Freitag, 3. November 2017

Wie dumm ist Trump wirklich?



Ganz sicher ist Trump schlecht gebildet. Er liest nichts, ist erstaunlich rudimentär informiert.
Er ist außerdem borniert; hält es also gar nicht für notwendig sich auf seinen Job vorzubereiten.
Trump ist zudem so ignorant, daß er sich nicht scheut seine gewaltigen Bildungslücken und immer wieder durch abstruse Fehlschlüsse, mangelnde Rechtschreibung und naive Behauptungen offenzulegen. Verschlimmert wird dieser Hang zu „selfinflicted wounds“ und „doubling down“ durch Trumps gut dokumentierte Faulheit.
Er bereitet sich nicht vor, weil er nie fleißig sein musste und immer zu Spaß und Party überging, wenn er keine Lust mehr hatte.

Des Weiteren sind Trumps psychische Störungen offensichtlich; er ist ein gefährlicher Irrer.

Allerdings ist es möglich mit durchschnittlichem IQ und sehr mangelhafter klassischer Bildung erfolgreich zu sein.
Skrupellosigkeit und Selbstbewußtsein können fehlende Klugheit im Geschäftsleben kompensieren.
Es gibt auch die Talente sich selbst zu verkaufen, Schwächen anderer zu erahnen, oder einfach eine gute Show abzuziehen.
Hochintelligente Menschen können finanziell echte Versager sein, während ein halbdebiler Selbstdarsteller alle um seine Finger wickelt.

Verfügt der ignorante Depp Trump also über das, was man „Bauernschläue“ nennt?

„Bauernschläue ist ursprünglich eine redensartliche Umschreibung der Tatsache, dass schulisch wenig ausgebildete Personen 'auf dem Land' durchaus wirksam List, Verschwiegenheit und weitsichtige Planung verbinden können.“
(Wikipedia)

„List, weitsichtige Planung“ – da möchte man gleich abwinken. Trumps unumsetzbare Gaga-Versprechungen – defeat ISIS within 30 days, build the wall, repeal and replace Obamacare – zeigen, daß er gerade nicht weitsichtig ist, nicht weiß was auf ihn zukommt und auch noch ohne Grund Verbündete verprellt.
Viele von Trumps Problemen resultieren daraus, daß er sich eben nicht bauernschlau, sondern impulsiv-tumb verhielt.
Das beste Beispiel ist der Comey-Rausschmiss, mit dem er die Mueller-Untersuchungen quasi selbst einleitete. Seine Streitsucht und seine Unfähigkeit das unablässige prahlen und twittern zu unterlassen sprechen ebenfalls gegen die Bauernschläue-Theorie.

Es ist politisch-strategisch idiotisch immer wieder auf seine engsten Verbündeten wie Sessions und Tillerson zu schießen.

[….] Auf seiner elftägigen Asienreise darf Rex Tillerson den US-Präsidenten begleiten. Dass das aber kein Vertrauensbeweis für seinen Außenminister ist, stellte Donald Trump jetzt in einem Interview klar. Er sei nicht sicher, ob er Tillerson die ganze Amtszeit über auf dem Posten belasse, sagte Trump dem Sender Fox News.
"Wir werden sehen, ich weiß es nicht", antwortete Trump auf eine entsprechende Frage. Er sei nicht glücklich darüber, dass einige im Außenministerium seine Politik nicht unterstützten, beklagte sich der US-Präsident. "Der, der zählt, bin ich", sagte Trump gewohnt selbstbewusst. "Ich bin der einzige, auf den es ankommt, denn am Ende bestimme ich die Politik." [….]

Tatsächlich verhält sich Trump gelegentlich strategisch „bauernschlau“, indem er bei seinen heißgeliebten Rallies all die Knöpfe drückt, die den primitiven Mob im Publikum zum Kochen bringen.
Einiges wird ihm leichtfallen, weil es sich mit seinen tatsächlichen Ansichten deckt: Xenophobie, Rassismus, Islamophobie, Verachtung für intellektuelle Eliten.
Anderes ist ihm persönlich völlig egal und wird vom ihm gezielt behauptet, um die Massen zu mobilisieren. Das Preisen von Südstaatenbürgerkriegshelden, der Affentanz um die Nationalhymne und Flagge bei Sportveranstaltungen, die Lobhudeleien des Soldatischen.
Dazu gehört insbesondere seine Betonung der Religiosität, die stolze Behauptung nur durch ihn können man nun wieder „Merry Christmas“ sagen, nachdem die Liberalen das verboten hätten – was selbstredend von vorn bis hinten erlogen ist.

Es ist natürlich reine Strategie, wenn sich Trump mit religiösen Führern umgibt, sich von dem halbdebilen Plastic-surgery-victim Paula White als frommen Christen preisen lässt.

[….] Der evangelikale Prediger Ralph Drollinger hält wöchentliche Bibelstunden für die US-Regierung ab. [….] Drollinger bestätigte der Zeitung, dass an seinen Runden etwa zwölf Personen teilnehmen würden, darunter der amerikanische Vizepräsident Mike Pence, der CIA-Chef Michael Pompeo, Bildungsministerin Betsy DeVos, Justizminister Jeff Sessions, Landwirtschaftsminister Sonny Perdue, Energieminister Rick Perry und Wohnungsbauminister Ben Carson.
Der evangelikale US-Prediger Ralph Drollinger erteilt dem Kabinett von Donald Trump nach eigener Auskunft seit März Bibelunterricht. [….] Drollinger legt die Bibel wörtlich aus. Er glaubt an die Erschaffung der Welt innerhalb von sechs Tagen, verurteilt Homosexualität als Sünde und befürwortet die Todesstrafe und Militärinterventionen.
[….] Es überrasche ihn nicht, „dass der Herr gerade uns bis ins Weiße Haus geführt hat“, sagte Drollinger [….] Drollinger sagte weiter, ihn verbinde „eine Art Brieffreundschaft“ mit Präsident Trump. „Ich schicke ihm meine Bibelmeditationen, und er schreibt mir persönliche Anmerkungen dazu. Positive Anmerkungen.“ [….] „Der beste Präsident ist derjenige, der seine Regierung am entschiedensten zum Schiedsrichter über falsche Taten macht. Ich war früh davon überzeugt, dass Trump dafür der Beste wäre.“
Präsident Trump sei ein sensibler Mann, „der Gott gefallen möchte“, so Drollinger.[….]

Trumps charakterliche Defizite, seine tiefsitzende Bosheit decken sich natürlich gut mit den destruktiven Ansichten radikaler Evangelikaler.

[….]  Donald Trump schlachtet den Terroranschlag in New York für seine politischen Zwecke aus. Er tobt gegen Einwanderer, den Rechtsstaat, die Spitzenpolitiker der verwundeten Stadt - ohne Scham, doch mit Kalkül.
[….] Nach dem Terroranschlag in New York wartete Trump nur zwei Stunden, um das Geschehen schamlos für seine politischen Zwecke auszuschlachten. Er verzerrte die Hintergründe. Er verhöhnte den US-Rechtsstaat. Er säte Zwietracht. Er attackierte das politische Führungspersonal der verwundeten Stadt.
Dem Bürgermeister, einem Demokraten, kondolierte er erst einen Tag später. Es war typisch Trump: Wie schon bei früheren Katastrophen, ob in Übersee oder daheim, vergriff er sich im Ton, war er plump statt präsidial. Doch diesmal ging er noch einen Schritt weiter - ohne Scham, doch mit Kalkül.
[….]Er erfindet einen neuen Streitpunkt: [….] Er macht aber nicht nur die Visalotterie für den Anschlag verantwortlich, sondern auch - diese Chuzpe muss man haben - den New Yorker Chefsenator Chuck Schumer: Die Lotterie sei dessen Idee gewesen. Dabei wurde das Gesetz 1990 von George Bush senior unterzeichnet, mit dem Segen beider Parteien. Eine Lüge in einer Lüge in einer Lüge, um den Gegner zu diffamieren.
[….] Doch für Trump ist der US-Rechtsstaat, wie er am Mittwoch höhnte, "ein Witz und eine Lachnummer". Er zieht "schnelle Justiz" und "starke Justiz" vor und bleibt sich - und seinen demokratiefeindlichen Idolen - damit treu: Schon im Wahlkampf hatte er die Genfer Menschenrechtskonvention als lästiges "Problem" bezeichnet, das Amerikas Soldaten nur daran hindere, zu foltern und "Köpfe abzuschlagen". […..]

Wie dumm und wenig bauernschlau von Trump immer wieder seine eigene Justiz zu beschimpfen. Glaubt er, das hülfe ihm bei zukünftigen Anklagen?

Und was soll der Killerwahn?


Du sollst nicht töten. -2.Mose 20:13

Der Papst vertritt diesbezüglich auch eine klare Meinung.

[….] Die Todesstrafe ist keine Form der Gerechtigkeit, sondern der Folter - und selbst Verbrecher haben ein Recht auf ihr Leben. Mit diesen klaren Worten wandte sich Papst Franziskus an diesem Dienstagabend in einer Videobotschaft an die Teilnehmer des 6. Weltkongresses gegen die Todesstrafe, der vom 21. bis 23. Juni in Oslo stattfindet. Etwa 140 Organisationen aus aller Welt, Diplomaten sowie Regierungsvertreter nehmen an dem Forum teil, das sich für eine weltweite  Abschaffung der Todesstrafe einsetzt. Ein Vorhaben, das Papst Franziskus teilt. [….]

Das Schöne an der Bibel ist aber, daß man immer auch das diametrale Gegenteil aus ihr raus lesen kann. Die allerlängste Zeit ihrer Geschichte haben Papst und Vatikan selbst eifrig die Todesstrafe verhängt und durchgeführt. Die meisten Christen finden Todesstrafe toll.
Bei Trumps Christenbasis kann er also mit der Kopf-Ab-Forderung punkten.
Es ist also „schlau“ so martialisch und antihumanistisch zu tönen.
                   
[….] Trump will Hinrichtung. Nach dem Anschlag fordert der US-Präsident "viel schnellere und viel härtere Strafen" für Terroristen [….] Trump zitierte derweil einen Fernsehbeitrag des rechtskonservativen Senders Fox News, in dem von "europäischen Terrorproblemen" die Rede war, die dank Demokraten wie Schumer in die USA importiert worden seien; gemeint war die Aufnahme muslimischer Flüchtlinge. [….]  "Die Frage, wie jemand in den USA radikalisiert wird, ohne dass es irgendjemandem auffällt, ist längst nicht beantwortet", sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo, ein Demokrat, der den Präsidenten für seine "pausenlose Einmischung" stark kritisierte. Trump würde sich mit seiner Forderung nach der Todesstrafe in ein laufendes Verfahren einmischen und die Richter unter Druck setzen. [….]

Fragt man sich aber wie es um die Chancen steht, daß in diesem Fall die Todesstrafe verhängt wird, so ist Trump nicht schlau.

Zum einen hat er immer noch nicht begriffen, daß er als Präsident nicht in das DOJ und die Justiz im Allgemeinen einzugreifen hat.
Ein Jahr nach seinem Wahlsieg weiß er immer noch nicht was Gewaltenteilung bedeutet.

Insbesondere verschafft er aber dem Ankläger des Attentäters einen enormen taktischen Nachteil, weil jeder Verteidiger ZU RECHT die Karte „Vorverurteilung“ ziehen wird. Wie sollte man überhaupt noch neutrale Geschworene finden, wenn der US-Präsident sich schon festgelegt hat?

Trumps wütende Killer-Tiraden könnten Sayfullo Saipov womöglich den Kopf retten.