Rüstungsexporten
die Kanzlerin an die Wand zu pressen.
Aber
unglücklicherweise haben wir nur die Serienversagerin Andrea Nahles an der Parteispitze.
Sie
macht in den vergangenen vier Wochen als Parteivorsitzende genau das was man
von ihr schon seit 30 Jahren in Top-Positionen der Partei kennt: Dumpf und
dämlich die SPD weiter in die Scheiße reiten.
Grinsend und lachend blamierte sie sich bis auf die Knochen, als die auf der Zugspitze oder in
Meseberg neben den rabiat hetzenden CSUlern stand und es nicht fertigbrachte
den kleinsten Widerspruch zu formulieren.
Immer
noch folgt man im Willy-Brandt-Haus konsequent dem Motto “Die SPD scheißt in jede Hose, die man ihr hinhält”.
Da sitzt
Hubertus Heil auf dem größten Etat der Bundesregierung, während Deutschland
täglich mit neuen Reportagen über
die rapide zunehmenden Ungleichheit und das
Auseinanderdriften der sozialen Schichten geschockt wird; tut aber nichts. Sagt
noch nicht mal weswegen er nichts tut oder was er gern täte, wenn er freie Hand
hätte.
Nahles
liefert die SPD zusätzlich dem Gespött aus.
Und so
tun die Sozis wieder das was sie am besten können.
Lamentieren,
sich selbst zerfleischen, die eigenen Leute attackieren, über die
Ungerechtigkeit der Welt flennen.
[…..]
Fehlstart in den Neustart […..] Andrea Nahles muss die Brille abnehmen, die
Tränen sind ihr gekommen. So vergnügt geht es an ihrem Stehtisch am
Donnerstagabend in der hessischen Landesvertretung in Berlin zu. Es ist
Apfelweinanstich der hessischen Parteifreunde. Nahles kann eine Auszeit vom
Berliner Politikbetrieb da draußen gerade gut gebrauchen. "Wo ist der
Äppelwoi, Leute?"
[…..]
Zwei Monate ist die neue große Koalition
jetzt alt. Gemessen an den Erwartungen in den eigenen Reihen lässt sich
festhalten: Die SPD hat einen Fehlstart hingelegt. Ein Weiter-so wie in der
vergangenen Legislatur werde es nicht geben, hatten die Befürworter der großen
Koalition um Nahles beteuert. Aber dann fühlte es sich doch wieder sehr nach
Weiter-so an. […..] Jene in der
Partei, die meinten, die Neuauflage von Schwarz-Rot bedeute den Untergang für
die SPD, fühlen sich bestätigt. In den Umfragen ist die SPD zwischenzeitlich
noch weiter abgerutscht. Neulich sah ein Umfrageinstitut die SPD bei nur noch
16 Prozent. In solchen Momenten fährt es vielen Sozialdemokraten eiskalt in die
Knochen. Es ist längst ein Existenzkampf, den die Sozialdemokratie führt. […..]
Ich
glaube noch nicht mal, daß Nahles bösartig, oder unwillig ist. Sie kann es
wirklich nicht besser, weil sie nicht gerade das hellste Licht auf der
politischen Torte ist. Das zeigt ja ihr tumbes Verharren im konservativen
Katholizismus.
Man
sollte ihr also keine Vorwürfe machen.
Ja, es
kann theoretisch passieren, daß irgendein Schimpanse aus Versehen ein
Shakespeare-Stück schreibt, wenn man ihn lange genug auf einer Schreibmaschine
rumtrampeln lässt.
Aber wir
sollten Nahles nicht ganz so viel Zeit einräumen und fatalistisch auf das
Eintreten eines „SPD-Neustarts“ warten, der unter ihr deutlich
unwahrscheinlicher als sechs Richtige im Lotto ist.
Diese
Parteichefin wird es maximal dazu bringen den Demokraten-Geronten Pelosi und
Schumer im November 2020 die Hand zu reichen, wenn durch ihr bräsiges Aussitzen
Trump gerade in die zweite Amtszeit gewählt wurde.