Rückblickend
auf die bisher so erfolgreiche demokratische Konvention
muss man insbesondere einen Namen erwähnen:
Donna Brazile, 56, aus Louisiana, Autorin, Politanalystin, Professorin in Harvard und der Georgetown University, ehemalige Wahlkampfmanagerin der demokratischen Kandidaten Al Gore, Jesse Jackson, Walter Mondale und Richard Gephardt ist der demokratischen Partei lange verbunden.
Donna Brazile, 56, aus Louisiana, Autorin, Politanalystin, Professorin in Harvard und der Georgetown University, ehemalige Wahlkampfmanagerin der demokratischen Kandidaten Al Gore, Jesse Jackson, Walter Mondale und Richard Gephardt ist der demokratischen Partei lange verbunden.
Am Tag
vor der 2016 DNC stolperte Parteichefin Debbie Wasserman Schultz über den
Emailhack brisanter Anti-Sanders Akten.
Die 43%
der Delegierten, die Sanders verpflichtet sind, waren (verständlicherweise)
stinksauer.
So
entschloss man sich Wasserman-Schultz‘ Kopf rollen zu lassen.
Sie
durfte sich auf dem gesamten Parteitag nicht mehr blicken lassen.
Als
Interimsvorsitzende und designierte Nachfolgerin wurde Donna
Brazile bestimmt, die von eben auf jetzt einen gewaltigen Nominierungsparteitag
managen mußte.
Ohne
Vorbereitungszeit hatte Brazile unter den Argusaugen der gesamten Weltpresse
eine sehr unbeliebte Kandidatin ins beste Licht zu setzen und dabei auch noch
43% der eigenen Parteimitglieder zu versöhnen, die erbittert gegen Clinton
standen.
Wie man
an der republikanischen Convention eine Woche zuvor sehen konnte, kann so etwas
gewaltig schief gehen.
Der
republikanische Gouverneur von Ohio, John Kasich, der die Ehre hatte diese so
bedeutende Convention in seinem Bundesstaat zu Gast zu haben, weigerte sich die
Halle zu betreten.
Alle
lebenden ehemaligen GOP-Präsidenten und Vizepräsidenten boykottierten ebenso
die RNC, wie die vorherigen Kandidaten John McCain und Mitt Romney.
Ted Cruz
trat zwar auf, erklärte aber zumindest indirekt man solle lieber nicht Trump
wählen.
RNC
Chairman Reince Priebus, immerhin schon fünf Jahre im Amt, war die Kontrolle
völlig entglitten.
Statt
der versprochenen Celebrities sprachen sich nur vergessene C-Promis, wie der ehemalige Seriendarsteller Antonio Sabato Jr. öffentlich für Trump aus.
Brazile,
die ich als langjähriger CNN-Gucker sehr gut kenne, gelang hingegen quasi aus
dem Stand ein Meisterstück.
Ihre Parteitagsregie war geradezu genial und machte aus
einer völlig verfahrenen Situation mehr als selbst Optimisten erwarten konnten.
Um mit
dem Unwichtigstem zu beginnen, sei erwähnt, daß die Demokraten im diametralen
Gegensatz zu GOP auch hier wieder eine beeindruckende Zahl von echten A-Promis
auf die Bühne bekamen.
Paul
Simon, Katy Perry, Eva Longoria, Tony Goldwyn, Elisabeth Banks, Jason Collins,
Debra Messing, Lady Gaga, Lenny Kravitz, DJ Jazzy Jeff, Snoop Dog, Cyndi Lauper,
Bryan Cranston, Alicia Keys, James Cameron, Arnold Schwarzenegger, Sigourney
Weaver, Jack Black, America Ferrera, Angela Bassett, Don Cheadle, Idina Menzel,
Audra McDonald, Kristen Bell, Darren Criss, Rosie Perez, Sheila E., Meryl
Streep und Sarah Silverman warben für Clinton.
Jeder
Tag der Convention hatte sein besonderes Thema und seine Star-Redner.
Am
letzten Tag ging es noch verstärkt um das hochgejazzte Thema „innere Sicherheit“.
Trump,
der immer wieder betont hatte mehr
als alle Generäle vom IS zu verstehen löst das Problem
bekanntlich, indem er „die Scheiße aus dem IS rausbomben“ will, elf Millionen
Menschen deportieren lässt, eine Mauer um die Vereinigten Staaten baut und
keine Muslime mehr einreisen lässt.
Brazile
setzte dem ganz andere Bilder entgegen, ließ Dutzende US-Generäle auf die Bühne
kommen, um sich klar gegen Trump zu stellen, um klar zu machen, daß die Militärs
absolut nicht Trumps Meinung sind, nach der „our military a mess“ oder „a
desaster“ wäre.
Sehr
beeindruckend auch, daß sich die Demokraten so
demonstrativ auf die Seite der Muslims stellten, sie vor
Trump in Schutz nahmen.
Khizr
Khans Auftritt war ein Fanal.
Hillary
Clinton, die entgegen der landläufigen Meinung eine der ehrlichsten Politikerinnen Amerikas ist,
beendete diese Convention mit einer guten bis sehr guten Rede.
Sie ist
kein rhetorisches Ausnahmetalent wie Bill Clinton oder Barack Obama, aber sie
fand eine gute ruhige Tonlage, zeigte überdeutlich die gewaltigen Unterschiede
zwischen ihrem Amerika und dem Trumps auf.
Insbesondere
konterkarierte sie aber Trumps faktenfreie und planlose Pöbel-Rede von vor
einer Woche, indem sie ausgesprochen konkret und detailliert darlegte was sie
zu tun gedenke.
Sie
hatte es nicht leicht nach den extrem starken Vorrednern vor ein Auditorium zu
kommen, in dem immer noch tausende Bernie-Delegierte saßen, die sie radikal
ablehnten.
Es
gelang ihr aber doch fast alle auf ihre Seite zu ziehen.
Am Ende
war die demokratische Partei von sich selbst begeistert.
Es
bleibt abzuwarten wie sich das in den nächsten Tagen in Umfragen niederschlagen
wird. Werden die meiner Ansicht nach überzeugenden Gründe demokratisch zu wählen
auch über das klassische demokratische Milieu hinaus wirken?
Das ist
keineswegs sicher, denn die Trump-Anhänger sind die dümmsten Amerikaner
überhaupt. Und Dumme gibt es reichlich in den USA.
American idiots.
Poll
Proves Trump Supporters Are The Stupidest People In The US. A new poll revealed
that depth of bigoted stupidity of Republican voters who are supporting Donald
Trump. [….]
Trump
zeigte inzwischen mal wieder seinen Mangel an Souveränität, indem er Michael Bloombergs Attacke äußerst bösartig konterte. Bloomberg sei dieser „little guy“….
I’m gonna hit them so
hard.’ I was gonna hit one guy in particular, a very little guy.
I was gonna hit this
guy so hard, his head would spin. He wouldn’t know what the hell happened. And
he came out of nowhere. He came out of nowhere. They made deals with me. ‘Would
you help me with this? Would you make this deal and solve this problem?’ I
solved the problem. I do a great job. I was going to hit a number of those
speakers so hard, their heads would spin, they’d never recover. And that’s what
I did with a lot of people — that’s why I still don’t have certain people
endorsing me. They still haven’t recovered, okay, you know?
Es ist
verdammt noch mal nicht egal, wer in Amerika regiert.
[…..]
Ein Zyniker würde sagen: Es ist egal, was
Parteien und Kandidaten versprechen. Aber das ist falsch. Es hat natürlich
Bedeutung für ein Land, ob die politische Führung den Menschen Angst einredet
oder ihnen Mut zuspricht und Hoffnung gibt; ob sie die Hetze gegen Minderheiten
salonfähig macht oder den Zusammenhalt sucht; ob sie Nationalismus predigt oder
Verantwortung in der Welt übernimmt. Europa hat ja seine Erfahrungen mit derlei
Führern gemacht. Zumindest damals wusste Amerika es besser.