Rückblick;
das war der Stand vor einer Woche:
Die Glaubenskrieger
von Pegida stoppen
"Der rassistische
Schulterschluss von biederen Wutbürgern und bekennenden Neonazis in Dresden und
anderswo ist eine brandgefährliche Mischung. Das ist der Boden, auf dem
Pogromstimmung gedeiht wie Anfang der 90er Jahre in Rostock. Diese Entwicklung
wurde nach Kräften durch das unverantwortliche Gerede über
Wirtschaftsflüchtlinge und Asylmissbrauch in den Parteien der
Regierungskoalition befeuert. Rechte Rattenfänger haben so leichtes Spiel, die
diffuse Unzufriedenheit gegen die als alternativlos dargestellte Politik der
Kanzlerin in Hass auf alles vermeintlich Fremde zu kanalisieren", erklärt
die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zum
Aufmarsch von mittlerweile 10.000 Demonstranten gegen eine angebliche
"Islamisierung des Abendlandes" in Dresden. Jelpke weiter:
"Die Aktivisten
von Pegida scheinen in ihrem rassistischen Eifer überhaupt nicht wahrzunehmen,
wie sehr sie selbst ihrem erklärten Feindbild ähneln: Sie folgen einem
vorbestraften Ex-Kriminellen aus dem Rotlichtmilieu, der sich einem Haftbefehl
durch Flucht ins Ausland entzogen hatte –dort also aus ihrer Sicht ein
‚krimineller Ausländer‘ war. Sie gebärden sich wie Glaubenskrieger, wenn sie in
der Hetze gegen Flüchtlinge und Migranten die Lösung politischer Probleme
sehen. Und um ausgerechnet in einer Stadt wie Dresden, mit einem minimalen
Anteil von Muslimen, gegen eine angeblich drohende Islamisierung Europas auf
die Straße zu gehen, muss man schon ein dickes Brett vor dem Kopf haben."
Der kotbraune Human-Dreck, der sich hinter dem kriminellen
Lutz Bachmann auf
Dresdens Straßen zusammenrottet, ist heute noch einmal fetter geworden.
Das
nahezu ausländerfreie Sachsen ist scheinbar der perfekte Nährboden, um assistiert von der Landesregierung den xenophoben Mob zu
mobilisieren.
Pegida legt zu: 15.000
Anhänger in Dresden unterwegs
[….]
Pegida-Gründer Lutz Bachmann hat sich in
seiner Rede gegen die persönliche Angriffe gegen ihn gewehrt. Bachmann steht
wegen seiner kriminellen Vergangenheit im Fokus der Öffentlichkeit.
[….]
Pegida konnte nochmals deutlich mehr
Anhänger mobilisieren. Wie eine Polizeisprecherin MDR SACHSEN sagte, haben sich
mehr als 15.000 Teilnehmer dem "Spaziergang" angeschlossen. [….]
Ich
begrüße es außerordentlich, daß Bundesjustizminister Heiko Maas am Wochenende so klare Worte gegen die verblödeten Braunen fand
und sie als „Schande für Deutschland“ bezeichnete.
Ähnlich
klar drückt sich auch die LINKE-Bundestagsfraktion aus. Man müsse das Abendland vor Pedigree retten.
„Die Innenminister
haben es verpasst, ein klares Signal der Solidarität mit den Flüchtlingen zu
setzen“, kritisiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla
Jelpke, das Treffen der Innenminister von Bund und Ländern. Jelpke weiter:
„Der Nazi-Anschlag auf
ein geplantes Flüchtlingsheim in Bayern unterstreicht: Wir nähern uns mit
Riesenschritten den Zuständen von Anfang der 1990er Jahre, als es in
Deutschland regelrechte Pogrome gegen Flüchtlinge und Zuwanderer gab.
Da genügt es nicht,
sich gegen die Hetzer von Pegida zu wenden, schon gar nicht, wenn zugleich
deren Mitläufern Verständnis signalisiert wird. Es hilft auch kein Lamentieren
gegen rechtsextreme Rattenfänger, solange vor allem Unionspolitiker, wie jetzt
erst wieder Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, gegen angebliche
Asylbetrüger hetzen.
Die Hausaufgabe für
die Innenminister lautet deswegen: Keine Toleranz für Rassisten. Mit einem
offensiven Werben um Solidarität mit Flüchtlingen, der Abschaffung
diskriminierender Sondergesetze und einer humanen Asylpolitik müssen Pegida und
Hogesa in die Schranken gewiesen werden. Konkret bedeutet das mindestens die
vollständige Abschaffung der Residenzpflicht, die Abschaffung des
Asylbewerberleistungsgesetzes und ein bedingungsloses Bleiberecht für alle
mehrjährig Geduldeten.“
Statt
sich aber zu schämen, heizen CSU-Politiker xenophobe Stimmungen begierig weiteran und beschimpfen nun ausgerechnet Heiko Maas.
Ausgerechnet
der Mann, der für „wer betrügt, fliegt!“ steht, bei
seinem erschummelten Doktortitel betrog, aber nicht flog
und zuletzt eine Deutsch-im-Schlafzimmer-Pflicht anregte, reißt wieder sein
Maul auf:
[…]
Die CSU hat Bundesjustizminister Heiko
Maas (SPD) wegen seiner Kritik an der Anti-Islam-Bewegung Pegida scharf
attackiert. Generalsekretär Andreas Scheuer sagte, Maas liege mit seinen
Äußerungen "voll daneben". Es sei eine "ungeheure
Verunglimpfung, friedlich demonstrierende Menschen, die ihre Sorgen ausdrücken,
als 'Schande für Deutschland' zu bezeichnen".
Scheuer sagte, gerade
der Bundesjustizminister sollte die Versammlungsfreiheit anerkennen. […] Gleichzeitig erhält die Pegida-Bewegung viel Zuspruch aus der
Bevölkerung: Eine repräsentative Umfrage von ZEIT ONLINE zeigt, dass fast jeder
zweite Bundesbürger (49 Prozent) Verständnis für die Demonstranten hat. […]
Herr
Scheuer und die anderen Dunkeldeutschen, die sich nun als „Patrioten“ gegen
alles Fremde auskotzen, bestätigen noch einmal meine generelle Einstellung zum Patriotismus.
Vorhin
grübelte ich wie eigentlich das Antonym zu „Patriotismus“ lautet.
Ich
bin nämlich so gar kein Patriot und kann für patriotische oder gar nationale
Gefühle (gegenüber Deutschland ODER Amerika) einfach kein Verständnis
aufbringen.
Auch
das Wort „Stolz“ liegt mir nicht. Insbesondere könnte ich keinen Stolz auf eine
Nation empfinden, da ich Stolz immer mit einer eigenen Leistung verbinde.
Was
aber ist weniger ein eigener Verdienst als der Zufall wo man geboren wurde?
Wie
nennt man aber nun Menschen, die keine Patrioten sind?
Im
Zweifelsfall googlen. Eine Internetsuche spuckt folgende Begriffe aus:
Vaterlandsverräter,
Fahnenflucht, Verrat, Unzufriedenheit, Untreue, Falschheit, Wankelmut,
Unbeständigkeit, Perfidie, Nestbeschmutzer, „Jemand der sich ganz schnell verpissen
sollte. Er mag sein Land nämlich nicht“, Landesverräter,
Idiot, Zecke,..
Nun
bin ich noch unpatriotischer, nachdem ich sehe welche Konnotationen
aktiviert werden, wenn man Menschen nach
dem Gegenteil von Patriotismus fragt.
Das
Abstoßende am Patriotismus ist also nicht nur das penetrante
Sich-mit-fremden-Federn-schmücken, sondern die mehr oder weniger latent damit
einhergehende Abwertung anderer Nationen, bzw der Nicht-Patrioten im eigenen
Land.
Es
stimmt eben, daß die Grenzen vom Patriotismus zum Nationalismus fließend
sind und Letzterer ist einer der destruktivsten Ismen, den die Menschheit
hervorgebracht hat.
Immer
wenn die Patriotismuskarte gespielt wird, folgt etwas Ekelhaftes. (…….)
Es ist
doch immer wieder bezeichnend welche Art Mensch sich selbst als „Patriot“ versteht.
Ex-Knackis und Multikriminelle wie der Hetzer Lutz Bachmann, dem sie nun Myriaden-fach
bundesweit folgen. Der Pedigree-Chef verfügt offenbar über den gleichen IQ wie
seine Namenkollegin Michele aus Minnesota.
In a speech that encapsulated the right-wing Minnesota congresswoman’s
xenophobia and astounding ignorance, Michele Bachmann called on President Obama
Friday to “declare war” on Islam.
Speaking to the Family Research Council’s Values Voters Summit, Bachmann
assailed the Obama administration’s foreign policy as bringing about “a
smaller, diminished, less-powerful United States.” Blasting the notion that the
rise of groups like the Islamic State (ISIS) isn’t about Islam itself, Bachmann
came unhinged.
“Yes, Mr. President, it is about Islam!” Bachmann proclaimed,
reinforcing the very narrative ISIS wishes to propagate. “And I believe if you
have an evil of an order of this magnitude, you take it seriously. You declare
war on it, you don’t dance around it. Just like the Islamic State has declared
war on the United States of America.”
Bachmanns
dieses Schlages gefallen offenbar auch in der alten Welt.
Deutschland,
mir graut’s vor dir!
Die CIA-Folterknechte
waren "PATRIOTEN", denen man für Ihren Einsatz danken müsse, meinte
Georg W. Bush. Womöglich fände er für die "PATRIOTISCHEN Europärer gegen
die Islamisierung des Abendlandes" ähnlich freundliche Worte. Was soll man
dazu sagen? Nun, ich habe für "Keine Macht den Doofen" eine Reihe von
Begriffen zur Bennenung spezieller Formen der Idiotie geprägt, u.a.
"Religiot", "Ökonomiot", "Ökologiot",
"Politiot" - das Wort "PATRIOT" ist in diesem Zusammenhang
wunderbar selbsterklärend...
Bevor jetzt ein
Shitstorm über mich hereinbricht, zwei Anmerkungen:
1. Ja, ich gebe zu,
dass die obige Aussage polemisch ist. Aber, liebe Leute, mit welchen rationalen
Argumenten will man Menschen gegenübertreten, die allen Ernstes das
"jüdisch-christliche Abendland" retten wollen?! Ich frage mich: In
welchem Paralleluniversum leben die denn?!
2. Ich bin nun
wirklich der allerletzte, der die Gefahr des politischen Islam kleinreden
würde, schließlich habe ich in den letzten 20 Jahren in zahlreichen
Veröffentlichungen auf die Bedrohungen durch islamische Fundamentalisten
hingewiesen. Dennoch (oder besser: gerade deshalb) würden mich keine zehn
Pferde auf eine Pegida-Demo bringen! Fakt ist doch: Deutsch- oder
Abendlandtümler verhindern das gute Zusammenleben der Menschen in ähnlicher
Weise wie streng orthodoxe Muslime auf der anderen Seite. Man müsste schon
"PATRIOT" sein (sprich: unter einer "vaterlandsfixierten
Hirnerweichung" leiden). um diesen Sachverhalt zu übersehen...
(Michael
Schmidt-Salomon via Facebook 15.12.14)