Samstag, 23. November 2013

Das Käßmann-Rätsel.



Wie bei Guttenbergs und Wulffs in ihrer jeweiligen Zeit vor dem Sturz in den Abgrund, ist Margot Käßmann unausrottbar positiv konnotiert. Jeder berichtet nur voller Wohlwollen von ihr, zitiert ihre dümmlichsten Plattitüden, als ob es sich um Einsteinsche Geistesblitze handelte.

„Nichts ist gut in Afghanistan!“ - so lautete der Slogan der Populistin Bizarra Käßmann.

Mit solchen Sprüchen macht man sich natürlich beliebt beim Volk - denn wer würde den Militäreinsatz am Hindukusch nicht lieber heute als morgen beenden?

Eine Menge Afghanistan-Experten und Vertreter von Hilfsorganisationen ärgerten sich gar sehr über die Talkshow-affine Ex-Oberbischöfin.
 Was sie denn stattdessen in Afghanistan tun würde, fragte man sie öffentlich.
Wenig überraschenderweise hatte Käßmann darauf aber keine Antwort und gab nur Allgemeinplätzchen ab. 
Sie würde mit den Taliban reden und gemeinsam mit ihnen beten.

Schade eigentlich, daß der damalige Superverteidigungsminister Guttenberg zu beschäftigt damit war für Sat1 mit J.B. Kerner eine Modenschau mit seiner Frau als Mannequin in Afghanistan zu inszenieren.
 Ich hätte es gern gesehen, wenn er Frau Käßmann am Hindukusch entsorgt hätte.
Eine Frau in kurzer Bluse mit der Bibel in der Hand wäre sicher gut angekommen bei den Taliban.

In Wahrheit ist es wohl eher so, daß Käßmann genauso wenig von Afghanistan versteht wie die meisten Politiker. [….]

Käßmann ist aber nicht nur im extremsten möglichen Maße mediengeil, dazu auch noch hartnäckig verblödet, sondern auch noch beratungsresistent.
Obwohl in den letzten beiden Jahren ihre populistischen Afghanistanphrasen immer wieder als gröbster Unfug entlarvt wurden, kann sie es nicht unterlassen ihren Erfolgsschlager zu wiederholen. Selbstgerecht schlägt sie sich selbst in einem Leitartikel auf die Schulter.

Und wurde je wirklich gehört, was ihre Präsenz bedeutet hat für Afghaninnen und Afghanen? Wie viele von ihnen starben? Wir wissen es nicht. Wie sie es wahrgenommen haben, dass da fremde Menschen kamen, die ihnen die Demokratie schenken wollten – wir wissen es nicht.  […] Und was hat der Einsatz gebracht, außer einer Lernerfahrung im Kämpfen? Wurde die Freiheit „am Hindukusch verteidigt“? Das darf bezweifelt werden! Der Einsatz hat Leid über viele Familien gebracht – ganz abgesehen davon, dass er die Gesellschaft in zehn Jahren mehr als 17 Milliarden Euro gekostet hat.
[…] Heute verhandeln sowohl die USA als auch Pakistan mit den Taliban, weil ein weiteres Mal deutlich ist: Frieden lässt sich nicht mal eben locker mit Waffengewalt herstellen. Frieden braucht einen langen, extrem mühsamen Weg des Dialogs – selbst mit denen, die wir am liebsten nur bekämpfen wollen. Vielleicht ist das ja eine Art Weihnachtsbotschaft!
Die Taliban haben eine menschenverachtende Ideologie, keine Frage. Auch from­me Muslime fürchten sie aufgrund der brutalen Gewalt, mit der sie meinen, herrschen zu dürfen im Namen des Glaubens. Solcher Fundamentalismus ist irre­geleitet, entsetzlich, menschen- und gottesverachtend. […] Unsere Gebete werden dort bleiben und uns verbinden – in der Hoffnung auf Frieden für ein geschundenes Land.

Taliban sind „gottesverachtend!“ Das wird Mullah Omar und Co jetzt aber schwer beeindrucken, wenn eine deutsche Geistliche das feststellt. Sie muß ja „Allah“ viel besser kennen.
Wie immer bei Käßmann handelt es sich um reine populistische Phrasen ohne die geringsten Lösungsvorschläge oder neue Ideen.
Intellektueller Tiefstand, wie er peinlicher kaum möglich ist. Und so etwas bekomme ich als Abonnent von „Süddeutscher Zeitung“ und „ZEIT“ auch noch doppelt nach Hause geleifert, weil beiden Zeitungen „Chrismon“ beiliegt!
Aber man kennt das aus ihren geradezu debil-doofen Büchern, die allesamt Bestseller wurden:

Margot Kässmann: Mehr als Ja und Amen
Gibt es Jämmerlicheres, als wenn Erwachsene beim Besuch im Kindergarten oder in der Grundschule so tun, als wären sie selbst Kindergartenkinder oder Grundschüler? Dieses literarische Leben auf Kredit, diese geborgte Naivität, dieses Sich-blöd-stellen mit großen Stauneaugen ist der basso continuo von Margot Kässmanns publizistischem Oevre. "Für dieses Buch habe ich über viele Monate Zeitungsauschnitte gesammelt und war am Ende fast erschlagen von der Vielfalt der Probleme, der Stimmen, der Ansätze", schreibt sie. Ein unnötiges Buch, von der Konzeption her Kraut und Rüben, in der Ausführung lieblos hingerotzt, ein Buch, dessen Leser sich wie zu Unrecht ans Kreuz geschlagen fühlen müssen.

Margot Käßmann: "Sehnsucht nach Leben"
Zwölf Aufsätzlein der Ex-EKD-Vorsitzenden zu Themen wie Mut, Trost, Liebe und Geborgenheit versammelt dieses leider illustrierte Büchlein. "Ich denke, jeder Mensch muss für sich selbst herausfinden, wo die eigenen Kraftquellen liegen", schreibt Margot Käßmann darin. Aus dem Mund einer FDP-Vorsitzenden klänge das akzeptabel, für eine protestantische Theologin aber ist das bis zur Selbstaufgabe lasch und opportunistisch: ein Offenbarungseid.

Margot Kässmann: "In der Mitte des Lebens"
Aus groupiehafter Sehnsucht nach der medialen Wiederaufstehung einer wegen Trunkenheit am Steuer zurückgetretenen Landesbischöfin und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland ein grauenhaftes Mischmasch aus Sermon, Erbauungsliteratur und moralisierenden Textautomatenbausteinen über Monate an die Spitze der deutschen Bestsellerlisten zu jubeln – für solch merkwürdige Heiligenverehrung kennt man meines Wissens im Norddeutschen das schöne Wort "katholisch!"

Wenigstens Scheck spricht aus, was offensichtlich ist: Käßmann steht nackt da. Sie hat ja gar nichts an.
Bei den großen Multiplikatoren ist diese Erkenntnis noch nicht angekommen.
Gerade erst wurde in diesem Blog auf den enormen Einfluss der Programmzeitschriften hingewiesen. Sie haben die größten Reichweiten.
Gestern legte der Branchenprimus „Hörzu“ nach und bot Käßmann Raum für ihre „Gedanken“.
Es kam wie es kommen mußte: Ungeniert stellt sie sich selbst in den Mittelpunkt und garniert das mit inhaltsleeren Floskeln, wie sie in jeder ALDI-Werbung vorkommen; es wimmelt von Begriffen à la „besinnliche Zeit“ und „wunderbare Rituale“.
Ganz schlimm.

Ich mag die Adventszeit. Es ist für mich ein wunderbares Ritual, die erste Kerze am Adventskranz zu entzünden. „Das Licht scheint in die Finsternis“ heißt es im Johannesevangelium. Langsam wird dieses Licht heller. Woche für Woche, bis der Lichterbaum alles erhellt. Solche Rituale finde ich erfüllend. Sie geben dem Leben einen Rhythmus. Und sie feiern den Glauben an ein Gotteskind, das mitten in die Welt kam. [….] In der Adventszeit ist es mir wichtig, Zeiten der Ruhe zu finden. Der Morgen am Tisch, an dem eine Geschichte gelesen wird. Das Überlegen wem ich was schenken könnte. [….] Oft habe ich den Eindruck, in diesen dunklen Tagen, wenn wir eine CD mit Chorälen von Bach hören oder auch ganz neue Adventslieder, dann schaffen wir es eher, den tiefen Gedanken des Lebens Raum zu geben als in der Sommerhitze, bei Grillwürstchen und Schwimmbadlaune.
(M. Käßmann, Hörzu, 22.11.13, s.9)

Erstaunlich nur, daß noch nie ein „tiefer Gedanke“ des Raumes den Weg in Käßmanns Kopf fand.

Wann schreit endlich mal eine seriöse Stimme AUSSER DENIS SCHECK heraus „Das ist alles Schwachsinn, was Käßmann von sich gibt“? Die Frau hat keinerlei Kompetenz.

Mal sehen was SPIEGEL ONLINE bietet; die Jungs und Mädels des Sturmgeschützes der Demokratie können möglicherweise ein bißchen weiter als bis zur eigenen Nasenspitze denken.

Zehn, die Minister werden sollten!
Falls sich Union und SPD auf eine Koalition einigen, werden die Parteien unter sich ausmachen, wer im Kabinett sitzt. Seiteneinsteiger haben kaum Chancen. Muss das sein? SPIEGEL ONLINE zeigt, wer gut in die Ministerriege passen würde, wenn es allein nach Kompetenz ginge. [….]
Familie und Jugend: Margot Käßmann
Moralische Instanzen gibt es nur noch wenige in Deutschland – eine von ihnen ist Margot Käßmann. Und das, obwohl die frühere Bischöfin und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche im Februar 2010 wegen einer Trunkenheitsfahrt alle Ämter niederlegte. Doch gerade wegen dieser konsequenten Haltung scheint sich Käßmann, 55, bei vielen Deutschen große Glaubwürdigkeit bewahrt zu haben. Ihre liberale Haltung in vielen gesellschaftlichen Fragen hat ihr im konservativen Lager viel Kritik eingebracht, gleichzeitig wird die vierfache Mutter Käßmann auch dort als Vorbild einer modernen Frau geschätzt.

Ich kann nicht mehr…………