Wenn ich
als Jugendlicher rumjammerte weil ich etwas tun mußte, wozu ich keine Lust
hatte, insbesondere wenn ich rumquakte, weil ich zu irgendwelchen offiziellen
Anlässen erscheinen sollte, gab mir meine sehr weise Tante immer den Rat, es
käme nur darauf an, wie ich mich zu der Sache einstelle.
Es werde
furchtbar, wenn ich mit der Einstellung heranginge, es würde furchtbar werden.
Man kann
wirklich an seiner Einstellung arbeiten, wenn es darum geht unangenehme
Vorhaben – Zahnarzt, TÜV, Keller aufräumen – zu absolvieren.
Sich
einfach nur der eigenen Laune hinzugeben ist die schlechteste Alternative, wenn
eine Durststrecke bevorsteht.
Sich
emotional so zu kalibrieren auch richtig fiese Begegnungen ohne bedeutenden
Cortisol-Ausstoß zu absolvieren gelingt nicht jedem.
Mir fällt
es leichter rein rational vorbereitet zu sein. Ich wäge ab, wie schlimm es
kommen kann, male mir aus, was noch viel schlimmer wäre und stelle mir meine
eigenen Reaktionen auf schlimmste Dinge vor.
Wenn es
schließlich wirklich passiert, bin ich wenigstens nicht kalt erwischt.
Meine
Methode, auf ekelhafte Gegebenheiten mit einer hilfreichen Einstellung zu
treffen, stößt aber bei Donald Trump an ihre Grenzen.
Ich
finde keine Einstellung zu dem Thema.
Die
Person Trump an sich ist schon so extrem abstoßend, daß ich den Gedanken an ihn
als amtierenden US-Präsidenten kaum ertrage.
Lasse
ich aber meine Gedanken schweifen, wird es in jeder Hinsicht nur noch
schlimmer.
Was
bedeutet Trump für die internationalen Beziehungen? Was bedeutet es für den
Supreme Court? Für den Klimaschutz? Für die Krankenversicherungen? Für die
Waffengewalt? Für die Homohasser der USA? Für das politische Klima im Kongress?
Für die Kriege und Bürgerkriege? Für die Flüchtlinge? Für die Kiffer? Für das Verhältnis zur
Muslimischen Welt? Für die Umwelt? Für die Energiepolitik?
Dann
denke ich an die Subhumanen, die Trump in sein Kabinett beruft.
Oder an seine rassistischen Berater. Oder an seine Kinder.
Es ist
ein Gefühl in einer Grube aus stinkenden Exkrementen zu schwimmen und mit jeder
Bewegung noch tiefer hineingepresst zu
werden.
Es gibt
gar kein Licht mehr am Horizont.
Erträglicher
könnte Trump nur werden, indem man sich an seine unfassbaren Beleidigungen und
Fehltritte gewöhnt.
Das ist
in der veröffentlichten US-Meinung bereits zu spüren. Ja, er war ganz
fürchterlich im Wahlkampf, aber nun kämen auch seine besseren Seiten zum
Vorscheinen, man müsse ihm eine Chance geben.
[…..] Many would like to believe that the vicious,
unhinged side of Donald Trump on full display during the campaign — the
chilling vituperations, blatant lies, racial insults, violent personal attacks,
the alt-right gauleiters he recruited to achieve final victory, all that was
simply an act, a skilled showman’s tactic, to get himself elected. Now that the
messy, unpleasant phase is over, Trump will revert to his true persona — his
rational, coherent. […..]
Wie Herr
Lando, glaube auch ich nicht an diese optimistische Sicht.
Sich an
Trump zu gewöhnen, halte ich für extrem gefährlich.
Damit
gewinnt er. Er ist in unsere Köpfe eingedrungen, wenn wir glauben irgendetwas
an dem Mann wäre doch geeignet US-Präsident zu sein.
Wir
sollten uns nie an den Wahlsieg des Demagogen gewöhnen, der 2,6 Millionen
Stimmen weniger als Hillary Clinton bekam.
Wir
müssen seine Machtübernahme und Präsidentschaft als ständige Provokation
empfinden, wir müssen ihn kontinuierlich bekämpfen.
Aber wie
soll man es emotional aushalten?