Dienstag, 28. Juli 2020

Nie um eine Ausrede verlegen.


Der Trump-Fan Ted Yoho, 65, sehr religiöser republikanischer Abgeordneter aus Florida im US-Repräsentantenhaus seit 2012, beleidigte am 21.07.2020 die 30-Jährige Alexandria Ocasio-Cortez, demokratische Kongressabgeordnete für die südliche Bronx und das nördliche Queens auf den Stufen des Kapitols in Anwesenheit von Reportern derart unflätig, daß er nach einer jetzt schon legendären zehnminütigen Replik der Angegriffenen inzwischen erklärte nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten.


Entlarvend war, daß Yoho nicht etwa Ocasio-Cortez um Entschuldigung bat. Oder den Kongress, seine Partei, die weiblichen Abgeordneten, seine Wähler.

Nein, er wies daraufhin sehr fromm zu sein, verheiratet zu sein und Töchter zu haben. Mit seiner Familie als Schild darf man das. Family Values.
Das ist die klassische „wir sind besser als die“-Einstellung aller Voll-Religioten: Ich bin Gottes Liebling, ich habe eine höhere Moral, ich bin mehr wert als die anderen, ich darf mir das rausnehmen.

Daher ist es nur zu natürlich, daß erst recht die religiösen Führer selbst aus ihrer gefühlten moralischen Überlegenheit heraus nicht fähig sind Reue zu empfinden und ihre Opfer nur verachten.

Kleriker, Kirchenfürsten, Priester, Geistliche, die überführt wurden Minderjährige oder Schutzbefohlene sexuell zu missbrauche zeigen statt Reue oder Mitgefühl für ihre Opfer daher erst einmal eine sensationelle Ausrede.

Zehn Beispiele.

1. Die Kardinal Groër-Ausrede.

Der Österreichische Oberkatholik Hans Herrman Groër (1919-2003) hatte nicht nur über Jahrzehnte kontinuierlich kleine Jungs missbraucht; sein Verhalten war auch stadtbekannt.

(…..) In Wien war es über lange Jahre der Primas selbst, der ganz offen kleine Jungs sexuell bedrängte.
„S’Hosentüarl zu - wir ham Religion“ raunten sich die Schüler gegenseitig zu, wenn der spätere Kardinal Groer den Klassenraum betrat.
Geändert hat er sich nie - noch als Greis griff er beherzt sogar komatösen Jungs im Krankenhaus an den Schniedel.
Es wunderte wenig, daß Groers wortgewaltigster Verteidiger, Bischof Kurt Krenn, Jahre später selbst darüber stolperte, daß sein Priesterseminar in St Pölten offenbar nur ein getarnter Homo-Puff war. (….)

Als die Groër-Verbrechen offiziell wurden, zeigte er sich zu seiner Entschuldigung von seiner frommsten Seite.

[…..] Sofort nach Bekanntwerden der Anschuldigungen Hartmanns begann Kardinal Groer streng zu fasten, ansonsten hüllte er sich in Schweigen.
Bischöfliche Fürsprecher ergriffen für ihn das Wort, denunzierten den Ankläger als "sehr kranke Seele" und wiesen alle Attacken auf den Kardinal energisch zurück. Im Wiener Stephansdom fanden sich mehrere hundert Gläubige ein, zur abendlichen Andacht für den geprüften Oberhirten. Groer betete mit ihnen den schmerzhaften Rosenkranz und verabschiedete sich mit einem innigen "Maria mit dem Kinde lieb". [….]

2. Bischof Alvarez-Ausrede

Bernardo Álvarez Afonso (*1949) römisch-katholischer Bischof von San Cristóbal de La Laguna erklärte kurzerhand die Opfer zu den eigentlichen Tätern; sie würden die frommen Geistlichen dazu provozieren sie zu vergewaltigen.

Bishop Alvarez said that there are children who want to be abused:

3. Erzbischof Carlson-Ausrede

Robert James Carlson (*1944) emeritierter römisch-katholischer Erzbischof von Saint Louis erklärte, er habe gar nicht gewußt, daß es illegal ist Kinder sexuell zu missbrauchen und Unwissenheit schütze vor Strafe.

[….] The St. Louis archbishop embroiled in a sexual abuse scandal testified last month that he didn’t know in the 1980s whether it was illegal for priests to have sex with children, according to a court deposition released Monday.
Archbishop Robert Carlson, who was chancellor of the Archdiocese of Minneapolis and St. Paul at the time, was deposed as part of a lawsuit against the Twin Cities archdiocese and the Diocese of Winona, Minnesota. […..]

4. Die Kardinal Pell-Ausrede

Der zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilte ehemals dritthöchste Geistliche der 1,3 Milliarden Katholiken ließ durch seinen Anwalt erklären, der Geschlechtsverkehr mit den minderjährigen Messdienern habe nur wenige Minuten gedauert – das zähle nicht.

(……)  Pells Anwalt erklärte die Unschuld seines Mandanten mit der Dauer des Analverkehrs. Der habe nur sechs Minuten angehalten und sei damit juristisch nahezu irrelevant: „plain and vanilla penetration sex“!

Ein paar Messdienern mal seinen Penis in den Mund zu schieben, konnte er sich da wohl erlauben – so glaubte Pell.
 Gleich mehrere erzkonservative Ex-Premierminister standen in seiner Gerichtsverhandlung als Leumundszeigen da und der mächtige Papst beließ ihm demonstrativ sein rotes Kardinalshütchen – als Ausweis seiner allerhöchsten Würde derjenigen, die den Stellvertreter Gottes auswählen und durch die der Heilige Geist spricht.
So einer kann ja schlecht in den Knast kommen, befand Pell selbst, zumal er ja gar keine Kinder missbraucht hatte und unschuldig ist.
Außerdem hat er die Kinder, die er gar nicht missbraucht hat, laut seines Anwaltes nur sechs Minuten missbraucht.

(….) Nein, nein, nein, George Pell AC, 77, Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche, ehemaliger Erzbischof von Melbourne, ehemaliger Erzbischof von Sydney, ehemaliges Mitglied des Päpstlichen Kardinalsrats, Kardinalpriester der Titelkirche Santa Maria Domenica Mazzarello, langjähriger Großprior der Ordensprovinz Australien-New South Wales des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Generalkaplan im Großpriorat Australiens, Träger des Lazarusordens und des kirchlichen Großkreuzes des Verdienstordens des Heiligen Lazarus, der hochrangigste australische Katholik aller Zeiten, ist unschuldig, hat keine Kinder vergewaltigt und ist nur Opfer einer linken Hetzjagd!
So tönen heute seine Fans – darunter der allmächtige Rupert Murdoch, Executive Chairman der News Corp (Fox News) und gleich mehrere australische ehemalige Premierminister.

 
Gottes Top-Mann beharrt vehement auf seiner völligen Unschuld und von „sexuellem Missbrauch“ oder „Vergewaltigung“ kann gar nicht die Rede sein, weil es nämlich nur „plain and vanilla penetration sex“ mit einem 12-Jährigen und einem 13-Jährigen war. Nur sechs Minuten lang erzwang Pell den Analverkehr, wie sein Verteidiger Robert Richter beschwichtigend erklärte.

Wo ist also das Problem?
Und dafür sechs Jahre Haft? Für sechs Minuten? Ist ja unverschämt, tobt die gesamte austro-amerikanische konservative Medien- und Politlandschaft. (…..)

5. Die Küng-Ausrede.

Klaus Küng (*1940), emeritierter Opus Dei-Bischof der Diözesen Feldkirch und St. Pölten, der auch Medizin studierte, verabreichte Seminaristen heimlich K.O.-Tropfen, versuchte diese dann sexuell zu missbrauchen, um dadurch festzustellen, ob diese heimlich schwul wären – und Schwule hasst der Altbischof wie die Pest.

[…..] Doch das Gespräch verlief für den jungen Mann anders als erwartet. Schließlich erlitt er in der für ihn außerordentlich belastenden Situation beim Verlassen des Bischofshauses einen Kreislaufkollaps. Der Bischof (er studierte auch Medizin) ließ ihn dann auf ein Sofa im Bischofshaus zurückbringen und verabreichte ihm ein Medikament. Wie eine Laboruntersuchung später zeigte, handelte es sich dabei um ein rezeptpflichtiges, medizinisch nicht indiziertes Medikament (Benzodiapezin, welches sedierend und hypnotisch wirkt).
Bischof Küng habe dann alle anwesenden Personen aus dem Raum geschickt und soll begonnen haben, den Priester unsittlich zu berühren. Der Bischof soll ihm, während er den Priester am Rücken und im Gesäßbereich streichelte, immer wieder gesagt haben "Fügen Sie sich, fügen Sie sich, dann wird alles wieder gut." Küng, er gilt auch als prominentes Mitglied des Opus Dei, soll dabei erregt gewesen sein.
[….]

6. Die Maciel Degollado-Ausrede

Marcial Maciel Degollado (1920-2008) kopulierte über Jahrzehnte regelmäßig mit kleinen blonden Jungs, die ihm seine Legionäre weltweit suchten und zuführten.
Als Begründung gab er eine päpstliche Sondererlaubnis zur Behebung eines schmerzhaften Samenstaus im uro-genitalen Bereich an.

(…..)  Die Rede ist, mal wieder, von den Legionären Christi, LC, die römisch-katholische Kongregation päpstlichen Rechts und ihrem legendären Gründer Marcial Maciel Degollado.

Kinderfickende Nazis ersetzten auf Geheiß Woytilas und Ratzingers die verhassten südamerikanischen „Befreiungstheologen“, die sich für die Armen einsetzen und den faschistischen Mörder-Diktatoren kritisch gegenüberstanden.
Der Priester Maciel Marcial Degollado, (1920–2008), Chef der LC und Multimillionär war der erklärte Liebling des Papstes Johannes-Paul II.
Da er sagenhafte Summen in die Kasse der RKK spülte, drückte der Wächter der Glaubenslehre Ratzinger alle Augen zu.
Maciel Marcial Degollado hatte mindestens fünf Kinder von zwei Frauen und vergewaltigte darüber hinaus mehrere Dutzend (bis zu 100) Jungs.
Die Vorgehensweise war laut STERN immer gleich:

Vater Maciel rief die ca 12-Jährigen Jungs zu sich, klagte über „schmerzhaften Samenstau in den Hoden“, müsse sich zur Abhilfe masturbieren lassen und dabei auch Kinder penetrieren.
Er erklärte dazu, er habe eine persönliche Erlaubnis von Papst Pius XII „die Schmerzen im uro-genitalen Bereich“ derart zu behandeln.
Hochwürden Samenstau bevorzugte dabei blonde und hellhäutige kleine Jungs, die ihm seine „Legionäre“ weltweit suchten und zuführten.
Seit 1976 wurden Berichte über diese Kindesvergewaltigungen nach Rom geschickt.
Man hielt dort immer die schützende Hand über Maciel.
JP-II ("Maciel ist ein vorbildlicher Priester") würdigte ihn 2004 mit einem Empfang im Petersdom, Ratzinger stellte die Untersuchungen gegen ihn bereits 1999 ein.

Dokumente aus den Vatikan-Archiven belegen laut AP, dass der Heilige Stuhl schon in den fünfziger Jahren Beweise hatte, wonach Maciel drogenabhängig und pädophil gewesen sein soll. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge ermittelten damals drei sogenannte Visitatoren, das Ergebnis sei jedoch bis heute nicht veröffentlicht worden. 1998 sollen sogar einige seiner Opfer Anzeige erstattet haben.    Doch Papst Johannes Paul II. verband eine enge Freundschaft mit Maciel, die sich seit dem ersten Zusammentreffen im Januar 1978 entwickelt hatte. Der Papst verehrte den Mexikaner, führte ihn gern als Vorbild an und widmete ihm noch 2001 eine Festmesse auf dem Petersplatz.

Der gegenwärtige Papst, der im Bundestag mit standing Ovations bedacht wurde, ist der Beschützer eines der perfidesten pädosexuellen Gewalttäter.
 Die seit Dekaden bekannten Untersuchungsergebnisse über den brutalen Päderastensumpf seiner Legionäre hält Ratzinger bis heute unter Verschluß.

Tatsächlich aber hatten zehn Opfer, die von Marcial Maciel in den 50er-Jahren im römischen Seminar missbraucht worden waren, den Vatikan schon vor 30 Jahren verständigt. Seit 1983 war auch Papst Johannes Paul II. über die Missbräuche informiert. Doch er schätzte den Ordensgründer und lobte noch 1994 öffentlich dessen «effiziente Führung für die Jugend». 1997 sagte die Gruppe der zehn Opfer vor den Medien, Maciel habe Hunderte Knaben missbraucht.
Ein Jahr später erhob die Gruppe Anklage gegen Maciel bei der Glaubenskongregation, die unter Kardinal Ratzinger für alle schwerwiegenden Missbrauchsfälle in der Kirche zuständig war. Ratzinger aber war nie bereit, die Gruppe der Opfer anzuhören und gegen Maciel etwas zu unternehmen. Worauf sich die Gruppe 2002 bei der UNO Gehör verschaffte und im Genfer Palais des Nations die Medien über die Untätigkeit der Glaubenskongregation informierte.
(Tagesanzeiger 02.05.2010)

Ratzinger führt also die Tradition seines Vorgängers fort und ermutigt die Legionäre geradezu weiterhin Kinder zu ficken und zu quälen. Rom weiß schließlich Bescheid und hat noch nie etwas unternommen.

Im Gegenteil, mit der Rapid-Seligsprechung des größten Marcial Maciel Degollado-Fans Woytila, hat Ratzinger noch mal unterstrichen, daß er fest an der Seite der Sextäter steht und nicht an die Opfer zu denken gewillt ist.
 Sein ganzes Mitgefühl gilt nur den LC. Er ernannte nach Maciels Tod 2008 einen neuen Chef und ließ mitteilen Benedikt XVI. werde den Ordensmitgliedern "auf dem Weg der Reinigung" beistehen und sie nicht alleinlassen.

7. Degenhardt-Ausrede

Für Johannes Joachim Kardinal Degenhardt (1926-2002), den langjährigen Erzbischof Paderborns, waren die Mütter der Kleinkinder schuld, wenn diese von den Vätern missbraucht wurden.

(…..) Die moralisch verwerflichste Form des Indiviuums war wohl der deutsche Kardinal Degenhardt, der den Müttern eine Mitschuld zuschob - denn wenn sie überhaupt einen nackten Kinderkörper den Ehemännern zugänglich machten, wäre es verständlich, daß sie ihren Begierden nicht widerstehen könnten.
Damit offenbart der Kirchenfürst, daß seiner persönlichen Ansicht nach jeder Mann ein potentieller „Kinderschänder“ (in diesem Fall tatsächlich Pädophiler) sei. (…..)

8. Die Mixa-Ausrede

Walter Johannes Mixa (*1941) emeritierter römisch-katholischer Bischof von Eichstätt und Augsburg, von 2000 bis 2010 katholischer Militärbischof in Deutschland war der erklärte Liebling Joseph Ratzingers und wurde symbolträchtig seine erste große Beförderung des Pontifikats.
Mixa, der heute bei der AfD auftritt war damals schon als berüchtigter Prügel-Bischof bekannt, der bereits als Pfarrer systematisch in katholischen Kinderheimen auftauchte, um dort kleine Kinder brutal zu schlagen.
Darüber hinaus stellte er auch seine Seminaristen sexuell nach.
Aber, so seine Ausrede, dies wären ohnehin alles „Lustmolche“ und er handele nur „im Überschwang der Gefühle“.

(…..) Der Bischof und seine "Lustmolche" (=Kaplane und Priester)
Brisant ist vor allem ein wiedergegebener Dialog aus einem Urlaub des Bischofs, unter anderem mit einem jungen Priester.
Das Gespräch soll so verlaufen sein:

Daraufhin habe der Bischof geantwortet, dies sei im Überschwang der Gefühle geschehen.

Er, Mixa, habe es gebeichtet. Den ganzen Urlaub über soll es immer wieder Streit gegeben haben, weil der Mann sich von Mixa bedrängt fühlte.

Einer der beiden jungen Priester hat angegeben, dass Mixa, der damals Stadtpfarrer in Schrobenhausen war, an einem Morgen nach dem Übergriff erst zur Beichte gegangen sei, bevor er die Messe gefeiert habe. Im Zuge der Ermittlungen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten sei zudem ans Licht gekommen, dass Mixa Geld an eine Person in Rom gezahlt hatte, die im Rotlichtmilieu verkehrte. Die Akte soll am 27. April an Jean-Claude Périsset, den päpstlichen Botschafter in Berlin, gegangen sein und von dort in den Vatikan. Das Dossier soll zusammen mit den zuvor bekannt gewordenen Vorwürfen, Mixa habe ehemalige Heimkinder geschlagen, den Ausschlag dafür gegeben haben, dass der Papst Mixas Rücktritt zugestimmt hat.
(TS) (….)

9. Die Bergoglio-Ausrede.

Papst Franziskus (lateinisch Franciscus PP.; bürgerlicher Name Jorge Mario Bergoglio SJ (*1936), seit dem 13. März 2013 der 266. Bischof von Rom und damit Papst, Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und Souverän des Vatikanstaats weiß auch, daß seine Kirchenfürsten gern männliche Jugendliche vergewaltigen.
Aber das ist natürlich nicht ihre Schuld, sondern sie sind dabei Opfer Satans.

[……] «Priester, der Kinder missbraucht, wird zum Werkzeug Satans»
In seiner Abschlussrede der Missbrauchskonferenz macht Papst Franziskus Versprechungen ohne konkreten Inhalt. Bei Opfern und Experten löst die Rede Empörung aus.
[……] Papst Franziskus hat den sexuellen Missbrauch von Kindern mit heidnischen «Menschenopfern» gleichgesetzt. [……] Ein Priester, der Kinder missbrauche, werde «zu einem Werkzeug Satans».
[……] Bei Opfern und Experten löste die Rede Empörung aus. Sie fordern zum Beispiel, dass Vertuscher und Täter konsequent aus dem Klerikerstand entlassen werden oder dass die Machtstruktur und die Männerbünde in der Kirche diskutiert würden. Hinter diesen hohen «Anstatt konsequent aus der Opferperspektive die Verantwortung der Kirche zu benennen, (war es) routiniertes und uninspiriertes Abspulen von Selbstverständlichkeiten», sagte Thomas Schüller, Direktor am Institut für Kanonisches Recht an der Universität Münster. Die Rede sei «ein Fiasko» gewesen. [……]  

10. Die William W.-Ausrede

Der New Yorker Pfarrer W. hatte mehrfach Fellatio, gelegentlich auch Cunnilingus an seinen Gemeindemitgliedern vollzogen. Nicht etwa weil er gern an Penissen leckte, sondern weil er dadurch die Dämonen der Besessenen per Blowjob aus ihren Körpern saugen wollte.

[….] Ein presbyterianischer Pfarrer aus dem US-Bundesstaat New Jersey muss sich wegen eines ungewöhnlichen Dämonen-Exorzismus vor Gericht verantworten: Der 69-jährige William W. aus der eine halbe Autostunde von Manhattan entfernten 40.000-Einwohner-Stadt Linden wird von mehreren Gläubigen beschuldigt, an ihnen während einer Beratung Oralsex vollzogen zu haben. Als Vorwand für den sexuellen Übergriff habe er angegeben, Dämonen heraussaugen zu wollen. Dabei habe er sich auf Rituale der amerikanischen Ureinwohner und auf den Epheser-Brief im Neuen Testament berufen ("Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt").
Drei männliche Gemeindemitglieder und eine weibliche Diakonin haben laut US-Medienberichten bei einem Gericht im Bezirk Middlesex Anzeige gegen den Pfarrer, die Diözese und die "Presbyterian Church (USA)" gestellt. Ein weiterer Mann klagte in einem Nachbarbezirk.
Die Männer berichten übereinstimmend, dass sie den Pfarrer um Lebenshilfe gebeten hätten und er ihnen dann bei einem Einzeltreffen erklärt habe, sie sollten sich nackt ausziehen und hinlegen. Dann habe er eine "Engelsmünze" auf ihre Stirn gelegt und ihnen gesagt, sie sollten weitere Steine auf ihren Händen und Füßen balancieren, während er durch Oralsex die Dämonen aus ihrem Körper sauge.
[….]

Die frommen Herren sind also alle recht kreativ bei ihren Ausreden.
Nur ernsthafte Reue, die Übernahme eigener Verantwortung und Scham gegenüber ihren Opfern findet man selten.