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Mittwoch, 10. September 2025

Christofaschismus 2025

Das Christentum und der Faschismus gehen immer wieder symbiotische Beziehungen ein. Beide Ideologien fußen auf drei gleichen Grundpfeilern:

Obrigkeitshörigkeit, Intoleranz und Wir-sind-besser-als-die-Attitüde.

4. Ermahnung zum Gehorsam gegen die gottgesetzte Obrigkeit

1 Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten (oder: den vorgesetzten Obrigkeiten) untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, ohne von Gott (bestellt zu sein), und wo immer eine besteht, ist sie von Gott verordnet. 2Wer sich also der Obrigkeit widersetzt, der lehnt sich damit gegen Gottes Ordnung auf; und die sich auflehnen, werden sich selbst ein Strafurteil (= ihre gerechte Strafe) zuziehen. 3Denn die obrigkeitlichen Personen sind nicht für die guten Taten (= für die, welche recht handeln) ein Schrecken, sondern für die bösen. Willst du also frei von Furcht vor der Obrigkeit sein, so tu das Gute: dann wirst du Anerkennung von ihr erhalten; 4denn sie ist Gottes Dienerin dir zum Guten (= zu deinem Besten). Tust du aber das Böse, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist ja Gottes Dienerin, eine Vergelterin zur Vollziehung des (göttlichen) Zornes (oder: Strafgerichts) an dem Übeltäter. 5Darum muß man ihr untertan sein, und zwar nicht nur aus Furcht vor dem (göttlichen) Zorn, sondern auch um des Gewissens willen. 6Deshalb entrichtet ihr ja auch Steuern; denn sie (d. h. die Beamten) sind Gottes Dienstleute, die für eben diesen Zweck unablässig tätig sind.

5. Ermahnungen zu allseitiger Pflichterfüllung, besonders zur Nächstenliebe als der Erfüllung des Gesetzes

7Lasset allen zukommen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, wem die Steuer gebührt, den Zoll, wem der Zoll zukommt, die Furcht, wem die Furcht, und die Ehre, wem die Ehre gebührt.

(Römer 13)

Daher zogen die schlimmsten faschistischen Diktatoren stets mit den Anführern der christlichen Kirchen an einem Strang. Jesus selbst hatte es so verfügt.

Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! 22 Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.

 (Mt 22,15–22 LUT)

Das war in der ersten Hälfte das 20 Jahrhunderts so – Hitler, Franco, Tiso, Mussolini. Das war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so – Franco, südamerikanische Diktaturen.

Das ist auch in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts so – Putin, Orbán, Trump, Assad, Kaczyński – wo immer sich Autokraten anschicken, die Demokratie zu beseitigen und eisern gegen Minderheiten vorzugehen, können sie sich auf den christlichen Klerus verlassen. Die Kardinäle Erdö, Dolan, Burke, Patriarch Ignatius Joseph III., Kyrill I., Kardinal Wyszynski, Bischof Wojciech Polak sind Feuer und Flamme für erzkonservative Antidemokraten und begeistern sich für möglichst inhumane, brutale und völkerrechtswidrige Politik. Schließlich waren Kirchenführer und weltliche konservative Herrscher über Jahrhunderte partners in crime, wenn es gegen die Freiheit und Menschrechte ging. Gemeinsam stritt man für Sklaverei, gegen allgemeines Wahlrecht und überhaupt jede bürgerrechtliche Errungenschaft, wie Frauenwahlrecht, Homorechte, Transrechte, Kinderrechte, etc pp.

(….) Kein Wunder also, daß Kyrill am 24.02.2022 über alle Maßen begeistert auf Putins Ukraine-Feldzug reagierte und seither der größte russische Kriegstreiber ist.

Zu der Fraktion gehört Patriarch Kyrill I., (bürgerlich Wladimir Gundjajew), der Herr über 150 Millionen russisch-orthodoxe Christen. Quasi der Papst der Rus.

Kyrill mag vor allem Reichtum, teure Uhren, Juwelen und seine Privilegien. Deswegen liebt und unterstützt er seinen Namensvetter Wladimir Putin. Die beiden Wladimirs sind ein Herz und eine Seele. Und den Krieg gegen die Ukraine finden beide Wladimirs einfach geil. Während sich der kleinere, jüngere und glattrasierte Wladimir darum bemüht, rational zu erscheinen und Gründe für den Krieg vorgibt, macht es sich der fünf Jahre ältere Wladimir mit dem Rauschebart und dem besonders albernen psychedelischen Hut einfacher: Er hasst einfach alle Ukrainer, nennt es eine „heilige Pflicht“ der Russen, sich freiwillig als Soldaten gegen die Ukraine zu melden, weil Selenskyjs Landsleute bekanntlich alle Schwuchteln wären und die armen frommen (heterosexuellen!) Russen homopervertieren wollten. Eine völlig einleuchtende Darstellung also, die erklärt, weshalb Kyrill I. den Krieg gut und richtig findet.

Daß die obersten Christenführer in einer rechtsextremen Diktatur die kriegslüsternen Massenmörder an der Staatsspitze stets unterstützen, ist üblich.

Die ungarischen, ukrainischen, serbischen und bulgarischen Kirchen-Spitzenfunktionäre sind genauso raffgierig.

Prunksucht, Geldgier und Faschisten-Arschküssen sind natürlich schon ein recht ordentliches Beschäftigungsprogramm für christlich-orthodoxe Popen.

Aber weil damit allein ihr Sadismus und die perversen Gelüste noch nicht ausreichend befriedigt sind, eifern einige auch ihren katholischen Amtsbrüdern nach und vergewaltigen kleine Jungs und Teenager. (….)

(Der ungarische TVE, 27.07.2024)

Der Faschist, Lügner, Vergewaltiger und Verbrecher Donald Trump, der mit enormer Verve Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und demokratische Rechte zerschmettert, ist der ausgesprochene Liebling der US-Christen. Er verdankt sein Amt den christlichen Anführern.

Sie haben sich im Weißen Haus breit gemacht und befehlen den US-Amerikanischen Christen, sich hinter Trump einzureihen.


Die Menschenfeindlichkeit der US-Christen kennt seit Trump kein Halten mehr.

Trumps offizielle spirituelle Führerin Paula White – nomen esto men – steht für White Supremacy. Eine USA exklusiv für Weiße.

Nun endlich können sie ihren tief sitzenden Hass gegen alle Minderheiten voller Elan ausleben. Die Waffenfans schwelgen in Homophobie, Antisemitismus und Xenophobie.

[….] Rassismus, Homophobie, Islamophobie, Antisemitismus – auf all diesen hässlichen Diskriminierungen wird derzeit ein neues Dorf in den USA gebaut. Wer kein weißer Christ ist, wird ausgeschlossen. Möglich ist das auch durch Donald Trump, wie einer der Gründer zugibt.

Präsident Donald Trump hat in den USA allerlei Gruppen Aufwind gegeben, die sich nicht gerade um Minderheiten scheren. Trump selbst hat sich schon feindlich gegenüber allerlei Gruppen gezeigt, gilt zwar nicht als der weiße rassistische US-Amerikaner schlechthin – jedoch pflegt er Verbindungen zu eben solchen.   Außerdem will auch Trump selbst die Rolle der weißen Mehrheitsgesellschaft wieder stärken, indem er etwa kritische Auseinandersetzung mit der grausamen Kolonialgeschichte des Landes aus den Museen verbannen will.

Daher wundert es überhaupt nicht, dass auch die US-Gesellschaft unter Trumps Präsidentschaft potenziell diskriminierender wird – und sich mehr traut.

Derzeit baut etwa eine Gruppe weißer Christ:innen ein Dorf in den Bergen Missouris auf. Wohnen dürfen dort weder Schwarze noch Schwule, Juden oder Muslime. Wie kann das erlaubt sein?

Das Siedlerprojekt mit dem Namen "Return to the Land" wurde bereits 2023 begonnen. Gegründet wurde es, wie soll es auch anders sein, von zwei weißen, blonden Männern: Eric Orwoll und Peter Csere.

Die Idee für ihre gemeinsamen Dörfer – eine Siedlung gibt es bereits in Missouri, eine weitere soll in Arkansas dazu kommen – fußt laut dem "Independent" auf Orania. Dabei handelt es sich um eine 1991 in Südafrika gegründete Stadt nur für Weiße, die seit dem Ende der Apartheid erheblich gewachsen ist und unter anderem einen eigenen Staat nur für Weiße innerhalb Südafrikas anstrebt.

Den Anstoß für eine Kopie dessen sei die rechtsextreme Verschwörungstheorie des "Großen Austauschs". Demnach würden nicht-weiße Bevölkerungsgruppen durch Geburtenraten und Massenmigration die weiße Bevölkerung "ersetzen".  [….]

(Darius Rimkusch, 08.09.2025)

Mittwoch, 27. August 2025

Perfidie in Habit und Kutte

OK, daß katholische UND protestantische Kirche weltweit hunderttausendfachen sexuellen Missbrauch an Kindern begehen, vertuschen und Myriaden geistliche Täter schützen, während sie die Opfer weiter drangsalieren, darf man als allgemein bekannt voraussetzen.

Deswegen erlitten die Kirchisten einen so erheblichen Imageverlust und einen Massenexodus der zahlenden Mitglieder. In Presse und Bundestag sind die Kirchenfürsten noch hochangesehen und bestens vernetzt. Daher sprudeln auch die Einnahmen der multimilliardenschweren Bistümer immer noch so erfreulich.

In der Masse der Bevölkerung kommen die alten Männer im Kleid aber nicht mehr so uneingeschränkt positiv konnotiert durch. Da werden auch schon mal unangenehme Fragen nach dem Signatur Move, dem Kinderfi**en, der Kleriker gestellt, Untersuchungen verlangt. Woelki und Co werden sogar vor den Kadi gezerrt, wenn sie sich allzu hartnäckig weigern, Schuld einzugestehen. 

Unter dem Radar fliegen aber viele andere kirchliche Institutionen: Schulen, Kitas, Klöster. Da wird noch eisern geschwiegen. Die Omertà hält. Bistümer setzen Kommissionen ein. Klöster blocken konsequent. Mönche sind zu 100% Team Täter.

[….] Gudrun Müller [….] sagt, sie sei Betroffene sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche. Der Mann, dem sie sexuellen und geistlichen Missbrauch vorwirft, war ein Ordensmann. Er ist längst tot. Aber sein Orden weigert sich bis heute, eine mögliche Mitverantwortung anzuerkennen. Während viele Diözesen die Taten ihrer Priester aufarbeiten lassen, halten sich viele Ordensgemeinschaften immer noch zurück. Nicht wenige von ihnen sind unabhängig und oft direkt dem Papst unterstellt. Deshalb liegen ihre Archive in Rom, unzugänglich für Betroffene aus Deutschland.

In Deutschland gibt es rund 400 Orden. 2020 hat der Dachverband der Ordensgemeinschaften, die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK), eine Mitgliederbefragung zu sexualisierter Gewalt durchgeführt. 100 Gemeinschaften berichteten von Vorwürfen gegen Angehörige des eigenen Ordens, 200 gaben an, es habe keine Vorwürfe gegeben, und von rund 100 Orden kam gar keine Antwort. In der Befragung waren 1412 Betroffene benannt worden. Von allen Betroffenen im Raum der Kirche sind etwa 20 Prozent aus dem Ordenskontext.

Die deutschen Diözesen hatten sich Ende 2010 auf ein Verfahren geeinigt, wie Betroffene sexualisierter Gewalt Zahlungen „in Anerkennung des erlittenen Leids“ erhalten können. Zugesprochen werden diese Summen von der Unabhängigen Anerkennungskommission (UKA). Aber nur 73 Ordensgemeinschaften haben sich dem Verfahren angeschlossen. Und die Summen, die von den Orden ausgezahlt werden, sind wesentlich geringer als die Leistungen der Bistümer. „Wer im Orden missbraucht wurde, hat Pech gehabt.“ So drückt es Wilfried Fesselmann aus. Er ist selbst Missbrauchsbetroffener und berät im Verein „Eckiger Tisch“ andere, die sein Schicksal teilen. [….] Auch die heute 62-jährige Heidi Schmidt erzählt, wie sie in die Fänge eines manipulativen Ordenspriesters geraten sei, [….] Schon im ersten Gespräch habe der Pater von dem jungen Mädchen gefordert, ihr Leben ganz Gott zu übergeben. „Ich fühlte mich davon aber sehr bedrängt“, erinnert sich Heidi Schmidt heute. „Er umarmte mich, eigentlich war es mehr ein Umklammern, dann küsste er mich auf den Mund und erzwang einen Zungenkuss. Dabei konnte ich deutlich spüren, dass er sexuell erregt war.“ Danach soll er zu ihr gesagt haben: „Damit will ich dir zeigen, wie sehr Jesus dich liebt.“ Heidi Schmidt empfindet Ekel und Scham. Doch zugleich hat die tief gläubige junge Frau Zweifel: Er ist doch ein Mann Gottes. Kann das, was er tut, Unrecht sein? Und so tut sie, was von außen nur schwer nachvollziehbar erscheint: Sie geht auch zum nächsten Treffen. Und zu dem danach. Immer habe der Pater Gelegenheiten gefunden, mit ihr allein zu sein, auch wenn Schmidt versucht, diese Situationen zu vermeiden, sagt sie. Die Übergriffe hätten an Intensität zugenommen, der Pater habe seine Hand in ihre Unterwäsche geschoben, sich an ihr gerieben, sie geküsst. Irgendwann sei es ihm gelungen, sie zum Geschlechtsverkehr zu zwingen. [….]

(Annette Zoch, 17.08.2025)

Da ist noch viel öffentliche Konnotations-Arbeit zu tun. Noch begreift die breite Masse nicht, daß freundlich lächelnde Nonnen und bodenständige Mönche als Kolumnisten der TV-Zeitschriften keine netten Menschen sind, sondern für ein sehr perverses sadistisches Unrechtssystem stehen. Das so kuschelige Kirchentags-Christentum des Frère Roger, gewaltige Jugendtreffen in Taizé sind eine Farce. Von den Typen muss man sich fernhalten.

[….] Am 16. August 2005 hat eine psychisch kranke Frau den 90-jährigen Ordensgründer Frère Roger Schutz während des Abendgebets in Taizé, einem Dorf im französischen Département Saône-et-Loire, erstochen. Tausende weltweit trauerten um einen Mann, der für ein glaubwürdiges, menschenfreundliches Christentum stand, gerade aus der Sicht von Jugendlichen. Die kommen seit den 70er Jahren zu großen internationalen Treffen nach Taizé. [….] Dass in den Würdigungen die sexualisierte Gewalt nicht zur Sprache kam, die Taizé-Brüder begingen, als Schutz die Gemeinschaft leitete, kritisieren nun Betroffene. [….] Erst im Juni hatte ein ausgetretenes Mitglied der Taizé-Gemeinschaft Anzeige gegen zwei Brüder erstattet, wegen Vorfällen 1970 und 1971. „Wenn ich mich nicht verteidigt hätte, ich wäre vergewaltigt worden“, zitiert die Lokalzeitung Le Journal de Saône-et-Loire den Mann, [….] 2019 hatte die Taizé-Gemeinschaft von sich aus erste Fälle sexualisierter Gewalt durch Brüder der Gemeinschaft öffentlich gemacht, es folgten weitere Meldungen. Von 14 beschuldigten Brüdern spricht die Gemeinschaft heute, sechs von ihnen seien tot.

2024 wurde ein von der Gemeinschaft ausgeschlossener Bruder von einem französischen Gericht wegen des massenhaften „Erwerbs von Missbrauchsdarstellungen“ schuldig gesprochen. [….] Die taz hat zwei ehemalige Brüder zur Leitungsrolle von Schutz angefragt, aber keine Antwort erhalten. Im Buch „Danke, Freré Roger“ des ausgetretenen Bruders Klaus Hamburger aber findet sich folgende Passage: „Frère Roger konnte mit nichts alles sagen. Er sah Grenzen, die er nicht überschritt, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Er hatte Takt, konnte verschwiegen sein, zurückhaltend und rücksichtsvoll.“

Für Betroffene sexualisierter Gewalt klingt das wie Hohn. Eine von ihnen, die anonym bleiben möchte, sagt: „Das gefährliche Harmoniebedürfnis von Frère Roger ist nicht ansatzweise aufgearbeitet. Für mich als Betroffene ist das eine Farce.“ [….]

(taz, 27.08.2025)

In welcher Form auch immer sie daher kommen – christliche Institutionen gehören persönlich gemieden und politisch geächtet.

Ich bin tolerant genug, um Gläubige glauben zu lassen und würde jederzeit ihr Recht verteidigen, sich zu Gottesdiensten zusammenzurotten.  

Aber natürlich erst ab 18 Jahren. Kinder haben in Kirchen nichts zu suchen.

Sonntag, 24. August 2025

Kirche, Ehe, Ordnung, England

Wie aus Literatur und zahlreichen Verfilmungen bekannt ist, brach der legendäre englische König Heinrich VIII. (1491-1547) mit dem Papst, weil der seinen Gesuchen um Ehe-Annullierung nicht nachkam. Bis heute erlaubt die Kirche keine Scheidung; schließlich ist die Eheschließung ein heiliges Sakrament, also muss man lebenslang verheiratet bleiben.

Wenn man aber steinreich und hochadelig ist, kann man sich den Papst kaufen, der ein Schlupfloch nutzt. Gemäß der sexbesessenen Kirche, gilt eine Ehe nur, wenn der Mann seine Frau regelmäßig vaginal penetriert. Daher gibt es auch heute noch die spektakulären Fälle, in denen Bischöfe die Eheschließung mit einem Mann im Rollstuhl verweigert, weil dieser es seiner Gattin nicht „ordentlich“ besorgen können und platonische Liebe ist für Gott nun einmal irrelevant. Ehe ohne Liebe ist willkommen, Ehe ohne Sex darf nicht sein.

Kardinäle und Päpste haben hier also sehr schön und eindeutig festgelegt, was man in seinem eigenen Schlafzimmer mit seinen Geschlechtsteilen tun darf:

Gar nichts. Es sei denn, man ist kirchlich verheiratet und will Kinder bekommen.

Keine Autostimulation, kein OV, kein AV, Petting, Necking, alles verboten.

Die auf Penis und Penetration fixierten Kirchenfürsten sind so versessen auf Erektion und Eisprung, daß der Bischof von Viterbo einem zeugungsunfähigen Bräutigam schon mal die Eheerlaubnis versagte.

Sex zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern finden Bischöfe bähbäh und daß man noch irgendwelche anderen Gründen haben könnte eine Beziehung einzugehen - AUSSER SEX - liegt außerhalb der Vorstellungskraft der Sexperten des Vatikans.
Das gilt übrigens gleichermaßen auch für Heterosexuelle - in dem Punkt machen Ratzis Racker keine Unterschiede.
Daß ein Paar sich liebt, zusammen leben möchte ohne laufend GV zu praktizieren, ist für Bischof Lorenzo Chiarinelli in Viterbo nicht nur NICHT vorstellbar, sondern sogar verwerflich.
Einem standesamtlich verheirateten Paar verweigerte der Bischof den kirchlichen Segen, da der Ehemann durch einen Unfall gelähmt und zeugungsunfähig geworden war: 

"Kein Bischof, kein Priester kann eine Hochzeit zelebrieren,
wenn er weiß, dass eine Impotenz vorliegt".


Kirchliche Trauung nur mit Erektion!
Das Hauptaugenmerk der Oberkatholen in den bunten Kleidchen liegt dabei mal wieder auf dem Penis, von dem sie geradezu besessen sind.
Jedenfalls ist mir nicht bekannt, daß auch zeugungsunfähige Frauen nicht kirchlich getraut werden dürfen.
Es soll sogar Damen geben, die erst NACH dem Klimakterium geheiratet haben, wenn man also üblicherweise nicht mehr ganz so viele Kinder bekommt.
Hier segnen die Bischöfe aber dennoch - es genügt ihnen im Zweifelsfall offenbar die Vorstellung, daß der Mann biologisch noch voll funktionsfähig ist.
Auf die Frau, gewissermaßen das Abfallprodukt der Schöpfung - kommt es nicht an.
Wir wissen ja, daß Gott sie aus einer Rippe gemacht hat, soll sich ja ohnehin unterordnen und den Mund halten (Frauen schweigen in der Gemeinde). (…)

(Ehe ohne Sex, 09.01.2009)

Nach wie vor stellt die Penetration mit dem Penis das große Faszinosum für die sexlosen Geronten im Nachthemd dar.

Penisse gehören in die Vaginen. Darauf legen die Moralikonen großen Wert.

Nur so können Kinder entstehen und nur so funktioniere Liebe.

Alles andere es nicht wert gesegnet zu werden oder gar das Sakrament der Ehe zu empfangen.

Will also ein Hochadeliger seine Ehe annullieren lassen, muss er nur dem Papst erklären, die Ehe sei nie vollzogen worden. War die Gattin noch Jungfrau, konnte man die Ehe als nie existent erklären.

Man könnte meinen, das sei bei Heinrichs über 20-Jährigen Ehe mit Katharina von Aragon (1485-1536) eher unwahrscheinlich. Die beiden waren von 1509-1532 verheiratet und aus der Ehe ging die gemeinsame Tochter Mary I. aka Mary Tudor aka Maria die Katholische aka Maria die Blutige hervor. Zudem war Katharina von Aragon immer wieder schwanger:

[….] Nur wenige Wochen nach der Hochzeit war Katharina schwanger, erlitt jedoch im Januar 1510 eine Totgeburt, ein Mädchen. Das zweite Kind, Prinz Henry, wurde am Neujahrstag 1511 geboren, starb aber nach 52 Tagen. Katharina hatte dann eine Fehlgeburt, gefolgt von einem weiteren früh verstorbenen Sohn. Trotz dieser dynastischen Rückschläge führten Katharina und Heinrich eine harmonische Ehe. Katharina war – nicht nur für den Hof und das Volk – die ideale Gattin. So ließ sie sich nicht nehmen, die Hemden ihres Mannes selbst zu flicken, und zeigte sich in Gegenwart von Heinrich still, fürsorglich und unterwürfig. Damit entsprach sie dem Frauenideal ihrer Zeit, was sie aber nicht davon abhielt, ihre Meinung zu äußern. Ihr besonderes Talent bestand darin, genau zu wissen, wann sie dem König nicht widersprechen sollte und wann sie einlenken musste. [….] Im Februar 1516 gebar Katharina im Palast von Placentia in Greenwich, London, die Tochter Mary, die spätere Königin Maria I. von England. 1518 brachte sie ein totes Mädchen zur Welt. [….]

(Wiki)

Für Papst Clemens VII. aka Giulio de’ Medici, und den mächtigen Kardinal Wolsey war also offensichtlich, daß die britische Königin Katharina Jungfrau war und die Ehe nie vollzogen wurde. Sonst hätte Gott ihnen einen lebenden Sohn geschenkt. So geht Logik.

Daß der Papst die Ehe letztlich aber doch nicht annullierte, hatte einen anderen Grund.  Katherine Queen of England hatte nämlich einen nicht unbedeutenden Neffen, namens Karl aka Karl V. aka  Carlos I aka Charles Quint aka Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aka Karl I. König von Spanien, der den zweiten der drei Medici-Päpste in der Engelsburg belagerte und 1527 gefangen nehmen ließ.

Karl presste Clemens das Versprechen ab, die Ehe seiner Tante Katharina keinesfalls scheiden zu lassen, was dieser mit seinem berühmten Wort Non possumus (Sine dominico non possumus, „Wir können nicht“) schließlich ablehnte.

Der englische König Heinrich VIII. war schließlich so angepisst, weil er seine nächste Ehefrau heiraten wollte und ihm der Papst nicht bei dem Scheidungsgesuch half, daß er kurzerhand die bis eben noch verachteten deutschen Protestanten unterstützte, den Katholizismus verließ und seine eigenes Kirchenoberhaupt wurde. So konnte er nun nach Belieben seine Ehen scheiden und/oder seine Exen köpfen lassen.

Heinrichs fast ebenso berühmter Schatzmeister und Lordsiegelbewahrer Thomas Cromwell aka 1. Earl of Essex übernahm es, die katholischen Klöster und Abteien zu schleifen und die Reformation in England zu etablieren. Er kannte sich aus, da er zuvor viele Jahre der engste Vertraute und Mitarbeiter des mächtigen Kardinals Wolsey war.

Die Briten freuten sich größtenteils, daß es den verlogenen und korrupten Mönchen an den Kragen ging. Aber die fürchteten sich auch ein wenig, nun könne Unsitte Tür und Tor geöffnet werden. Man wußte schließlich, daß Gott so etwas nicht gefällt und dieser sich gezwungen sieht, zur Strafe Unwetter, das tödliche „ englische Schweißfieber“ und Hungersnöte zu schicken.

Da sorgte der gute Lordsiegelbewahrer Cromwell vor – bevor auch er von Heinrich gehenkt wurde.

[….]  Der Buggery Act 1533, vollständig An Acte for the punysshement of the vice of Buggerie war das erste nicht-kirchliche englische Gesetz, das Homosexualität, Analverkehr sowie Sodomie unter Todesstrafe stellte. Es wurde von Thomas Cromwell vorbereitet und von Heinrich VIII. 1533 erlassen. Es war bis 1828 in Kraft.

Das Gesetz definierte „Buggery“ als unnatürliche sexuelle Handlung, die gegen den Willen Gottes und der Menschen verstößt. Später wurde dies durch die Rechtsprechung dahingehend konkretisiert, dass „Buggery“ Analverkehr zwischen zwei Männern oder zwischen einem Mann und einer Frau und Vaginalverkehr zwischen einem Mann oder einer Frau und einem Tier umfasst.

Das Verbrechen wurde mit dem Tod durch Hängen bestraft. Im Unterschied zum Mord war auch der Klerus nicht von der Bestrafung ausgenommen. Das Eigentum des Täters ging in den Besitz des Staates über. Falls nicht die Tat selbst, sondern nur der Versuch nachgewiesen werden konnte, wurde der Täter in der Regel zu einer Freiheitsstrafe in Verbindung mit dem Pranger verurteilt.

Der erste wegen „Buggery“ verurteilte Mann war im Juli 1540 Walter Hungerford, allerdings wurde ihm neben dem Sexualdelikt auch Landesverrat zur Last gelegt. Nicholas Udall, der Schulleiter des Eton College war, wurde 1541 für schuldig befunden, seine Schüler sexuell missbraucht zu haben. Er wurde aber nur zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und nach weniger als einem Jahr wieder freigelassen.[1] Mervyn Tuchet, ein anderer Verurteilter, wurde wegen seines hohen Ranges nicht gehängt, sondern enthauptet.

Der Buggery Act 1533 wurde im Jahre 1828 durch den Offences against the Person Act 1828 aufgehoben und ersetzt. An den Tatbeständen und dem Strafmaß änderte sich dadurch nichts. John Pratt und John Smith waren die beiden letzten Personen, die wegen Buggery/Sodomie gehängt wurden. Sie starben am 27. November 1835 vor dem Newgate-Gefängnis in London.

Das Strafmaß für „Buggery“ wurde 1861 durch das Offences against the Person Act 1861 von der Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.  […]

(Wiki

Wie schön, wenn sich die Kirche – ob katholisch, protestantisch, anglikanisch – so gar nicht heuchlerisch um das Seelenheil ihrer Schäfchen kümmert. Indem sie akribisch darauf achtet, welche Penisse in welche Öffnungen gesteckt werden und fleißig köpfen und aufhängen, wenn das falsche Loch gewählt wird.

Wie die Kirchen bis heute moralisch verurteilen und Myriaden queere Teenager in Depressionen, Schuldgefühle, Obdachlosigkeit und Suizid treiben, während ihre eigenen Geistlichen in der ganzen Welt Hunderttausende kleine Jungs sexuell missbrauchen.

Man versteht gar nicht, daß irgendjemand etwas gegen die Kirche haben kann!

 

[…] Die katholische Kirche beklagt einen „zunehmend tabulosen“ Vandalismus in Gotteshäusern. Zwar sei die Zahl der Delikte in den vergangenen Jahren nur leicht angestiegen, doch gingen die Täter immer brutaler und rücksichtsloser vor, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. Aus ihrem Verhalten spreche teils offene Feindseligkeit gegenüber dem Christentum.

„Aufgebrochene Opferstöcke und umgestoßene, auseinandergebrochene Kerzen waren immer ärgerlich, aber seit etwa 2015 haben wir es mit einer verschärften Dimension zu tun“, so Kopp. Als Beispiele nannte er „Exkremente in Weihwasserbecken und Beichtstühlen, enthauptete Christus- und Heiligenstatuen, Zigarettenstummel und anderer Unrat vor Andachtsbildern, beschädigte Gebet- und Gesangbücher, umgestoßene Kirchenbänke, Altarbilder und ganze Altäre vernichtet durch Brandstiftung“. Hier gehe es nicht um Diebstahl, sondern um ganz gezielte Angriffe auf die christlichen Kirchen.   […]

(FAZ, 23.08.2025)

Mir kommen die Tränen.


 

Montag, 21. Juli 2025

Pure christliche Bösartigkeit

Wenn es eins gibt, das mich in der Social-Media-Welt ärgert, dann sind es die kontinuierlichen Postings/Memes von der linksliberalen Seite, die danach trachten, rechte Politiker als Scheinchristen zu entlarven. Es wird eine abscheuliche menschenfeindliche Aktion angeprangert und dann der ach so gute Jesus dagegen gestellt, der das doch sicher nicht gewollt habe.

Diese unausrottbar positive Konnotierung des Wortes „christlich“ empfinde ich als drastische Form der Denkfaulheit. 2.000 Jahre Gehirnwäsche wirken nach. Dabei sind schon die zehn Gebote (darin enthalten Religionszwang und Sippenhaft) keineswegs mit Menschenrechten und demokratischen Verfassungen vereinbar.

Deschner brauchte zehn dicke Bände, um die „Kriminalgeschichte des Christentums“ nachzuerzählen: Es ist die tödlichste Ideologie, die es je auf diesem Planeten gab. Die Bibel, Gott und Jesus selbst propagieren Sklaverei, Homophobie, Antisemitismus, Sadismus gegen Kinder, Misogynie und Völkermord. In den letzten Jahrzehnten geriet zudem mehr und mehr die Rolle der christlichen Religion, als größter pädosexueller Täterschutzverein der Erde, ins allgemeine Bewußtsein. Die Kirche stand historisch fast immer an der Seite der Mächtigen und der Verbrecher wider die Menschlichkeit.

Adolf Hitler wurde nie exkommuniziert. Er war ein Katholik. Nach seinem Tod, der völligen Zerstörung Europas, 6 Millionen ermordeter Juden und 60 Millionen Toten insgesamt, ordnete Breslauer Kardinal Adolf Bertram ein feierliches Requiem für Hitler an. Aber wehe, wenn eine Krankenschwester sich als lesbisch zu erkennen gibt, oder jemand den Mitgliedsbeitrag nicht bezahlen kann, oder er zur Roten Armee gehört, die das KZ Auschwitz befreite – da kennt Rom keine Gnade und exkommuniziert.

Das „Wording“ muss endlich umgekehrt werden:

Christlich ist schlecht; Unchristlich ist gut.

Es muss auch endlich Schluss damit sein, Politikern, die sich wie der brutale menschenhassende Sadist Mike Johnson auf ihre Bibel stützen, mit Respekt zu begegnen. Diese Christen haben keinerlei Respekt verdient.


Die Bibel ist ein über Jahrhunderte zusammengetragenes Sammelsurium aus sehr viel Brutalität, offenkundigen Lügen und jeder Menge Widersprüchlichkeit. Es gibt längst Apps, mit der man für jede noch so abwegige Handlung und ihr Gegenteil, den passenden Bibelvers zur Rechtfertigung findet.

SPIEGEL-Leitartikler Schult versucht es besser zu machen, indem er konkreter wird und die Bergpredigt als Maßstab heranzieht, um die CDUCSU zu entlarven.

Netter Versuch, aber schließlich bleibt es das alte Muster: Die Heuchel-Union behaupte nur christlich zu sein, verstoße aber in Wahrheit gegen die „Christlichen Werte“ – Gähn.

[….] Christlich? Nur, wenn es passt

CDU-Politiker wie Jens Spahn berufen sich gern auf die Bergpredigt, aber ihr Umgang mit Frauke Brosius-Gersdorf hat mit christlichen Werten nichts zu tun. Der jüngste Eklat zeigt an, wohin die Partei wirklich steuert. Es ist an der Zeit, die CDU an ihr Grundsatzprogramm zu erinnern. »Unser Kompass ist das christliche Bild vom Menschen«, heißt es auf Seite eins. »Wir sehen immer zuerst den einzelnen Menschen mit seiner unantastbaren Würde und seinen individuellen Fähigkeiten. ... Wir begegnen der Welt in Demut, weil wir wissen, dass wir nicht die letzte Wahrheit kennen.«

Erst im vergangenen Jahr verabschiedeten die deutschen Christdemokraten das neue Programm, aber die Partei tritt dieser Tage auf, als hätte sie ihre christlichen Wurzeln vergessen. Wie führende Politiker der CDU mit Frauke Brosius-Gersdorf, der Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht, umgehen, hat nichts mit Nächstenliebe und Demut zu tun.

Begründet wurde die Absetzung der Richterwahl von der Union mit Plagiatsvorwürfen, von denen der Plagiatsjäger selbst sagte, sie seien nicht erhoben worden. Trotzdem forderte die CDU-Abgeordnete Saskia Ludwig die Professorin auf, ihren Potsdamer Lehrstuhl ruhen zu lassen. Auch Ludwig beruft sich gern auf ihr Christentum, die christliche Tugend der Wahrhaftigkeit spielt für sie aber offenbar keine Rolle.

Kanzler Friedrich Merz, bekennender Katholik, äußerte in seiner Sommer-Pressekonferenz zwar Bedauern über die aufgeheizte Atmosphäre und die Diffamierungen, die Brosius-Gersdorf in den sozialen Medien erlebt hat. Eine Mitverantwortung wollte der Kanzler aber nicht sehen.

Die C-Parteien tun so, als hätten sie mit der Hexenjagd gegen die Juraprofessorin nichts zu tun. Dass sie eine Mitverantwortung tragen, weil sie Brosius-Gersdorf als linke Aktivistin bezeichneten und ihre Aussagen aus dem Zusammenhang rissen, gestehen sie nicht ein. Nicht einmal die Gewalt- und Morddrohungen erregen bei Vertreterinnen und Vertretern der C-Parteien Mitgefühl oder Betroffenheit. Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) sagte, sie erwarte von Brosius-Gersdorf angesichts der Kritik »ein bisschen Resilienz«.[….] Auch der Hauptverantwortliche für die gescheiterte Wahl, Unionsfraktionschef Jens Spahn, inszeniert sich gern als christlicher Politiker. »Christliche Texte wie die Bergpredigt sind für jeden Christen, dem sein Glaube wichtig ist, eine Richtschnur im Leben«, schrieb Spahn 2018 in einem Gastbeitrag für die »Welt«: »Christ und Politiker zu sein, heißt für mich, die Augen und das Herz offen zu halten, sich die eigenen Schwächen und Fehler einzugestehen.« [….] In der Flüchtlingspolitik entfernen sich CDU und CSU gleichermaßen von ihren christlichen Wurzeln. Unvergessen ist Merz’ Behauptung, abgelehnte Asylbewerber »sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine«. Unter seiner Kanzlerschaft werden staatliche Gelder für private Seenotrettung im Mittelmeer gestrichen. Selbst das Kirchenasyl, für viele Flüchtlinge die letzte Hoffnung, ist den C-Parteien nicht mehr heilig.

Sich auf die Religion nur dann zu berufen, wenn es politisch opportun ist, hat nichts mit gelebtem Christentum zu tun, sondern ist Rosinenpickerei. [….] (Christoph Schult, 21.07.2025)

Nein, Schult, die CDU macht es ganz richtig und orientiert sich an den zutiefst bösartigen menschenfeindlichen Werten, die man in der Bibel findet und die 2000 Jahre christliche Kriminalgeschichte ausmachten.

Ob nun Juden abschlachtende deutsche Soldaten mit dem „GOTT WILL ES“ auf dem Koppelschloss, Martin Luthers zutiefst eliminatorischer Antisemitismus, genozidale Conquistadores, kirchliche Inquisitoren, Hexenverbrenner, Kreuzritter – es gibt so viele christliche Vorbilder für die xenophob wütende CDU und CSU. Auf Widersprüche zur Bergpredigt hinzuweisen, zeigt ja gerade, wie erbärmlich das Christentum ist – denn dafür diente die Bibel immer: Im Namen des Guten, der gerechten Sache, Gottes, das wirklich Böse zurechtfertigen.

[….] Agreement that spanking may be needed is much higher among those who attend religious services weekly, at more than 6 in 10, than among those who attend seldom or never, at more than 4 in 10.

Nearly 62% of liberals don’t believe spanking is needed, while nearly 68% of conservatives agree to some extent that it may be. In the middle, 47% of moderates agree.  [….]

(Deseret, 28.10.2021)

Das ist der Signature Move überzeugter Christen, die ihre Kinder schlagen, mit weißen spitzen Kapuzen PoCs lynchen, Ehefrauen vergewaltigen, schwule Söhne aus dem Haus prügeln, Folter und Todesstrafe enthusiastisch befürworten: Sie empfinden sich selbst deswegen gerade eben NICHT als „böse“, sondern besonders gut, weil sie den Willen des Gottes, so wie sie ihn in der Bibel verstehen, ausführen.

Klöckner, Spahn, Dobrindt, Söder und Merz verstoßen nicht gegen „christliche Werte“; im Gegenteil, sie leben christliche Werte sehr konkret aus.

Christliche Werte sind es, wenn die christliche Johnson/Trump-Regierung, lieber 500 Tonnen Notfall-Lebensmittel verbrennen lässt, statt zu versuchen, damit die täglich verhungernden Kinder der Welt zu ernähren.


Christliche Werte sind es, die Menschen in Not noch einen Tritt in den Hintern dazu geben, die sie fortjagen, foltern und abschieben lassen.

[….]  Die katholische Kirche in der Demokratischen Republik (DR) Kongo lehnt die Fortsetzung des Schulbesuchs schwangerer Schülerinnen ab. Die Bischöfe begründen ihre Entscheidung mit Disziplin und Moral.

Das geht aus einem Schreiben der katholischen Bischofskonferenz hervor, aus dem der Sender Radio France Internationale am Donnerstag zitierte. Den Schülerinnen werde der Wechsel an eine staatliche Schule nahegelegt.

Mit der Entscheidung reagiert die Kirche auf ein am Montag veröffentlichtes Rundschreiben des kongolesischen Bildungsministeriums. Aus diesem zitieren mehrere lokale Medien: „Das Ministerium für nationale Bildung ist der Ansicht, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, schwangere Mädchen vom Bildungssystem auszuschließen, wenn sie kein Interesse an einem Schulabbruch bekundet haben.“ Alle Bildungseinrichtungen müssten deshalb den weiteren Schulbesuch ermöglichen. Sanktionen oder ein Ausschluss würde nicht akzeptiert. [….]

(ORF, 18.07.2025)

„Christianity is back“ lobt sich die Trump-Regierung unter dem Jubel der 80 Millionen christlichen Trumpanzees selbst. Christliche Wertvorstellung ermöglichen erst eine Brutalität, zu der Atheisten gar nicht fähig wären.

[….] Pregnant Mother in Tennessee Denied Care for Being Unmarried

The 2025 Medical Ethics Defense Act allows physicians to deny care to patients whose lifestyles they disagree with. [….] Last Thursday, at a town hall in Jonesborough, Tennessee, a 35-year-old woman shared her story: she was denied prenatal care by her physician because they objected to the fact that she wasn’t married, nor did she plan to be. She’d been with her partner for 15 years and they have a 13-year-old child.

While going through her medical history, the physician told her that because she was unwed, they didn’t feel comfortable treating her, because it went against their values and she should seek care elsewhere. At the time of the appointment, the woman believed she was about four weeks into her pregnancy. […]

(Nashville Banner, 20.07.2025)

Dienstag, 15. Juli 2025

Pech-Priester müssen putzen.

Der Zölibat ist eine geniale Erfindung der mittelalterlichen Kirche.

In erster Linie sollte damit verhindert werden, die beträchtlichen Vermögen der Bischöfe, Äbte und Priester zu verlieren, indem an Kinder und Ehefrauen vererbt wurde. Der eigentliche Geniestreich war aber, den Verzicht eines enorm starkes Triebes zu verlangen. Denn so gut wie keinem Geistlichen gelingt es, seine Sexualtriebe lebenslang zu unterdrücken. Auf diese Art wird ein permanent schlechtes Gewissen erzeugt, das die Kirche wunderbar nutzen kann, um die Kleidchenträger auf Linie zu bringen.

Idealerweise erfährt die Kirchenleitung von den amourösen Eskapaden ihres Bodenpersonals und kann es damit erpressen.

Durch den tausend Jahre währenden Frauenbann, wurde der Vatikan auf natürliche Weise immer homosexueller.

(….) Vatikanstadt, dieser Sehnsuchtsort für die Klemmschwestern der Welt: Frauenfrei, die Männer tragen bunte Kleider, sind zu mindestens 2/3 schwul und chronisch untervögelt. Es gibt eine über Jahrhunderte etablierte Callboyszene rund um die vatikanischen Mauern. Außerdem Prälaten, die Männer jedes erdenklichen Körperbaus offerieren und direkt in die kurialen Gemächer schicken.  […..]

Die moderne Zeit bringt aber drei strategische Probleme für die weltweit 400.000 Geistlichen und ihre Fürsten im Vatikan.

1.) Je mehr Schwulsein gesellschaftlich akzeptiert wird, desto weniger fühlen sich junge homosexuelle Männer, die keine Frau heiraten wollen, genötigt zwecks Vertuschung ins Priesterseminar zu gehen. Der Priesternachwuchs bleibt daher in den westlichen Demokratien zunehmend aus.

2.) Im Zeitalter des Internets und des Klugtelefons lässt sich schwuler käuflicher Sex schlechter verheimlichen. Jeder Stricher verfügt immer über die Mittel, seine Freier zu erpressen.

3.) Erhebliche Teile der westlichen Öffentlichkeit sind für die pädosexuelle Gewalt durch katholische Geistliche sensibilisiert. Messdiener oder Priesteramtskandidaten zum Sex zu nötigen, führt daher mit höherer Wahrscheinlichkeit dazu, daß die Opfer sich beschweren und Anzeige erstatten.

Zu allem Unglück für die Vergewaltiger und Kinderfi**er in den Soutanen, können sie sich weniger auf die Diskretion Bergoglios verlassen. Die beiden Vorgängerpäpste hatten sich noch kompromisslos an die Seite der Täter gestellt. (….)

(Römische Bestrafung 24.01.24)

Nur eine Minderheit des Kirchenvolkes war aber so naiv, tatsächlich zu glauben, Hochwürden gingen völlig jungfräulich durch ihr Leben, ohne jemals den kleinen Priester in der Hose zu verwenden. Dafür wurde der Berufsstand der Pfarrhaushälterin erfunden. Eine brave Frau, die mit Hochwürden unter einem Dach wohnt, nicht aber das Bett mit ihm teilt, sondern lediglich als Universal-Magd um ihn herumwuselt. Sie putzt, kocht, wäscht, bügelt, näht für ihn, während er sich fromm im Zwiegespräch mit Jesus befindet. 

Die Gemeindeschäfchen gönnten es ihrem Hirten und waren ihrerseits enger an ihre Kirche gebunden, wenn sie sich als Mitwisser einer heimlichen Bumsbeziehung im Pfarrhaus wähnten

Wenn diese Pfarrhaushälterinnen auf rätselhafte Weise, wie einst die heilige Maria, schwanger werden, übernimmt die Kirche die Zahlung der Alimente für die Kinder – allerdings nur unter der Voraussetzung, daß der Priester über die Vaterschaft lügt. Sobald er ehrlich zugibt, der Erzeuger der priesterlichen Leibesfrüchte zu sein, wendet sich Mutter Kirche von den Blagen ab und lässt sie hungern.

Seit ungefähr zwanzig Jahren begreifen allerdings immer mehr Schäfchen, daß Hochwürden womöglich tatsächlich nicht der Pfarrhaushälterin an die Wäsche will, sondern viel eher nach Priesterseminaristen und Messdienerchen lechzt.

Die Haushälterin sollte in vielen Fällen weniger zu einer unterm Tisch akzeptierten geistlichen Triebabfuhr nützlich sein, sondern die wahren Begierden der entweder homo-, ephebo- oder pädosexuell getriebenen Herren im Kleid dienen.

Zu viel Offenheit schadet da erheblich.

[….] Im Bonifatius-Kloster Hünfeld im Bistum Fulda sollen Tränen geflossen sein: Am 7. Mai war dort die allerletzte Mitgliederversammlung. Bei diesem Treffen hat sich der Bundesverband der Pfarrhaushälterinnen nach SZ-Informationen zum 1. Juli aufgelöst. Der was?

Ja, die Pfarrhaushälterin – in ländlichen und katholischen Gegenden war das vor ein paar Jahrzehnten noch ein ganz üblicher kirchlicher Beruf. Im Jahr 2025 allerdings muss man ihn erklären: Pfarrhaushälterinnen sind Frauen, die den zölibatär lebenden, also unverheirateten katholischen Priestern den Haushalt führen. Die einkaufen, kochen, bügeln – damit der Herr Pfarrer den Kopf frei hat für die Seelsorge. Manchmal sind Pfarrhaushälterinnen auch in Personalunion Sekretärin und gehen im Pfarrhaus ans Telefon. Oder sie üben die Funktion einer Mesnerin aus, die die Kirche für den Gottesdienst herrichtet. Es ist ein anachronistischer Beruf, und mittlerweile ist er akut vom Aussterben bedroht. [….] Pfarrhaushälterin war immer auch ein Beruf unter Generalverdacht. Verspottet als „Frau vom Pfarrer“ standen die Haushälterinnen nicht selten unter scharfer, manchmal gehässiger Beobachtung der Gemeindemitglieder. Immerhin wohnten sie mit dem Pfarrer unter einem Dach, in den großen Pfarrhäusern war ja Platz. In vergangenen Jahrhunderten waren es häufig weibliche Verwandte des Priesters, die bei ihm einzogen und ihm den Haushalt machten –  meist „für Gottes Lohn“, also unbezahlt. [….] Der Schwund der Haushälterinnen hängt direkt mit dem Priestermangel zusammen. Es gibt immer weniger junge Männer, die sich zu Priestern weihen lassen wollen. Und diejenigen, die den Beruf noch ergreifen, wollen oft nicht mehr mit einer Haushälterin im Pfarrhaus wohnen. [….] 

(Annette Zoch, 15.07.2025)

So ein Mist. Erst können die Messdienerchen nicht mehr die Klappe halten, so daß die Öffentlichkeit von den Bubenstreichen unter der Soutane erfährt und dann muss man auch noch selbst putzen! Kein Wunder, daß niemand mehr Priester werden will.

Sonntag, 13. Juli 2025

DBK springt auf den Fascho-Zug

Anmaßung, Heuchelei und Schamlosigkeit sind die Kern-Merkmale rechter Religiöser. Darüber sollte niemand mehr überrascht sein. Aber katholische Bischöfe haben darüber hinaus eine erstaunliche Fähigkeit, die man eigentlich nur von Donald Trump kennt: Obschon man stets nur das Schlimmste erwartet, schaffen sie es regelmäßig, sich derartig selbst zu unterbieten, daß man doch überrascht zurückbleibt.

Der Kölner Kinderfi**erförderer- und Lügner-Kardinal Woelki geht mit normalen Woelki-Moves voran. Während er gerade wieder einer neuen Strafanzeige wegen Prozessbetrugsentgegensieht, macht er ganz im Sinne der AfD Stimmung gegen Queere.

[….] Eklat an Schule für Vielfalt!

Schule verbietet Regenbogensymbol – weil der Kardinal es so will? [….] Eigentlich sollte es ein unkompliziertes und fröhliches Fest werden!

Doch die Eröffnungsfeier des neuen Erzbischöflichen Bildungscampus im Kölner Stadtteil Kalk wurde von einer politischen Debatte rund um das Regenbogensymbol überschattet. Schüler und Eltern, die mit bunten Krawatten, Stickern, Fahnen und Co. kamen, sollen Ärger bekommen haben. [….] Einen Teil des inklusiven Feelings und der positiven Energie wollte man offenbar einen Tag später mit aufs Einweihungsfest einer neuen Schule in Köln-Kalk nehmen. Dort wurde der neue Erzbischöfliche Bildungscampus eingeweiht, eine Bildungsstätte, die sich laut Kölner Stadt Anzeiger als „Schule für alle” bezeichnet. Auch Kardinal Rainer Woelki war am Montag mit von der Partie. [….]  Im Voraus sei das Tragen eines Regenbogensymbols untersagt worden. Das habe die Zeitung aus mehreren Quellen erfahren. [….] Mitarbeitende sollen sowohl im Eröffnungsgottesdienst als auch beim Festakt aufgefordert worden sein, das Zeichen der Queer-Bewegung nicht zu zeigen. „In einem Schreiben der Schulleitung heißt es, provokative Kleidung, die sich gegen den Arbeitgeber wende oder eine persönliche Botschaft vermitteln solle, sei zu unterlassen”, so der KSTA weiter. Als Beispiel wurde eine Krawatte in Regenbogenfarben genannt. [….] Seelsorgerin und Gemeindereferentin, Marianne Arndt, war ebenfalls auf der Eröffnungsfeier. Sie berichtete im KSTA von einem „offenem Druck aus der Schulabteilung des Erzbistums”. Weil sie selbst Regenbogen-Sticker verteilte, sei sie zudem vom Schulgelände verwiesen worden. [….] Ein Fachbereichsleiter habe zudem, so berichtet ein Elternteil eines Schulkinds, das Regenbogen-Signet als „Kampfsymbol gegen das Erzbistum beziehungsweise die katholische Kirche” bezeichnet. [….]

(Vera Coenen, 11.07.2025)

Das überrascht mich noch nicht vom Kölner Heuchel-Kardinal. Perfide ist aber, wie er die rechtsradikale AfD/von Storch/Nius-Hetzkampagne gegen Brosius-Gersdorf mitreitet. Ausgerechnet er, als führender Vertreter der größten weltweiten Kinderf**kerorganisation wagt es, das Wort „Lebensschutz“ in den Mund zu nehmen.

[….]  Vor der Abstimmung im Bundestag über drei neue Richter für das Bundesverfassungsgericht am Freitag hat sich der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki zu Wort gemeldet. „Die Unantastbarkeit der Menschenwürde, die Artikel 1 des Grundgesetzes festschreibt, muss ohne Einschränkungen für alle Menschen zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens gelten - von der Empfängnis an bis zum natürlichen Lebensende“, betonte Woelki in einem Statement. Bislang sei das Bundesverfassungsgericht mit seiner Rechtsprechung der Garant für den Schutz der Menschenwürde in allen Lebensphasen gewesen - das müsse so bleiben.

„Insofern appelliere ich angesichts der bevorstehenden Wahl neuer Richterinnen und Richter am Bundesverfassungsgericht an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und mit ihrer Wahl ein unmissverständliches Bekenntnis zur unverlierbaren und unter allen Umständen zu schützenden Würde jedes Menschen abzulegen“, erklärte Woelki. [….]

(Kölnische Rundschau, 11.07.2025)

Sagenhaft, dieser maximal heuchelnde Schutzpatron der Pädosextäter!

1.   Was für eine perfide Unterstellung an Prof. Brosius-Gersdorf, sie achte die Menschenwürde nicht!

2.   Was für eine Perfidie, als Vertreter der im Kern misogynen, antisemitischen, homophoben und Sklaverei-freundlichen, menschenrechtsantahonistischen Kinderprügeloprganisation, die rund um ihre Klöster und kanadischen Kinderheime tausende zu Tode gequälte Kinderleichen verscharrt, von anderen unter allen Umständen zu schützenden Würde jedes Menschen zu fordern.

3.   Was für eine perfide Lüge, den Befürwortern eines liberaleren Abtreibungsrechtes zu unterstellen, die wären für Abtreibung, obwohl alle Zahlen klar belegen, daß restriktivere Regeln und mangelnde Aufklärung zu mehr Abtreibungen führen.

Kardinal Woelki beweist wieder einmal, was für eine Inkarnation des moralischen Abschaums er ist.

Da wollen die menschenverachtenden bayerischen Bischöfe nicht nachstehen. Sie hetzen und lügen gegen eine Frau, gegen die viele Morddrohungen eingehen, die geschützt werden muss vor dem gewalttätigen Nazi-Mob. Die Katholischen Oberhirten gießen Öl ins Feuer und beteiligen sich an dieser „beispiellosen Schmutzkampagne“.

[…] Scharfe Kritik an Brosius-Gersdorf: Der Bamberger Erzbischof Gössl rügt die SPD-Kandidatin fürs Bundesverfassungsgericht - und spricht von einem "Abgrund der Intoleranz".[…] Am Sonntag sprach der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl mit Blick auf die Haltung der Juristin zum Lebensrecht ungeborener Kinder von einem "innenpolitischen Skandal". Beim Fest zu Ehren des Bamberger Bistumsgründers Heinrich sagte Gössl:

    „Ich möchte mir nicht vorstellen, in welchen Abgrund der Intoleranz und Menschenverachtung wir gleiten, wenn die Verantwortung vor Gott immer mehr aus dem Bewusstsein der Menschen verschwindet.“

Gössl sagte weiter: "Dann haben die Schwächeren keine Stimme mehr: nicht die Ungeborenen und nicht die pflegebedürftigen Alten; nicht die psychisch Kranken und auch nicht die sozial Schwachen, nicht die Menschen, die sich aufgrund von Krieg und Verfolgung auf die Flucht begeben und auch nicht die Natur, die gewissenlos ausgebeutet und zerstört wird." […]

(ZDF, 13.07.2025)

Mehrere Bayern-Kirchenfürsten beteiligen sich an der von den Nazis orchestrierten Menschenjagd.

[…] Vor der Abstimmung im Bundestag über drei neue Richter für das Bundesverfassungsgericht am Freitag haben sich zwei bayerische Bischöfe zu Wort gemeldet. Der Bischof des Bistums Passau, Stefan Oster, und sein Regensburger Kollege Rudolf Voderholzer verlangten in einer gemeinsamen Erklärung vehement einen Schutz ungeborenen Lebens - ohne allerdings Namen einzelner Kandidaten oder Kandidatinnen zu nennen.

„Wer die Ansicht vertritt, dass der Embryo oder der Fötus im Mutterleib noch keine Würde und nur ein geringeres Lebensrecht habe als der Mensch nach der Geburt, vollzieht einen radikalen Angriff auf die Fundamente unserer Verfassung“, heißt es in der Mitteilung. „Ihm oder ihr darf nicht die verbindliche Auslegung des Grundgesetzes anvertraut werden.“  [….]

(dpa, 09.07.2025)

Mittwoch, 2. Juli 2025

Richterschelte

Da verlor selbst der stets beherrschte und sachliche SZ-Justizexperte Ronen Steinke fast die Contenance; der Bundesverwaltungsgerichtspräsident Korbmacher muss Kanzler und Verfassungsminister ausdrücklich zur Rechtstreue auffordern. 


[….] Das ist ein wirklich außergewöhnlicher einmaliger Vorgang, dass der Innenminister und der Kanzler persönlich von einem Gerichtspräsidenten gesagt bekommen, ‚ihr hört wohl nicht richtig zu‘ also dieses Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin hat das gesagt, was alle juristischen Fachleute vorher auch schon gesagt haben. Nämlich, es geht nicht, dass man an den deutschen Grenzen, was europäische Binnengrenzen sind, Flüchtlinge, Menschen, die Asyl haben wollen, ohne Diskussion einfach pauschal abweist. Das geht nicht. Das widerspricht europäischem Recht und das hat der Innenminister dann so abgewischt, na ja, das sei nur eine Einzelfallentscheidung, das habe keine große Verbindlichkeit. Da sagt Andreas Korbmacher, der Präsident des Bundesverwaltungsgerichts, nein das ist eine Grundsatzentscheidung! Das haben die Richter auch so deklariert. Die haben sogar gesagt, weil das so wichtig ist, wird es nicht ein Richter entscheiden, was auch genügt hätte, sondern wir holen sogar noch zwei Kollegen dazu. Wir machen Sechsaugenprinzip um das Ganze auf eine höhere Ebene zu heben. Dass da ein Innenminister sagt, interessiert mich nicht weiter, und auch eine Regierung sagt, über das Recht setze ich mich im Zweifel hinweg; das ist eine ungewöhnliche Situation und man merkt das Entsetzen dem Gerichtspräsidenten förmlich an, mit der Vehemenz, mit der er hier interveniert. [….]

(Ronen Steinke, 01.07.2025, Transkript Phoenix)

Merz und Dobrindt wandeln, unterstützt von der braunen Medienblase, auf Trumps Pfaden. An Rechtsstaatlichkeit und Urteile der höchsten Richter fühlen sie sich nur gebunden, wenn ihnen das Urteil politisch in den Kram passt.

Dazu schreibt der rechte BILD/SPIEGEL-Kolumnist Nikolaus Blome, die Exekutive müsse sich auch nicht an Urteile halten, wenn die Mehrheit des Volkes es so wünsche, zumal das  Verwaltungsgericht in dem verlotterten Berlin sitze.


Aus CDU-Kreisen wird geiferig zusammen mit Nius und Springer ventiliert, einer der Richter habe gar ein grünes Parteibuch. Deren Urteile könne man quasi ignorieren.

Sagenhaft, diese Rechten. Man stelle sich vor, es wäre umgekehrt. Ein Grüner Minister fände, er müsse sich nicht an ein höchstrichterliches Urteil halten, weil er nun mal eine andere Meinung habe und außerdem sei der Richter womöglich auf CDU-Ticket unterwegs. Die Konservativen würden ausrasten und sich wochenlang durch die Feuilletons der Republik echauffieren.

Es ist das klassische rechte Entitlement – sie nehmen sich selbst Ungeheuerlichkeiten heraus, die sie anderen nicht im Ansatz zugestehen.

Ich muss nicht Jursa studiert haben; denn das weiß man aus dem Gemeinschaftskundeunterricht in der 10. Klasse: In Deutschland herrscht Gewaltenteilung. Judikative, Exekutive und Legislative sind unabhängig voneinander. Es steht Exekutiven, wie Dobrindt und Merz, nicht zu, Richter zu kritisieren und Urteile in Frage zu stellen. Deswegen ist auch der Richterwahlprozess in Bundestag und Bundesrat so heikel. Es braucht 2/3-Mehrheiten, aber die CDUCSU weigert sich, mit den Linken zu reden.

Ich, als Privatperson, bin freier und empöre mich außerordentlich über das Landgericht Köln, welches die Klage einer Missbrauchsbetroffenen, die von einem Priester über Jahre schwerstens sexuell missbraucht wurde, gegen das Erzbistum Köln abwies.

Auch Journalisten sind frei, das Urteil nach Belieben zu kritisieren.

[…]  „Über zwölf Jahre lebte ein katholischer Priester mit Sondererlaubnis des Kardinals als Hausmann und alleinerziehender Vater.“ […] Heute sitzt der Mann im Gefängnis: verurteilt zu zwölf Jahren Haft wegen des schweren sexuellen Missbrauchs an neun Mädchen, darunter seinen drei Nichten. Auch seine damalige Pflegetochter wurde von ihm regelmäßig missbraucht und vergewaltigt. Zweimal wurde sie von ihm schwanger, zweimal organisierte er eine Abtreibung.

Im Strafprozess hatte die Frau gegen ihren früheren Pflegevater als Zeugin ausgesagt. Auf zivilrechtlichem Wege wollte sie nun Schmerzensgeld erstreiten, 850 000 Euro forderte sie vom Erzbistum Köln. Doch das Landgericht Köln hat ihre Klage am Dienstag abgewiesen: Die Diözese muss nicht zahlen. […] Kann Missbrauch durch einen Priester überhaupt je Privatsache sein? Dem steht zumindest die katholische Lehre diametral entgegen: Im katholischen Verständnis ist „Priester“ kein Job mit Stechuhr, Dienstplan und Feierabend. Das Priesteramt ist eine ganzheitliche Berufung. Ein Mann, der zum Priester geweiht wird, erhält im katholischen Verständnis durch die Weihe ein „unauslöschliches Prägemal“, wird „dem Priester Christus gleichförmig“. Man spricht hier auch von „Ganzhingabe“. Deshalb kann die katholische Kirche ihren Priestern den Verzicht auf Ehe, Familie und Sexualität diktieren.

Für die weltliche Justiz hat das katholische Amtsverständnis nun also offensichtlich keine Rolle gespielt; das ist ein Fehler. Dass aber sogar das Erzbistum Köln vor Gericht mit dem „Privatleben“ des Priesters argumentierte, ist verlogen. Entweder, die katholische Kirche nimmt die von ihr selbst vertretene Lehre ernst und stellt sich ihrer Verantwortung, oder sie muss den Priesterdienst grundsätzlich überdenken. Die Verantwortlichen im Erzbistum Köln haben nie im Pfarrhaus nachgesehen, wie es den Kindern geht. Und auch jetzt lassen sie die Betroffenen alleine.  [….]

(Annette Zoch, 01.07.2025)

Ein bayerischer Kriminalpolizist fiel mit den schlimmsten Nazi-Parolen, die ich je gehört habe, in internen Chats auf. So einer ist Polizist. Aber es kommt noch schlimmer – er war jahrelang ausgerechnet als Personenschützer Charlotte Knoblochs abgestellt. Die bayerische Polizei wird den Mann aber nicht los.

[….] Der Kriminalpolizist, der jahrelang in privaten Chats mit antisemitischen Sprüchen gegen jüdische Personen hetzte, für deren Sicherheit er als Personenschützer verantwortlich war, ist zurück im Dienst. Allerdings gegen den erklärten Willen seines Arbeitgebers, des Münchner Polizeipräsidiums. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat verhindert, dass der 45-Jährige aus dem Dienst entfernt wird.  […]

(Martin Bernstein, 01.07.2025)

Anders als CSU-Mann Dobrindt, verstehen das bayerische Innenministerium und die bayerische Polizei, daß man an die Urteile des Verwaltungsgerichtshofes gebunden ist und sie nicht nur dann umzusetzen hat, wenn sie einem politisch genehm sind.

Als Privatperson darf ich entsetzt sein. So wie, schon wieder, aber zu Recht, auch Ronen Steinke.

[…] Dieses Urteil erschüttert das Vertrauen in die Justiz […] Dieses Gerichtsurteil ist so kalt, so kleinlich und in seiner vertrauenserschütternden Wirkung leider auch über den Einzelfall hinaus so fatal, dass man, liest man die 29 Seiten starke Begründung durch, vor lauter Kopfschütteln Nackenschmerzen bekommt.

Der Anlass ist schon übel genug: Charlotte Knobloch, seit Jahren Präsidentin der jüdischen Gemeinde in München, hat erfahren müssen, dass ihr persönlicher, ihr von der Polizei zugewiesener Leibwächter jahrelang heimlich antisemitische Chatnachrichten schrieb. Dass dieser Beamte über Auschwitz und Dachau witzelte. Dass er heimlich Nachrichten mit „HH“ für „Heil Hitler“ beendete. Dass er von „Kanacken“ schrieb. Noch schlimmer als die Erkenntnis, dass so jemand mit so einer sensiblen Polizei-Aufgabe betraut war, aber ist die Reaktion, die der Rechtsstaat daraufhin gezeigt hat. Das Verwaltungsgericht München lehnte es schon vor zwei Jahren ab, den Beamten aus dem Dienst zu entfernen, obwohl die Polizeiführung ihn, als sie von den Chats erfuhr, gerne achtkantig hinausgeworfen hätte.

Und nun hat auch der Bayerische Verwaltungsgerichtshof, also die nächste Gerichtsinstanz, diesen Mann im Dienst belassen. Man darf staunen: Das ohnehin schon milde Urteil der ersten Instanz, eine bloße Kürzung der Beamtenbesoldung um zwei Stufen, haben die Richter sogar noch einmal abgemildert. […]

(SZ, 02.07.2025)

Aber es ist ja kein Berliner Gericht. Keine grüne Richterin. Daher sind Blome, Nius und Springer zufrieden.