Ganz
sicher ist Trump schlecht gebildet. Er liest nichts, ist erstaunlich rudimentär
informiert.
Er ist
außerdem borniert; hält es also gar nicht für notwendig sich auf seinen Job
vorzubereiten.
Trump ist
zudem so ignorant, daß er sich nicht scheut seine gewaltigen Bildungslücken und
immer wieder durch abstruse Fehlschlüsse, mangelnde Rechtschreibung und naive
Behauptungen offenzulegen. Verschlimmert wird dieser Hang zu „selfinflicted
wounds“ und „doubling down“ durch Trumps gut dokumentierte Faulheit.
Er
bereitet sich nicht vor, weil er nie fleißig sein musste und immer zu Spaß und
Party überging, wenn er keine Lust mehr hatte.
Des Weiteren
sind Trumps psychische Störungen
offensichtlich; er ist ein gefährlicher Irrer.
Allerdings
ist es möglich mit durchschnittlichem IQ und sehr mangelhafter klassischer
Bildung erfolgreich zu sein.
Skrupellosigkeit
und Selbstbewußtsein können fehlende Klugheit im Geschäftsleben kompensieren.
Es gibt
auch die Talente sich selbst zu verkaufen, Schwächen anderer zu erahnen, oder
einfach eine gute Show abzuziehen.
Hochintelligente
Menschen können finanziell echte Versager sein, während ein halbdebiler
Selbstdarsteller alle um seine Finger wickelt.
Verfügt
der ignorante Depp Trump also über das, was man „Bauernschläue“ nennt?
„Bauernschläue ist ursprünglich eine redensartliche Umschreibung der Tatsache, dass schulisch wenig ausgebildete Personen 'auf dem Land' durchaus wirksam List, Verschwiegenheit und weitsichtige Planung verbinden können.“
(Wikipedia)
„List,
weitsichtige Planung“ – da möchte man gleich abwinken. Trumps unumsetzbare
Gaga-Versprechungen – defeat ISIS within 30 days, build the wall, repeal and
replace Obamacare – zeigen, daß er gerade nicht weitsichtig ist, nicht weiß was
auf ihn zukommt und auch noch ohne Grund Verbündete verprellt.
Viele
von Trumps Problemen resultieren daraus, daß er sich eben nicht bauernschlau,
sondern impulsiv-tumb verhielt.
Das
beste Beispiel ist der Comey-Rausschmiss, mit dem er die Mueller-Untersuchungen quasi selbst
einleitete. Seine Streitsucht und seine Unfähigkeit das unablässige prahlen und
twittern zu unterlassen sprechen ebenfalls gegen die Bauernschläue-Theorie.
Es ist
politisch-strategisch idiotisch immer wieder auf seine engsten Verbündeten wie
Sessions und Tillerson zu schießen.
[….]
Auf seiner elftägigen Asienreise darf Rex
Tillerson den US-Präsidenten begleiten. Dass das aber kein Vertrauensbeweis für
seinen Außenminister ist, stellte Donald Trump jetzt in einem Interview klar.
Er sei nicht sicher, ob er Tillerson die ganze Amtszeit über auf dem Posten
belasse, sagte Trump dem Sender Fox News.
"Wir werden
sehen, ich weiß es nicht", antwortete Trump auf eine entsprechende Frage.
Er sei nicht glücklich darüber, dass einige im Außenministerium seine Politik
nicht unterstützten, beklagte sich der US-Präsident. "Der, der zählt, bin
ich", sagte Trump gewohnt selbstbewusst. "Ich bin der einzige, auf
den es ankommt, denn am Ende bestimme ich die Politik." [….]
Tatsächlich
verhält sich Trump gelegentlich strategisch „bauernschlau“, indem er bei seinen
heißgeliebten Rallies all die Knöpfe drückt, die den primitiven Mob im Publikum
zum Kochen bringen.
Einiges
wird ihm leichtfallen, weil es sich mit seinen tatsächlichen Ansichten deckt:
Xenophobie, Rassismus, Islamophobie, Verachtung für intellektuelle Eliten.
Anderes
ist ihm persönlich völlig egal und wird vom ihm gezielt behauptet, um die
Massen zu mobilisieren. Das Preisen von Südstaatenbürgerkriegshelden, der
Affentanz um die Nationalhymne und Flagge bei Sportveranstaltungen, die
Lobhudeleien des Soldatischen.
Dazu
gehört insbesondere seine Betonung der Religiosität, die stolze Behauptung nur durch ihn können man nun wieder „Merry Christmas“ sagen,
nachdem die Liberalen das verboten hätten – was selbstredend von vorn bis
hinten erlogen ist.
Es ist
natürlich reine Strategie, wenn sich Trump mit religiösen Führern umgibt, sich
von dem halbdebilen Plastic-surgery-victim Paula White
als frommen Christen preisen lässt.
[….]
Der evangelikale Prediger Ralph
Drollinger hält wöchentliche Bibelstunden für die US-Regierung ab. [….] Drollinger bestätigte der Zeitung, dass an
seinen Runden etwa zwölf Personen teilnehmen würden, darunter der amerikanische
Vizepräsident Mike Pence, der CIA-Chef Michael Pompeo, Bildungsministerin Betsy
DeVos, Justizminister Jeff Sessions, Landwirtschaftsminister Sonny Perdue,
Energieminister Rick Perry und Wohnungsbauminister Ben Carson.
Der evangelikale
US-Prediger Ralph Drollinger erteilt dem Kabinett von Donald Trump nach eigener
Auskunft seit März Bibelunterricht. [….]
Drollinger legt die Bibel wörtlich aus.
Er glaubt an die Erschaffung der Welt innerhalb von sechs Tagen, verurteilt
Homosexualität als Sünde und befürwortet die Todesstrafe und
Militärinterventionen.
[….]
Es überrasche ihn nicht, „dass der Herr
gerade uns bis ins Weiße Haus geführt hat“, sagte Drollinger [….] Drollinger sagte weiter, ihn verbinde „eine
Art Brieffreundschaft“ mit Präsident Trump. „Ich schicke ihm meine
Bibelmeditationen, und er schreibt mir persönliche Anmerkungen dazu. Positive
Anmerkungen.“ [….] „Der beste Präsident
ist derjenige, der seine Regierung am entschiedensten zum Schiedsrichter über
falsche Taten macht. Ich war früh davon überzeugt, dass Trump dafür der Beste
wäre.“
Präsident Trump sei
ein sensibler Mann, „der Gott gefallen möchte“, so Drollinger.[….]
Trumps
charakterliche Defizite, seine tiefsitzende Bosheit decken sich natürlich gut
mit den destruktiven Ansichten radikaler Evangelikaler.
[….] Donald
Trump schlachtet den Terroranschlag in New York für seine politischen Zwecke
aus. Er tobt gegen Einwanderer, den Rechtsstaat, die Spitzenpolitiker der
verwundeten Stadt - ohne Scham, doch mit Kalkül.
[….]
Nach dem Terroranschlag in New York
wartete Trump nur zwei Stunden, um das Geschehen schamlos für seine politischen
Zwecke auszuschlachten. Er verzerrte die Hintergründe. Er verhöhnte den
US-Rechtsstaat. Er säte Zwietracht. Er attackierte das politische Führungspersonal
der verwundeten Stadt.
Dem Bürgermeister,
einem Demokraten, kondolierte er erst einen Tag später. Es war typisch Trump:
Wie schon bei früheren Katastrophen, ob in Übersee oder daheim, vergriff er
sich im Ton, war er plump statt präsidial. Doch diesmal ging er noch einen
Schritt weiter - ohne Scham, doch mit Kalkül.
[….]Er erfindet einen neuen Streitpunkt: [….]
Er macht aber nicht nur die Visalotterie
für den Anschlag verantwortlich, sondern auch - diese Chuzpe muss man haben -
den New Yorker Chefsenator Chuck Schumer: Die Lotterie sei dessen Idee gewesen.
Dabei wurde das Gesetz 1990 von George Bush senior unterzeichnet, mit dem Segen
beider Parteien. Eine Lüge in einer Lüge in einer Lüge, um den Gegner zu
diffamieren.
[….]
Doch für Trump ist der US-Rechtsstaat,
wie er am Mittwoch höhnte, "ein Witz und eine Lachnummer". Er zieht
"schnelle Justiz" und "starke Justiz" vor und bleibt sich -
und seinen demokratiefeindlichen Idolen - damit treu: Schon im Wahlkampf hatte
er die Genfer Menschenrechtskonvention als lästiges "Problem"
bezeichnet, das Amerikas Soldaten nur daran hindere, zu foltern und "Köpfe
abzuschlagen". […..]
Wie dumm
und wenig bauernschlau von Trump immer wieder seine eigene Justiz zu beschimpfen.
Glaubt er, das hülfe ihm bei zukünftigen Anklagen?
Und was
soll der Killerwahn?
Du sollst nicht töten. -2.Mose 20:13
Der
Papst vertritt diesbezüglich auch eine klare Meinung.
[….]
Die Todesstrafe ist keine Form der
Gerechtigkeit, sondern der Folter - und selbst Verbrecher haben ein Recht auf
ihr Leben. Mit diesen klaren Worten wandte sich Papst Franziskus an diesem
Dienstagabend in einer Videobotschaft an die Teilnehmer des 6. Weltkongresses
gegen die Todesstrafe, der vom 21. bis 23. Juni in Oslo stattfindet. Etwa 140
Organisationen aus aller Welt, Diplomaten sowie Regierungsvertreter nehmen an
dem Forum teil, das sich für eine weltweite
Abschaffung der Todesstrafe einsetzt. Ein Vorhaben, das Papst Franziskus
teilt. [….]
Das
Schöne an der Bibel ist aber, daß man immer auch das diametrale Gegenteil aus ihr raus lesen kann. Die allerlängste Zeit
ihrer Geschichte haben Papst und Vatikan selbst eifrig die Todesstrafe verhängt
und durchgeführt. Die meisten Christen finden Todesstrafe toll.
Bei
Trumps Christenbasis kann er also mit der Kopf-Ab-Forderung punkten.
Es ist
also „schlau“ so martialisch und antihumanistisch zu tönen.
[….] Trump will Hinrichtung. Nach dem Anschlag fordert der US-Präsident
"viel schnellere und viel härtere Strafen" für Terroristen [….] Trump zitierte derweil einen Fernsehbeitrag
des rechtskonservativen Senders Fox News, in dem von "europäischen
Terrorproblemen" die Rede war, die dank Demokraten wie Schumer in die USA
importiert worden seien; gemeint war die Aufnahme muslimischer Flüchtlinge. [….]
"Die Frage, wie jemand in den USA
radikalisiert wird, ohne dass es irgendjemandem auffällt, ist längst nicht
beantwortet", sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo, ein Demokrat, der
den Präsidenten für seine "pausenlose Einmischung" stark kritisierte.
Trump würde sich mit seiner Forderung nach der Todesstrafe in ein laufendes
Verfahren einmischen und die Richter unter Druck setzen. [….]
Fragt
man sich aber wie es um die Chancen steht, daß in diesem Fall die Todesstrafe
verhängt wird, so ist Trump nicht schlau.
Zum
einen hat er immer noch nicht begriffen, daß er als Präsident nicht in das DOJ
und die Justiz im Allgemeinen einzugreifen hat.
Ein Jahr
nach seinem Wahlsieg weiß er immer noch nicht was Gewaltenteilung bedeutet.
Insbesondere
verschafft er aber dem Ankläger des Attentäters einen enormen taktischen
Nachteil, weil jeder Verteidiger ZU RECHT die Karte „Vorverurteilung“ ziehen
wird. Wie sollte man überhaupt noch neutrale Geschworene finden, wenn der
US-Präsident sich schon festgelegt hat?
Trumps
wütende Killer-Tiraden könnten Sayfullo Saipov womöglich den Kopf retten.